Komplikationen in Sans-Souci
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Dresden 1834) 3. Zwölf antike Köpfe nach [J.] Seydelmann.“ (Nagler, Bd. 8, 1835, S. 84); Ferner<br />
nennt Oesterreich 1774, S. ** als von Krüger gestochen die Statuen des Ant<strong>in</strong>ous und des Aesculap<br />
im Halbzirkel vor dem neuen Palais. Andreas Lud(e)wig Krüger (1743 Potsdam - 1805), "… hat... für<br />
die Antiquités de <strong>Sans</strong> <strong>Souci</strong>, 2 part. Potsdam 1770-1773 ... Blätter geliefert." (Nagler 8, 1835:84;<br />
Thieme-Becker, Bd. 21, 1927, S. 586 - 588: "... Von K.s Radierungen nach antiken Büsten ...<br />
erschienen 2 Samml. zu je 12 Bl.... "Seconde Partie des Antiquités ... placèes dans la Grande<br />
Gallerie des Tableaux ...", Danzig, Floerke, 1772. Bez. "Ludewig Krüger", "L.K."; Exemplar: Berl<strong>in</strong>,<br />
Kunstbibliothek, Sign.: DeT 1635/10). E<strong>in</strong>e weitere Büste vor dem Neuen Palais bei Salzmann 1772,<br />
S. 36, „gg. … 98. Ant<strong>in</strong>ous, Buste antique. … NB. Ces quatre Bustes sont venus de Rome.“; bei<br />
Oesterreich 1775, S. 49, Nr. 329.- 4. "Ant<strong>in</strong>ous … nach e<strong>in</strong>er Antike copiert..." Anm. (c) „...hat der<br />
Geheime Rath Bianconi ... dem Könige verschafft."<br />
8 So von Kühn 1979, über G. Heres 1986, H. Heres 1992, Kreikenbom 1998, Hüneke 2004 und 2007,<br />
Vogtherr 2005, bis Dostert 2008.<br />
9 Am Sockel des Endymion, 1748 von Asmus Frauen, Skulpt.slg. Nr. 472. Die Formulierung der<br />
Angabe <strong>in</strong> »Amtlicher Führer« 2002, S. 138, ist <strong>in</strong>dessen ke<strong>in</strong>eswegs e<strong>in</strong>deutig. Sie könnte sich<br />
nämlich auch auf die anschließend im gleichen Abschnitt genannte Statue e<strong>in</strong>es Faun (Skulpt.slg.<br />
473) von François Gaspard Adam (* 1710 Nancy – † 1761 Paris, ab 1747 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> tätig) beziehen.<br />
Er hatte mit e<strong>in</strong>em Stipendium der französischen Akademie <strong>in</strong> Rom zwischen 1741 und 1746 Kopien<br />
nach antiken Statuen angefertigt, u. a. diesen Faun (was bei Oesterreich 1775, S. 4 bestätigt wird).<br />
Dann aber wäre dieser evtl. ebenso zur Lieferung für das Südfront-Ensemble der Neuen Kammern<br />
zu zählen. Wer aber hat eigentlich diese Behauptung, daß alle 24 <strong>in</strong> der Inschrift erwähnten Statuen<br />
des Südfrontensembles aus dieser Lieferung stammten, erstmalig aufgestellt? Oder, daß alle 24 <strong>in</strong><br />
der Inschrift erwähnten Statuen ausschließlich an der Südfront aufgestellt wurden? Weder<br />
Oesterreich noch Nicolai führen die Statue e<strong>in</strong>es Endymion <strong>in</strong>dessen <strong>in</strong> diesem Zusammenhang auf,<br />
sondern erwähnen ihn als No. 16 (1775, S. 4) „Beym E<strong>in</strong>gange … Casp. Adam... <strong>in</strong> Rom nach<br />
Orig<strong>in</strong>al auf dem Capitol...gefertigt.“ Daraus muß zu folgern se<strong>in</strong>, daß ke<strong>in</strong>eswegs alle Objekte aus<br />
Carrara vor den „Neuen Kammern“ aufgestellt worden waren! Manger (1789, Bd. I, S. 113) schrieb<br />
„... im Garten...“. Bei Oesterreich 1775, S. 4 und S. 29 wird bei diesen Statuen weder die Inschrift<br />
erwähnt, noch die Herkunft der Statuen, allerd<strong>in</strong>gs heißt es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Fußnote zum Bacchus (S. 30,<br />
245. - 26.) „Ces 26 Statues ont été faites par de jeunes Artistes aux carrieres de Carare dont les<br />
propriétaires font travailler les jeunes Sculpteurs qui cherchent de l'ouvrage, & qui quelquefois<br />
réussissent assés bién. La plus grande partie de'ces sortes de statues s'envoient à Amsterdam, à<br />
Hambourg & à Lubeck, où à peu de fraix on en orne un grande nombre de jard<strong>in</strong>s.“ Also bezieht er<br />
hier die nicht aus Carrara oder Italien gelieferten vier, von ihm hier ungesondert aufgeführten<br />
Statuen vor dem Mittelrisalit, mit e<strong>in</strong> - ohne <strong>in</strong>dessen auf die Inschrift hier als mögliche Quelle für<br />
se<strong>in</strong>e Angabe zu verweisen; die Inschrift aber wurde von ihm an ganz anderer Stelle verortet: An<br />
e<strong>in</strong>er der vergoldeten Bleigruppen von Georg Franz Ebenhecht (* 1710 - † Leipzig 21.Feb.1775) von<br />
1748 am Umgang des Fontänenrondells südlich unterhalb der Neuen Kammern (1775, S. 41, 249<br />
„Die Entführung der Helena durch Paris“), die nun mit Sicherheit weder aus Carrara noch sonstwo<br />
aus Italien stammte. Damit bleibt nur e<strong>in</strong>e Schlußfolgerung möglich: Es gibt ke<strong>in</strong>en<br />
dokumentarischen Beleg, auf welche der Statuen sich dieses <strong>in</strong> Ste<strong>in</strong> gemeißelte Dokument<br />
beziehen mag. Nur durch e<strong>in</strong>e materiell-stilistischen E<strong>in</strong>schätzung der e<strong>in</strong>zelnen Statuen, die sich <strong>in</strong><br />
Bearbeitungsweise und Ausdruck von den vor Ort gearbeiteten h<strong>in</strong>reichend unterscheiden dürften,<br />
ließe sich die Zusammensetzung dieser Lieferung mit e<strong>in</strong>em Grad hoher Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
rekonstruieren. Zur Geschichte der Akademie <strong>in</strong> Carrara siehe:<br />
http://www.accademiacarrara.it/<strong>in</strong>dex.php?pag=63.<br />
10 Salzmann 1772, S. 16, Nr. r; Salzmann 1779, S. 22, Nr. r :“... für welches 26 marmorne Figuren aus<br />
Italien auf dergleichen Fuß=Gestelle, stehen...“<br />
11 Oesterreich (* 1726 - † 1778, Inspector der großen Königlichen Bilder-Gallerie zu <strong>Sans</strong>souci 1757 -<br />
1778), 1774, führt ke<strong>in</strong>en "Ant<strong>in</strong>ous" unter den 26 Statuen "Devant l'Orangerie que le Roi a convertie<br />
en différens appartemens, en une salon de marbre & deux galeries [...]", auf. Ob sie mit der Statue<br />
Oesterreich 1775, S. 29, Nr. 231: "12. Jeune homme; de 6 piés 3 pouces; marbre de Carrare. Le<br />
nome du sculpteur A. Frauen y est marqués." (bzw. dt. 1775, S. 40) zu identifizieren ist, sche<strong>in</strong>t nicht<br />
ganz klar zu se<strong>in</strong>, denn es könnte sich eher wohl um se<strong>in</strong>e Nr. "226 - 7. Méléagre de 5 piés 8<br />
pouces.", da er diese Statue neben der „Venus ... à belles fesses“ (Nr. 225 – 6.) aufführte. Sollte die<br />
damalige Reihenfolge <strong>in</strong> der Aufstellung die gleiche se<strong>in</strong>, wie vor der Überführung <strong>in</strong>s Depot, und<br />
Oesterreich sie von Osten nach Westen auflistete, liegt diese Folgerung nahe. Welche Aus- und<br />
Vorbildung Oesterreich genossen hatte, die ihm das Amt e<strong>in</strong>es Inspektors e<strong>in</strong>trugen und wie es um<br />
se<strong>in</strong>e Antikenkenntnisse bestellt war, ist nirgends belegt, vgl. noch Nehls 2002, passim.