DKB_6_08_Vollversion - Kranken Boten - Jesus Freaks Deutschland

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Meldungen Wir sind drin Das Webportal der Jesus Freaks International ist online: http:// jesusfreaks.com Es soll allen Jesus Freaks die Möglichkeit zum Kontakt und zur Organisation auch über Deutschland hinaus geben. Man kann dort Gruppen und Pools gründen, in denen sich Jesus Freaks zu einem Th ema zusammenfi nden. Außerdem können Predigten verlinkt, Infos über die Freaks in einem Wiki gesammelt und Links eingetragen werden. Zur Kommunikation stehen Foren, Kontaktformulare und ein Chat zur Verfügung. Im Jesus Freak Planet werden aktuelle Einträge aus Blogs der Bewegung verlinkt. Es gibt noch mehr Ideen wie z. B. mp3-Verlinkungen von Freakbands, einen Kunstbereich, Terminübersichten usw. Doch dafür soll zunächst die Entwicklung der Seite abgewartet werden. Wer sich als Manager für Foren, Wiki, Gruppen, den Planet usw. beteiligen, Vorschläge einbringen, einen Pool gründen oder seine Predigten verlinken will, melde sich bitte bei: Corcken [webmaster@jesusfreaks.com] Freakstock im Plus Dank vieler Spenden und einer Steuerrückzahlung ist das Freakstock-Konto wieder ausgeglichen. Wie Henrik Begemann auf dem JFD-Treffen erklärte, könne das Festival sogar mit einer Grundausstattung von 10.000 € in die nächste Runde gehen. Dieses Geld ist nötig, um im Vorfeld nötige Anschaff ungen und die Organisation zu fi nanzieren. Begemann dankte allen Spendern und Spendensammlern: Die Freakstock-Ordner hatten spontan am letzten Freakstock- Tag alle abreisenden Autos freundlich angehalten und ein Feedback zum Freakstock sowie eine Spende zu geben. Auf diese Weise kamen allein fast 2000 Euro zusammen. 4 6/2008 Dezember/Januar Freakstock hilft Afrika Bei der Kollekte vom Sonntags-Hauptseminar auf dem Freakstock sind rund 7300 € gespendet worden, wie Henrik Begemann auf dem JFD- Treff en mitteilte. Der Betrag wurde an Claudia Bernhardt in Mosambik (siehe DKB 5/2007) überwiesen, die damit bereits erste Hilfs-Aktionen starten konnte. So hat sie im Oktober bereits zweimal einen LKW mit dringend benötigten Lebensmitteln von Mosambik nach Simbabwe gebracht, um sie dort hauptsächlich an Waisenhäuser zu verteilen. Claudia freut sich über jede Unterstützung und jedes Gebet! Kontakt bzw. Newsletterabo per Mail: [claudi_in_the_nations @yahoo.de] Erst zahlen, dann lesen Da viele Abonnenten ihr Abo nicht bezahlt haben, fehlen dem Kranken Boten mittlerweile fast 2000 €! Deshalb sehen wir uns gezwungen, den Boten ab sofort nur noch per Vorkasse zu liefern. Was heißt das für dich? Bitte überweise den vollen Abobetrag, zum Beispiel 17,10 € für ein Einzelabo oder 98,40 € für ein 10er-Abo, bis zum 10.01.09 auf folgendes Konto: JFI e. V., Ev. Kreditgenossenschaft EG, BLZ 52060410, Kto: 3502295, Zweck: Der Kranke Bote, [vollständiger Name] Liebe säumige Abonnenten Wenn ihr nicht zahlt, gefährdet ihr die Existenz des Kranken Boten und schadet damit der Jesus Freaks Bewegung sehr! Wir werden in der nächsten Ausgabe die Namen aller säumigen Abonnenten abdrucken. Das könnte peinlich werden! Neue Adresse melden Es ist leider nicht selbstverständlich: Wenn du umgezogen bist, beachte bitte, dass der Kranke Bote NICHT automatisch an deine neue Adresse gesendet wird. Außerdem vereinfacht es die Postzustellung ungemein, wenn der Name des Abonnenten mit der Beschriftung des Briefkastens übereinstimmt. Adress- und Namensänderungen kannst du hier bekannt geben: [dkb-abo@jesusfreaks.de] Liebe, Sex und Zärtlichkeiten In der nächsten Ausgabe (1/2009) geht es um das Th ema „Liebe, Sex und Zärtlichkeiten“. Wer Interesse hat mitzuarbeiten, melde sich bitte bis zum 17.12.08 bei: [dkb_lektorin@gmx.de] Einsendeschluss für alle Texte, Bilder usw. ist der 10.1.09 Schöne Seiten Die Collage stammt von Mireille Jüttner (24). Sie lebt und arbeitet freischaff end als Grafi k- Designerin in Leipzig, sie hat ein (halbes) Kommunikationsdesignstudium in der Tasche und betreibt mit „frau herz.“ ein eigenes kleines Label, wo Taschen, Buttons und andere Liebhaberstücke in Handarbeit entstehen. Bei den Jesus Freaks ist sie seit 2002 und immer mit viel Liebe und Herz bei der Arbeit. Mehr unter:www.myspace.com/kopfgeraeusche oder http://herzherzherz.tumblr.com
Convoy 1998. Hamburg. Es ist 21.00 Uhr. Reeperbahn. Ich stehe auf einer Bierkiste. Monoton zitiere ich Johannes 3,16. Zehn Meter rechts und links von mir stehen andere und tun das Gleiche. Ich blicke auf den Türsteher des gegenüberliegenden Nachtclubs. Mengen von Menschen drängen sich zwischen ihm und mir hindurch. Kaum jemand bleibt stehen oder sieht mich auch nur an. Ich bin mir nicht sicher, ob sie meine Worte im Gemurmel und Getose der Nacht überhaupt verstehen können. Der Türsteher war nicht begeistert, als ich meine Bierkiste direkt vor seinem Laden aufgebaut habe. Hatte Angst, dass das schlecht ist für‘s Geschäft ... Aber auch wenn es ihm nicht passt, ich darf das. Der Gehsteig ist öff entlicher Raum. Solche Aktionen gehörten während des Convoys zum festen Programm. Wir zogen mit bunten Paraden in die Gastgeberstädte ein, bemalten die Fußgängerzonen mit Bibelsprüchen, verteilten verkleidet Flyer oder veranstalteten Gottesdienste auf öff entlichen Plätzen. Die Straße war unser Zuhause. Die meisten Menschen, auf die wir trafen, hatten Schwierigkeiten mit dem Spektakel. Einige ignorierten uns, andere empörten sich lauthals. Sehr wenige ließen sich animieren, unsere Veranstaltungen zu besuchen. Die Leute, die am wenigsten Probleme mit uns hatten, waren diejenigen, deren Zuhause auch die Straße war. Mit ihnen saßen wir oft auf Kirchentreppen und sprachen über Gott und die Welt. Diese Erfahrung wirkt bei mir heute noch nach. Was heißt es Jesus nachzufolgen „auf der Straße“, im öff entlichen Raum? Im Israel des ersten Jahrhunderts fand das öff entliche Leben auf der Straße statt. Alles was für alle wichtig war, wurde draußen geregelt. Die Gesellschaft war weitgehend jüdisch. Religion prägte das gesamte Leben. Wanderprediger zogen landauf, landab mit ihren Jüngergruppen durch die Städte und Dörfer. Abends wenn der Trubel auf den Straßen nachließ, stieg man aufs Dach, um gemeinsam zu essen und mit den Nachbarn die Neuigkeiten des Tages über die schmalen Häuserschluchten hinweg auszutauschen. Die Mehrheitskultur im Mitteleuropa des 21. Jahrhunderts sieht völlig anders aus. Es herrscht eine strikte Trennung von öff entlichem und privatem Leben. Alles Private hat in den eigenen vier Wänden stattzufi nden, auch die Religion. Im öff entlichen Leben agieren Institutionen und Organisationen, die ihre Angelebenheiten in eigens dafür erbauten Gebäuden regeln. Die Straße ist kein Lebensraum, sondern nur der Fußweg, um möglichst schnell von A nach B zu kommen. Alles, was einem auf diesem Weg in die Quere kommt, wird als störend empfunden. Aber auch in unserer Gesellschaft gibt es Menschen, für die die Straße mehr ist: Menschen ohne festen Wohnsitz, Menschen, die keine Institution haben, die ihre Meinung vertritt, Menschen aus anderen Kulturen und Künstler, die mit ihren Mitteln den öff entlichen Raum gestalten. Manche initiieren Aktionen, um den öff entlichen Raum zurückzugewinnen nachgedacht Mut zum Subversiven nachgedacht: Über Aktionen im öffentlichen Raum (vgl. Reclaim the Street, Flashmob). Sie sind nicht bereit, das Spiel der Trennung zwischen öff entlichem und privaten Leben mitzuspielen. Ich merke innerlich, dass ich mich diesen Menschen verbunden fühle. Auch zehn Jahre nach dem Convoy bin ich überzeugt, dass wir im Sinne der Meinungsfreiheit gegen eine Trennung von öff entlichem und privaten Raum aufbegehren müssen. Auch dürfen wir es nicht zulassen, dass unsere Gesellschaft Religion zur Privatsache erklärt. Menschen, die auf der Straße leben, bleiben unsere Brüder und Schwestern, denn wir können nicht am Sonntag einen Obdachlosen anbeten und am Montag an einem vorbeigehen. An all dem hat sich nichts geändert. Allerdings stellt sich die Frage, welche Mittel in einer Welt nach dem 11. September auf dem Hintergrund der Fundamentalismusdebatte angemessen sind. Vielleicht brauchen wir heute mehr Kreativität und Mut zum Subversiven. Vielleicht brauchen wir das Vertrauen darauf, dass Botschaften gar nicht einfach sein müssen, um verstanden zu werden. Daggi Begemann (34) ist verheiratet mit Henrik und lebt in Lemgo. 1995 war sie Mitbegründerin der Jesus Freaks in Nürnberg und fühlt sich seitdem der Bewegung zugehörig, auch wenn sie mittlerweile in der evangelischenLandeskircheangestellt ist. 6/2008 5 Dezember/Januar
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