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Patientenübergriffe - Psychische Folgen für Mitarbeiter Theorie ...

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Ergebnisse<br />

<strong>Mitarbeiter</strong>, die dem Übergriff auch positive Aspekte abgewinnen konnten,<br />

berichten zumeist über eine größere Vorsicht und Rücksicht auf die<br />

Patienten:<br />

»Ich habe mehr innere Distanz und eine größere Objektivität im<br />

Umgang mit Patienten entwickelt. Ich bin auch sensibler geworden<br />

<strong>für</strong> solche Situationen.«<br />

»Ich bin sensibler <strong>für</strong> mögliche Gefahrensituationen geworden.«<br />

»Mein Umgang mit den Patienten ist respektvoller, ich habe noch<br />

einmal ein anderes Krankheitsverständnis entwickelt.«<br />

Zu diesen berichteten Veränderungen in der Patientenbeziehung passt<br />

auch, dass ein kleinerer Anteil der Betroffenen die eigene Arbeitskompetenz<br />

gefährdet sieht (Abb. 36). Dies ist bei 17 Prozent in Phase 1 der Fall und<br />

bei vier Prozent in Phase 2; auch diese Einschätzung scheint offenbar mit<br />

der Zeit seit dem Übergriff besser zu werden. Im Verlauf der Zeit haben<br />

einige Befragte auch das Gefühl, durch die Situation gelernt zu haben.<br />

Einige Zitate hierzu:<br />

»Die Patienten spüren meine Unsicherheit, ich kann sie nicht mehr<br />

einschätzen.«<br />

»Ich bin noch nicht wieder im Dienst, mein Kompetenzgefühl ist<br />

tief erschüttert.«<br />

»Wie soll ich als Schülerin (Auszubildende, D. R.) lernen, die Patienten<br />

richtig einzuschätzen? Ich kann mir nicht einmal mehr vorstellen,<br />

eine Kompetenz zu entwickeln.«<br />

»Versuche stets immer wieder, die eigene Arbeit zu reflektieren und<br />

Arbeitshaltung, Erfahrung und Fehler einzuschätzen. Ich bin kritischer<br />

der Arbeit gegenüber geworden.«<br />

»Ich habe eine realistischere Einschätzung von Situationen. Außerdem<br />

bin ich gelassener in Auseinandersetzungen und weiß mich<br />

zu wehren.«<br />

»Ich denke heute anders darüber, betrachte die Situation von verschiedenen<br />

Seiten. Ich bin empathischer zu Patienten und Kollegen.«<br />

Für einen kleineren Teil der Befragten (ungefähr gleich groß in beiden<br />

Phasen) hat sich zudem das Verhältnis zu den Kolleginnen und Kollegen

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