17.10.2012 Aufrufe

„Die Stadt gehört uns!“

„Die Stadt gehört uns!“

„Die Stadt gehört uns!“

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

STADTGESPRÄCH<br />

www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Nr. 01<br />

6<br />

<strong>Stadt</strong>gespräch mit Bürgermeister Lutz Urbach<br />

<strong>„Die</strong> Ergebnisse stimmen<strong>“</strong><br />

„Es ist mutig,<br />

die Reuterstraße<br />

gegen das Kleefeld<br />

zu tauschen. Es wäre<br />

aber tollkühn, die<br />

Reuterstraße gegen<br />

den Ahornweg zu<br />

tauschen.<strong>“</strong><br />

Wenn Sie dem Jahr 2011 eine Note<br />

geben würden – welche wäre das<br />

und warum?<br />

Lutz Urbach: Eine 2- mit Sternchen. Das ist<br />

zunächst einmal ein „Gut<strong>“</strong> mit Abstrichen.<br />

Rückblickend kann man sagen, dass vieles<br />

anstrengend war, letztlich aber funktioniert<br />

hat.<br />

Sie spielen auf die regionale mit<br />

dem pflastersteinstreit, auf die drohende<br />

Schließung bei Zanders und<br />

die haushaltslage mit über 300 Millionen<br />

Euro Schulden an.<br />

Lutz Urbach: Zum Beispiel. Allerdings haben<br />

wir die Kraft gehabt, ein Haushaltssicherungskonzept<br />

mit vielen schwierigen<br />

Maßnahmen auf die Beine zu stellen. Das<br />

Pflaster haben wir jetzt auch auf den Weg<br />

gebracht. Und die Lage bei Zanders hat<br />

sich inzwischen etwas entspannt. Die Ergebnisse<br />

stimmen also.<br />

Stichwort Zanders – da drohte eine<br />

Katastrophe.<br />

Lutz Urbach: Ich denke, dass wir durch den<br />

Runden Tisch das Schlimmste zunächst<br />

verhindert haben: nämlich Massenentlassungen.<br />

Da gab es viele Vorgespräche<br />

mit beiden Parteien, in erster Linie, um die<br />

Sprachlosigkeit zwischen Unternehmensleitung<br />

und Arbeitnehmervertretern zu<br />

durchbrechen.<br />

Nach den zwei treffen haben sich Betriebsrat<br />

und M-real-Vorstand also<br />

zumindest wieder bei der Begrüßung<br />

die tageszeit gesagt.<br />

Lutz Urbach: Ja, vor allem aber wurden<br />

die Kernfragen angesprochen, so auch die<br />

existente Infrastruktur auf dem Zanders-<br />

Gelände.<br />

Und der Faux-pas bei der pflastersteinabstimmung<br />

im rat? Wer hat<br />

denn da aus Ihren reihen gegen<br />

den Vorschlag gestimmt – hat den/<br />

die abweichler denn im Nachhinein<br />

zumindest die christdemokratische<br />

Inquisition getroffen?<br />

Lutz Urbach: So etwas gibt es bei <strong>uns</strong> nicht.<br />

Ich könnte mir aber vorstellen, dass es am<br />

Verfahren lag. Wer für den Pflastersteinvorschlag<br />

votieren wollte, musste ja „Nein<strong>“</strong><br />

ankreuzen.<br />

Ein vielstimmiges „Nein<strong>“</strong> erreicht<br />

Sie aktuell auch aus der anwohnerschaft<br />

der Lustheide in punkto neues<br />

gewerbegebiet im Umfeld der Firma<br />

gahrens + Battermann – Ihre Einschätzung?<br />

Lutz Urbach: Dieser Reflex, sofort dagegen<br />

zu sein, ärgert mich, weil teilweise nicht<br />

mit stimmigen Fakten argumentiert wird.<br />

Es ist doch nicht geplant, dort einen Tiefbauunternehmer<br />

mit Schüttguthalde zu<br />

platzieren, im Gegenteil. Zumal: Unser Gewerbeflächenanteil<br />

von unter drei Prozent<br />

ist katastrophal. Zum Vergleich: Hürth oder<br />

Bergheim haben Gewerbeflächenanteile im<br />

zweistelligen Prozentbereich.<br />

anders als an der Lustheide, wo zunächst<br />

ein Lärmschutzgutachten<br />

erstellt werden soll, geht es im gewerbegebiet<br />

Obereschbach zügig<br />

voran. hier liegen Erschließung und<br />

Vermarktung von rd. 50.000 m² in<br />

den händen des <strong>Stadt</strong>entwicklungsbetriebs<br />

(SEB). Der SEB soll auf Ihr<br />

Betreiben hin eingerichtet worden<br />

sein – warum?<br />

Lutz Urbach: Weil <strong>uns</strong> der Nothaushalt<br />

daran hindert, vernünftig zu handeln und<br />

Flächen marktfähig zu machen. Der SEB ist<br />

im Übrigen keine kurzfristige Einrichtung,<br />

er soll auch in ferner Zukunft noch für die<br />

<strong>Stadt</strong> Bergisch Gladbach aktiv sein. Deshalb<br />

haben wir – im Gegensatz zu anderen<br />

Kommunen – auch keine städtischen Schulden<br />

auf den SEB übertragen.<br />

Die Finanzlage Bergisch gladbachs<br />

ist ein tagespolitischer Evergreen. In<br />

diesem Zusammenhang wurde 2011<br />

immer wieder das Nicolaus-cusanusgymnasium<br />

(Ncg) thematisiert.<br />

Lutz Urbach: Der Sanierungsstau am NCG<br />

beläuft sich auf 13 bis 15 Mio. Euro. Jährlich<br />

kostet <strong>uns</strong> der Unterhalt des NCG 800.000<br />

Euro. Hier besteht Handlungsbedarf.<br />

Zunächst wurde kolportiert, das Ncg<br />

am Schulstandort ahornweg anzusiedeln,<br />

jetzt ist die Nachbarschule<br />

Kleefeld im gespräch.<br />

Lutz Urbach: Es ist mutig, die Reuterstraße<br />

gegen das Kleefeld zu tauschen. Es wäre<br />

aber tollkühn, die Reuterstraße gegen den<br />

Ahornweg zu tauschen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!