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Soziale Struktur 29<br />

miete 246,- M, die niedrigste Angabe ist 102,- M.39 In der Oststraße, ganz<br />

in der Nähe des Ostbahnhofes, in dessen Nähe sich die Düsseldorfer Eisen­<br />

hütte befand, waren zwei Drittel der verzeichneten Namen mit der Be­<br />

rufsangabe "Fabrikar<strong>bei</strong>ter" versehen, das restliche Drittel deutete auf spe­<br />

zialisierte Metallberufe, also Fachar<strong>bei</strong>ter, hin: Dreher, Schmied, Schlosser,<br />

Maschinist, Kesselschmied. Die durchscnittliche lahresmiete lag <strong>bei</strong> 196,­<br />

M.40 Für den Ostteil Ratingens können vergleichbare Berufe und damit so­<br />

ziale Zusammensetzungen angenommen werden. Die Anwohner gehörten<br />

zur Ar<strong>bei</strong>terschaft und hatten sich ganz in der Nähe der Fabriken angesie­<br />

delt, in welchen sie ihrer Ar<strong>bei</strong>t nachgingen. In diesem Teil der Stadt be­<br />

fanden sich auch Vereinslokale der Sozialdemokraten. In 2-3 Kilometern<br />

Entfernung vom "Markt" und dem Zentrum bildete sich ein Ar<strong>bei</strong>ter-Stadt­<br />

teil mit relativ homogener Zusammensetzung. Es ist anzunehmen, daß sich<br />

in diesem Bereich auch zugezogene und ausländische Ar<strong>bei</strong>ter ansiedelten,<br />

da hier von einigen Unternehmen Ar<strong>bei</strong>terwohnungen gebaut worden wa­<br />

ren.41<br />

Es sollen noch zwei weitere Straßen betrachtet werden, die auf das Zentrum<br />

und den Marktplatz hin zuliefen (aber kilometermäßig wesentlich länger und<br />

damit wesentlich anwohnerstärker waren als die schon beschriebenen), die<br />

"Mülheimer" und die "Kaiserswerther Straße". Beide Straßen waren - nach<br />

Norden bzw. Westen - Ausfallstraßen nach Eckamp. Sie waren mit der in­<br />

dustriellen Entwicklung der Umgebung Ratingens eng verbunden und zeich­<br />

neten sich durch eine starke berufliche Mischung der Anwohnerschaft aus.<br />

An der Mülheimer Straße, nur wenige Meter von der Ratinger Stadtgrenze<br />

entfernt, lag das Amt Eckamp. Ein kurzes Stück weiter war die Baumwoll­<br />

spinnerei Brügelmann ansässig, die mit ihren Ar<strong>bei</strong>terwohnungen ein klei­<br />

nes Gemeinwesen für sich bildete. Die Anwohner versorgten sich offen­<br />

sichtlich in den kleinen Geschäften, die sich auf der Mülheimer Straße be­<br />

fanden und weniger "exklusiv" gewesen sein dürften als die Läden direkt im<br />

39 VgL StA Rtg., Gemeindesteuetbücher 1912, "Im Lärchen".<br />

40 Vgl. StA Rtg., Gemeindesteuetbücher 1912, "Oststraße".<br />

41 VgL J. Gennes, Ratingen im Wandel der Zeiten, Ratingen 1965 S. 101 f.

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