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Einleitung 13<br />

"Heimat" ist also eng verbunden mit Identität, aber auch mit Individualität,<br />

dieses bringt der überschaubare räumliche Rahmen mit sich.l2<br />

Heimatgeschichte besonders der älteren Prägung lieferte fast ausschließlich<br />

Identifikationsangebote; die Geschichte des eigenen Ortes sollte ins rechte,<br />

günstige Licht gerückt werden. Frauen fehlten, bedingt durch die Gruppe der<br />

"Heimatforscher", die sich überwiegend aus Lehrern oder pensionierten Ho­<br />

noratioren eines Ortes zusammensetzte, fast gänzlich; gerade Frauen fordern<br />

aber "vor Ort" ihre Geschichte heute besonders stark ein, wie zahlreiche<br />

Veröffentlichungen, zumeist Auftragsar<strong>bei</strong>ten von Stadtverwaltungen, ins­<br />

besondere Frauengleichstellungsstellen, zeigen, und das IdentifIkationsmo­<br />

ment spielt nicht selten eine übergeordnete Rolle.l3 Jenseits aller IdentifIka­<br />

tionsforderungen sind jedoch im Bereich der Mediaevistik und der frühen<br />

Neuzeit landes-, regional- und lokalgeschichtliche Untersuchungen zu dem<br />

Feld wirtschafts- und sozialgeschichtlicher Forschungen schlechthin gewor­<br />

den. Nicht nur die sog. Schule der "Annales" bietet dafür zahlreiche Bei­<br />

spiele.<br />

Bedingt durch die breitere Professionalisierung lokalgeschichtlicher For­<br />

schungen, die Erkenntnisse und Instrumentarien der historischen Sozialwis­<br />

senschaften angemessen berücksichtigen, sind vielerorts bereits beachtliche<br />

Grundlagen für erfolgversprechende Untersuchungen geschaffen worden.<br />

Dieses kann auch für die Region Düsseldorf gesagt werden: Für Ratingen<br />

existiert eine Stadtgeschichte, die auch das 20. Jahrhundert einbezieht, noch<br />

12 Vgl. H.G. Kirchhoff. Heimatkunde im Wandel des Verständnisses, in: Beiträge zur<br />

Heimatkunde der Stadt Schwehn und ihrer UmgebWlg, hrsg. v. G. Voigt, Nr.<br />

40/1990, S. 84-94, S. 88 f.<br />

13 Es sei nochmals auf die Auseinandersetzung besooders zwischen Annette Kuhn und<br />

Jürgen Kocka verwiesen. Kuhn plädierte sehr wohl für die Möglichkeit, die Ge­<br />

schichte könne Möglichkeiten der ldentifikatioo und damit der Identitätsherausbil­<br />

dWlg von Frauen liefern. Dieser StandpWlkt wird z.B. von feministisch orientierten<br />

Frauengeschichtswerkstätten geteilt (z.B. "Frauenkommuikation" in Düsseldorf,<br />

"Schwane Witwe" in Münster). Auf Publikationen zur lokalen Frauengeschichte<br />

wird im folgenden jeweils in den entsprechenden Teilkapiteln verwiesen. (V gl. auch<br />

Anm.1S.)

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