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Bilder in Lehrmitteln

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Bild schwerer lesbar wird. Besonders verwirrend ist es, wenn die Schatten unterschiedlich groß<br />

s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>e Perspektive andeuten, die es nicht gibt oder nicht braucht.<br />

Perspektive<br />

Wir können e<strong>in</strong> Tiefenerlebnis <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bild mit der Verwendung von Perspektive und<br />

Transparenz. Bildelemente, die die Tiefenwirkung erzeugen, sollen deutlich und leicht<br />

verständlich se<strong>in</strong>. Das Zusammenspiel von Licht und Schatten trägt zum guten Raumverständnis<br />

bei.<br />

Wir können die räumlichen Perspektiven <strong>in</strong> die zwei Hauptgruppen Lageperspektive und<br />

Ebenenperspektive e<strong>in</strong>teilen. Beide Arten begründen auf der Annahme, dass Objekte kle<strong>in</strong>er und<br />

undeutlicher aussehen je weiter sie vom Betrachter entfernt s<strong>in</strong>d.<br />

Es existieren sieben Formen von Lageperspektiven: L<strong>in</strong>ienperspektive, umgekehrte<br />

L<strong>in</strong>ienperspektive, Farbperspektive, Luftperspektive, Schattenperspektive,<br />

Transparenzperspektive und Sche<strong>in</strong>perspektive. Für gewöhnlich verwenden Bildkünstler mehrere<br />

unterschiedliche Formen von Perspektive, um e<strong>in</strong>e erhöhte Tiefenwirkung <strong>in</strong> ihren <strong>Bilder</strong> zu<br />

erzielen.<br />

Es existieren vier Formen von Ebenenperspektive: Froschperspektive, Normalperspektive,<br />

Vogelperspektive und Multiperspektive. In der Froschperspektive sehen wir zu e<strong>in</strong>em Objekt oder<br />

e<strong>in</strong>er Person von schräg unten h<strong>in</strong>auf. Dies betont und unterstreicht deren Bedeutung. Die<br />

Froschperspektive hebt die Macht, welche Staatsmänner, Feldherren, Könige und Politiker haben<br />

können, hervor. In der Vogelperspektive blicken wir auf e<strong>in</strong>en Gegenstand oder e<strong>in</strong>e Person von<br />

schräg oben herab. Dies reduziert und verr<strong>in</strong>gert deren Bedeutung. Die Vogelperspektive hebt<br />

die Machtlosigkeit, die der „normale Mensch“ empf<strong>in</strong>den kann, hervor.<br />

Das ganze Bild sollte die gleiche Perspektive haben, normalerweise die Zentralperspektive.<br />

Wenn wir e<strong>in</strong> Detail aus mehreren Perspektiven zeigen müssen, ist es am sichersten, mehrere<br />

<strong>Bilder</strong> zu machen. Ansonsten muss man deutlich markieren, dass man die verschiedenen<br />

Teilbilder aus unterschiedlichen Richtungen her sieht. Auch <strong>in</strong> anderen Zusammenhängen spricht<br />

man von Perspektive.<br />

Größe<br />

Normalerweise ist es notwendig, die Größe e<strong>in</strong>es Bildes anzupassen, damit es an die<br />

vorgesehene Stelle im Buch passt. Das Bild darf nicht zu kle<strong>in</strong>, aber auch nicht zu groß se<strong>in</strong> 111 .<br />

Wie groß e<strong>in</strong> Bild se<strong>in</strong> soll oder kann ist zum Großteil vom Zusammenhang, <strong>in</strong> welchem e<strong>in</strong> Bild<br />

vorkommt, abhängig. Die optimale Bildgröße ist von der Seitengröße, der Spaltenzahl, vom<br />

Schrifttyp der Überschriften und vom Textvolumen abhängig. Man muss Fotografien solcher<br />

Größe zeigen, dass sie sowohl das Interesse beim Leser wecken, als auch aufrecht erhalten.<br />

Sowohl die Anzahl, als auch die Größe und der Inhalt der <strong>Bilder</strong> ist wichtig dafür, wie der<br />

Leser die Information wahrnimmt. Wenn e<strong>in</strong> Bild oder e<strong>in</strong> paar <strong>Bilder</strong> besonders groß s<strong>in</strong>d,<br />

werden diese das Interesse des Lesers auf sich ziehen. Wenn alle <strong>Bilder</strong> groß s<strong>in</strong>d, verschw<strong>in</strong>det<br />

dieser Effekt h<strong>in</strong>gegen weitestgehend. Genau weiß man nicht, wie die Bildgröße unsere<br />

Wahrnehmung des Inhalts bee<strong>in</strong>flusst. Vergrößerung oder Verkle<strong>in</strong>erung verändern den Inhalt an<br />

sich nicht, aber sie können unsere Wahrnehmung des Inhalts dennoch stark bee<strong>in</strong>flussen. Für<br />

111 Mel<strong>in</strong> Bandl<strong>in</strong>g & Sebbe (2007) haben Ausschnitte aus 14 Sozialkundebüchern fürs Gymnasium untersucht. Die<br />

meisten <strong>Bilder</strong> waren kle<strong>in</strong>. Von 163 <strong>Bilder</strong>n füllten 63% e<strong>in</strong> Viertel oder weniger der Satzfläche. Nur e<strong>in</strong>ige wenige<br />

<strong>Bilder</strong> waren groß, 7% füllten dreiviertel der Satzfläche. Sandblom & Zetterlund (2006) analysierten drei<br />

Geschichtslehrbücher fürs Gymnasium, <strong>in</strong> welchen die meisten der 369 <strong>Bilder</strong> bis zu e<strong>in</strong>em Viertel der Seite<br />

e<strong>in</strong>nehmen.

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