Dokumentation Grundtvig 2
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05-08-2008-II._Themen-3_Modul:<strong>Dokumentation</strong> <strong>Grundtvig</strong> 2 25.08.2008 16:41 Seite 71<br />
CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates <strong>Grundtvig</strong> 1.1 Projekt<br />
II. Themen<br />
3. Modul „Entwicklungspsychologische Ansätze<br />
Strukturierte Narrative entwickeln sich erst, wenn<br />
ein Kind selbst reflexiv Geschichten über sein eigenes<br />
Leben zu erzählen beginnt. Von diesem<br />
Zeitpunkt an zerlegen wir unser gesamtes Leben<br />
in narrationsähnliche Episoden, die uns als verdichtete<br />
Erfahrungen ein Gefühl von Kontinuität<br />
und Bedeutung vermitteln. Entwickelt werden<br />
die selbstbiographischen Geschichten aus dem<br />
gemeinsamen Leben mit anderen. Es ist ein hochentwickelter<br />
Prozess, weil beide Seiten gemeinsam<br />
den Teil der Realität gestalten, der die Form<br />
eines Einzelnarrativs annimmt. Es ist eine gemeinsame<br />
Konstruktion von Wirklichkeit. Was<br />
die Akteure so miteinander entwickeln, ist die offizielle<br />
autobiographische Version ihres Lebens,<br />
bzw. ihre historische Wahrheit.<br />
Narrative als verdichtetes erzähltes Leben können<br />
nur reichhaltig werden, wenn sie die gelebte Dynamik,<br />
den Rhythmus, die Spannungsbögen des<br />
Geschehens, sowie die Farben und Tönungen der<br />
emotionalen Empfindungen beinhalten. Bleibt<br />
die Gemeinsamkeit unbelebt, verblassen die Farben<br />
in den Geschichten des Lebens.<br />
1.3 Ethnische Identität<br />
Die Entwicklung einer ethnischen Identität umfasst,<br />
sich selbst als Mitglied einer ethnischen<br />
Gruppe zu erkennen, ein Verständnis einer ethnischen<br />
Beständigkeit zu entwickeln und ethnisches<br />
Sollverhalten zu zeigen. Das Wissen über<br />
die eigene ethnische Gruppe zu erwerben, Familie<br />
und Gemeinschaft beeinflussen diese Prozesse.<br />
Nach Bernal, Mark Knight, Ocampo, Garza and<br />
Cota 1993 werden 5 Komponenten der ethnischen<br />
Identität unterschieden:<br />
î a) ethnisches Wissen<br />
Das Wissen der Kinder, dass ihre Volksgruppe<br />
bestimmte Unterscheidungsmerkmale<br />
aufweist, die sie von anderen Gruppen abgrenzen<br />
(Verhaltensweisen, Persönlichkeitseigenschaften,<br />
Werte, Gebräuche, Stile und<br />
Sprache).<br />
î b) ethnische Selbstidentifikation<br />
Die Kinder kategorisieren sich selbst als Mitglieder<br />
ihrer ethnischen Gruppe.<br />
î c) ethnische Beständigkeit<br />
Das Verständnis der Kinder, dass sich die besonderen<br />
Merkmale ihrer ethnischen Gruppe,<br />
die sie in sich tragen, abhängig von Zeit<br />
und Raum nicht verändern und dass sie immer<br />
ein Mitglied ihrer ethnischen Gruppe<br />
sein werden.<br />
î d) ethnisches Rollenverhalten<br />
Die Beteiligung der Kinder an Verhaltensweisen,<br />
die charakteristische Merkmale ihrer<br />
ethnischen Gruppe widerspiegeln.<br />
î e) ethnische Gefühle und Vorlieben<br />
Die Gefühle der Kinder gegenüber ihrer Zugehörigkeit<br />
zu einer ethnischen Gruppe<br />
und ihre Vorlieben für deren charakteristische<br />
Merkmale und Mitglieder .<br />
1.4 Selbstwertgefühl<br />
Das Selbstwertgefühl ist die allgemeine Einschätzung<br />
der Wertigkeit des Selbst und der Gefühle,<br />
die dadurch erzeugt werden. Faktoren in diesem<br />
Zusammenhang sind:<br />
î - genetische Veranlagung<br />
î - Qualität der Beziehung des Kindes zu Eltern<br />
und Gleichaltrigen.<br />
î - ihr Aussehen und die körperliche Attraktivität<br />
î - verschiedene kulturelle Faktoren.<br />
Somit bietet die Entwicklung des Selbstwertes ein<br />
hochgradig transparentes Beispiel für die Interaktion<br />
für die Anlage und Umwelt einschließlich<br />
des soziokulturellen Kontextes.<br />
Selbstwertgefühl ist ein psychischer Funktionsbereich,<br />
der durch große individuelle Unterschiede<br />
gekennzeichnet ist.<br />
Harper hat ein Wahrnehmungsprofil für Kinder,<br />
ein häufig verwendetes Messinstrument für<br />
Selbstwertgefühl und Selbstwahrnehmung entwickelt.<br />
Faktoren, die in diesem Profil eine Rolle<br />
spielen, sind:<br />
î schulische Fähigkeit<br />
î soziale Akzeptanz<br />
î sportliche Fähigkeit<br />
î körperliches Aussehen<br />
î Verhalten und Betragen<br />
î allgemeiner Selbstwert.<br />
(Harper 1999)<br />
Geschlechtsunterschiede bei den Sorgen Jugendlicher<br />
über ihr Aussehen, ihr Verhalten und<br />
ihre Fähigkeiten und ihr Benehmen, bestehen<br />
darin, dass Mädchen sich mehr Sorgen über ihr<br />
II. Themen 71