DKB_6_08_Vollversion - Kranken Boten - Jesus Freaks Deutschland
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Ratgeber<br />
Bitte keine frommen<br />
Sprechblasen!<br />
Ratgeber: Eine Theologie für Nichtchristen<br />
oder wie man es schafft nicht vom<br />
Glauben zu reden, sondern zu leben<br />
Nahezu jeder Christ<br />
kennt die eigenartigen<br />
Situationen,<br />
in denen es mit Menschen, die<br />
gewollt oder ungewollt nicht<br />
glauben, zu einem Gespräch<br />
über den Glauben an <strong>Jesus</strong><br />
kommt. Von diesen Menschen<br />
gibt es – wenn man so will<br />
– drei Sorten. Zum ersten die<br />
Atheisten, die einfach<br />
nichts glauben. Ja,<br />
so gar nichts.<br />
Für sie gibt<br />
es keine<br />
Erkenntnis<br />
über<br />
die rein<br />
rationalen<br />
Zusammenhänge<br />
der Welt<br />
hinaus.<br />
Zum zweiten<br />
sind da<br />
die Agnostiker,<br />
die schon an<br />
etwas glauben, aber<br />
eben nicht an Gott. Da<br />
ist dann häufi g die Rede von<br />
dem „höheren Wesen“, dem<br />
„Prinzip“, dem „Zufall“ oder<br />
dem „Schicksal“. Auch die<br />
„Natur“ oder das „Jenseits“ sind<br />
durchaus ernst zu nehmende<br />
fast personifi zierte Instanzen<br />
im Leben dieser „Gläubigen“,<br />
aber von einem Gott möchten<br />
sie nicht sprechen. Und drittens<br />
gibt es schließlich noch<br />
die Nichtchristen, die zwar an<br />
einen Gott, aber eben nicht<br />
an <strong>Jesus</strong> als dem Christus,<br />
dem Sohn Gottes glauben. Sie<br />
sind meist noch bereit, <strong>Jesus</strong><br />
als besonderen Menschen, als<br />
Sozialhippie und Weltverbesserer<br />
anzuerkennen, aber niemals<br />
22 6/20<strong>08</strong><br />
Dezember/Januar<br />
als den Gekreuzigten und von<br />
den Toten auferstandenen<br />
Gottes- und Menschensohn.<br />
/ Die „<strong>Jesus</strong>“-<br />
Vokabel /<br />
Nach diesen nur wenigen<br />
Zeilen kracht bereits die<br />
gesamte Wucht der off enen<br />
Fragen theologischer und geglaubterWeltdeutung<br />
aus<br />
diesenBuchstaben.Atheisten,Agnostiker<br />
und<br />
Nichtchristen<br />
reden nämlich<br />
jeweils ganz unterschiedlich<br />
von dem,<br />
was wir Christen „Glauben“<br />
nennen. Und wir tun gut daran,<br />
ihnen von unserem Glauben<br />
zu erzählen, sie zu lehren, zu<br />
streiten und vor allem auch<br />
gut hin zu hören. Leicht ist das<br />
nicht. Denn wie redet man mit<br />
Menschen, die von <strong>Jesus</strong> keine<br />
Ahnung haben, über <strong>Jesus</strong>?<br />
Ich glaube, dass viel Kommunikationsstau<br />
ursächlich<br />
weniger bei den Nichtglaubenden<br />
liegt, sondern vielmehr<br />
häufi g bei uns. Was meinen<br />
wir denn eigentlich, wenn<br />
wir von <strong>Jesus</strong> sprechen? Ist<br />
das Wort „<strong>Jesus</strong>“ ein Chiff re<br />
für Th emen, die den Menschen<br />
– also dich und mich<br />
– in ihrer eigentlichen Existenz<br />
betreff en? Reden wir eigentlich<br />
nicht vielmehr vom Tod, vom<br />
Leben, von Leid, Hoff nung,<br />
Liebe, Vergebung, Zukunft<br />
und Heilung, wenn wir die<br />
Vokabel „<strong>Jesus</strong>“ benützen?<br />
/ Gott interessiert<br />
sich nicht für richtig<br />
oder falsch /<br />
Jeder und jede von weiß<br />
doch, was richtig ist, wie wir<br />
Dinge richtig zu sagen haben,<br />
so dass sie sich fromm<br />
anhören. Wir wissen, was zu<br />
glauben ist, nicht wahr? Und<br />
jeder von uns hat so seine<br />
Lieblingssätze, die wir evangelistisch<br />
um uns werfen. Es<br />
geht um richtig und falsch.<br />
Es geht um die Wahrheit.<br />
Soweit ist das prima! Aber<br />
ich glaube nicht, dass wir<br />
deshalb die Ewigkeit mit <strong>Jesus</strong><br />
verbringen werden, weil wir<br />
die richtigen Dinge über ihn<br />
gewusst haben. Auch meine<br />
ich, wir werden nicht deshalb<br />
in den Himmel kommen, weil<br />
wir die richtigen Infos über<br />
die Bibel gewusst haben. Wir<br />
werden nicht in Ewigkeit leben,<br />
weil wir meinen, die richtigen<br />
Zusammenhänge zwischen<br />
Sünde und Vergebung begriff en<br />
zu haben. Unsere Meinungen<br />
zu bestimmten Dingen werden<br />
nicht wie in einer Reliklausur<br />
abgefragt werden.<br />
Ich sage dies deshalb so<br />
zugespitzt, weil die Menschen,<br />
die nicht glauben, die nicht an<br />
Gott und schon gar nicht an<br />
<strong>Jesus</strong> glauben, sehr oft gute und<br />
auch stichhaltige Gründe dafür<br />
haben, warum sie nicht glauben<br />
oder zumindest nicht so