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eine bereits gerahmte Exemplar, und eine Fotographie durch das Glas verbietet<br />

sich. Zu viel ginge verloren von <strong>de</strong>m Zauber. Überhaupt stellen die Arbeiten<br />

<strong>de</strong>r Susanne Speicher höchste Anfor<strong>de</strong>rungen, was ihre Abbildbarkeit<br />

anbelangt. Die Intensität und Lebendigkeit <strong>de</strong>r Originale, die nicht wie künstlich<br />

hergestellt, son<strong>de</strong>rn wie - ich kann es nicht treffen<strong>de</strong>r ausdrücken - natürlich<br />

gewachsen erscheinen, läßt sich auf technischem Weg nur sehr unzureichend<br />

transportieren. Zum Glück steht ein Besuch in <strong>de</strong>r Galerie je<strong>de</strong>rmann<br />

offen.<br />

O<strong>de</strong>r: Sie besuchen das internationale Museum für Buch- und Schriftkunst in<br />

Offenbach - auch von <strong>de</strong>ssen Existenz höre ich hier zum ersten Mal. Dort ist<br />

eine Mappe mit Radierungen und zugehörigem Schriftzyklus nach <strong>de</strong>m Gedicht<br />

‚Lebe wie Gras‘ <strong>de</strong>s schwedischen Autors Artur Lundkvist (noch ein Tip!)<br />

von Susanne Speicher zu sehen. Ein Blatt aus <strong>de</strong>m Zyklus (Das Gras liebt die<br />

Welt wie seinen Halm/glücklich noch an grauen Tagen) wur<strong>de</strong> im Jahr 1993<br />

mit <strong>de</strong>m Rudo-Spemann-Preis <strong>de</strong>r Stadt Offenbach ausgezeichnet. Wer <strong>de</strong>r<br />

Meinung sein mag, Schriftkunst sei nicht ernstzunehmen o<strong>de</strong>r nicht mehr zeitgemäß,<br />

<strong>de</strong>m möchte ich die<br />

Worte von Professor Karlgeorg<br />

Hoefer (Schreibwerkstatt<br />

Klingspor) ans Herz legen:<br />

Die Schreibkunst bewirkt auch<br />

heilen<strong>de</strong> Kräfte, wenn man<br />

schreibend <strong>de</strong>n Worten <strong>de</strong>r<br />

Dichter folgt, bil<strong>de</strong>t eine handschriftliche<br />

Brücke von Mensch<br />

zu Mensch und von Land zu<br />

Land.<br />

Der Vormittag, <strong>de</strong>n Susanne<br />

Speicher für mich freigehalten<br />

hat, neigt sich rasend<br />

schnell <strong>de</strong>m En<strong>de</strong>. Ich muss<br />

lei<strong>de</strong>r einsehen, dass das<br />

Wirken dieser Künstlerin, das<br />

sie mir so herzlich und mit<br />

Freu<strong>de</strong> näherbringt, nicht<br />

lückenlos in einem Aufsatz<br />

gewürdigt wer<strong>de</strong>n kann. So<br />

Vieles hätte ich gerne noch<br />

ausführlicher erwähnt. Zum<br />

Vergleichen<strong>de</strong> Schriftprobe, © Susanne<br />

Speicher 2008<br />

eXperimenta 08 & 09/2008: Die Kunst Seite 19

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