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DKB_6_08_Vollversion - Kranken Boten - Jesus Freaks Deutschland

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Meinung<br />

Der berechenbare Gott<br />

Kosmologie und Religiosität<br />

Du wirst im Verlauf<br />

deines Christseins<br />

nicht nur vom Wort<br />

Gottes geprägt, sondern von<br />

einer „christlichen Kultur“, also<br />

deinem Umfeld. Und daher ist<br />

es wichtig zu prüfen, wo Wort<br />

und Kultur in Einklang stehen<br />

und wo nicht. Hierzu möchte<br />

ich einen Vergleich aus der<br />

Philosophie-Geschichte heranziehen,<br />

um zu hinterfragen, ob<br />

Religiosität auch anders möglich<br />

ist, als wir sie heute leben.<br />

500 Jahre vor Christi Geburt<br />

vollzog sich im alten<br />

Griechenland eine Revolution.<br />

Sie traf auf eine Gesellschaft,<br />

deren Denken auf Mystik und<br />

Mythologie fi xiert war. Man<br />

dankte den Göttern für Siege<br />

im Krieg, fürchtete sich vor<br />

28 6/20<strong>08</strong><br />

Dezember/Januar<br />

ihrem Zorn und machte sie<br />

für alles Gute wie Böse verantwortlich.<br />

Auch die Naturgesetze<br />

galten als unberechenbar,<br />

da sie eben auch von den<br />

Gottheiten gefügt wurden.<br />

In dieser Zeit traten auf<br />

einmal die Philosophen auf,<br />

z.B. Th ales, Parmenides oder<br />

Heraklit. Das waren keine<br />

Lehnstuhlschwätzer mit Zottelbart,<br />

sondern die Vorfahren<br />

der Natur- und natürlich<br />

Geisteswissenschaften. Sie<br />

haben sich nicht mit der<br />

Unberechenbarkeit des Lebens<br />

abgefunden und fi ngen an, das<br />

mythologische Weltbild in<br />

Frage zu stellen. Dem stellten<br />

sie verschiedene Kosmologien<br />

gegenüber, in sich abgeschlossene<br />

Weltbilder, die in ihren<br />

Grundfesten ohne Unbekann-<br />

te stehen. Darin kam kein<br />

launischer Zeus vor, sondern<br />

berechenbare Kräfte, mit denen<br />

nicht nur die Naturgesetze<br />

erklärt werden sollten, sondern<br />

auch die philosophischen<br />

Fragen, beispielsweise, woher<br />

das Leid kommt. Die Existenz<br />

von Göttern wurde von vielen<br />

nicht ausgeschlossen, aber sie<br />

bekamen in ihren Weltbildern<br />

einen anderen Platz. Keinen<br />

untergeordneten, sondern<br />

oftmals einen übergeordneten,<br />

wie beispielsweise bei Platon.<br />

/ Dem Glauben<br />

unter den Rock<br />

gucken /<br />

„Was hat das mit mir zu tun?“,<br />

fragst du dich wohl gerade.<br />

Sehr viel. Diese Philosophen

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