DKB_6_08_Vollversion - Kranken Boten - Jesus Freaks Deutschland
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Auf der Straße<br />
/ Das 13eins in<br />
Ansbach: Konzerte<br />
und mehr /<br />
Bekehrungen sind nicht das<br />
vorrangige Ziel im 13eins, dem<br />
Live-Club der <strong>Jesus</strong> <strong>Freaks</strong> in<br />
Ansbach. Stattdessen veranstalten<br />
sie hier Konzerte mit<br />
großen, bekannteren, meist<br />
säkularen Bands, die dann<br />
mit Bands aus der Region als<br />
support act gepaart werden.<br />
So soll die lokale Musikszene<br />
unterstützt werden. Im<br />
Sommer 2004 eröff neten die<br />
<strong>Freaks</strong> das 13eins als Kneipe<br />
in einem ehemaligen alternativen<br />
Haus. 13eins ist der<br />
Name der Station für Zwangsuntergebrachte<br />
des Ansbacher<br />
Bezirkskrankenhauses.<br />
„Am Anfang lief es gut, wir<br />
hatten freitags und samstags<br />
geöff net und sonntags während<br />
und nach dem Gottesdienst.<br />
Irgendwann haben wir gemerkt,<br />
dass die Gäste weniger wurden,<br />
und dass der Aufwand ehrenamtlich<br />
nicht mehr leistbar war,<br />
so oft aufzumachen“, erzählt<br />
Andi Fischer (26) von den<br />
Ansbacher <strong>Freaks</strong>. Das 13eins<br />
wurde zunächst geschlossen,<br />
dann renoviert und als Club<br />
wieder eröff net. Seither ist es<br />
nur zum Gottesdienst und zu<br />
Live-Konzerten geöff net. Und<br />
bei den Konzerten bekommen<br />
die Ansbacher quer durch<br />
die Bank alles mögliche zu<br />
hören, von Poetry-Slams des<br />
örtlichen Kulturvereins über<br />
Songwriter-Konzerte bis zu<br />
Indie und Hardcore, wobei<br />
der Schwerpunkt nach den<br />
Vorlieben der Organisatoren<br />
bei der härteren Musik liegt.<br />
Obwohl „Ansbach nicht so<br />
die Partystadt ist“, wie Andi<br />
meint, wird der Club ganz gut<br />
angenommen: „Wir hatten nie<br />
Probleme, dass die Masse nicht<br />
kommt, weil wir ein christlicher<br />
Club sind.“ Inzwischen<br />
hat das 13eins auch überregional<br />
Bekanntheit erlangt, weil<br />
der <strong>Jesus</strong>-<strong>Freaks</strong>-Club regelmäßig<br />
als Konzertveranstal-<br />
12 6/20<strong>08</strong><br />
Dezember/Januar<br />
tungsort in<br />
den großen<br />
Musikmagazinen<br />
erwähnt<br />
wird. Allerdings<br />
führe<br />
die säkulare<br />
Musikszene<br />
seit einem<br />
halben Jahr<br />
eine Art<br />
Feldzug<br />
gegen das<br />
13eins. Bands<br />
sagen ab mit<br />
der Begründung, sie wollten<br />
mit Religion und Sekte nichts<br />
am Hut haben. In Nürnberg<br />
hat die Antifa einen Club, dort<br />
wurde den Bands sinngemäß<br />
gesagt: Wenn ihr im 13eins<br />
spielt, dürft ihr bei uns nicht<br />
auftreten. Auch vom Fanzine<br />
„Ox“ rief kürzlich jemand bei<br />
Andi an und interviewte ihn:<br />
„Es war kein erfreuliches Gespräch“,<br />
bedauert Andi. „Vor<br />
allem die Musikszene, die<br />
sich Toleranz auf die Fahnen<br />
schreiben, sind uns gegenüber<br />
überhaupt nicht tolerant.“<br />
Grund der Ablehnung sei die<br />
Haltung von Christen zu den<br />
Th emen Homosexualität und<br />
Abtreibung. Dass diese Kritik<br />
ausgerechnet das 13eins triff t,<br />
fi ndet Andi nicht verständlich:<br />
„Bei uns im 13eins werden<br />
Leute nicht damit konfrontiert<br />
dass wir Christen sind. Nur<br />
wenn sie von sich aus Gespräche<br />
wollen, reden wir mit<br />
ihnen auch über den Glauben.<br />
Diese Kritik geht von Leuten,<br />
aus die noch nie hier waren.“<br />
Im Club ist mehr oder<br />
weniger die ganze Ansbacher<br />
Gemeinde eingespannt. Die<br />
ist im letzten Jahr von<br />
30 auf 11 Mitglieder<br />
geschrumpft, da viele<br />
nach dem Abitur<br />
weggezogen sind. „Im<br />
Gottesdienst herrscht<br />
momentan eher<br />
Hauskreis-Feeling“,<br />
sagt Andi. Und der<br />
komplette Hauskreis<br />
hilft im 13eins mit:<br />
am Einlass, an der Bar<br />
Abrocken bei einem Live-Konzert im 13eins<br />
und im Catering mit. Andi<br />
wünscht sich in <strong>Deutschland</strong><br />
mehr <strong>Jesus</strong>-<strong>Freaks</strong>-Kneipen<br />
und Clubs. Dann könnte es<br />
ein Netzwerk im Hintergrund<br />
geben: „Das wäre gut, man<br />
könnte größere Bands holen,<br />
die dann gleich in 10 Städten<br />
touren, und man könnte sich<br />
gegenseitig unterstützen“, fi ndet<br />
Andi. Wenn eine Gemeinde<br />
Interesse hat, eine eigene<br />
Kneipe zu gründen, dann<br />
kann sie sich an die Ansbacher<br />
wenden, die auch vereinsrechtlich<br />
schon einige Erfahrungen<br />
gesammelt haben. Das 13eins<br />
war für die JF Ansbach nur ein<br />
erster Schritt in Richtung ihrer<br />
Vision: Ein großes soziales<br />
Zentrum, in dem soziale Arbeit<br />
gemeinsam mit Kulturarbeit<br />
angeboten wird und wo sich<br />
<strong>Jesus</strong> <strong>Freaks</strong> mit ihren Berufen,<br />
zum Beispiel als Sozialpädagogen,<br />
einbringen können.<br />
/ McTurtle in<br />
Chemnitz: Es geht<br />
um die Kinder /<br />
In Chemnitz ist die Heilsarmee-<strong>Jesus</strong>-<strong>Freaks</strong>-Gemeinde<br />
seit acht Jahren auf der Straße<br />
aktiv, und zwar für sozial be-<br />
Chillen im 13eins