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FrauenerwerbsUitigkeit und Nichterwerbsarbeit Berufe von Frauen in Ratingen 1902-191770 Beruf Vorkommen 1902 1912 Magd 204 161 Dienstmädchen 2 42 StützeIKöchin 18 37 Näherin/Schneiderin 44 57 PutzmacherinIModistin 6 17 WäscherinIBüglerin 5 7 Geschäfte (Colonialwaren, Manufakturwaren) 13 15 Verkäuferin/Ladengehilfm 26 63 Lehrerin 14 22 Soziale Berufe (Kindergärtenerin, Krankenschwester) 2 6 Fabrikarbeiterin 137 194 Kontoristin! Bürogehilfin 1 22 Telefonistin/ Telegrafengehilfin 5 Lehrmädchen, Tagelöhnerinnen, Stundenfrauen 22 82 70 Nach: StA Rtg., Gemeindesteuerbücher 1902, 1912, 1917. 1917 56 355 39 58 14 12 25 59 23 40 301 57 6 141 45
46 Frauenarbeit in Ratingen Diejenigen Frauenberufe, die in Ratingen am stärksten vertreten waren, sind deutlich erkannbar: Magd/Dienstrnädchen bzw. Fabrikarbeiterin. 71 Auch Näherinnen und Schneiderinnen waren in nicht unbeträchtlicher Zahl ver treten, was wohl auf einen erhöhten Bedarf an (modischer?) Kleidung ver weist, die von den Frauen nicht mehr in so großem Maße selbst hergestellt wurde. Während die Zahl der Lehrerinnen in etwa konstant bleibt, nehmen die Tätigkeiten im sozialen Bereich zu und verweisen auf die in diesen Fel dern verbesserten Ausbildungsmöglichkeiten für Frauen.72 Aber auch der Krieg und die ansteigenden Erwerbstätigkeiten der Frauen erforderten eine institutionalisierte Betreuung der Kinder, was sicherlich ebenfalls zu einem Anstieg geführt hat Bemerkenswert ist die Entwicklung der Angestelltenbe rufe: Die Zahl der Verkäuferinnen stieg deutlich an, Kontori stin/Bürogehilfm, 1902 erst einmal vertreten, kam 1917 bereits 57mal vor. Telefonistinnen und Telegrafengehilfmnen, vermutlich bei der Post beschäf tigt, da dieser Berufszweig in Büros noch kaum existierte, sind ebenfalls in geringer Zahl festzustellen. Kriegsbedingt ist auch eine Zunahme von Stun denfrauen und Tagelöhnerinnen zu konstatieren; neben dem Ansteigen der Zahl der Dienstmädchen wurde also auch auf diese Weise noch Hausperso nal rekrutiert. Tagelöhnerinnen wurden vermutlich von den Bauern des nicht zum Stadtgebiet gehörenden Umlandes benötigt, da das Angebot an männli chen Arbeitskräften durch seit 1870 geschaffene Fabrikarbeitsplätze in der Region wesentlich verringert war und wohl ausländische Arbeitskräfte nicht mehr ohne weiteres zur Verfügung standen.73 Die folgende Übersicht gibt Auskunft über die Jahreseinkommen, die in den aufgeschlüsselten Tätigkeitsfeldem erzielt werden konnten. Mägde, Dienst- 71 Auf die Benennung gehe ich weiter unten ein. 72 Auf die Berufe von Lehrerin bzw. Kindergärtnerin gehe ich weiter unten in dem Ka· pitel über Bildung näher ein. 73 V g1. dazu weiter unten das Kapitel über Dienstmädchen. Im Raum Ratingen wurden in Friedenszeiten häufig Holländer als Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft ein gesetzt.
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