Das Gebiet Ostkreuz
Das Gebiet Ostkreuz
Das Gebiet Ostkreuz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
8 Maßnahmen und Erfordernisse 8.1 Ausgewählte Maßnahmen und Erfordernisse<br />
Ziele bei. Insbesondere in Städten sind sie von großer Bedeutung, da hier die Möglichkeiten<br />
zur Umsetzung landschaftsplanerischer Ziele stark eingeschränkt sind.<br />
Schaffung von Ersatzhabitaten an und in Gebäuden: Innerhalb des Untersuchungsgebietes<br />
finden sich zahlreiche Altbauten, d.h. Gebäude und darunter vor allem Wohnhäuser, die vor<br />
90 bis 100 Jahren errichtet worden sind. Bis vor wenigen Jahren befanden sich die meisten<br />
Gebäude in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Diese Gebäude dienten und dienen zum<br />
Teil heute noch zahlreichen Tierarten als Lebensräume. Insbesondere für Vögel, Fledermäuse,<br />
Insekten und Spinnen finden sich in und an Gebäuden Lebensräume. Als Lebensraum dienen<br />
unter anderem Dachböden, Nischen, Fassadenvorsprünge, Fensterbänke und Mauerrisse.<br />
Durch die zahlreichen Sanierungsmaßnahmen im Untersuchungsgebiet insbesondere<br />
innerhalb der letzten zehn Jahre gingen viele dieser Lebensräume für immer verloren.<br />
Während die glatten und hermetisch abgedichteten Glas-, Stahl- und Betonfassaden der<br />
neueren Stadtarchitektur keine Lebensräume für Tiere bieten, so besitzen Altbauten auch im<br />
sanierten Zustand noch das Potential, bestimmten Tierarten erneut als Lebensraum zur<br />
Verfügung zu stehen. Generell sollte schon bei den Sanierungsmaßnahmen auf Vorkommen<br />
gebäudebewohnender Arten geachtet werden und ihnen Lebensstätten am Gebäude<br />
geschaffen werden. Werden Dachböden nicht als Wohnräume umgebaut, sollten sie als<br />
Lebensräume für Tiere, insbesondere für Fledermäuse, weiterhin zur Verfügung stehen.<br />
Ansonsten sind geeignete Ersatzquartiere zu schaffen. Für die Zwergfledermaus, die<br />
vornehmlich im Ostteil der Stadt vorkommt, bietet sich als Ersatzhabitat beispielsweise die<br />
Anbringung sogenannter Fledermausbretter an, die mit wenigen Zentimetern Abstand an<br />
Häuserwände angebracht werden (BARTELS 1998, S. W6).<br />
Information und Partizipation der Bürger bei Planungen, die das Untersuchungsgebiet<br />
betreffen: Die Information und Beteiligung von Anwohnern bei Planvorhaben im näheren<br />
Umfeld erhöht generell die Akzeptanz und ist somit eine wichtige Voraussetzung für den<br />
späteren Erfolg der umgesetzten Planung. Dieses gilt auch für Planungen, bei denen eine<br />
Beteiligung nicht vorgeschrieben ist (z.B. Hofgestaltung im Rahmen von Sanierungsarbeiten).<br />
Planungen sollten möglichst die Bedürfnisse der Bürger berücksichtigen und derzeitige<br />
Nutzungen aufgreifen und integrieren. Eine Information der Anwohner über Tageszeitungen<br />
und ähnliches ist nicht ausreichend. Zur Verbesserung der Information und Beteiligung der<br />
Anwohner bei größeren Planvorhaben wäre eine Bekanntmachung an einem zentralen Ort mit<br />
viel Publikumsverkehr sinnvoll. Denkbar wäre beispielsweise ein Schaukasten oder eine<br />
Informationswand im Bereich des Bahnhofs <strong>Ostkreuz</strong>. Für Hofgestaltungen beispielsweise<br />
wäre eine Information im betreffenden Gebäude selbst sinnvoll.<br />
Wiedernutzung bebauter Brachflächen: Im Untersuchungsgebiet findet man zahlreiche<br />
bebaute Brachflächen. Dazu gehören vor allem zwei ehemalige Kindertagesstätten in der<br />
Döringstraße und am Markgrafendamm, das Grundstück der 2002 geschlossenen Max-<br />
Kreuziger-Oberschule in der Böcklinstraße und ehemalige Gewerbebetriebe in der Revaler<br />
115