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VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE 1 Mitschriebe, SS 2002 ... - RealWWZ

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POLITISCHE PHILOSOPHIEN<br />

Utilitarismus<br />

Begründer: Bentham (1748 - 1832) und Mill (1806 - 1873)<br />

Die Summe der Nutzen aller Gesellschaftsmitglieder soll durch den Staat maximiert werden.<br />

Annahme: abnehmender Grenznutzen,<br />

d.h für eine Person mit steigendem Einkommen nimmt der Nutzen einer<br />

zusätzlichen DM ab, während eine DM für eine arme Person richtig viel wert<br />

sein kann! Daher: Umverteilung erwüncht.<br />

Die Wegnahme einer DM eines reichen Menschen schmälert seinen Nutzen<br />

weniger, als es den Nutzen einer armen Person, der man diese DM schenkt,<br />

Steigert. Diese Einkommensumverteilung erhöht somit den Gesamtnutzen!<br />

Eine völloge Umverteilung ist jedoch nicht erwünscht, da man weiß, daß Menschen auf<br />

Anreize reagieren.<br />

Umverteilung durch Einkommensbesteuerung und das System der sozialen Sicherung.<br />

Vorteil: Reiche Menschen zahlen hohe Steuern, Arme erhalten Transferzahlungen<br />

Nachteil: Anreizverzerrung und Zusatzlasten durch Steuern<br />

=> Wird ein mögliches zusätzliches Einkommen durch eine höhere<br />

Einkommenssteuer wieder gemindert, hat der Verdiener keinen Anreiz, hart<br />

zu arbeiten. Dies wiederum schadet der Gesamtwohlfahrt: das Einkommen der<br />

Gesellschaft sinkt und damit der gesamte Nutzen!<br />

⇒ Grenze der Umverteilungspolitik<br />

Abwägung: größere Gleichheit gegen Anreizverluste?<br />

Um den Gesamtnutzen zu maximieren, schreckt der Staat vor einer völligen<br />

Einkommensgleichheit zurück!<br />

Egalitärer Liberalismus<br />

Begründer: Rawls<br />

Der Staat soll Maßnahmen ergreifen, die von einem unparteiischen Beobachter hinter einem<br />

„Schleier des Nichtwissens” für gerecht erachtet werden.<br />

Annahme: Wie können Gesellschaftsmitglieder innerhalb eines Staates<br />

unvoreingenommen (d.h objektiv) über Gerechtigkeit entscheiden?<br />

Gedankenexperiment:<br />

Zusammentreffen aller Menschen vor der Geburt, wenn noch keiner weiß, wo<br />

er im echten Leben gesellschaftsmäßig einmal landen wird. Die Befürchtung,<br />

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