Das Gebiet Ostkreuz
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6 Konflikte und Probleme 6.2 Barrierewirkung Bahnhof <strong>Ostkreuz</strong><br />
Umwege (über Modersohnstraße oder Kynaststraße) oder Treppensteigen erreichen. Zumal<br />
die Gehwegsituation der Kynaststraße mehr als mangelhaft ist. <strong>Das</strong> legt den Verdacht nahe,<br />
dass die Rummelsburger Bucht für diese Bewohner als Ausflugsziel gar nicht in Betracht<br />
kommt bzw. ihre Attraktivität stark eingeschränkt wird, und somit eher andere, leichter<br />
erreichbare Ziele ausgesucht werden. Wird die Rummelsburger Bucht also vor allem von<br />
Bewohnern der „anderen Seite“ des Bahnhofs genutzt, d.h. von Bewohnern Lichtenbergs oder<br />
Stralaus? Im Rahmen dieser Diplomarbeit kann keine fundierte, empirische Untersuchung<br />
durchgeführt werden, um zu klären, aus welchem Stadtteil die einzelnen Nutzer kommen.<br />
Trotz allem kann eine Befragung der Nutzer der Rummelsburger Bucht einen Überblick über<br />
typische Fälle geben. Aus diesem Grunde wurde eine Befragung über den Wohnort von<br />
Nutzern des Uferwanderweges durchgeführt, ohne dabei den Anspruch auf Repräsentativität<br />
zu erheben.<br />
Befragung<br />
Für die Befragung wurde ein beliebiger Tag und eine beliebige Uhrzeit ausgesucht. Da die<br />
Rummelsburger Bucht zur Gruppe der siedlungsnahen Grünanlagen zählt, bei denen die<br />
Nutzungsintensität in der Regel an den Wochenenden am größten ist, wurde ein Wochenende<br />
für die Befragung gewählt. Es wurde darauf geachtet, dass die Befragung bei „schönem<br />
Wetter“ und am Tage durchgeführt wird, um möglichst viele Nutzer anzutreffen. Die<br />
Befragung fand am 2. November 2003 zwischen 13 und 15 Uhr statt. Insgesamt wurden 52<br />
Leute nach ihrem Wohnort befragt. Bewohner Friedrichshains wurden zusätzlich zur<br />
Erreichbarkeit der Rummelsburger Bucht befragt und ob der Bahnhof <strong>Ostkreuz</strong> als Barriere<br />
empfunden würde. Von den 52 Nutzern kamen 25 aus Lichtenberg und 12 aus Friedrichshain.<br />
Von den restlichen 15 Nutzern besaßen drei ihren Wohnort außerhalb Berlins (Potsdam,<br />
Eberswalde und Dresden) und die restlichen 12 verteilten sich auf andere Berliner<br />
Stadtbezirke wie folgt: Treptow (4), Mitte (2), Pankow (1), Marzahn (1), Neukölln (1),<br />
Tempelhof (1), Schöneberg (1) und Spandau (1). Unter den Befragten befanden sich Jogger,<br />
Fahrradfahrer, Familien mit Kindern, Spaziergänger mit Hund, ältere Menschen, usw. Unter<br />
den angetroffenen Friedrichshainern befanden sich nur 3 Personen aus dem Bereich des<br />
nordwestlichen Untersuchungsgebietes. Dabei handelte es sich zum einen um zwei junge<br />
Frauen, die zur Überquerung des Bahnhofs die Fußgängerbrücke nutzten und zum anderen<br />
um einen jungen Mann, der ebenfalls die Fußgängerbrücke überquert hatte. Generell<br />
empfanden aber beide Frauen übereinstimmend den Bahnhof <strong>Ostkreuz</strong> als eine starke Barriere<br />
und es als unbequem, die Rummelsburger Bucht zu erreichen. Auch der junge Mann empfand<br />
die Erreichbarkeit der Rummelsburger Bucht durch den Bahnhof als stark eingeschränkt. Ein<br />
Friedrichshainer Pärchen mit Kinderwagen und einem ca. 4 Jahre alten Kind, das in der Nähe<br />
der S-Bahnstation Storkower Straße wohnt, nutzte das Auto als Transportmittel, da die<br />
Rummelsburger Bucht mit der S-Bahn, aufgrund der fehlenden Aufzüge und Rolltreppen am<br />
<strong>Ostkreuz</strong>, schlecht zu erreichen sei. Weitere Nutzer aus Friedrichshain nutzten die Tram an<br />
der Hauptstraße als Transportmittel, andere kamen zu Fuß (Bewohner der Travestraße,<br />
Frankfurter Allee und der Halbinsel Stralau).<br />
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