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Dokumentation Grundtvig 2

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05-08-2008-II._Themen-3_Modul:<strong>Dokumentation</strong> <strong>Grundtvig</strong> 2 25.08.2008 16:41 Seite 65<br />

CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates <strong>Grundtvig</strong> 1.1 Projekt<br />

II. Themen<br />

3. Modul „Entwicklungspsychologische Ansätze<br />

1.2 Konzeption des Selbst<br />

Das Selbst ist ein Konzeptsystem, das aus den<br />

Gedanken und Einstellungen über sich selbst entsteht.<br />

Gedanken über das eigene materielle Sein<br />

(Körper, Eigentum), soziale Merkmale (Beziehungen,<br />

Persönlichkeit, soziale Rollen) sowie innere<br />

Merkmale (Gedanken und psychische Vorgänge).<br />

Die Entwicklung des Selbst ist wichtig, weil die<br />

Selbstkonzepte des Individuums, einschließlich<br />

seiner Selbstsicht und seines Selbstgefühls, alle<br />

Gefühle von Wohlbefinden und Kompetenz beeinflussen.<br />

Kinder von 2-4 Monaten haben die Vorstellung<br />

von ihrer Fähigkeit, Objekte außerhalb ihrer<br />

selbst zu kontrollieren.<br />

Ca. 8 Monate alte Säuglinge reagieren mit Trennungsangst.<br />

2-Jährige sagen „ich„ und „mein„.<br />

Bei Selbstbeschreibungen beziehen sich jüngere<br />

Kinder oft auf das, was sie gerne mögen oder besitzen.<br />

Die Selbstbewertungen im Vorschulalter sind oft<br />

unrealistisch positiv. Es kommt zum zunehmenden,<br />

sozialen Vergleich der eigenen psychischen<br />

verhaltensbezogenen oder körperlichen Eigenschaften<br />

mit anderen, um die eigene Tüchtigkeit<br />

zu bewerten.<br />

Autoren, die sich mit dieser Problematik beschäftigt<br />

haben, werden hier erwähnt:<br />

î Lewis, Alessandri Sullivan (1990)<br />

î Rochat and Morgan (1995 und 2002)<br />

î Bullock and Lutkenhaus (1990).<br />

Im Folgenden wird die Stern’sche Theorie hier<br />

dargestellt mit einem Selbstentwicklungskonzept,<br />

das sich entwickeln kann.<br />

D.Stern unterteilt die frühe Lebenserfahrung des<br />

Säuglings in 5 Arten des Selbstempfindens.<br />

Die Phasen sind keine Zeitspanne in dem Sinne,<br />

dass eine nachfolgende Selbstempfindung die<br />

vorhergehende ablösen würde.<br />

Keine Selbstempfindungsart geht verloren, alle<br />

existieren nach ihrem Auftauchen lebenslang parallel<br />

und zeitgleich weiter.<br />

5 Selbstempfindungen tauchen nacheinander<br />

auf:<br />

î Zwischen 0 und 2 Monaten:<br />

Phase des auftauchenden Selbstempfindens.<br />

î Zwischen 2-3 und 7-9 Monaten:<br />

Phase des Kernselbstempfindens.<br />

î Zwischen 7-9 und 15-18 Monaten:<br />

Phase des intersubjektiven bezogenen<br />

Selbstempfindens.<br />

î Ab 15-18 Monaten:<br />

Phase des verbalen Selbstempfindens.<br />

î Ab 30-36 Monaten (und später):<br />

Phase des narrativen Selbstempfindens.<br />

Bereits während der ersten beiden Lebensmonate<br />

entwickeln Säuglinge aktiv ein Empfinden für ihr<br />

im Auftauchen begriffenes Selbst. Sie reagieren<br />

bereits im frühesten Stadium auf ihre soziale Umwelt.<br />

Sie suchen die für ihre Entwicklung angemessene<br />

sensorische Stimulierung. Sie äußern<br />

deutliche Vorlieben und Abneigungen gegenüber<br />

Sinneseindrücken und Wahrnehmungen.<br />

Das Gespür, was für sie „richtig“ ist, ist angeboren.<br />

Dabei lassen sich affektive und kognitive Prozesse<br />

nicht trennen. Wenn die vielfältigen,<br />

zunächst noch isolierten Erlebnisse des Säuglings<br />

dann auf irgendeine Weise miteinander in Beziehung<br />

gesetzt werden, so erlebt der Säugling das<br />

1. Auftauchen von Geordnetheit und Organisation.<br />

Ein Selbst-/Weiterempfinden kann überhaupt<br />

erst dann existieren, wenn schon eine<br />

irgendwie geartete Organisation entstanden ist,<br />

die als Bezugspunkt dient. Dieser erste Bezugspunkt<br />

ist der Körper. Seine Kohärenz, seine Bewegungen<br />

und Handlungen, sowie die mit ihm<br />

verbundenen Gefühle. Alle ersten Erfahrungen<br />

sind körpernahe Vorgänge, die gesamte spätere<br />

Entwicklung des Selbstgefühls, des Selbstbewusstseins<br />

und des Selbstwertgefühls nehmen<br />

ihren Ursprung in diesen ersten Körpererfahrungen.<br />

Unsere frühesten Erinnerungen sind im Körper<br />

gespeicherte Erinnerungen und unser<br />

ursprüngliches Selbst ist zunächst immer ein Körperselbst.<br />

Aus ihnen heraus bilden sich nacheinander<br />

ein Körper-Ich und ein Körperschema<br />

heraus.<br />

II. Themen 65

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