Lehrpläne E<strong>in</strong> Lehrplan ist e<strong>in</strong>e von der Regierung erstellte Verordnung. Früher regelten Lehrpläne sowohl die Wahl von <strong>Lehrmitteln</strong>, als auch die Methoden, derer sich die LehrerInnen bedienen sollten 12 , um den SchülerInnen die Aneignung des jeweiligen Stoffes zu ermöglichen und dadurch wünschenswerte Kenntnisse zu erwerben. So ist es heute nicht mehr. Heute gibt es drei Lehrpläne <strong>in</strong> Schweden – e<strong>in</strong>en für die Vorschule (Lpfö 98), e<strong>in</strong>en für die Regelschule, die Vorschulklasse und Nachmittags- und Freizeitbetreuung (Lpo 94) und e<strong>in</strong>en für die freiwilligen Schulformen („Gymnasium“) (Lpf 94). Die steuernden Lehrpläne s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>en gleichartigen Aufbau mite<strong>in</strong>ander verbunden und be<strong>in</strong>halten die gleiche Grundhaltung zu Bildung, Lernen und Entwicklung. Zwei Arten von Zielen kennt das öffentliche Schulwesen: Ziele, nach denen die Schule streben soll, dass sie die SchülerInnen erreichen („anzustrebende Ziele“, <strong>in</strong> der deutschen Diskussion als Maximalstandards bezeichnet) und Ziele, welche die Schule den SchülerInnen ermöglichen soll zu erreichen („zu erreichende Ziele“, <strong>in</strong> der deutschen Diskussion als M<strong>in</strong>imalstandards bezeichnet). E<strong>in</strong> Forscher 13 me<strong>in</strong>t, dass die Lehrpläne auf sechs grundlegenden didaktisch-methodischen Pr<strong>in</strong>zipien beruhen: 1. Motivationspr<strong>in</strong>zip. Menschen lernen am leichtesten das, was sie <strong>in</strong>teressiert. 2. Erfahrungspr<strong>in</strong>zip. Schüler s<strong>in</strong>d niemals „leere Gefäße“. Der Unterricht soll die Erfahrungen, die die Schüler haben, berücksichtigen. 3. Aktivitätspr<strong>in</strong>zip. Unterricht soll darauf aufbauen, dass SchülerInnen aktiv s<strong>in</strong>d. 4. Anschaulichkeitspr<strong>in</strong>zip. Der Unterricht soll direkt und konkret se<strong>in</strong>. Der Lehrer soll <strong>Bilder</strong>, Modelle, Skizzen etc. verwenden. 5. Übungspr<strong>in</strong>zip. Die Schüler sollen schwierige Gegenstände üben und wiederholen. 6. Individualisierungspr<strong>in</strong>zip. Die Lehrer sollen den Unterricht an die unterschiedlichen Voraussetzungen des e<strong>in</strong>zelnen Schülers anpassen. Mit der Verwendung von <strong>Bilder</strong>n im Unterricht kann man an diese Pr<strong>in</strong>zipien anknüpfen. Dies gilt vor allem für das Aktivitätspr<strong>in</strong>zip und für das Anschaulichkeitspr<strong>in</strong>zip. Schulische Lehrpläne zeigen oft den politischen Zeitgeist und die allgeme<strong>in</strong> akzeptierte Form und Bewertung von Bildung und Moral 14 . Gleichzeitig können Lehrpläne wünschenswerte Richtungen dafür aufzeigen, wie die Gesellschaft <strong>in</strong> Zukunft aussehen wird. Die Schule soll den K<strong>in</strong>dern das Ideal der Zukunft vermitteln. Dennoch kommt es <strong>in</strong> der Schule manchmal zu e<strong>in</strong>er negativen Bee<strong>in</strong>flussung durch gewisse Lehrmittel 15 . <strong>Bilder</strong> <strong>in</strong> Lehrbüchern können jedoch eher die Wirklichkeit beschreiben, <strong>in</strong> der wir tatsächlich leben, als e<strong>in</strong>e Idealgesellschaft 16 . E<strong>in</strong>e vergleichende Studie 17 zur Frage, wie „der normale Mensch“ im Lauf der Geschichte des 19. Jahrhunderts ersche<strong>in</strong>t, zeigte, dass die untersuchten Lehrbücher alle ihren jeweils geltenden Lehrplänen folgten. Vier Geschichtslehrbücher, herausgegeben 1964, 1978, 1989, sowie 2005, wurden mit den jeweiligen Lehrplänen verglichen. In den Lehrplänen von 1962 und 1969 (Lgr 62 und Lgr 69) s<strong>in</strong>d Begriffe wie „der normale Mensch“ nur diffuse Beschreibungen, die <strong>in</strong> den Texten zu erahnen s<strong>in</strong>d. Im Lehrplan von 1980 (Lgr 80) heißt es, dass die Schüler ihre 12 Skolverket, Rapport 285, 2006, S. 9. 13 Vernersson, 1999, S. 67. 14 Selander, 1988; Englund, 1992. 15 Edfeldt, 1992. 16 Pettersson, 2001a. 17 Holmqvist, 2007. Kommentar [franz bil3]: Was <strong>in</strong> der Zukunft gelten soll. Zum<strong>in</strong>dest versteh ich das so.
Kenntnisse über sich selbst und andere erweitern sollen. Im Lehrplan von 1994 (Lpo 94) spricht man von der Wichtigkeit, dass die Schüler die Möglichkeit bekommen, sich ihre eigene Vorstellung zu bilden und ihre gegenwärtige Situation als e<strong>in</strong> Glied <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em historischen Verlauf zu sehen. In den ersten beiden Lehrbüchern tritt „der gewöhnliche Mensch“ nur als diffuser, kollektiver Begriff auf. Das Buch von 1989 folgt den neuen Richtl<strong>in</strong>ien. Hier ist „der normale Mensch“ deutlich vorhanden. Nur im Buch von 2005 bekommen die Schüler die Möglichkeit, sich durch reiche Bebilderung und Fragen, die die konkreten Bed<strong>in</strong>gungen des „normalen Menschen“ berühren, e<strong>in</strong>e eigene Auffassung zu bilden.
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debatt, 4, 41-53. Selander, S. (199
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