Verhalten, Einstellungen und Unfallerfahrungen von ... - BfU

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6.2 Skala: Selbsteinschätzung der fahrerischen Möglichkeiten als Motorradfahrer Die Selbsteinschätzungsskala repräsentiert eine Zusammenfassung derjenigen Items, mit denen erfasst wurde, inwieweit die Befragten den Ein- druck haben, den Gefahren im Strassenverkehr gewachsen zu sein bzw. inwiefern sie sinnvolle Strategien zur Reduktion des Risikos kennen (Tabelle 4). Inhaltlich spricht ein tiefer Skalenwert für eine gewisse Unsicherheit beim Motorrad fahren und für die Tendenz, seine Verhaltens- möglichkeiten als Motorradfahrer im Verkehr eher Tabelle 4 Items der Selbsteinschätzungsskala Items (N=597) Alpha (wenn Item weggelassen) Wenn ich beim Motorradfahren genügend aufpasse, ,75 kann ich mit den Verkehrsgefahren richtig umgehen. Es ist leicht für mich, beim Motorradfahren die ,75 Verkehrsgesetze einzuhalten. Wenn ich vorschriftsmässig fahre, ist es weniger ,75 wahrscheinlich, dass ich einen Motorradunfall habe. Wenn ich beim Motorradfahren in eine Notsituation ,73 gerate, weiss ich, wie ich damit umgehen kann. Ich kann Motorradunfälle nur verhindern, wenn ich ,74 fahre, wie es Fahrlehrer empfehlen. Wenn ich mich beim Motorradfahren genügend ,72 konzentriere, gelingt es mir immer, Verkehrsproblemen auszuweichen. Falls ich mit meinem Motorrad in eine gefährliche ,77 Situation gerate, ist es mein Fehler. Was immer auf der Strasse beim Motorradfahren ,74 passieren mag, ich werde schon damit klarkommen. Beim Motorradfahren weiss ich immer, wie ich mich in ,72 einer unerwarteten Verkehrssituation verhalten soll. Es fällt mir leicht, auf Alkohol zu verzichten, wenn ich ,76 Motorrad fahre. Schwierigkeiten beim Motorradfahren sehe ich ,73 gelassen entgegen, weil ich mich auf meine Fähigkeiten verlassen kann. Falls ich einen Motorradunfall habe, liegt es daran, ,76 dass ich nicht genügend aufgepasst habe. Dank meiner Geistesgegenwart beim Motorradfahren ,74 glaube ich, dass ich bei überraschenden Ereignissen zurecht kommen werde. Informationen zur Skala: Items mit 5-stufiger Ratingskala (zwischen 1=stimmt gar nicht und 5=stimmt absolut). Ein hoher Wert spricht für eine hohe Einschätzung der eigenen Fähigkeiten als Motorradfahrer, ein tiefer Wert für eine eher schlechte Selbsteinschätzung, Skala aufsummiert, 13 Items: min. 13, max. 65, Mittelwert, 43,12, sd.6,0 (normal verteilt), Cronbachs Alpha=,76 Quelle: bfu © bfu 2008 tief einzuschätzen. Ein hoher Skalenwert hingegen spricht für ein starkes fahrerisches Selbstbewusst- 44 Methode bfu-Report Nr. 59 sein. Folgende signifikanten Zusammenhänge zwischen soziodemographischen Variablen und Informa- tionen über das benutzte Motorrad können inhaltlich zur Präzisierung der Skala herangezogen werden: Ältere Fahrer (insbesondere die über 50-Jäh- rigen) und Personen, die über keine höhere Ausbil- dung verfügen, stufen sich signifikant kompetenter ein als die unter 50-Jährigen und diejenigen mit einer Hochschulausbildung (Kruskal Wallis Tests: Chi 2 =20,07, df=3, p=,000 / Chi 2 =13,64, df=2, p=,001). Bezüglich des Hubraums des Motorrads ergeben sich nur tendenzielle Unterschiede, wohl aber bezüglich der Klasse des Motorrads: Fahrer von Cruisern und Choppern schätzen sich eher als kompetenter ein (Abbildung 6). Abbildung 6 Zusammenhang zwischen der Selbsteinschätzungsskala und der Motorradklasse Selbsteinschätzungsskala Erstbefragung 70.00 60.00 50.00 40.00 30.00 20.00 476 Strassenmaschinen u.ä. Kruskal-Wallis-Test: Chi 2 =7,93, df=2, p=,019 403 66 405 Cruiser und Chopper Motorradklasse Erstbefragung recodiert 171 Roller Quelle: bfu © bfu 2008
6.3 Skala: Fahrmotive Die Fahrmotivskala umfasst Items, die erfassen, ob die Befragten eher aus sachlichen Überlegungen (z. B. praktische Gründe, kaum in der Freizeit) oder emotionalen Gründen (z. B. Fahren im Gelände, Rennen) mit dem Motorrad unterwegs sind. Inhaltlich spricht ein tiefer Skalenwert für das Überwiegen von sachlichen Fahrmotiven, während ein hoher Wert für eher emotionale Fahrmotive spricht. Der Tabelle 5 sind diese Items im Original- Wortlaut zu entnehmen. Während die Motorradfahrerinnen sich bezüglich der Fahrmotive nicht von den Motorradfahrern unterscheiden, äussern die unter 40-jährigen Motorradfahrer signifikant häufiger emotionale Fahrmotive als die über 40-Jährigen (Kruskal Wallis Test: Chi 2 =8,33, df=3, p=,03). Dies trifft ebenso auf Personen zu, die nur über eine Grund- schulausbildung verfügen (Kruskal Wallis Test: Chi 2 =6,33, df=1, p=,04). Personen mit Gymnasial- Tabelle 5 Items der Fahrmotivskala Items (N=597) Alpha (wenn Item weggelassen) Falls die Jahreszeit es zulässt, fahre ich täglich zur Arbeit. Meine Arbeit erfordert Motorradfahren. ,63 Ich fahre nur gelegentlich in meiner Freizeit. (umcodiert) Ich fahre bei jeder möglichen Gelegenheit in meiner Freizeit. Ich fahre im Gelände. ,61 Ich fahre Amateur-Motorrad-Rennen. ,61 Ich fahre Trials. ,62 Ich fahre nur aus praktischen Gründen. (umcodiert) ,60 Ich betrachte mich als Motorrad-Enthusiasten. ,54 Ich gehöre zur Welt der echten Töfffahrer. ,55 Informationen zur Skala: Items mit 2-stufiger Skala (1=nein und 2=ja). Ein hoher Wert spricht für emotionale Fahrmotive und ein tiefer für sachliche Fahrmotive. Skala aufsummiert, 10 Items: min. 10, max. 19, Mittelwert=13,18, sd=1,89 (linksschief), Cronbachs Alpha=,62 Quelle: bfu © bfu 2008 ,64 ,58 ,53 bzw. Hochschulausbildung fahren hingegen ten- denziell eher aus sachlichen Motiven. Dass Befragte, die sich stärker mit dem Motorrad- fahren und den anderen Motorradfahrern identi- fizieren auch häufiger aus unsachlichen Fahrmo- tiven unterwegs sind, belegt die relativ hohe Kor- relation zwischen diesen beiden Skalen (Pearson r=,59, p
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4. Begleitschreiben zu Fragebogen 2
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5. Fragebogen 2007 134 Anhang bfu-R
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