02/2012 - Harnwegsinfektionen - Was ist Nephrologie?
02/2012 - Harnwegsinfektionen - Was ist Nephrologie?
02/2012 - Harnwegsinfektionen - Was ist Nephrologie?
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
fOcuS<br />
Immunprophylaxe<br />
Die Wirksamkeit einer unspezifischen Immunstimulation<br />
mit Indigowurzel, Lebensbaum und Sonnenhut <strong>ist</strong> nicht<br />
belegt.<br />
Gezeigt wurde die Wirksamkeit der oralen Immunstimulation<br />
durch E.-coli-Lysate mit 18 verschiedenen uropathogenen<br />
Stämmen (Uro-Vaxom ® ). Der postulierte Wirkmechanismus<br />
<strong>ist</strong> eine Upregulation der E.-coli-spezifischen<br />
sekretorischen IgA. Klinische Daten zeigen eine Verminderung<br />
der Rezidivrate um 20 %–80 % nach 6 Monaten, in<br />
einer Studie um 34 % nach 12 Monaten. Eine prospektiv<br />
randomisierte Studie (Uro-Vaxom ® vs. Nitrofurantoin) bei<br />
Mädchen mit rHWI ergab vergleichbare Ergebnisse in beiden<br />
Gruppen.<br />
Nach einer Grundimmunisierung mit der Einnahme einer<br />
Kapsel morgens auf nüchternen Magen über 90 Tage folgt<br />
anschließend eine dreimonatige Behandlungspause. Zur<br />
Boosterung kommt nach der 90-tägigen Behandlungspause<br />
eine Intervalltherapie mit 10 Tagen Therapie und 20 Tagen<br />
Therapiepause alternierend über die folgenden 3 Monate.<br />
Aufgrund des in experimentellen Studien gefundenen Absinkens<br />
der sekretorischen IgA kann nach jeweils 6 Monaten<br />
Behandlungspause eine neuerliche Intervalltherapie alle 6<br />
Monate zur Boosterung überlegt werden. Bei Auftreten einer<br />
Durchbruchsinfektion sollte die Prophylaxetherapie nicht<br />
unterbrochen werden.<br />
ansäuerung des harns<br />
Ein saurer Urin (pH 5) vermindert die Bakterienadhärenz<br />
am Urothel bzw. am Harnkatheter. Nitrofurantoin hat im<br />
leicht sauren Milieu eine bessere antimikrobielle Aktivität.<br />
Fruchtsäfte sind ungeeignet, den Harn anzusäuern, da sie<br />
im Gegenteil zu einer Alkalisierung des Harns führen.<br />
Vor den Mahlzeiten kann der Harn mit 3-mal täglich 0,5–1,0<br />
g L-Methionin angesäuert werden. Kontraindikationen sind<br />
Hyperurikämie, metabolische Azidose, Leberinsuffizienz,<br />
Harnsäure- oder Zystinsteine sowie eine Homozysteinurie.<br />
Eine Ansäuerung mit Vitamin C in einer Dosierung von 2–3mal<br />
täglich 0,5 g, jedoch nicht als Brausetablette, wird aufgrund<br />
der schlechteren Verträglichkeit wenig eingesetzt. c<br />
nEPhrO Script<br />
25