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Sophie Mereau: Schwärmerey<br />

Wirst du mir stets <strong>de</strong>n Seraphsfittig leihen,<br />

du nektartrunkne, süße Schwärmerey?<br />

Du wirst es nicht. - Verglimmen und zerrinnen<br />

wird <strong>de</strong>ine Gluth vor <strong>de</strong>n getrübten Sinnen;<br />

<strong>de</strong>in Wahnsinn bleibt <strong>de</strong>m kühlern Blut nicht treu.<br />

Dies Saitenspiel, das rings mit Harmonieen<br />

die ganze Er<strong>de</strong> magisch übergoß,<br />

verrauscht und schweigt; die Phantasie verblühet,<br />

<strong>de</strong>r Lenz erbleicht, <strong>de</strong>r Freu<strong>de</strong> Gluth versprühet,<br />

- ein Einz'ges nur bleibt ewig wechsellos!<br />

Was nur allein <strong>de</strong>s Zufalls Laune trotzet,<br />

die schöne Blüthe reiner Menschlichkeit,<br />

das uns allein zu freyen Wesen grün<strong>de</strong>t,<br />

woran allein sich unsre Wür<strong>de</strong> bin<strong>de</strong>t,<br />

dies höchste Gut, es heißt - Selbstständigkeit.<br />

Die Autorin<br />

Sophie Schubart (* En<strong>de</strong> März 1770 in Altenburg, †<br />

31. Oktober 1806 in Hei<strong>de</strong>lberg), eine <strong>de</strong>r ersten<br />

Schriftstellerinnen, heiratet 1793 <strong>de</strong>n Juristen Friedrich<br />

Ernst Karl Mereau, von <strong>de</strong>m sie sich 1801 schei<strong>de</strong>n<br />

lässt. Begeistert sich für die I<strong>de</strong>ale <strong>de</strong>r Romantik.<br />

Briefwechsel mit ihrem För<strong>de</strong>rer Friedrich Schiller.<br />

1803 Heirat mit Clemens Brentano.<br />

Mitherausgeberin <strong>de</strong>s Göttinger Roman-Kalen<strong>de</strong>rs,<br />

Herausgeberin <strong>de</strong>r Zeitschift „Kalathiskos“ und <strong>de</strong>s<br />

„Berlinischen Damen-Kalen<strong>de</strong>r auf das Jahr 1800“<br />

eXperimenta 08 & 09/2008: Die Kunst Seite 13

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