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Heuristiken

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ein Maß dafür, welche Chance Individuen mit schlechteren Fitnesswerten haben,<br />

in die nächste Generation übernommen zu werden.<br />

Bei Problemen mit wenigen lokalen Optima ist es oft günstiger einen höheren<br />

Selektionsdruck zu wählen. Gibt es sehr viele lokale Optima im Lösungsraum, so<br />

wird ein niedrigerer Selektionsdruck bevorzugt. Im folgenden werden die wichtigsten<br />

Selektionsmethoden kurz erläutert:<br />

Die Fitnessproportionale Selektion weist anschaulich jedem Individuum ein<br />

Segment eines Rouletterades zu. Die Größe des Segmentes ist proportional zu<br />

seinem Fitnesswert. Das Individuum, auf dessen Segment das Rouletterad stehen<br />

bleibt, wird in eine Elternpopulation übernommen. Ein Nachteil dieser<br />

Methode ist jedoch, dass bei einer niedrigen Fitnessvarianz jedes Individuum<br />

nahezu die gleiche Überlebenschance hat. Also können besser angepasste Individuen<br />

nicht mehr Nachkommen erzeugen, als schlechter angepasste. Um dieses<br />

Problem zu lösen wird bei der Fitnessreduktion der Fitnesswert jedes Individuums<br />

um einen bestimmten Anteil des am schlechtesten angepassten Individuums<br />

erniedrigt. Hierdurch erzeugen besser angepasste Individuen auch mehr Nachkommen.<br />

Bei der Sigmaskalierung wird die Größe des Segmentabschnittes beim Rouletterad<br />

als eine Funktion des Fitnesswertes des einzelnen Individuums, des Populationsdurchschnittes<br />

und der Populationsstandardabweichung berechnet. Die<br />

Sigmaskalierung verhält sich ähnlich der fitnessproportionalen Selektion mit einer<br />

Fitnessreduktion von 90%. Bei der Boltzmann-Selektion wird das Roulettesegment<br />

für gut angepasste Individuen überproportional erhöht. Die Verfahren<br />

der Fitnessproportionalen Selektion haben den entscheidenden Nachteil, dass<br />

der genetische Algorithmus sich nach der anfänglichen, zufälligen Auswahl einer<br />

Population schnell auf wenige lokale Optima konzentriert, die untersucht<br />

werden. Außerdem ist die absolute Bewertung der Fitness eines Individuums<br />

gegenüber anderen in vielen Fällen der Problemstellung nicht adäquat.<br />

Bei der rangbasierten Selektion ist die Größe des Segmentes proportional<br />

zum Rang, den das Individuum in der nach Fitnesswerten sortierten Population<br />

einnimmt. Dies vermeidet den Nachteil absoluter Fitnessbewertungen und verhindert<br />

eine schnelle Konvergenz des Algorithmus. Hierfür müssen jedoch zum<br />

Teil längere Rechenzeiten in Kauf genommen werden.<br />

Die Turnierselektion erzeugt einen ähnlichen Selektionsdruck wie die rangbasierte<br />

Selektion, ist jedoch recheneffizienter. Es werden zwei Individuen zufällig<br />

aus der Population ausgewählt, diese kämpfen miteinander und der Verlierer<br />

(mit dem schlechteren Fitnesswert) wird in einem Stapel gespeichert. Der Ge-<br />

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