Patientenübergriffe - Psychische Folgen für Mitarbeiter Theorie ...
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Posttraumatische Belastungsstörung und Gewalt gegen <strong>Mitarbeiter</strong> im Gesundheitswesen: Eine Literaturübersicht<br />
ne belastbare empirische Evidenz, dass die Psychologische Erste Hilfe<br />
anderen Verfahren überlegen ist (Gray et al. 2004). Das hat zum Ersten<br />
mit der relativ jungen Geschichte der Psychologischen Ersten Hilfe zu<br />
tun, und zum Zweiten mit den erheblichen methodischen und ethischen<br />
Problemen, die bei der Durchführung von klinischen Studien in diesem<br />
Bereich festzustellen sind. So ist etwa die Frage noch nicht abschließend<br />
geklärt, <strong>für</strong> welche Opfer die Erste Hilfe indiziert ist (<strong>für</strong> alle, <strong>für</strong> symptomatisch<br />
auffällige Personen?), dann sind die einzelnen Interventionen<br />
in der Psychologischen Ersten Hilfe noch nicht ausreichend beschrieben,<br />
und nicht zuletzt ist die geringe Bereitschaft zur Kooperation mit<br />
therapeutischen und wissenschaftlichen Aktivitäten vieler Betroffener<br />
ein nicht unerhebliches Problem (wie auch im Verlauf unserer Studie<br />
deutlich geworden ist).<br />
Allerdings geht man heute von einer relativen Unschädlichkeit dieser<br />
Interventionen aus, welches ein eindeutiger Vorteil gegenüber der beschriebenen<br />
Debriefing-Verfahren ist. Daher schlagen neueste Leitlinien<br />
in diesem Bereich die Psychologische Erste Hilfe als Mittel der Wahl vor<br />
(Australian Centre for Posttraumatic Mental Health 2007; Forbes et al.<br />
2007). Solange es keine Evidenz <strong>für</strong> die Schädlichkeit dieser Intervention<br />
gibt oder bessere Verfahren bekannt werden, kann die Psychologische<br />
Erste Hilfe daher als Standard empfohlen werden.<br />
Behandlungsmöglichkeiten bei posttraumatischen<br />
Belastungsstörungen<br />
Posttraumatische Belastungsreaktion sind hinsichtlich ihrer Therapiemöglichkeiten<br />
mittlerweile sehr gut untersucht und evaluiert worden.<br />
Insbesondere <strong>für</strong> psychotherapeutische Verfahren steht mittlerweile außer<br />
Frage, dass sie sehr wirksame Methoden bei PTBS zur Verfügung haben<br />
(Adshed 2000; Keane et al. 2006). Eine jüngst publizierte Meta-Analyse<br />
psychotherapeutischer Interventionen kam zu erheblichen Effektstärken<br />
in diesem Zusammenhang (Bradley et al. 2005). Deutschsprachige<br />
Übersichtsartikel zu Psychotherapie-Verfahren bei PTBS sind ebenfalls<br />
erhältlich (Schnyder 2000; Teegen 2000).