Dekonstruktion – Beziehungen der Philosophie & Architekturtheorie ...

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Gliederung zum wissenschaftlich- theoretischen Thema: Dekonstruktion – Beziehungen der Philosophie & Architekturtheorie Vorwort 1. Dekonstruktion in der Philosophie Jacques Derridas 1.1. über die Bedeutung Derridas für die zeitgenössische Kultur 1.2. über den Strukturalismus nach Ferdinand de Saussure 1.3. über die Grammatologie Derridas 1.4. an der Grenze der Wissenschaften 2. Dekonstruktion in der Architekturtheorie 2.1. über Dekonstruktion in der Architektur und Kunst 2.2. Peter Eisenman 2.2.1. über die Architekturtheorie Peter Eisenmans 2.2.2. ein Projektbeispiel Peter Eisenmans: Gedenkstätte für die ermordeten Juden Europas 3. Dekonstruktion - Beziehungen zwischen Philosophie und Architekturtheorie 3.1. Parc de La Villette, Bernard Tschumi 3.1.1. über das Projekt allgemein 3.1.2. Chora L Works: über die Zusammenarbeit Derridas und Eisenmans 3.1.3. über Derridas Gedanken zur Dekonstruktion in der Architektur 3.1.4. Interpretationsversuche 3.2. über die Auseinandersetzung Derridas und Eisenmans (1989) 3.3. über die Diskussion der Postmoderne und Dekonstruktion in der Philosophie und Architekturtheorie 3.4. über Architekturtheorie und Eisenman der 1990er Jahre bis heute Nachwort
1. 1.1. Dekonstruktion in der Philosophie Jacques Derridas über die Bedeutung Derridas für die zeitgenössische Kultur Das Denken Jaques Derridas ist nicht als geschlossenes System zu analysieren. Seine Kritik der Metaphysik entwickelt er aus seiner Kritik der Zeichentheorie, die auf seine Auffassung von Schrift verweist. Das entspricht Derridas Strategie ohne Anfang und Ende zu denken. Somit ist keine eindeutige Lösung auf geradem Weg zu erwarten. Im folgenden wird versucht, Derrida als Person in seinem zeitlichen und weltlichen Kontext zu skizzieren. Daraus ergibt sich das Umfeld seiner gedanklichen Arbeit. Philosophie hat schon immer versucht, die Welt zu erklären, was grundlegend für die Entwicklung von Kultur ist. Wie Adorno und Horkheimer in Deutschland, stellt Derrida Fragen zu den Erfahrungen unserer aufgeklärten Kultur des 20. Jahrhunderts. Die Philosophen suchen nach Strukturen in unserem Denken, die so grundsätzlich sind, daß sie totalitäre Ideologien, denen Kalter Krieg, der Zweiten Weltkrieg und Holocaust folgen, überhaupt ermöglichen. Jaques Derrida wurde 1930 in Algerien, damals eine französische Kolonie, geboren. Als Kind einer jüdischen Familie wurde er aus antisemitischen Gründen vom Schulbesuch ausgegrenzt. Derrida studierte Philosophie in Algier und Paris. In Paris hörte er Vorlesungen Michel Foucault, mit dem er später befreundet war. Derrida war von 1964 -84 Professor für Philosophiegeschichte in Paris. Er lehrte ebenfalls in den USA sowie nach 1990 auch in Moskau. Jaques Derrida starb im Jahre 2004 in Paris. Sein ursprüngliches Forschungsgebiet ist die Philosophie Husserls und Heideggers sowie die der Aufklärung. Derrida kritisiert in seinen Untersuchungen eine angenommene Objektivität des Denkens von Rationalität und Wahrheit. Dadurch stellt er die traditionelle Wissenschaft mit der Trennung von Theorie und Praxis in Frage. Die Kritik der Metaphysik ist seit Marx Thema in der Philosophie, was auf politischer Ebene der Kritik des Totalitarismus entspricht. Nietzsche hat in seiner Kulturkritik die Verbindung zwischen unserem metaphysischen Denken und unseren gesellschaftlichen Strukturen gezeigt. Auf der Suche nach Denkweisen, die nicht weiterhin der Tradition folgen, entstehen Mitte des 20. Jahrhunderts vor allem in Frankreich die Differenztheorien, die sich um Alternativen zur Metaphysik bemühen. Dazu gehören die voneinander unabhängigen philosophischen Konzepte von Foucault, Deleuze, Lyotard und Derrida. Bei der Frage nach der Struktur unseres Denkens wenden sich einige Theoretiker der Sprache zu. Weil Gedanken durch Sprache hervorgebracht werden, beeinflusst die Struktur der Sprache unser Denken. Sprache ist nun nicht mehr nur ein Instrument wissenschaftlicher Erkenntnis, sondern wird selbst zum Gegenstand wissenschaftlicher Analysen. Diese Strömung in der Philosophie und den Geschichts-, Sozial- und Kulturwissenschaften des 20. Jahrhunderts bezeichnet Robert Rorty 1967 als linguistic turn. (vgl.Metzler 234) In diesem Zusammenhang entstehen theoretische Ansätze, die das Strukturdenken der allgemeinen Sprachphilosophie auf andere Bereiche übertragen. Dazu gehören die psychoanalytische Philosophie Jaques Lacans und die strukturale Ethnologie von Caude Lévy-Strauss. Bis dahin galt Sprache traditionell nur als Ausdruck des Denkens. Utopische, vormoderne und moderne Sprachstrukturen, wie zum Beispiel christliche und marxistische, sind metaphysisch begründet. Sie weisen gleichermaßen auf ein Jenseits hin. Weil Sprache unser Denken hervorbringt und begrenzt, muss Metaphysikkritik für Lyotard und Derrida Sprachkritik sein. Diese Linie zieht sich aus Hegels Lehre, die sagt, dass es kein außerhalb von Sprache geben kann, von dem aus Sprache kritisierbar wäre. Den Ansatz für seine spezifische Kritik der Metaphysik findet Jaques Derrida in der Semiotik Ferdinand de Saussures, die als Grundlage des Strukturalismus gilt. (vgl. Engelmann 2004 14) Unter anderem setzt sich Derrida auch mit der strukturalen Ethnologie von Caude Lévy-
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