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Dokumentation Grundtvig 2

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05-08-2008-II._Themen-3_Modul:<strong>Dokumentation</strong> <strong>Grundtvig</strong> 2 25.08.2008 16:42 Seite 97<br />

CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates <strong>Grundtvig</strong> 1.1 Projekt<br />

II. Themen<br />

3. Modul „Entwicklungspsychologische Ansätze<br />

Bereits gebildete Skripte können benutzt werden,<br />

um vorherzusagen, was passieren wird. Somit ermöglichen<br />

sie es den Kindern, sich wiederholende<br />

Ereignisse zu organisieren, zu<br />

interpretieren, Geschichten zu zu hören oder<br />

selbst zu erzählen. Auch werden Skripte in Alsob-Spielen<br />

eingebaut (beispielsweise, wenn sie<br />

vorgeben auf eine Reise zu gehen) und unterstützen<br />

die Fähigkeiten der Kinder zu planen, da<br />

sie Abfolgen von Handlungen repräsentieren, die<br />

zu einem erwünschten Ziel führen (Hudson et al.,<br />

1997).<br />

Unter dem Begriffe des autobiographischen Gedächtnisses<br />

versteht man die Repräsentationen<br />

persönlich bedeutsamer einmaliger Ereignisse.<br />

Mit der Verbesserung der kognitiven und kommunikativen<br />

Fähigkeiten der Vorschulkinder verbessern<br />

sich auch ihre Beschreibungen<br />

besonderer Ereignisse. Die Beschreibungen werden<br />

detaillierter, organisierter und die Kinder setzen<br />

sie in Beziehung zu größeren Kontexten ihres<br />

Lebens (Haden et al., 1997).<br />

6.4 Sprachentwicklung<br />

Die Fähigkeit, Sprachlaute zu produzieren, erfordert<br />

eine genaue Koordination zahlreicher Muskeln,<br />

die Lippen und Zunge steuern. Ab dem<br />

Alter von 6 bis 7 Monaten üben die Kinder spielerisch<br />

Sprachlaute. In verschiedensten Sprachkulturen<br />

produzieren Kinder in dieser sog.<br />

Lallphase dieselben Laute. Bereits zu diesem Zeitpunkt<br />

ist das Sprachverarbeitungszentrum sehr<br />

aktiv. Aus allem, was das Kind hört werden die<br />

für die Muttersprache relevanten lautlichen Charakteristika<br />

herausgefiltert und identifiziert. Zu<br />

Beginn der Lallphase experimentiert das Kind.<br />

Gegen Ende des ersten Lebensjahres beschränkt<br />

es sich mehr und mehr auf die Lalllaute, die in<br />

der jeweiligen Muttersprache tatsächlich vorkommen.<br />

Besondere Aufmerksamkeit hat der Säugling für<br />

das Gesicht der Mutter. Es vermittelt ihm Emotionen,<br />

die mit Sprachlauten verbunden sind. Beispielsweise<br />

bereiten mütterliche Mimik und<br />

akustische Wahrnehmungen den Säugling auf<br />

den Spracherwerb vor. Dahingegen kann ein<br />

Fernsehsprecher – und spricht er auch noch so<br />

perfekt – einen Säugling nicht auf das Sprechen<br />

vorbereiten. Das Kind schenkt dem Sprecher<br />

keine Beachtung. Eine gemeinsame Gefühlsbe-<br />

ziehung ist Voraussetzung dafür, dass der Säugling<br />

den Sprechenden beachtet (Bensel und<br />

Haug-Schnabel, 2004).<br />

Die Sprache ist zentral für das menschliche<br />

Leben, sie dient dem Ausdruck von Intentionen,<br />

Wünschen und Abneigungen. Sie ermöglicht die<br />

Kommunikation mit anderen Menschen. Sie<br />

steht in enger Beziehung zu kognitiven und sozialen<br />

Fähigkeiten. Viele Fortschritte des Denkens<br />

werden erst durch die Sprache ermöglicht. Die<br />

Sprache spielt weiterhin eine essentielle Rolle für<br />

den Erwerb kultureller Formen und kulturellen<br />

Wissens. Die sich entwickelnde Sprache verändert<br />

die Kognition in bedeutsamen Hinsichten<br />

und eröffnet ein Wissenspotential, das ohne die<br />

Sprache überhaupt nicht zugänglich wäre.<br />

Die Entwicklung der Sprache verläuft also nicht<br />

getrennt von der Entwicklung anderer Fähigkeiten<br />

und Leistungsbereiche. Das sprachliche Wissen<br />

entsteht vielmehr in enger Beziehung zu<br />

kognitiven und sozialen Fähigkeiten, sowie zur<br />

Verhaltensregulation. Die Störungen der sprachlichen<br />

Kompetenz verweisen entsprechend<br />

immer auch auf Störungen in diesen nicht<br />

sprachlichen Bereichen.<br />

Die prosodische Kompetenz ist über das Erkennen<br />

und die Produktion der Rhythmik von<br />

Spracheinheiten definiert, an der Tonhöhe, Lautheit,<br />

Länge der Sprachlaute, sowie die Pausengebung<br />

beteiligt sind. Schon sehr früh ist es<br />

Kindern möglich, prosodische Merkmale zu erkennen.<br />

Schon vor der Geburt reagiert der Fötus auf<br />

sprachliche Reize. Föten im Gestationsalter zwischen<br />

28. und36. SSW reagieren auf sprachliche<br />

Reize mit einem sehr kräftigen Augenzwinkern<br />

(Birnholz und Benacerrat 1983). Locke (1993)<br />

stellt fest, dass die Föten besonders auf solche<br />

Laute reagieren, deren Frequenzbereich den intensiveren<br />

Lauten der mütterlichen Stimme entspricht.<br />

Es zeigt sich, dass die Säuglinge nach der<br />

Geburt eine ganz klare Präferenz für die mütterliche<br />

Stimme zeigen.<br />

Drei Bereiche solcher Vorausläuferfähigkeiten:<br />

II. Themen 97

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