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August/September - Experimenta.de

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Die griechische Sprache braucht für die Worte schreiben und zeichnen nur<br />

einen Begriff, nämlich graphein. Man <strong>de</strong>nke nur an geläufige Begriffe wie<br />

gravieren, Graphologie, Graphik o<strong>de</strong>r Graffiti. Denkanstöße wie diesen durfte<br />

ich aus einem überaus kurzweiligen und anregen<strong>de</strong>n Gespräch mit <strong>de</strong>r Graphikerin<br />

Susanne Speicher mitnehmen, die ich für vor einigen Tagen in ihrem<br />

Zuhause in Saarlouis besuchte.<br />

Das Ehepaar Speicher hat dort mit seinen drei Söhnen in einem ehemaligen<br />

Bauernhaus <strong>de</strong>n Traum von Wohnen und Arbeiten unter einem Dach verwirklicht.<br />

Das Wohnhaus beherbergt auch das Atelier <strong>de</strong>r Künstlerin, und im ehemaligen<br />

Wirtschaftsteil befin<strong>de</strong>n sich die Buchbin<strong>de</strong>rwerkstatt mit Rahmengalerie,<br />

die Andreas Speicher betreibt, sowie ein lichtdurchfluteter Ausstellungsraum.<br />

Bemerkenswert ist, wie optisch ansprechend und funktional die alte<br />

Bausubstanz mit <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s täglichen Lebens und gleich zweier<br />

‚Betriebe‘ in Einklang gebracht wur<strong>de</strong>. Das ganze Anwesen wirkt, als wer<strong>de</strong><br />

es schon immer so genutzt. Wie schön, es gibt sie noch, die guten - alten<br />

neuen - Dinge... In dieser Atmosphäre läßt es sich bestimmt wun<strong>de</strong>rbar leben<br />

und arbeiten.<br />

Und genau darüber möchte ich mehr wissen: die künstlerische Arbeit <strong>de</strong>r<br />

Susanne Speicher, die mich mit diesem anstecken<strong>de</strong>n Lachen empfängt , eine<br />

Treppe höher in <strong>de</strong>n Ausstellungsraum führt und ohne Umschweife ins Thema<br />

einsteigt. Vor uns auf <strong>de</strong>m schlichten, massiven Holztisch hat sie einige Arbeiten<br />

zurechtgelegt. Wir fangen an<br />

mit zwei kunterbunten Schülerarbeiten.<br />

„Diese Blätter sagen ganz<br />

viel auch über mein eigenes<br />

Schaffen. Sie entstan<strong>de</strong>n im Rahmen<br />

<strong>de</strong>s MUS-E - Projektes, für<br />

das ich im Auftrag <strong>de</strong>r Yehudi-<br />

Menuhin-Stiftung schon seit sieben<br />

Jahren an einer Grundschule<br />

in Burbach tätig bin. Die Schülerinnen<br />

und Schüler <strong>de</strong>r Klassenstufe<br />

drei bekamen folgen<strong>de</strong> Im Garten, Schülerarbeit<br />

Aufgabe: ein Blatt Papier war in<br />

gleichgroße Quadrate einzuteilen, je<strong>de</strong>s Quadrat mit einem Buchstaben in<br />

Druckschrift zu versehen und <strong>de</strong>r die Schrift umgeben<strong>de</strong> Raum im Quadrat war<br />

zu ‚verglasen‘, wie es in <strong>de</strong>r Fachsprache heißt - einfacher gesagt, farbig zu<br />

gestalten. Der Text beginnt mit <strong>de</strong>n Worten ‚In einem Garten...‘. Auf diese<br />

Weise entstan<strong>de</strong>n individuelle (Bil<strong>de</strong>r-)Geschichten, <strong>de</strong>ren Lesbarkeit durch die<br />

eXperimenta 08 & 09/2008: Die Kunst Seite 15

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