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1993 - Adalbert Stifter Gymnasium

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Zum Besuch des Dramaturgen des Südostbayerischen Städtetheaters, Herrn Jörg UHL, am 2.3.<strong>1993</strong><br />

Am Freitag, dem 26.2.<strong>1993</strong>, besuchten die Kollegiaten des <strong>Adalbert</strong>-<strong>Stifter</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s<br />

eine Sondervorstellung von Dürrenmatts<br />

Komödie "Romulus der Große" im Passauer Stadttheater.<br />

Um einen Einblick hinter die Kulissen und in die Entstehung der<br />

Inszenierung zu gewinnen, hatten die Schülerinnen und Schüler<br />

der K12 am folgenden Dienstag im Rahmen des Unterrichts Gelegenheit,<br />

Herrn Jörg Uhl, den Dramaturgen der Schauspielabteilung<br />

des Südostbayerischen Städtetheaters, zu befragen.<br />

Wir bekamen einen Eindruck von den vielfältigen und abwechslungsreichen<br />

Aufgabenbereichen eines Dramaturgen. Zum einen<br />

ist dieser für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, wie z.B. den Besuch<br />

an unserer Schule, zuständig, und zum anderen arbeitet er theaterintern<br />

mit dem Regisseur und dem Intendanten zusammen. Das<br />

bedeutet Mitwirkung bei der Auswahl von Stücken, Lesen von<br />

Neuerscheinungen, Zusammenstellen des Spielplans und eventuell<br />

Zusammenarbeit mit dem Regisseur bei der Inszenierung.<br />

Herr Uhl ist hauptsächlich in Landshut tätig, da sich die Probebühne<br />

des Südostbayerischen Städtetheaters dort befindet,<br />

während das musikalische Ensemble für Opern, Operetten und<br />

Musicals auf der Passauer Bühne probt.<br />

Einen vorgeschriebenen Ausbildungsweg gibt es für den Dramaturgen<br />

nicht. Unbedingte Voraussetzung sind jedoch die Liebe<br />

-64-<br />

zum Theater und Kreativität. Viele Dramaturgen, so auch Herr<br />

Uhl, kommen über ein Studium der Germanistik zu ihrem Beruf,<br />

andere über das Studium der Theaterwissenschaften. Theaterbegeisterten,<br />

die eine Karriere vor oder hinter den Kulissen einer<br />

Bühne anstreben, gab Herr Uhl auch Auskünfte über den Beruf<br />

des Schauspielers, des Regisseurs und des Intendanten.<br />

Zur Inszenierung des "Romulus" erfuhren wir, daß hinter der<br />

Bühne keineswegs immer Einigkeit über Darstellungsform und<br />

Interpretation eines Stückes herrscht. Inwieweit der Regisseur<br />

hierbei seine Vorstellungen verwirklichen kann, hängt von dem<br />

Freiraum ab, den sein Intendant ihm gewährt. Ähnlich sieht es mit<br />

dem Mitspracherecht des Dramaturgen aus, der sich überdies dem<br />

Regisseur unterordnen muß. Der Intendant schließlich hat das<br />

Theater, das er leitet, in angemessener Form an dem zu erwartenden<br />

Publikum, in diesem Fall den Bürgern von Landshut, Straubing<br />

und Passau, zu orientieren.<br />

Dies sollten vielleicht auch jene kritischen Zuschauer bedenken,<br />

die der Passauer Spielplan nie zufriedenstellt!<br />

Erstaunlich ist es, wie Intendant und Dramaturg es immer wieder<br />

schaffen, Stücke zu finden, die für das zahlenmäßig recht begrenzte<br />

Ensemble der Schauspielbühne noch spielbar sind. Während<br />

der Spielzeit stehen jeweils vier Stücke gleichzeitig auf dem Plan<br />

und ein fünftes wird prallel zu den Aufführungen an den Vormittagen<br />

geprobt. Fällt jemand unvorhergesehen aus, so müssen an-

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