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Dokumentation Grundtvig 2

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05-08-2008-II._Themen-3_Modul:<strong>Dokumentation</strong> <strong>Grundtvig</strong> 2 25.08.2008 16:42 Seite 95<br />

CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates <strong>Grundtvig</strong> 1.1 Projekt<br />

II. Themen<br />

3. Modul „Entwicklungspsychologische Ansätze<br />

Die überwiegende Mehrzahl der Kinder wird<br />

behaupten, es sei nicht gleich viel. Viele werden<br />

sagen, es sei mehr Saft in B', weil das Niveau<br />

hier höher ist. Manche werden sagen, es<br />

sei weniger, weil das Gefäß schmaler ist. Die<br />

Flüssigkeitsmenge wird also nicht als invariant<br />

oder konstant bei Formveränderung gesehen.<br />

Nach Piagets Beobachtungen können erst sechsbis<br />

siebenjährige Kinder richtig antworten. Er<br />

ging davon aus, dass sich erst in diesem Alter die<br />

„Konstanz der Anzahl“ (Mengeninvarianz) als<br />

unabhängige Denkkategorie ausbildet. Nachfolgeexperimente<br />

zeigten jedoch, dass bereits<br />

vierjährige Vorschulkinder bei entsprechenden<br />

Flüssigkeitsvergleichen schnell stutzig werden.<br />

Haben sie die Möglichkeit, die Umschüttung in<br />

die verschiedenen Gläser selbst vorzunehmen, so<br />

kommen sie durch Nachdenken zur richtigen Lösung<br />

(Bensel, J. & Haug-Schnabel, G., 2004).<br />

Einige kognitive Fertigkeiten der Vorschuljahre:<br />

Ungefähres Alter: 2-4 Jahre<br />

Kognitive Fertigkeiten:<br />

Zeigt einen dramatischen Anstieg in repräsentierender<br />

Aktivität, wie es in der<br />

Sprachentwicklung, dem Als-ob-Spiel<br />

und der Kategorisierung gespiegelt wird.<br />

Nimmt in vereinfachten, vertrauten Situationen<br />

und in der Kommunikation<br />

von Angesicht zu Angesicht die Perspektive<br />

anderer ein.<br />

Unterscheidet belebte Wesen von unbelebten<br />

Gegenständen: leugnet, dass Zauberei<br />

die alltäglichen Erfahrungen verändern<br />

kann.<br />

Bemerkt Transformationen, nimmt Umkehrprozesse<br />

im Denken vor und erklärt<br />

Ereignisse im vertrauten Kontext auf eine<br />

logische Weise.<br />

Kategorisiert Gegenstände auf der<br />

Grundlage der gebräuchlichen Funktion<br />

und des Verhaltens (nicht nur nach wahrgenommenen<br />

Merkmalen) und entwickelt<br />

Ideen über zugrunde liegende<br />

Merkmale, die einzelne Einheiten (Begriffe)<br />

von Kategorien gemeinsam haben.<br />

Ordnet vertraute Gegenstände in hierarchisch<br />

organisierte Kategorien.<br />

Ungefähres Alter: 4 – 7 Jahre<br />

Kognitive Fertigkeiten:<br />

Er wird ihm zunehmend bewusst, dass<br />

Als-ob (und andere Denkprozesse) repräsentierende<br />

Aktivitäten sind.<br />

Ersetzt magische annahmen über Feen,<br />

Zwerge und Ereignisse, die die Erwartungen<br />

verletzen, mit plausiblen Erklärungen.<br />

Zeigt verbesserte Fähigkeiten, zwischen<br />

Erscheinen und Wirklichkeit zu unterscheiden.<br />

Bensel, J. Und Haug-Schnabel, G.: Vom Säugling<br />

zum Schulkind. Entwicklungspsychologische<br />

Grundlagen. Herder GmbH, 2004.<br />

6.3 Informationsverarbeitung , Gedächtnis<br />

Informationsverarbeitung beinhaltet den Einsatz<br />

mentaler Strategien, die Kinder verwenden, um<br />

Eindrücke zu transformieren. Fortschritte in der<br />

frühen Kindheit bezüglich der Repräsentation<br />

und der Fähigkeit der Kinder, ihr eigenes Verhalten<br />

zu leiten, wirken sich positiv auf die Aufmerksamkeit,<br />

den Umgang mit Informationen<br />

und das Problemösen aus. Indem Vorschulkinder<br />

sich ihres eigenen mentalen Lebens bewusster<br />

werden fangen sie an, schulisch relevantes Wissen<br />

zu erwerben, eine Voraussetzung für ihren<br />

Erfolg in der Schule.<br />

Kinder im Vorschulalter verbringen nur relativ<br />

kurze Zeit mit Aufgaben und lassen sich leicht<br />

ablenken. Die Fähigkeit zur andauernden Aufmerksamkeit<br />

nimmt jedoch im Kleinkindalter<br />

nach und nach zu.<br />

Darüber hinaus entwickelt sich in der frühen<br />

Kindheit die Fähigkeit zu Planen. Unter Planen<br />

versteht man das vorausgenommene Probehandeln<br />

einer Abfolge von Handlungen und den<br />

entsprechenden Einsatz der kindlichen Aufmerksamkeit,<br />

um ein Ziel zu erreichen. Sind die Aufgaben<br />

vertraut und nicht zu komplex, so sind<br />

bereits Vorschulkinder in der Lage, zu verallgemeinern<br />

und einem Plan zu folgen. Beispielsweise<br />

suchen sie einen verlorenen Gegenstand<br />

auf dem Spielplatz bis zur Erschöpfung (Wellmann<br />

et al., 1979). Fordert man Vorschulkinder<br />

II. Themen 95

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