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rund um Alsdorf! Fahrrad-Rallye - Alsdorfer Stadtmagazin

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Als sich die<br />

»Tram«-Gäste noch<br />

im »Quellenhof«<br />

erwärmten... Von Joachim Peters<br />

100 Jahre »Haus Quellenstraße 30«<br />

in Warden ist Anlass für ein Straßen -<br />

fest am 10. August - Erinne rungen<br />

an Zeiten, als »Rosalinde« Bierchen<br />

zapfte und die Wardener Eintracht<br />

ihre Siege begoss - Immer noch<br />

im Familienbesitz<br />

In der Quellenstraße im Stadtteil Warden,<br />

in unmittelbarer Nähe des Sportplatzes,<br />

ist ein Jahrhundert-Haus zu<br />

bewundern: die ehemalige Restauration<br />

»Quellenhof«, anfangs auch<br />

»Restaurant zur Kleinbahn« genannt.<br />

Die heute dort lebende Familie Prott<br />

steht in unmittelbarer familiärer Tradition<br />

der Häuslebauer: Bernd Protts<br />

Ehefrau Birgit Tollkühn-Prott ist Tochter<br />

der früheren und letzten Vereinswirtin<br />

Rosalinde Tollkühn. Viele Wardener<br />

und auch Gäste - etwa bei den<br />

traditionellen Pfingst-Jugendturnieren<br />

- überkommt noch heute nostalgische<br />

Stimmung, wenn sie von Zeiten sprechen,<br />

wo man sich »bei Rosalinde«<br />

(auch »Linde« genannt) nach Fußballspielen<br />

oder nach getaner Arbeit<br />

stärkte und bei frisch gezapftem Bier<br />

»Verzällcher« hielt. Fast so wird es<br />

wieder am Samstag, 10. August, sein,<br />

wenn die Familie Prott zu einem Straßenfest<br />

am Haus »Quellenstraße 30«<br />

einlädt. Der Erlös des Festes wird<br />

einem karitativen Zweck zugeführt.<br />

Das Haus mit seiner schön renovierten<br />

und an alte Zeiten erinnernden Giebel-Fassade<br />

hat seine Entstehung<br />

dem »Bahnzeitalter« zu verdanken,<br />

das auch vor kleinen Orten wie Warden<br />

nicht haltmachte. Als die »Aachener<br />

Kleinbahn-Gesellschaft« (Vorgängerin<br />

der Aseag) am 17. November<br />

1898 ihre Strecke zwischen Eschweiler<br />

und Mariadorf Dreieck aufnahm,<br />

wurde Warden durch eine Haltestelle<br />

am Ende der heutigen Quellenstraße<br />

mit angebunden. Was dort noch fehlte,<br />

waren ein Wartehäuschen und eine<br />

Möglichkeit zur Rast für »Trambenutzer«<br />

und Durchreisende. Abhilfe schufen<br />

Agnes und Josef Schüller: Das<br />

Ehepaar erbaute 1913 am »Pützbruch«<br />

(eine Wasserquelle am späteren<br />

Sportplatz) ein Wohnhaus mit angrenzender<br />

Gaststätte. Anfängliche Probleme<br />

bei der Erteilung der Konzession<br />

- das kleine Warden hatte schon<br />

mehmere Wirtshäuser - wurden<br />

geschickt beseitigt. Man konnte geltend<br />

machen, dass die Bahnreisenden<br />

(vor allem im Winter) eine Unterstellund<br />

Raststätte dringend benötigten...<br />

Die Schüllers ließen denn auch auf<br />

der schmucken Giebelwand in großen<br />

Lettern »Restauration zur Kleinbahn«<br />

anbringen, wie dem alten Foto schön<br />

zu entnehmen ist.<br />

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Haus- und Straßenfest für Jung und Alt<br />

SAMSTAG, 10. AUGUST, 16 UHR<br />

RUND UM »QUELLENSTRAßE 30«<br />

16 Uhr: Eröffnung des Festes<br />

16.15 Uhr: Kaffee und Kuchen<br />

17 Uhr: Dachgeschichten »Der goldene Hahn«<br />

18 Uhr: Happy-Bier-Hour z<strong>um</strong> halben Preis<br />

19 Uhr: Offizielle Begrüßung<br />

19.15 Uhr: BeeJay-Entertainment mit Verlosung<br />

20.30 Uhr: Live-Gesang mit Annette und Gitarrist, anschließend:<br />

»Ihr seid der DJ« oder: »Wählt Eure Lieblingsmusik«<br />

Im Inflationsjahr 1923 emigrierte die<br />

Familie Schüller in die USA, wie Toni<br />

André recherchiert hat. Er berichtet<br />

von Plänen, das Anwesen in der Quellenstraße<br />

zu verkaufen, nahm man<br />

aber wieder Abstand: Als Folge der<br />

großen wirtschaftlichen Depression in<br />

den USA kehrten die Schüllers wieder<br />

nach Deutschland - und Warden -<br />

zurück. 1933 gründete Josef Schüller<br />

ein florierendes Baugeschäft, in das<br />

auch sein Sohn Hubert mit seiner<br />

amerikanischen Ehefrau Luise einstieg.<br />

Auch sonst standen die Zeichen<br />

auf Expanison: 1933 wurde der<br />

»Quellenhof«, wie die Gaststätte am<br />

Bächlein nunmehr hieß, <strong>um</strong> einen<br />

Saal erweitert. Sehr zur Freude vor<br />

allem des Fußballvereins VfL 1922<br />

Warden, der dort sein Vereinslokal<br />

fand ebenso wie das St.-Jakobus-<br />

Blasorchester und der Karnevalsausschuss<br />

Wardener Vereine.<br />

Schüller-Sohn Hubert hätte das Lokal<br />

dereinst weiterführen sollen. Doch<br />

weil dieser bei Stalingrad als Soldat<br />

gefallen war, führten seine inzwischen<br />

betagten Eltern die Geschicke<br />

des Hauses nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

weiter fort.<br />

Nachdem Josef Schüller 1955 sein<br />

Baugeschäft geschlossen hatte -<br />

manch alter Wardener spricht noch<br />

heute von<br />

Schüllers Verdiensten<br />

<strong>um</strong><br />

Beseitigung<br />

von Kriegsschäden<br />

und<br />

Wiederaufbau<br />

von<br />

Häusern -,<br />

gaben er und seine Frau aus Anlass<br />

ihrer Goldhochzeit 1958 auch den<br />

Quellenhof ab. Und zwar in die<br />

Hände ihrer Enkelin Rosalinde, die<br />

wie ihre Schwester Marliese ihren<br />

Vater bekanntlich früh verloren hatte.<br />

Unter Rosalinde, später verheiratete<br />

Tollkühn, wurde in der Kneipe wie im<br />

anliegenden »Säälchen« manches<br />

Fest gefeiert, das heute vielen in Zeiten<br />

des heutigen allgemeinen Kneipensterbens<br />

legendär und wie »aus<br />

guten alten Zeiten« vorkommt. Aber<br />

wie gesagt: Hat der »Quellenhof«<br />

auch seit 1975 geschlossen, etwas<br />

von seiner Atmosphäre wird am 10.<br />

August wieder z<strong>um</strong> Leben erweckt.<br />

Wie heißt es so schön »Niemals geht<br />

man so ganz« - und »Alles kommt<br />

(irgendwie) wieder«.<br />

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Juni/Juli/August 17<br />

ALSDORFER STADTMAGAZIN 3/2013

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