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Das Gebiet Ostkreuz

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7 Zielkonzept<br />

Eine Erhaltung städtischer Freiflächen aufgrund beider Aspekte ist anstrebenswert.<br />

Gleichzeitig sollte die Erhaltung einer Fläche im Stadtraum aus naturschutzfachlicher Sicht<br />

nicht die Nutzung durch den Menschen vollkommen ausschließen. Denn es ist „genauso<br />

unbefriedigend, in geschäftigen Städten Flächen abzugrenzen, die nur den wilden Pflanzen<br />

und Tieren vorbehalten sind, wie wenn man Landschaften für Menschen schafft, von denen<br />

wildlebende Pflanzen und Tiere ausgeschlossen sind“ (GILBERT 1994, S. 220). Daher es ist<br />

von Bedeutung, die menschliche Nutzung auf der einen Seite und den Erhalt und Schutz der<br />

Biotope auf der anderen Seite miteinander in Einklang zu bringen. Als ein sehr gelungenes<br />

Beispiel kann die Verwirklichung des Natur-Parks Schöneberger Südgelände angeführt<br />

werden. Hier wurde eine seit Jahrzehnten sich selbst überlassene, ökologisch wertvolle Fläche<br />

mit naturverträglicher Erschließung und Gestaltung vereinigt.<br />

Bei der Festlegung von einem landschaftsplanerischen Leitbild und den daraus abgeleiteten<br />

Zielen muss man sich stets dessen bewusst sein, dass eine Stadt ständigen Entwicklungen und<br />

Veränderungen unterworfen ist, die nicht vorhersehbar sind. Den Planungen städtischer<br />

Bereiche und dem Wunsch, die Entwicklung steuern zu wollen, sind klare Grenzen gesetzt.<br />

Auch städtische Grünräume „unterliegen einem ständigen Prozess der Entwicklung, sie<br />

verändern sich stetig durch die Natur und durch Eingriffe des Menschen. Sie sind daher nicht<br />

planbar mit dem Ziel eines beabsichtigten Endzustands; beeinflussbar ist allenfalls die<br />

Richtung der verändernden Prozesse“ (GÄLZER 2001, S. 23).<br />

Trotzdem ist die Formulierung eines Leitbildes als Planungsrichtung wichtig, unabhängig<br />

davon, ob der gewünschte Endzustands nun erreicht werden kann oder nicht.<br />

Für das Untersuchungsgebiet kann folgendes Leitbild formuliert werden, welches den<br />

geplanten Endzustand wie folgt beschreibt:<br />

Eine durch zahlreiche Nutzungen geprägte Stadtlandschaft mit untereinander verbundenen,<br />

für Natur und Landschaft und für den Menschen bedeutsamen Freiflächen, die gleichzeitig<br />

gut erreichbar für alle Nutzergruppen sind. Durch Erhalt bestimmter Strukturen und<br />

Einzelelemente ist die Erd- und Siedlungsgeschichte in einigen Bereichen des<br />

Untersuchungsgebietes gegenwärtig. Der Stadtraum und die Blockinnenflächen sind geprägt<br />

durch Begrünungen jeglicher Art.<br />

<strong>Das</strong> Leitbild kann zusätzlich durch folgende Schlagwörter ergänzt werden:<br />

- Neues schaffen, Altes bewahren<br />

- Verbinden, was zusammengehört<br />

- Trennungen überbrücken<br />

- Stärken, Chancen und Vorteile nutzen, Schwächen abbauen<br />

Die aus dem Leitbild abgeleiteten Ziele können verschiedenen Funktionsbereichen<br />

zugeordnet werden. Wie bereits erwähnt ist eine räumliche Zuordnung der Ziele<br />

anstrebenswert. Daher wird dort, wo es sinnvoll erscheint, den Zielen ein bestimmter Bereich<br />

des Untersuchungsgebiets zugewiesen, welches jedoch nicht ausschließt, dass das Ziel nicht<br />

auch an anderer Stelle verwirklicht werden kann oder sollte. Ein räumlicher Bezug wird aber<br />

auch oftmals erst durch eine Zuordnung von geeigneten Maßnahmen ersichtlich. Auf eine<br />

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