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Patientenübergriffe - Psychische Folgen für Mitarbeiter Theorie ...

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ingen, da die SCL dort nur unmittelbar nach dem Übergriff erhoben<br />

wurde und in Phase 2 eben zum Interviewzeitpunkt einige Monate nach<br />

dem Übergriff. Deutlich wird jedoch hier, dass die PTBS-Symptomatik<br />

auch nach mehreren Monaten immer noch mit subjektiven Beschwerden<br />

in anderen psychischen Bereichen wie Depressivität und Angst zusammenhängt.<br />

Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse<br />

Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse<br />

Die Studienanlage musste aufgrund von Rekrutierungsproblemen zwei<br />

Phasen beinhalten. Phase 1 war eine prospektive Längsschnitt-Erhebung<br />

mit 46 bzw. 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, Phase 2 eine retrospektive<br />

Querschnitts-Erhebung mit 88 Teilnehmern. Die Merkmale der<br />

Studienteilnehmer in den beiden Phase unterschied sich nur minimal.<br />

Die meisten Studienteilnehmer hatten schon zuvor <strong>Patientenübergriffe</strong> erlebt,<br />

von denen einige als besonders schwer und traumatisierend in Erinnerung<br />

geblieben waren. Deutlich wurde jedoch, dass nicht nur berufliche<br />

Ereignisse in diesem Zusammenhang des bisher schlimmsten Ereignisses<br />

berichtet wurden, sondern auch viele private Vorkommnisse.<br />

Die Übergriffssituation selbst ist von den Studienteilnehmern narrativ berichtet<br />

worden. Die Situationen reichten von Pflegesituationen bei älteren<br />

dementen Menschen bis hin zu Erpressungen und kurzen Geiselnahmen.<br />

Hinsichtlich der körperlichen Schäden durch die Übergriffe stellte sich<br />

heraus, dass überwiegend kleinere Schäden registriert werden mussten,<br />

ein Teil der betroffenen <strong>Mitarbeiter</strong> litt jedoch auch unter schwereren<br />

Verletzungen wie Knochenbrüchen oder Bewusstlosigkeit.<br />

Bei den psychischen Reaktionen unmittelbar nach dem Übergriff konnten<br />

sich die Respondenten überwiegend an Schockzustände erinnern. Weitere<br />

Reaktionen waren Niedergeschlagenheit, Angst und Versagensgefühle. In<br />

den Freitext-Angaben wurden verschiedentlich dissoziative Erlebnisse<br />

(z. B. wie im Film weiterzuarbeiten) deutlich. Hinzu kam, dass ein kleiner<br />

Teil der Befragten sich nicht an die Gefühle und das Erleben nach dem<br />

Übergriff erinnern konnte. Diese Gruppe wies in den weiteren Analysen<br />

ein hohes Risiko <strong>für</strong> posttraumatische Belastungsreaktionen auf.<br />

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