Bilder in Lehrmitteln
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Die Ausführung der <strong>Bilder</strong><br />
E<strong>in</strong> Bild hat immer e<strong>in</strong>e physische Gestalt. Die e<strong>in</strong>zigen Ausnahmen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>nere <strong>Bilder</strong>, wie<br />
unsere Er<strong>in</strong>nerungsbilder. Beispiele für mit der grafischen Gestaltung Variablen s<strong>in</strong>d Bildtyp (z. B.<br />
computergenerierte <strong>Bilder</strong>, Fotos, Gemälde und Zeichnungen), Form (Randform und<br />
Randkontur), Farbe (Grauskala, Kontrast, Farbe und Nuance) veränderte Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />
(lansam, schnell), schitt, Mitziehen/pann<strong>in</strong>g, Perspektive (Bildebene, Bildw<strong>in</strong>kel und Tiefe), Größe<br />
(Bild, Tiefe und Motiv), Zeichen und Worte im Bild, technische Qualität, Tempo, visuelle<br />
Komplexitet, visuelle Effekte, sowie Zoom.<br />
Zwei <strong>Bilder</strong> von 8cm langen Spielzeugpanzern an selber Stelle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen<br />
Geländemodell fotografiert. Die Camouflagebemalung macht es schwierig, das Spielzeug im<br />
l<strong>in</strong>ken Bild zu erkennen. Foto FOA.<br />
<strong>Bilder</strong> für Informations- und Lehrmaterial sollten immer dergestalt se<strong>in</strong>, dass sie leicht lesbar s<strong>in</strong>d.<br />
Unsere Gehirne machen die besten denkbaren Interpretationen von zugänglichen Reizen. Dies<br />
geht schnell und es ist schwer, e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck zu ändern. Bei der Produktion von<br />
Informationsmaterial ist es daher wichtig, den Inhalt so zu gestalten, dass er so leicht zugänglich<br />
wie möglich ist. Der Leser muss problemlos die Figur vom H<strong>in</strong>tergrund unterscheiden können.<br />
Informationsproduktion, kann man sagen, ist das Gegenteil von Camouflage.<br />
Form<br />
Für gute Lesbarkeit kann die Außenkontur des Bildes durchaus diffus und undeutlich se<strong>in</strong>, um so<br />
das Bild vom H<strong>in</strong>tergrund abzuheben. Das weiße Papier bildet meist den Bildh<strong>in</strong>tergrund <strong>in</strong><br />
Büchern. Bei Diabildern oder anderen projizierten <strong>Bilder</strong> ist der H<strong>in</strong>tergrund h<strong>in</strong>gegen schwarz.<br />
Wenn möglich, sollte der Außenrand des Bildes „frei“, rund oder oval se<strong>in</strong> und nicht durch<br />
rechtw<strong>in</strong>klige L<strong>in</strong>ien begrenzt se<strong>in</strong> 106 . Dies gilt besonders bei jüngeren K<strong>in</strong>dern, die noch ke<strong>in</strong>e<br />
Übung im <strong>Bilder</strong>lesen haben. In Büchern für höhere Altersstufen s<strong>in</strong>d rechtw<strong>in</strong>klig beschnittene<br />
<strong>Bilder</strong> die Regel 107 und andere Bildformen eher selten.<br />
Es existiert ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>deutiger, natürlicher und <strong>in</strong>tuitiver Zusammenhang zwischen Form und<br />
Farbe. Sowohl Form-, als auch Farbelemente werden häufig dazu verwendet,<br />
Zusammenhanghänge und Verb<strong>in</strong>dungen zwischen Gruppen von Botschaften zu markieren.<br />
Symbole s<strong>in</strong>d häufig aus e<strong>in</strong>fachen geometrischen Formelementen, wie Kreise, Ovale, Dreiecke,<br />
Rauten, Quadrate, Rechtecke oder Komb<strong>in</strong>ationen aus diesen, zusammengesetzt.<br />
Formkonstanz me<strong>in</strong>t unsere Fähigkeit Formen von Gegenständen als unverändert<br />
wahrzunehmen, auch wenn sich der Blickw<strong>in</strong>kel verändert. Im Verkehr verwendet man das<br />
Dreieck für Warnschilder, Kreise für Verbotsschilder und Rechtecke für H<strong>in</strong>weisschilder. Wir<br />
können diese Schilder leicht aus verschiedenen Richtungen erkennen, obwohl unser<br />
Netzhautbilder vollkommen unterschiedlich ausfallen.<br />
Farbe<br />
<strong>Bilder</strong> für Informations- und Lehrmaterial sollten oft <strong>in</strong> Farbe se<strong>in</strong> 108 , aber nicht <strong>in</strong> unrealistischen<br />
106 Pettersson, 1989, 1991, 1993.<br />
107 Sandblom & Zetterlund (2006) haben die <strong>Bilder</strong> <strong>in</strong> drei Geschichtslehrbüchern fürs Gymnasium analysiert. Von<br />
<strong>in</strong>sgesamt 369 hatten 91% e<strong>in</strong>e rechtw<strong>in</strong>klige Form.<br />
108 Dwyer, 1972; Flem<strong>in</strong>g & Levie, 1978, 1993. L<strong>in</strong>dsten (1975) schreibt zum Beispiel (S. 141): „Wenn man sowohl