Das Gebiet Ostkreuz
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8 Maßnahmen und Erfordernisse 8.1 Ausgewählte Maßnahmen und Erfordernisse<br />
Nutzergruppen gewährleisten. Der S-Bahnhof <strong>Ostkreuz</strong> fungiert in diesem Zusammenhang als<br />
trennendes Element, als städtebauliche Barriere, die es zu überwinden gilt. Um ein Hindernis<br />
zu passieren, bleiben nur zwei Möglichkeiten: entweder eine oberirdische Überquerung oder<br />
eine unterirdische Unterquerung. Der oberirdischen Überquerung wird hier aufgrund des<br />
visuellen Erlebnischarakters der Vorzug gewährt. Die Überwindung des Bahnhofs <strong>Ostkreuz</strong><br />
mittels einer Brückenkonstruktion wäre somit eine vorstellbare Lösung des Problems. Eine<br />
Brückenkonstruktion ermöglicht ein Erreichen der Rummelsburger Bucht ohne<br />
Treppensteigen, ohne unnötige Umwege und ohne sonstige Hindernisse (Gehwege ohne<br />
abgesenkten Bordstein und in schlechtem, baulichem Zustand, fehlende Fahrradwege,<br />
Überqueren von Fahrbahnen ohne Ampel, usw.) und ermöglicht somit allen Nutzergruppen<br />
gleichermaßen die Nutzung des Erholungsgebietes Rummelsburger Bucht. Neben einer<br />
verbindenden Funktion besitzt eine Brücke auch den Vorteil der visuellen Erlebbarkeit.<br />
Brücken laden zum Verweilen und minutenlangen „Beobachten“ und „Aussicht genießen“<br />
ein. Die ungewöhnliche Perspektive und die damit verbundene weitläufige Sicht auf<br />
umgebende Nutzungen schaffen ein visuelles Erleben, welches man im Stadtgebiet sonst<br />
selten findet. Dieses Phänomen kann ebenfalls bei der Modersohnbrücke beobachtet werden,<br />
aber auch auf sonstigen Brücken des Stadtgebietes. Eine Brücke direkt über dem größten<br />
Umsteigepunkt des Schienennahverkehrs in Deutschland wäre eine Attraktion, die der<br />
Bedeutung des Bahnhofs gerecht wird.<br />
Eine Brücke als verbindendes Element wäre auch ein wichtiges Bindeglied im Rahmen eines<br />
Erholungsverbundes (s. Maßnahme: Anlage eines Fuß- und Radwegesystems als<br />
Erholungsverbund).<br />
Als Beispiel einer Brücke, die ausschließlich Fußgängern und Radfahrern dient, und ein<br />
städtebauliches Hindernis überwindet, kann die Brücke nördlich des Mauerparks genannt<br />
werden. Der „Schwedter Steg“ führt vom Stadtteilbezirk Prenzlauer Berg direkt auf die<br />
Behmbrücke, welche die Stadtteilbezirke Prenzlauer Berg und Wedding miteinander<br />
verbindet. Bei dem Hindernis handelt es sich in diesem Fall nicht um einen S-Bahnhof<br />
sondern um Gleisanlagen der S-Bahn GmbH. Die Bahngleise bilden in diesem Bereich eine<br />
Art Verbindungsdreieck zwischen den Bahnhöfen Gesundbrunnen, Schönhauser Allee und<br />
Bornholmer Straße. Die Fußgängerbrücke<br />
ist bei Fahrradfahrern und Fußgängern<br />
gleichermaßen beliebt (s. Abb. 8.1) und<br />
bietet beispielsweise in südlicher Richtung<br />
eine freie Sicht auf den Fernsehturm am<br />
Alexanderplatz. Für eine Brücke, die<br />
Fußgängern und Fahrradfahrern vorbehalten<br />
ist, besitzt sie eine stolze Länge von ca. 210<br />
Metern. Eine Brücke über den Bahnhof<br />
<strong>Ostkreuz</strong> würde diese Länge noch<br />
überbieten. Je nach Verlauf wäre mit einer<br />
Länge von bis zu 340 Metern zu rechnen.<br />
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Abb. 8.1: Schwedter Steg im Bezirk Prenzlauer Berg