10.08.2013 Aufrufe

Dokumentation Grundtvig 2

Dokumentation Grundtvig 2

Dokumentation Grundtvig 2

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

05-08-2008-II._Themen-3_Modul:<strong>Dokumentation</strong> <strong>Grundtvig</strong> 2 25.08.2008 16:41 Seite 63<br />

CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates <strong>Grundtvig</strong> 1.1 Projekt<br />

II. Themen<br />

3. Modul „Entwicklungspsychologische Ansätze<br />

wicklungsbereichen zu erkennen, um entsprechende<br />

Unterstützungsmöglichkeiten zu erarbeiten.<br />

1. Bindung und Entwicklung des Selbst<br />

1.1 Bindung zwischen Kindern und ihren Bezugspersonen<br />

Der Begriff der Bindungsentwicklung ist verknüpft<br />

mit den Namen Bowlby, Rene Spitz, Ainsworth<br />

und anderen.<br />

Aus Untersuchungen in Waisenhäusern schloss<br />

man, dass Babys in Einrichtungen wie Waisenhäusern<br />

unabhängig von Hygiene und Güte der<br />

Leitung einem hohen Entwicklungsrisiko ausgesetzt<br />

sind. Es wurde festgestellt, dass frühe emotionale<br />

Bindungen zwischen Eltern und Kind die<br />

soziale und emotionale Entwicklung von Kindern<br />

beeinflussen kann.<br />

Frühe Beziehung der Kinder zu ihren Eltern beeinflusst<br />

die Art ihrer Interaktionen mit anderen<br />

Menschen vom Kleinkind bis zum Erwachsenenalter.<br />

Diese frühe Bindung beeinflusst das Selbstwertgefühl.<br />

Es ist somit Ausdruck dieser früh einsetzenden<br />

interaktionellen, aktiv gesteuerten<br />

Beziehung zwischen dem Kind der Bezugsperson,<br />

der entsprechenden Ausbildung des Bindungsverhaltens<br />

und Selbst.<br />

Es soll hier noch mal betont werden, dass wir diesen<br />

Prozess einen hochaktiven Prozess von beiden<br />

Seiten betrachten, sowohl von der<br />

Bezugsperson als auch von dem Kind in schon<br />

sehr frühem Alter.<br />

Bindungsprozess scheint eine biologische Grundlage<br />

zu haben, entwickelt sich aber in Abhängigkeit<br />

vom familiären und kulturellen Kontext<br />

unterschiedlich.<br />

Also bewegt sich der Bindungsprozess im Spannungsfeld<br />

„Anlage und Umwelt“ sowie im soziokulturellen<br />

Kontext.<br />

So ist die Bindung zu den Eltern von unterschiedlicher<br />

Qualität und zeigt hohe individuelle<br />

Unterschiede in der sozialen und emotionalen<br />

Entwicklung des einzelnen Kindes.<br />

Harlow und Mitarbeiter (1965) zeigen bei isoliert<br />

aufgewachsenen Rhesusaffen mit 6 Monaten<br />

schwere soziale Störungen (zwanghaftes Beißen,<br />

hin und her werfen, unfähig zu sein mit anderen<br />

zu kommunizieren u. a.).<br />

Die Ergebnisse der Beobachtung von Kindern<br />

und Affen erwiesen sich so eindrücklich, dass<br />

Psychologen und Psychiater sich gezwungen<br />

sahen, ihre Vorstellung von der frühen Entwicklung<br />

zu überdenken.<br />

So entwickelte Bowlby die so genannten Bindungstheorien<br />

(Bowlby 1969)<br />

Nach Bowlby ist Bindung ein biologisch basierter<br />

Prozess, dessen Wurzeln in der Evolution liegen<br />

und die die Überlebenschancen des hilflosen kleinen<br />

Kindes erhöht. Die engste Bezugsperson ist<br />

„die sichere Basis“ von der aus das sicher gebundene<br />

Kind seine Umwelt erforschen kann<br />

und sich Wissen und Kompetenzen erwirbt.<br />

Bowlby unterscheidet hier in der anfänglichen<br />

Entwicklung von Bindung 4 Phasen:<br />

î 1. Vorphase der Bindung<br />

(Geburt bis 6 Wochen)<br />

î 2. Entstehende Bindung<br />

(6 Wochen bis 8 Monate)<br />

î 3. Ausgeprägte Bindung<br />

(6 Monate bis 2 Jahre)<br />

î 4. Reziproke Beziehungen<br />

von 1 ½ - 2 Jahren an.<br />

Das Kind entwickelt so ein so genanntes inneres<br />

Arbeitsmodell der Bindung, nämlich die kindliche<br />

mentale Repräsentation des Selbst, der Bindungsperson<br />

und der Beziehungen im<br />

Allgemeinen, die als Ergebnis der Erfahrungen<br />

mit den Betreuungspersonen entstehen.<br />

Das Arbeitsmodell leitet die Interaktionen der<br />

Kinder mit den Versorgern und anderen Personen<br />

in der Kindheit und im späteren Alter.<br />

Mary Ainsworth, die mit Bowlby seit 1950 zusammengearbeitet<br />

hat, lieferte die empirische<br />

Evidenz für die Bowlby’sche Theorie und erweiterte<br />

sie in entscheidender Hinsicht.<br />

(Ainsworth 1967).<br />

Um die Qualität der kindlichen Bindung an ihre<br />

primäre Bezugsperson zu prüfen, wurde die so<br />

genannte „fremde Situation“ von Ainsworth experimentell<br />

angegeben. Die Kinder werden typischerweise<br />

nach.<br />

II. Themen 63

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!