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Einleitung 17<br />

Berücksichtigung: die Geschichte von Kindern und Mädchen, jungen<br />

Frauen, verheirateten Frauen, älteren Frauen. Das Moment der Verschieden­<br />

heit macht sich noch an einer anderen Komponente fest: an der Berücksich­<br />

tigung der verschiedenen Klassen oder Schichten, die aber den biographi­<br />

schen bzw. gesellschaftlichen Partizipationsaspekten untergeordnet sind.<br />

Die erste Leitfrage der Untersuchung befaßt sich mit dem Komplex "Frauen<br />

und Ar<strong>bei</strong>t". "Familie" und "Haus" können in der wilhelminischen Kaiser­<br />

zeit als Hauptar<strong>bei</strong>tsplätze der Frauen angenommen werden. Haus und Fa­<br />

milie sind der Ort, in welchen Kinder hineingeboren werden und von dem<br />

aus der Lebensweg fast aller Frauen und Männer beginnt. Dieser Bereich ist<br />

quellenmäßig besonders schlecht dokumentiert und schwer zu umschreiben;<br />

gleichzeitig ist hier der Aspekt der Lokalgeschichte nicht einfach zu veror­<br />

ten. Hinsichtlich der damit verbundenen Probleme sei auf das entsprechende<br />

Kapitel verwiesen, in welchem zunächst auf unbezahlte Ar<strong>bei</strong>t, die Haus­<br />

und Familienar<strong>bei</strong>t, eingegangen wird. Was taten Mädchen nach der Schul­<br />

entlassung in Ratingen, sofern sie nicht Hausfrau wurden, und inwieweit<br />

kann diese Entwicklung in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext von Er­<br />

werbsar<strong>bei</strong>t eingeordnet werden? Anhand der Gemeindesteuerbücher kann<br />

festgestellt werden, wie die quantitative Entwicklung der Frauenerwerbsar­<br />

<strong>bei</strong>t, deren Bezahlung sowie deren Ausdifferenzierung in Ratingen verlaufen<br />

ist.<br />

Anschließend werden die Bildungsmöglichkeiten von Mädchen und Frauen<br />

untersucht. Hier waren durch die bestehenden Gesetze die Partizipations­<br />

möglichkeiten, zumindest was die höhere Bildung angeht, besonders einge­<br />

schränkt. In den Volksschulen war allerdings formal eine bestimmte Chan­<br />

cengleichheit durchgesetzt. Es ist aber, zumindest ansatzweise, auch der<br />

Frage nachzugehen, inwieweit sich Unterschiede in der Jungen- und Mäd­<br />

chenbildung der Volksschule nachweisen lassen. Auch der Fortbildungsun­<br />

terricht sowie die "gehobenen" Weiterbildungsmöglichkeiten für Frauen<br />

(Lehrerin) werden hier thematisiert.<br />

Welche Partizipationsmöglichkeiten außerhalb der Familie gab es für<br />

Frauen, wenn sie heranwuchsen bzw. erwachsen waren, nicht mehr zur<br />

Schule gingen, erwerbstätig wurden bzw. nach einer übergangsweisen Er-

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