rund um Alsdorf! Fahrrad-Rallye - Alsdorfer Stadtmagazin
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Text und Fotos<br />
Wilfried Schüller<br />
ALSDORFER STADTMAGAZIN 3/2013 56 Juni/juli/August<br />
AUSSTELLUNG BONN<br />
BUNDESKUNSTHALLE<br />
22. MÄRZ BIS 4. AUGUST<br />
ATRIUM, ERDGESCHOSS<br />
AUF DEN SPUREN DER<br />
IROKESE<br />
Furchtbare Gegner waren<br />
sie! In den Lederstr<strong>um</strong>pf-<br />
Geschichten von J.F. Cooper<br />
sind sie die gefürchteten,<br />
skalpierenden, ihre Gefangenen<br />
schrecklichen Marterungen<br />
unterziehenden,<br />
gnadenlosen »Mingos«!<br />
Dieser, uns landläufig als<br />
»Irokesen« bekannte<br />
Stammesverbund nannte<br />
sich selbst »Haudenosaunee«,<br />
was sich gut<br />
übersetzen lässt als<br />
»Leute des Langhauses«.<br />
Nach vielen Jahren<br />
erbitterter Todfeindschaft<br />
untereinander,<br />
gelang es der heute<br />
mythischen Figur »Hiawatha«,<br />
dem »großen<br />
Friedensstifter«, die<br />
sechs Nationen der Irokesen-Liga<br />
(Mowhawk,<br />
Oneida, Onondaga,<br />
Cayuga, Seneca, Tuscarora)<br />
zu einen und<br />
für lange Zeit unbesiegbar<br />
zu machen.<br />
Das Langhaus als<br />
gemeinsamer Wohnstätte, erhielt deshalb<br />
symbolträchtigen Status. Damals<br />
begrub man das Kriegsbeil unter einer<br />
weißen Zeder - dem Friedensba<strong>um</strong> -<br />
deren stilisierte Darstellung sogar<br />
Eingang in die Flagge der Liga fand.<br />
Beheimatet war der Stammesverbund<br />
im heutigen U.S.-Bundesstaat New<br />
York, von den Adirondacks-Mountains<br />
und den Niagara-Fällen bis runter zur<br />
Mündung des Ohio in den Mississippi.<br />
Mehr als 20.000 Seelen zählend, zeigten<br />
sie sich anderen Völkerschaften<br />
gegenüber durchaus aufnahmefähig.<br />
Die kolonialen Armeen Europas bissen<br />
sich im 16. und 17. Jahrhundert an<br />
ihnen die Zähne aus. Die Wälder und<br />
Seen waren ihre Heimat. Sie waren<br />
geborene Waldläufer und Kanufahrer.<br />
Ihr Birkenrinden-Kanu lässt jedem<br />
Wassersportler noch heute das Herz<br />
höher schlagen. Selbst ihre großen<br />
Langhäuser - in denen übrigens die<br />
Frauen das Sagen hatten - bauten sie<br />
aus Birkenrinde.<br />
Die Irokesen gingen aber nicht nur als<br />
große Krieger, sondern ebenso als<br />
Philosophen und begnadete Diplomaten<br />
in die Geschichte ein. Durch ihre<br />
stammesübergreifende Konföderation<br />
den damaligen europäischen Ländern<br />
politisch weit überlegen, gaben sie<br />
durch ihren Zusammenschluss wichtige<br />
Impulse für die europäische Geistesgeschichte,<br />
besonders für die Aufklärung.<br />
Als die Franzosen, Engländer,<br />
Holländer in ihre unermesslichen<br />
Wälder strömten, kamen sie aus<br />
einem durch Kleinstaaterei, Ignoranz,<br />
Machthunger und Kriege zerrissenen<br />
Europa. Im Irokesenland trafen sie<br />
hingegen auf eine bestens strukturierte,<br />
nationenübergreifende, politische und<br />
geistig-kulturelle Gemeinschaft. Die<br />
Vorstellung vom »Edlen Wilden« wurde<br />
geboren.<br />
Das Bild vom einzelnen Pfeil, der sich<br />
- im Gegensatz z<strong>um</strong> Pfeilbündel - leicht<br />
brechen lässt, stammt von ihnen und<br />
ist noch heute jedem geläufig!<br />
Die gesellschaftliche Gleichstellung<br />
ihrer Frauen gab wichtige Impulse für<br />
die Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts<br />
und selbst ihre Frisuren standen<br />
als Symbol der Punk-Bewegung des<br />
20. Jahrhunderts.<br />
Heute populäre irokesische Künstler<br />
sind z<strong>um</strong> Beispiel der Filmschauspieler<br />
»Graham Green« (wurde berühmt in