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Verhalten, Einstellungen und Unfallerfahrungen von ... - BfU

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vor allem die sozialen Normen der Peer-Gruppe<br />

handlungsrelevant zu sein.<br />

Basis der Fragebogen in den motorradspezifischen<br />

Studien <strong>von</strong> Rutter et al. [2,3] waren die folgenden<br />

zwölf sicheren <strong>Verhalten</strong>sweisen für Motorrad-<br />

fahrer, deren Einfluss auf die Unfallgefährdung<br />

untersucht werden sollte:<br />

Das Motorrad gut in Stand halten<br />

Die Geschwindigkeitslimiten nicht überschreiten<br />

Den Sturzhelm tragen<br />

Trinken <strong>und</strong> Fahren trennen<br />

Die Gesetze einhalten<br />

Auch tagsüber mit Licht fahren<br />

So fahren, wie in den Sicherheitskursen vermit-<br />

telt<br />

Die «Highway Code» einhalten (Sicherheits-<br />

richtlinen für alle Verkehrsteilnehmer)<br />

Reflektierende Kleidung tragen<br />

Nicht zu nah auf andere Fahrzeuge auffahren<br />

Rücksichtsvoll fahren<br />

Konzentriert fahren<br />

Für die Erstbefragung wurden zwei verschiedene<br />

Fragebogen entworfen, die neben dem theorie-<br />

gestützten HBM- bzw. TPB-Teil jeweils einen identi-<br />

schen Frageblock enthielten, der inhaltlich die<br />

folgenden Bereiche abdeckte: Fragen zur Motor-<br />

radfahrerfahrung, Fragen zur Einhaltung der zwölf<br />

sicheren <strong>Verhalten</strong>sweisen im vergangenen Monat,<br />

Fragen zur Beurteilung der eigenen Gefährdung als<br />

Motorradfahrer, Selbsteinschätzung der eigenen<br />

Fähigkeiten als Motorradfahrer, Fragen zu Unfällen<br />

<strong>und</strong> kritischen Ereignissen in den vergangenen<br />

zwölf Monaten (mit der Möglichkeit, die Gründe<br />

des Ereignisses zu beschreiben), Sachkenntnisse<br />

<strong>und</strong> soziodemographische Angaben (Alter,<br />

Geschlecht, Bildung).<br />

Zuerst wurde den Befragten der gesamte Frage-<br />

bogen (TPB- oder HBM-Fragebogen mit dem über-<br />

einstimmenden Teil, siehe Kap. VI, S. 77) vorgelegt,<br />

wobei die beiden Fragebogentypen zufällig auf sie<br />

verteilt wurden. Ein Jahr später wurde die gleiche<br />

Population noch einmal befragt, wobei jetzt alle<br />

ausschliesslich den identischen Teil der beiden ur-<br />

sprünglichen Fragebogen zu beantworten hatten.<br />

Bei den Befragten handelte es sich um r<strong>und</strong> 4800<br />

Personen, die im zentralen Fahrzeugregister als<br />

Motorradfahrer eingetragen waren <strong>und</strong> die explizit<br />

eingewilligt hatten, an einem länger dauernden<br />

Forschungsprojekt teilzunehmen. Der Rücklauf der<br />

Fragebogen aus der ersten Befragung war mit<br />

71 % hoch. Von denen, die das erste Mal<br />

geantwortet hatten, beantworteten 86 % auch<br />

den zweiten Fragebogen, der ein Jahr später<br />

folgte. Insgesamt 61 % der ursprünglich Ange-<br />

schriebenen nahmen also an der Gesamtstudie teil.<br />

Diejenigen, die bei der zweiten Befragung über<br />

Unfälle berichteten, unterschieden sich klar <strong>von</strong><br />

denjenigen, die keine Unfallerfahrung hatten: Sie<br />

waren jünger <strong>und</strong> hatten weniger Fahrerfahrung.<br />

Interessanterweise hatten diese Personen an<br />

Trainingskursen teilgenommen. Was die berich-<br />

teten <strong>Verhalten</strong>sweisen derjenigen mit Unfall-<br />

erfahrung betrifft, so zeigte sich, dass diese<br />

häufiger die Geschwindigkeitslimiten überschritten,<br />

zuweilen gegen das Gesetz verstiessen, vielmals zu<br />

nah auffuhren <strong>und</strong> beim Fahren öfters unkon-<br />

zentriert waren als diejenigen ohne Unfaller-<br />

fahrung.<br />

Mit einer Faktorenanalyse (Principal Component<br />

Analysis) konnten vier Ursachen ermittelt werden,<br />

die 58 % der Varianz erklärten:<br />

bfu-Report Nr. 59 Einleitung <strong>und</strong> Problemstellung 31

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