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rund um Alsdorf! Fahrrad-Rallye - Alsdorfer Stadtmagazin

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Da der Sommer bisher noch nicht<br />

geneigt war, sich von der sonnigen,<br />

warmen Seite zu zeigen, möchte<br />

ich in dieser Ausgabe über die<br />

Kräuter von der sonnigen Insel<br />

Samos berichten. Samos gehört zu<br />

Griechenland, ist jedoch die letzte<br />

Insel vor der Türkei. Von der Ostseite<br />

der Insel hat man einen<br />

guten Blick auf die Türkei. Sie ist<br />

an der schmalsten Stelle lediglich<br />

800 m von Samos entfernt.<br />

Samos ist eine grüne Insel. Sie liegt<br />

wettertechnisch so günstig, dass sie<br />

im Winterhalbjahr reichlich Regen<br />

abbekommt. Seltene Regenschauer<br />

sind auch im Frühjahr und Sommer<br />

möglich. Die Insel ist mit Pinienwäldern<br />

überzogen und hat viele eigene<br />

Süßwasserquellen. Es wächst alles,<br />

was auch in unseren Breiten gedeiht<br />

und natürlich alle südländischen Ge -<br />

wächse wie Orangen, Zitronen, Oliven,<br />

Aprikosen und vieles mehr. Je nach<br />

Jahreszeit sind die Berge von<br />

farblich unter-<br />

ALSDORFER STADTMAGAZIN 3/2013 58 Juni/juli/August<br />

Brigittes Kräuterseite<br />

Frühsommer auf Samos:<br />

VON ZISTROSEN UND BERGBOHNENKRAUT<br />

schiedlich blühenden Pflanzen überzogen.<br />

Im Frühjahr von Klatschmohn<br />

und Ginster und im Frühsommer von<br />

der Zistrose und dem Bergbohnenkraut.<br />

Bergbohnenkraut<br />

Dieses Bergbohnenkraut (lateinischer<br />

Name Satureja montana), hat ein einzigartiges<br />

Aroma und wird auf der<br />

Insel fast zu jedem Gericht als Würze<br />

genommen. Es hat einen Hauch von<br />

Thymian und wächst in riesigen<br />

Büschen fast überall. Es gehört zu<br />

den Halbstauden und wird bis zu 70<br />

cm hoch. Sein Geschmack ähnelt<br />

unserem Bohnenkraut. Es beugt<br />

Darminfektionen vor, ist Magenstärkend<br />

und Blähungshemmend und<br />

Schleim lösend. Das bedeutet, dass es<br />

fette Nahrungsmittel leichter verdaulich<br />

macht. Dar<strong>um</strong> wird es bei mir in<br />

jedem Bohnengericht mitgekocht. Auf<br />

Samos wird es auch mit auf den Grill<br />

gelegt und zu Braten gegeben.<br />

Diese ganzjährig blühende Insel bietet<br />

den Bienen durchgängig Nahrung.<br />

So ist es kein Wunder, dass die Imkerei<br />

auf der Insel eine zusätzliche Einnahmequelle<br />

bietet. Die Bienen<br />

brüten, anders<br />

als bei<br />

uns, das ganze Jahr über. Die Imker<br />

der Insel nutzen die Olivenblüte im<br />

Frühjahr als Pollenquelle, <strong>um</strong> die Völker<br />

zu stärken und wandern nach der<br />

Olivenblüte auf die andere Inselseite<br />

in die Berge, <strong>um</strong> dort den Nektar der<br />

Bergbohnen, des wilden Salbeis, Rosmarins,<br />

der Zistrose und vielem mehr<br />

zu ernten. Das gibt dem Honig der<br />

Insel einen einzigartigen Geschmack.<br />

Er ist stark würzig und schmeckt nach<br />

Thymian. Dieser Honig lässt sich hervorragend<br />

z<strong>um</strong> Würzen des Bratens<br />

verwenden.<br />

Das blühende Kraut ist eine vorzügliche<br />

Bienenweide. Im Sommer wird es<br />

in der Blüte von den Insekten wegen<br />

seines Nektars sehr geschätzt.<br />

Zistrose<br />

Berühmt ist die Zistrose, Cistus incanus<br />

auf der Insel. Sie überzieht die<br />

Berghänge mit ihren zart rosa Blüten<br />

von März bis Juni. In der Mittagszeit<br />

verströmt sie einen harzigen, zitronigen<br />

Duft. Sie ist im gesamten Mittelmeerra<strong>um</strong><br />

verbreitet, wird 30 bis 100 cm<br />

hoch und wächst vorzugsweise auf<br />

Kalkgestein. Es ist genauso wie das<br />

Bergbohnenkraut ein ausdauernder<br />

Halbstrauch. Cistus incanus ist 1999<br />

zur Pflanze Europas gekürt worden.<br />

Ich habe mir immer wieder<br />

Pflanzen gekauft oder mitgebracht,<br />

aber meine Bemühungen wurden nie<br />

von Erfolg gekrönt. Im letzten Jahr<br />

habe ich mir Samen von der Insel<br />

mitgebracht und ein sehr bescheidenes<br />

Pflänzchen hat den Winter im<br />

Gewächshaus überstanden und wartet<br />

auf Sommersonne.<br />

Die Heilwirkung und die duftenden<br />

Harze waren schon den Ägyptern be -<br />

kannt. Die Harze der Pflanze wurden<br />

z<strong>um</strong> Räuchern und Parfümieren be -<br />

nutzt. Man hat die Ziegenherden<br />

durch die Pflanzen getrieben und das<br />

Harz anschließend ausgekämmt oder<br />

die Tiere geschoren und das Harz aus -<br />

gekocht. Die Samioten haben sich seit<br />

je her Tee aus der Pflanze gekocht, <strong>um</strong><br />

ihre Erkältungen zu lindern.<br />

Heute weiß man viel mehr über die<br />

Pflanze. Sie kann vielfältig eingesetzt<br />

werden, da sie eine antivirale Wirkung<br />

hat. Sie ist zur Hochzeit der Vogelgrippe<br />

getestet worden und als einzig<br />

wirkungsvolles Mittel gegen diese<br />

Grippeform empfohlen worden.<br />

Zudem wirkt das Kraut gegen Pilze<br />

und Bakterien. Es wird bei Hautkrankheiten<br />

und Durchfall eingesetzt. Bei<br />

Hautkrankheiten wird täglich eine

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