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Kommunalen Erfolgsweg sicher stellen

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Kommentar<br />

Der ländliche Raum ist Basis für ein blühendes Österreich<br />

Ein Vorbild für Europa<br />

Noch nie wurde so heftig über die<br />

Entwicklung Europas diskutiert<br />

wie in den vergangenen Monaten.<br />

Das mag einerseits am gegenwärtigen<br />

Vorsitz Österreichs in der Europäischen<br />

Union, andererseits an der<br />

zunehmenden Skepsis der Menschen in<br />

ein überdimensioniertes und alles<br />

beherrschendes Europa liegen. Vielleicht<br />

sind auch die Erwartungshaltungen,<br />

die von den Politikern geweckt<br />

wurden, zu hoch. Vielfach sind Versprechungen<br />

gemacht worden, die zum Teil<br />

nicht gehalten wurden. Und es ist eine<br />

Tatsache, dass wir Menschen sehr rasch<br />

die positiven Auswirkungen als selbstverständlich<br />

hinnehmen oder gar vergessen,<br />

die negativen Seiten aber zelebrieren<br />

und noch aufbauschen. Natürlich<br />

ist nicht alles Gold, was von<br />

Europa kommt, natürlich ärgern wir<br />

uns tagtäglich, was uns „Eurokraten“<br />

immer wieder auf den kleinen Ebenen<br />

antun und wir den Bürgern erklären<br />

müssen, das wurde in Brüssel oder<br />

Straßburg so entschieden. Aber wir sollen<br />

den objektiven Blick auf die Entwicklung<br />

unseres Landes und der<br />

Gemeinden in den vergangenen zehn<br />

Jahren nicht ganz verlieren. Neben der<br />

ganz hervorragenden Entwicklung von<br />

gewissen Gebieten gibt es auch Regionen<br />

und Bereiche, die im Zuge einer<br />

Globalisierung an Bedeutung verlieren<br />

könnten. Und deshalb hat sich der<br />

Österreichische Gemeindebund als<br />

Interessensvertretung den Schwerpunkt<br />

„Arbeitsplätze im Ländlichen Raum“<br />

gesetzt. Dies wurde auch von den<br />

höchsten Gremien, dem Bundesvorstand<br />

und der Delegiertenversammlung,<br />

als Generalthema für den Österreichischen<br />

Gemeindetag am 21. uns<br />

22. September in Wien beschlossen<br />

Wir wollen diese Problematik<br />

aber nicht nur als einen Höhepunkt<br />

mit einer Großveranstaltung<br />

sehen, sondern haben eine Diskussionsplattform<br />

eingerichtet, auf der<br />

jede und jeder seine Meinung, seine<br />

Vorschläge und seine Anregungen einbringen<br />

kann. Und wir werden dieses<br />

Thema selbstverständlich in jedem<br />

Bundesland mit einer eigenen Veranstaltung<br />

diskutieren, weil wir wissen,<br />

dass dieser ländliche Raum mit seinen<br />

vielen Facetten die Basis, das Funda-<br />

6 KOMMUNAL<br />

ment eines blühenden Österreichs ist.<br />

Wir dürfen nicht zuschauen, wie sich<br />

die Bevölkerung in die Ballungszentren<br />

verabschiedet, weil es dort bessere<br />

Bedingungen am Arbeitsmarkt gibt.<br />

Wir müssen die Chancen, die in der<br />

Vielfalt und Flexibilität der kleinen Einheiten<br />

liegen, nützen. Wir müssen den<br />

Menschen in den Gemeinden aufzeigen,<br />

dass sie nicht in unmittelbarer<br />

Konkurrenz zur Übermacht der globalen<br />

Wirtschaftskonzerne stehen, sondern<br />

der Markt, das Geschäft und der<br />

Betrieb auf der örtlichen Ebene ihr<br />

Partner ist, der in der Quantität nicht,<br />

in der Qualität aber bestens bestehen<br />

kann.<br />

Die hohe Lebensqualität Österreichs<br />

beruht darauf, dass wir ein ganz tolles<br />

und lebendiges Mosaik an unterschiedlichen<br />

Gemeinden haben, die es bisher<br />

glänzend verstanden, ihre regionalen<br />

Aufgaben zu erfüllen.<br />

Darum beneiden uns viele europäische<br />

Staaten. Selbst im großen<br />

Deutschland, das bis vor nicht<br />

allzu langer Zeit immer etwas überheblich<br />

auf seinen kleinen Nachbarn<br />

geschaut hat, wird die kommunale<br />

Basis in Österreich jetzt als großes Vorbild<br />

gepriesen. Das kam kürzlich bei<br />

einem großen Kommunalkongress der<br />

Gemeindetage von Bayern und Baden<br />

Württemberg sowie des deutschen<br />

Gemeindetages in Nördlingen zum<br />

Ausdruck. Wir brauchen nicht nur in<br />

Österreich eine funktionierende Basis<br />

der Gemeinden, sondern in ganz<br />

Europa, weil nur dann die Bürger das<br />

Gefühl bekommen, in guten kleinen<br />

Einheiten unter dem großen Dach eines<br />

gemeinsamen Europas zuhause zu sein.<br />

Daraus leiten wir zwei große Aufgaben<br />

ab: Zunächst müssen wir alles daran<br />

setzen, dass die Basis in Österreich<br />

nicht brüchig, sondern stärker wird,<br />

und dann sollen wir uns bemühen, dieses<br />

Modell auf alle Mitgliedsstaaten der<br />

Europäischen Union zu übertragen.<br />

Eine schwierige, aber faszinierende<br />

Aufgabe.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Präsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

»<br />

Die hohe Lebensqualität<br />

Österreichs beruht<br />

darauf, dass wir ein<br />

ganz tolles und<br />

lebendiges Mosaik an<br />

unterschiedlichen<br />

Gemeinden haben, die<br />

es bisher glänzend<br />

verstanden, ihre<br />

regionalen Aufgaben zu<br />

erfüllen.<br />

«

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