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DKB_6_08_Vollversion - Kranken Boten - Jesus Freaks Deutschland

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<strong>Freaks</strong> weltweit<br />

Ein Traum wird wahr<br />

Durch die Hölle der Einsamkeit, der<br />

Bürokratie und der neuen Sprache hin zum<br />

ersten christlichen Kindergarten in Belgien<br />

Es ist gerade 11 Uhr 44<br />

an einem Montagmorgen<br />

im November. Ich<br />

sitze mit meinem MacBook in<br />

einem meiner Lieblingscafés in<br />

der Antwerpener City, schlürfe<br />

einen großen Caff e Latte und<br />

esse ein außergewöhnlich gutes<br />

Stück Apfeltorte. Draußen<br />

weht der Wind, die Blätter<br />

fallen und ich habe Jamie<br />

Cullums „Catching Tales“ aufm<br />

Ohr. Der perfekte Moment,<br />

um mal ein bisschen sentimental<br />

und dankbar auf die letzten<br />

vier Jahre zurückzublicken.<br />

Im September 2004 verließ<br />

ich <strong>Deutschland</strong>, um einem<br />

Ruf zu folgen, den mir Gott<br />

schon 1994 in mein Herz<br />

gelegt hatte. Damals hörte ich<br />

Gottes Stimme beim „Marsch<br />

für <strong>Jesus</strong>“ in Berlin – am<br />

gleichen Tag, an dem ich zum<br />

ersten Mal die <strong>Jesus</strong> <strong>Freaks</strong> aus<br />

Hamburg kennen lernte und<br />

kurz bevor wir in Bayreuth<br />

die erste <strong>Jesus</strong>-<strong>Freaks</strong>-Gemeinde<br />

Bayerns gründeten. Also<br />

machte ich mich in besagtem<br />

September mit meinen paar<br />

Habseligkeiten auf nach Antwerpen<br />

in Belgien. Ich hatte<br />

weder eine Arbeit noch beherrschte<br />

ich die dortige Sprache<br />

(fl ämisch, nicht belgisch)!<br />

<strong>Jesus</strong> sagte aber: „Geh“, und<br />

so ging ich halt. Über viele Jah-<br />

24 6/20<strong>08</strong><br />

Dezember/Januar<br />

re hinweg wusste<br />

ich in meinem<br />

Herzen, dass<br />

Gott mich ruft<br />

diesen Schritt zu<br />

tun und ich versuchte<br />

mich auch<br />

so gut es ging<br />

vorzubereiten.<br />

Ich belegte natürlich<br />

auch Volkshochschulkurse<br />

in niederländisch,<br />

da fl ämisch eine<br />

Art Dialekt des<br />

Niederländischen<br />

ist. Doch ich hatte<br />

nur mäßigen<br />

Erfolg, denn wenn ich für eines<br />

unbegabt bin, dann ist es Vokabeln<br />

lernen und theoretische<br />

Grammatik büff eln. Ich muss<br />

Dinge hören, sehen und fühlen.<br />

Das entspricht mir viel mehr.<br />

Plötzlich fand ich mich in<br />

einem kleinen 1-Zimmer-<br />

Appartement in Antwerpen<br />

wieder und hatte keine Ahnung,<br />

wie es nun weitergeht.<br />

Ich wollte gern eine <strong>Jesus</strong>-<br />

<strong>Freaks</strong>-Gemeinde gründen<br />

und nach einigen Jahren einen<br />

christlichen Kindergarten<br />

aufmachen, sobald ich des<br />

Flämischen mächtig war, ich<br />

das belgische Schulsystem<br />

begriff en und meine deutsche<br />

Ausbildung anerkannt<br />

war – so dachte ich jedenfalls.<br />

Um eine lange und auch<br />

nicht immer schmerzfreie<br />

Geschichte in einige Zeilen<br />

zu fassen: Das erste<br />

Jahr war gelinde gesagt die<br />

Hölle! Ganz allein, ohne<br />

feste Gemeinde, ohne meine<br />

Freunde, ohne Job, ohne<br />

Kohle kam ich sehr schnell<br />

an meine Grenzen und ich<br />

hab eine Person in mir kennen<br />

gelernt, von der ich gar<br />

nicht wusste, dass es sie gibt.<br />

Eine echte Grenzerfahrung.<br />

Meine deutsche Erzieherausbildung<br />

ist bis zum heutigen<br />

Tag nicht anerkannt und die<br />

Europäische Union in Brüssel<br />

klagt derzeit vor einem europäischen<br />

Gerichtshof in Luxemburg<br />

gegen die Regierung<br />

Flanderns wegen der Nichteinhaltung<br />

europäischer Richtlinien<br />

in meinem speziellem Fall.<br />

Die Beziehung mit meiner<br />

damaligen Verlobten ging<br />

zeitgleich in die Brüche und es<br />

schien, als ob alles vor meinen<br />

Augen zerbrach, was ich hatte,<br />

worauf ich hoff te und an<br />

dem ich mich festhielt. Nach<br />

einem Jahr hatte ich konkrete<br />

Anzeichen einer Depression,<br />

plötzliche Panikattacken,<br />

Schlafstörungen und ich<br />

konnte es nicht mehr ertragen,<br />

in einem Raum allein zu sein.<br />

Ich ging für eine Auszeit<br />

zurück nach <strong>Deutschland</strong>, auch<br />

um zu überlegen, wie es weitergehen<br />

würde. Einige der großen<br />

Fragen, die ich Gott während<br />

meiner oft stundenlangen<br />

Gebetsspaziergänge stellte, war:<br />

Warum lässt du mich so ins<br />

Messer rennen? Warum schickst

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