rund um Alsdorf! Fahrrad-Rallye - Alsdorfer Stadtmagazin

Lama und Alpaka
TÜR AN TÜR MIT HITCHCOCK UND HIGHLANDER, KNUT,
DEMBA UND OMAR Von Birgit Becker-Mannheims
Wer kann schon Lamas und Alpakas
in seiner näheren Nachbarschaft
bei den täglichen Spaziergängen
mit Hund beobachten. Seit zwei
Jahren gibt es eine kleinere Herde
von Lamas und Alpakas in unserem
Stadtteil. Die Herde besteht
aus drei Lamas, da wären Hitchcock,
Highlander und Knut und
zwei schwarzen Alpakas, Demba
und Omar. Die genügsamen Steppentiere
sind immer wieder eine
Pause wert und zaubern so manchem
Betrachter ein Lächeln ins
Gesicht.
ALSDORFER STADTMAGAZIN 3/2013 68 Juni/juli/August
In unserer Region kennt man eine private
Haltung von Lamas oder Alpakas
eher weniger. Alpakas dienen häufig
nur der Wollgewinnung und Lamas
sind als Lastenträger bekannt. Ein
ungewöhnliches Hobby, dachte ich,
und wollte natürlich mehr über die
Herde erfahren. Die Besitzerin der
Tiere ist Steffi von Vietinghoff. Sie ist
Tierpsychologin, Tierhomöopathin und
Lehrerin für Sonderpädagogik an der
Mercator-Schule in Gangelt, eine Förderschule
mit Schwerpunkt Lernen.
Hobby und Beruf miteinander zu verknüpfen
ist eine schöne
Sache, denn die
Schule führt mehrere
Projekte in TierunterstütztePädagogik
und Therapie durch.
Steffi von Vietinghoff
bringt bereits seit
einigen Jahren ihren
Boxerrüden, der
ausgebildeter
Schul- und Therapiebegleithund
ist, einmal die
Woche mit zur
Schule. Er ist
manchmal einfach
nur anwesend
und begleitet
den Unterricht.
Kinder und Hund
werden in interaktiven
Spielen
zusammengeführt, es wird gestreichelt,
er ist Seelentröster und findet
Zugang zu Kinder und Jugendlichen,
die zum Beispiel eher verschlossen
sind. Gerade im Bereich ADHS und
Autismus kann der Einsatz von Tieren
wahre Wunder bewirken. Weil die
Zusammenarbeit von Hund und
Mensch an der Mercator-Schule so
gut angekommen ist, sollte ein weiteres
Projekt mit Tieren folgen.
In unmittelbarer Nähe zum Wohnhaus
konnte Steffi von Vietinghoff eine
große Weide pachten und gerne hätte
sie einen Esel gehabt, aber das wollte
sie den Nachbarn dann doch nicht
zumuten, denn der Esel neigt ja dazu
etwas laut zu i-ahen. Pferde, die häufig
zu Therapiezwecken eingesetzt
werden, müssen natürlich viel bewegt
werden und das ist sehr zeitaufwendig.
Sie entschied sich für Lamas,
denn die sind sehr genügsam und
bleiben auf Distanz. Die eigentlich sehr
scheuen Tiere brauchen viel Ruhe, erst
dann kommen sie auf einen zu, ein
wichtiger Charakterzug für therapeutische
Maßnahmen. Lamas sind keine
Streicheltiere und auch nicht aufdring -
lich, auch wenn ihr niedliches Äußeres
etwas ganz anderes vermittelt.
Zuerst fiel die Entscheidung auf zwei
Alpakas: Demba und Omar. Die Jungtiere
kaufte sie bei einer bekannten
Alpakazüchterin in Mainz. Von der
Züchterin wurden die Jungtiere bis
zur Halfterführigkeit ausgebildet.
Hitchcock und Highlander, die beiden
vierjährigen Lamas kamen aus der
Eifel. Beide können eine Trekkingausbildung
nachweisen und sind bereits
in der Eifel bei Wanderungen und
Trekkingtouren eingesetzt worden.
Knut kam durch einen Zufall zur
Herde. Der Zirkus Amany hatte ein
Gastspiel in Alsdorf und wurde auf
die Herde von Steffi von Vietinghoff
aufmerksam. Knut war zu dem Zeitpunkt
ein Lama-Fohlen und schon
von der Mutter getrennt. Der Zirkus
suchte für ihn ein neues zu Hause
und fand dieses bei Steffi von Vietinghoff.
Seit dem ist die Junggesellentruppe
komplett und in den zwei Jahren
zu einer homogenen Herde
zusammengewachsen. Wenn einer
etwas beobachtet, dann sind die
anderen direkt aufmerksam. Trotzdem
hat jeder seinen eigenen Charakter.
Highländer, das weiße Lama ist mittlerweile
der Chef der Truppe aber
sehr verspielt, Hitchcock ist eher