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Wechselwirkungen der V-ATPasevon Manduca sexta mit dem Aktin ...

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<strong>Wechselwirkungen</strong> <strong>der</strong> V-ATPase<br />

von <strong>Manduca</strong> <strong>sexta</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Aktin</strong>-Zytoskelett<br />

Dissertation<br />

zur Erlangung des Grades eines<br />

Doktors <strong>der</strong> Naturwissenschaften<br />

eingereicht am Fachbereich Biologie/Chemie<br />

<strong>der</strong> Universität Osnabrück<br />

Olga Vitavska<br />

aus Fastiv, Ukraine<br />

Osnabrück, Januar 2005


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1.1. V-ATPasen: Biologische Funktionen, Struktur und Regulation 5<br />

1.2. <strong>Aktin</strong>filamente als eine Komponente des Zytoskeletts 10<br />

1.3. Wechselwirkung des <strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts<br />

<strong>mit</strong> Transmembranproteinen 13<br />

2. Material<br />

2.1. Chemikalien, Enzyme und Antikörper 19<br />

2.2. Medien und Puffer 20<br />

2.3. Versuchstiere 22<br />

3. Methoden<br />

3.1. Biochemische und zellbiologische Methoden<br />

3.1.1. Immunfärbung <strong>der</strong> Gefrierschnitte 23<br />

3.1.2. Präparation des V1Vo-Holoenzyms 24<br />

3.1.3. Präparation des V1-Komplexes 25<br />

3.1.4. Reinigung <strong>der</strong> rekombinanten Untereinheit C <strong>mit</strong>tels einer Ni-NTA-Säule 25<br />

3.1.5. Reinigung rekombinanter Proteine aus Inclusionbodies 26<br />

3.1.6. Präparation des <strong>Aktin</strong>s aus Kaninchenmuskel 26<br />

3.1.7. Co-Pelletierung <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten 27<br />

3.1.8. Proteinbestimmung 27<br />

3.1.9. SDS-PAGE 28<br />

3.1.10. SDS-Gel-Färbung <strong>mit</strong> Coomassie 28<br />

1


Inhaltsverzeichnis<br />

3.1.11. SDS-Gel-Färbung <strong>mit</strong> Silbernitrat 28<br />

3.1.12. Western Blot 29<br />

3.1.13. Immunfärbung 29<br />

3.1.14. Overlayblot <strong>mit</strong> G- und F-<strong>Aktin</strong> 30<br />

3.1.15. Co-Präzipitation des zytosolischen <strong>Aktin</strong>s <strong>mit</strong> rekombinanter Untereinheit C 30<br />

3.1.16. Reassoziation des V1-Komplexes <strong>mit</strong> rekombinanter Untereinheit C 31<br />

3.1.17. Nachweis <strong>der</strong> freien Untereinheit C im Zytosol von <strong>Manduca</strong> 31<br />

3.1.18. Interaktion <strong>mit</strong> NBD-gekoppeltem G-<strong>Aktin</strong> 32<br />

3.1.19. <strong>Aktin</strong>-Depolymerisierung 33<br />

3.1.20. Lichtstreuung 33<br />

3.1.21. Pelletierung von gebündeltem <strong>Aktin</strong> 34<br />

3.1.22. Fluoreszenz-Mikroskopie von <strong>Aktin</strong>filamenten 34<br />

3.1.23. Nachweis <strong>der</strong> Oligomerisierung von rekombinanter Untereinheit C<br />

im Saccharosedichtegradienten 34<br />

3.1.24. Phosphoprotein-Färbung im SDS-Gel 35<br />

3.1.25. Autophosphorylierung 35<br />

3.1.26. Protein Kinase A-katalysierte Phosphorylierung 35<br />

3.2. Molekularbiologische Methoden<br />

3.2.1. Polymerase-Kettenreaktion 36<br />

3.2.2. Agarosegelelektrophorese 36<br />

3.2.3. Ligation und Transformation 36<br />

3.2.4. Herstellung kompetenter Zellen 37<br />

3.2.5. Herstellung rekombinanter Proteine 37<br />

3.2.6. Injektion von siRNA 38<br />

2


4. Ergebnisse<br />

4.1. Interaktion <strong>der</strong> V-ATPase aus <strong>Manduca</strong> <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

4.1.1. Co-Lokalisation <strong>der</strong> V-ATPase <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten 39<br />

4.1.2. Co-Pelletierung des V1Vo-Holoenzyms und des V1-Komplexes <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong> 40<br />

4.1.3. Sowohl Untereinheit B als auch Untereinheit C ver<strong>mit</strong>teln<br />

die Bindung an <strong>Aktin</strong> 42<br />

4.1.4. Co-Pelletierung <strong>der</strong> Untereinheit C <strong>mit</strong> F-<strong>Aktin</strong> 43<br />

4.1.5. Untereinheit C interagiert <strong>mit</strong> F-<strong>Aktin</strong> aus <strong>Manduca</strong> 44<br />

4.1.6. Untereinheit C erhöht die Affinität des V1-Komplexes zu <strong>Aktin</strong> 45<br />

4.2. Interaktion <strong>der</strong> Untereinheit C <strong>mit</strong> F- und G-<strong>Aktin</strong><br />

4.2.1. Nachweis <strong>der</strong> freien Untereinheit C im Zytosol von Tabakschwärmerraupen 46<br />

4.2.2. Untereinheit C bindet sowohl F- als auch G-<strong>Aktin</strong> 47<br />

4.2.3. Untereinheit C stabilisiert <strong>Aktin</strong>filamente und beschleunigt<br />

die Polymerisierung des <strong>Aktin</strong>s 50<br />

4.2.4. Bündelung <strong>der</strong> <strong>Aktin</strong>filamente durch die Untereinheit C 52<br />

4.2.5. <strong>Aktin</strong>-Bindungsstellen <strong>der</strong> Untereinheit C 54<br />

4.2.6. Dimerisierung und Oligomerisierung <strong>der</strong> Untereinheit C 55<br />

4.3. Weitere Eigenschaften <strong>der</strong> Untereinheit C: Vorversuche 57<br />

4.3.1. RNA-Interferenz<br />

4.3.1.1. Phänotypische Än<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Raupen 58<br />

4.3.1.2. Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Struktur des Mitteldarms 60<br />

4.3.2. Phosphorylierung <strong>der</strong> Untereinheit C<br />

4.3.2.1. Autophosphorylierung 61<br />

4.3.2.2. Phosphorylierung durch Proteinkinase A 62<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

5. Diskussion 65<br />

5.1. Interaktion <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten als generelle Eigenschaft von<br />

V-ATPasen 66<br />

5.2. Die V-ATPase als Anker des <strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts<br />

zur Plasmamembran 68<br />

5.3. Vergleich <strong>der</strong> Untereinheit C <strong>mit</strong> regulatorischen<br />

<strong>Aktin</strong>-bindenden Proteinen 70<br />

5.4. <strong>Aktin</strong>-Bindungsstellen <strong>der</strong> Untereinheit C 73<br />

5.5. Biologische Rolle <strong>der</strong> Untereinheit C 76<br />

5.6. Phosphorylierung <strong>der</strong> Untereinheit C: Fakten und Spekulationen 78<br />

6. Zusammenfassung 81<br />

7. Literaturverzeichnis 83<br />

8. Publikationen 97<br />

9. Abkürzungsverzeichnis 99<br />

10. Lebenslauf 101<br />

11. Danksagung 103<br />

12. Erklärung 105<br />

4


1. Einleitung<br />

1.1. V-ATPasen: Biologische Funktionen, Struktur und Regulation<br />

Einleitung<br />

V-ATPasen sind Protonen-Pumpen und kommen in je<strong>der</strong> eukaryotischen Zelle vor.<br />

Entdeckt wurden sie in Chromaffin-Granula, wo sie den Transport von Catecholaminen ener-<br />

getisieren (Kirshner, 1962; Njus and Radda, 1978). Die Lokalisierung im vakuolären System<br />

<strong>der</strong> Zelle war ausschlaggebend für die Benennung dieses Typs von Ionenpumpen als V-<br />

ATPasen (Nelson, 1992). Inzwischen weiß man, dass es für V-ATPasen zwei prinzipielle Lo-<br />

kalisationen in <strong>der</strong> Zelle gibt. Sie kommen nicht nur in Endomembranen vor, wie im Fall <strong>der</strong><br />

sauren Organellen, son<strong>der</strong>n auch in Plasmamembranen, wie bei Osteoklasten o<strong>der</strong> in be-<br />

stimmten Epithelien von Insekten (Stevens and Forgac, 1997; Wieczorek et al., 1999).<br />

In beiden Fällen katalysieren V-ATPasen die Hydrolyse von ATP, wobei sie die ent-<br />

stehende Energie für den aktiven Transport von Protonen durch die Membran nutzen. Da<strong>mit</strong><br />

gehören die V-ATPasen neben den P- und F-ATPasen zu den Ionentransport-Proteinen, die<br />

einen primär aktiven Transport in <strong>der</strong> Zelle erzeugen (Pe<strong>der</strong>sen and Carafoli, 1987). Der<br />

durch primären Transport erzeugte Konzentrationsgradient zusammen <strong>mit</strong> <strong>der</strong> elektrischen<br />

Spannung entspricht <strong>der</strong> ionenmotorischen Kraft, die ihrerseits sekundäre Transportprozesse<br />

energetisiert (Harold, 1986). Die eukaryotischen V-ATPasen erzeugen eine protonenmotori-<br />

sche Kraft, <strong>mit</strong> <strong>der</strong>en Hilfe H + - und/o<strong>der</strong> spannungsabhängige Transportprozesse durch<br />

Membranen energetisiert werden können.<br />

Einige wenige Beispiele mögen die Bedeutung von V-ATPasen in intrazellulären<br />

Membranen belegen. So ist die Ankonzentrierung unterschiedlichster Substanzen in sekretori-<br />

schen Organellen wie Chromaffin-Granula, synaptischen Vesikeln o<strong>der</strong> Mikrovesikeln an die<br />

Energetisierung durch V-ATPasen gekoppelt (Grinstein et al., 1992; Moriyama et al., 1996;<br />

Nelson, 1992). Die durch V-ATPasen energetisierte Ansäuerung in Lysosomen aktiviert saure<br />

Hydrolasen, und beim Akrosom, einem spezialisierten Lysosom in Säugerspermien, wird da-<br />

durch erst die Befruchtung <strong>der</strong> Eizelle ermöglicht (McLeskey et al., 1998). Auch beim Ab-<br />

wehrsystem von Säugetieren spielen V-ATPasen eine wichtige Rolle, in<strong>dem</strong> sie Phagosomen<br />

ansäuern und da<strong>mit</strong> verschiedene Proteasen und Lipasen, die notwendig für die Bekämpfung<br />

von Infektionen sind, aktivieren (Lukacs et al., 1990; Pitt et al., 1992).<br />

Die Abbildung 1 erläutert die Bedeutung von V-ATPasen in <strong>der</strong> Plasmamembran am<br />

Beispiel <strong>der</strong> Energetisierung des Mitteldarmepithels <strong>der</strong> Raupen von <strong>Manduca</strong> <strong>sexta</strong>. Die V-<br />

5


Einleitung<br />

ATPase in <strong>der</strong> Gobletzell-Apikalmembran erzeugt eine hohe transmembrane Spannung von<br />

mehr als 250 mV. Diese treibt einen elektrophoretischen Austausch von Protonen gegen Kali-<br />

umionen durch einen K + /2H + -Antiporter (Wieczorek et al., 1999). Der K + -<br />

Konzentrationsgradient, zusammen <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Spannung, führt zur Absorption von Aminosäuren<br />

durch K + -Aminosäure-Antiport in <strong>der</strong> Apikalmembran <strong>der</strong> Columnarzellen.<br />

Abb.1 Energetisierung des Mitteldarms von Tabakschwärmerraupen. CCAM, Columnarzell-<br />

Apikalmembran; GCAM, Gobletzell-Apikalmembran; aa, Aminosäure; V, V-ATPase; A, Antiporter; S, Symporter.<br />

Die durch V-ATPasen erzeugte Energetisierung <strong>der</strong> Plasmamembran spielt nicht nur<br />

bei Insekten eine lebenswichtige Rolle. So sorgen V-ATPasen bei Säugetieren durch den Ab-<br />

bau von Knochensubstanz für den Knochen-Umbau (Blair et al., 1989; Chatterjee et al.,<br />

1992). In Osteoklasten pumpen die in <strong>der</strong> „gekräuselten“ Membran (ruffled membrane) loka-<br />

lisierten V-ATPasen Protonen in eine am Knochen gelegene Lakune. Die dabei entstehende<br />

Spannung treibt den Transport von Chloridionen durch die in <strong>der</strong> gleichen Membran lokali-<br />

sierte Cl – -Kanäle. Das auf diese Weise sezernierte HCl baut die anorganische Komponente<br />

<strong>der</strong> Knochen ab und aktiviert gleichzeitig saure, durch Exocytose in die Lakune gelangte<br />

Hydrolasen, die den Abbau <strong>der</strong> organischen Komponenten des Knochens katalysieren.<br />

Bei Fröschen und an<strong>der</strong>en Süßwasser-Tieren energetisieren Plasmamembran-V-<br />

ATPasen die Absorption von Natrium- und Chloridionen in die Haut (Ehrenfeld and Klein,<br />

1997; Klein et al., 1997). Die in <strong>der</strong> Apikalmembran des Epithels lokalisierten V-ATPasen<br />

pumpen Protonen aus den Zellen in das umgebende Medium und hyperpolarisieren dabei die<br />

Membran. Die entstehende Spannung treibt den Transport <strong>der</strong> Natriumionen gegen ihren<br />

6


Einleitung<br />

chemischen Gradienten durch amilorid-sensitive Na + -Kanäle aus <strong>dem</strong> natriumarmem Teich-<br />

wasser in die Epithelzellen, während Chloridionen durch Cl – /HCO3 – -Antiport aufgenommen<br />

werden. Den Transport <strong>der</strong> Natriumionen aus den Epithelzellen ins Blut übernimmt die baso-<br />

laterale Na + /K + -ATPase.<br />

V-ATPasen spielen auch eine essenzielle Rolle bei <strong>der</strong> H + -Sekretion in <strong>der</strong> Säuger-<br />

niere (Bastani and Gluck, 1997; Bastani et al., 1997; Brown et al., 1992). So pumpen die in<br />

<strong>der</strong> Apikalmembran von Zwischenzellen (intercalated cells) des distalen gewundenen Tubu-<br />

lus und des Sammelrohrs lokalisierten V-ATPasen Protonen aus <strong>der</strong> Zelle heraus in das Lu-<br />

men. Dies verschiebt das Gleichgewicht <strong>der</strong> Reaktion: CO2 + H2O ↔ H + + HCO3 – in die<br />

Richtung <strong>der</strong> Bildung von HCO3 - . Das entstehende HCO3 – wird <strong>mit</strong>tels eines basolateralen<br />

Cl – /HCO3 – -Antiporters in das Interstitium transportiert. Na + -, K + - und Cl – -Kanäle sorgen für<br />

das Gleichgewicht des gesamten Systems.<br />

Weitere Beispiele sind die Ansäuerung des männlichen reproduktiven Traktes, die<br />

notwendig ist für die Reifung <strong>der</strong> Spermien (Au and Wong, 1980; Levine and Kelly, 1978),<br />

und die Entsäuerung von Makrophagen, die ihnen das Überleben in <strong>der</strong> sauren Umgebung<br />

von Tumoren ermöglicht (Swallow et al., 1990).<br />

Strukturell bestehen V-ATPasen aus zwei Komplexen, <strong>dem</strong> peripheren V1-Komplex<br />

und <strong>dem</strong> membrangebundenen Vo-Komplex (Abb. 2).<br />

Abb.2 Struktur und reversible Dissoziation <strong>der</strong> V-ATPase.<br />

Die Bezeichnung <strong>der</strong> Komplexe hat einen historischen Hintergrund und orientiert<br />

sich an <strong>der</strong> Bezeichnung <strong>der</strong> Komplexe bei den F-ATPasen (ATP-Synthasen). Beide Protein-<br />

familien weisen eine Reihe struktureller Ähnlichkeiten auf und dürften sich in <strong>der</strong> Evolution<br />

aus einem gemeinsamen Vorläufer entwickelt haben (Allison et al., 1992; Futai et al., 1994;<br />

7


Einleitung<br />

Pe<strong>der</strong>sen and Amzel, 1993; Penefsky and Cross, 1991; Senior et al., 1992). So entspricht <strong>der</strong><br />

V1-Komplex <strong>dem</strong> F1-Komplex <strong>der</strong> F-ATPasen, <strong>der</strong> erstmals als Faktor 1 isoliert worden war.<br />

Genauso verhält es sich <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> membrangebundenen Vo- und <strong>dem</strong> Fo-Komplex, wobei letz-<br />

terer seinen Namen wegen <strong>der</strong> Sensitivität <strong>der</strong> <strong>mit</strong>ochondrialen F-ATPasen gegen das Antibi-<br />

otikum Oligomycin erhielt (Pe<strong>der</strong>sen and Carafoli, 1987). Der V1-Komplex besitzt eine Mo-<br />

lekularmasse von ca. 500-600 kDa und besteht aus den acht Untereinheiten A, B, C, D, E, F,<br />

G und H. Je drei Kopien <strong>der</strong> Untereinheiten A und B bilden den sogenannten katalytischen<br />

Kopf <strong>der</strong> V-ATPase und binden das ATP, wobei für dessen Hydrolyse offensichtlich nur die<br />

Untereinheit A verantwortlich ist (Bowman and Bowman, 1996; Forgac, 1998; Stevens and<br />

Forgac, 1997). Die Aminosäuresequenzen <strong>der</strong> Untereinheiten A und B sind über 25 % ähnlich<br />

zu den Untereinheiten β und α <strong>der</strong> F-ATPasen (Nelson and Taiz, 1989). Die an<strong>der</strong>en Unter-<br />

einheiten des V1-Komplexes weisen keinerlei Sequenzähnlichkeit zu den Untereinheiten <strong>der</strong><br />

F-ATPasen auf und liegen wahrscheinlich als einzelne Kopien vor, wobei die v.a. Stöchio-<br />

metrie <strong>der</strong> Untereinheiten E und G immer noch nicht eindeutig geklärt ist (Arai et al., 1988;<br />

Supekova et al., 1995; Xie, 1996). Funktionell entspricht die V-ATPase Untereinheit D <strong>der</strong><br />

γ-Untereinheit <strong>der</strong> F-ATPasen und bildet <strong>mit</strong> den restlichen Untereinheiten den sogenannten<br />

Stiel des V1-Komplexes (Arata et al., 2002; Imamura et al., 2003; Xu and Forgac, 2000).<br />

Der ca. 250-300 kDa große Vo-Komplex besteht aus den Untereinheiten a, c, d und e<br />

(Arai et al., 1988; Graham et al., 2003; Jackson and Stevens, 1997; Wieczorek et al.,2003).<br />

Der H + -translozierende Teil besteht aus wahrscheinlich sechs Kopien <strong>der</strong> Untereinheit c, wo-<br />

bei auch die Isoformen c´ und c´´ beteiligt sein können (Flannery et al., 2004; Gibson et al.,<br />

2002). Die Untereinheit c ist doppelt so groß wie ihr Homolog bei den F-ATPasen und ist of-<br />

fensichtlich durch Gen-Duplikation entstanden (Mandel et al., 1988). So haben die Unterein-<br />

heiten c <strong>der</strong> V-ATPasen jeweils vier Transmembranregionen und bilden ein Ring, <strong>der</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>dem</strong> membranständigen c-Teil des Rotors <strong>der</strong> F-ATPasen vergleichbar ist (Forgac, 1998; Nel-<br />

son, 1992; Noumi et al., 1991). An die Untereinheit c binden Plecomacrolide wie Bafilomycin<br />

und Concanamycin (Huss et al., 2002), hochspezifische Inhibitoren von V-ATPasen<br />

(Bowman et al., 1988; Dröse et al., 1993). Die Funktion <strong>der</strong> Untereinheit a dürfte die eines<br />

Stators sein, <strong>der</strong> zusätzlich zum Rotor den Vo-Komplex <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> V1-Komplex verbindet<br />

(Leng et al., 1999). Hingegen sind die Funktionen <strong>der</strong> Untereinheiten d und e nicht verstan-<br />

den. Die Untereinheit d kommt offensichtlich bei allen V-ATPasen vor (Stevens and Forgac,<br />

1997), während dies für die zuerst bei <strong>Manduca</strong> und bei Säugern entdeckte e-Untereinheit<br />

lange Zeit nicht sicher schien (Ludwig et al., 1998; Merzendorfer et al., 1999). Jüngste Be-<br />

8


Einleitung<br />

funde dürften diese Untereinheit allerdings als konstitutive Untereinheit von V-ATPasen aus-<br />

weisen, da sie nunmehr auch bei <strong>der</strong> Hefe nachgewiesen werden konnte (Sambade and Kane,<br />

2004).<br />

V1- und Vo-Komplex bilden zusammen die funktionelle V-ATPase, die die Hydroly-<br />

se von ATP katalysiert und die Protonen durch die Membran transportiert. Bei <strong>Manduca</strong> war<br />

ursprünglich nachgewiesen worden, dass während <strong>der</strong> Häutung <strong>der</strong> Raupen und beim Hun-<br />

gern <strong>der</strong> V1-Komplex vom Vo-Komplex dissoziiert (Gräf et al., 1996; Sumner et al., 1995).<br />

Dabei dissoziiert offensichtlich auch die Untereinheit C vom V1-Komplex und beide sind frei<br />

im Zytosol zu finden (Wieczorek et al., 2000). Die Dissoziation, die inzwischen auch für die<br />

ATPasen von Hefen und Säugetieren nachgewiesen wurde (Forgac, 1998; Kane, 1995) und<br />

da<strong>mit</strong> ein allgemeines Charakteristikum für V-ATPasen sein dürfte, ist ein reversibler Pro-<br />

zess; beide Komplexe können wie<strong>der</strong> reassoziieren, wobei die Anwesenheit <strong>der</strong> Untereinheit<br />

C aber nicht unbedingt nötig zu sein scheint (Parra and Kane, 1996; Puopolo and Forgac,<br />

1990; Puopolo et al., 1992). Die reversible Dissoziation ist ein sehr effektiver Weg, die V-<br />

ATPase auszuschalten, weil <strong>der</strong> abgefallene V1-Komplex keine Mg 2+ -ATPase-Aktivität (Hyd-<br />

rolyse von ATP in Anwesenheit von millimolarem Mg 2+ ) besitzt und <strong>der</strong> membrangebundene<br />

Vo-Komplex auch ohne angedockten V1-Komplex protonendicht ist (Beltran and Nelson,<br />

1992; Gräf et al., 1996). Die im Reagenzglas nachgewiesene Ca 2+ -ATPase-Aktivität (Hydro-<br />

lyse von ATP in Anwesenheit von millimolarem Ca 2+ ) (Gräf et al., 1996; Peng et al., 1993;<br />

Peng et al., 1994; Xie, 1996) ist wegen <strong>der</strong> submikromolaren Ca 2+ -Konzentration im Zytosol<br />

physiologisch ohne Bedeutung.<br />

Die Aktivität von V-ATPasen wird offensichtlich nicht nur durch die reversible Dis-<br />

soziation, son<strong>der</strong>n auch auf an<strong>der</strong>en Ebenen kontrolliert. So kann die Regulation schon bei <strong>der</strong><br />

Biosynthese <strong>der</strong> Untereinheiten beginnen. Bei den Raupen von <strong>Manduca</strong> wurde nachgewie-<br />

sen, dass die Transkriptionsrate bestimmter Untereinheiten bei <strong>der</strong> Häutung o<strong>der</strong> während<br />

Hungerperioden deutlich abnimmt. Offensichtlich spielt die Hämolymph-Konzentration von<br />

20-Hydroxyecdyson, einem Schlüsselhormon bei <strong>der</strong> Häutung, eine entscheidende Rolle<br />

(Reineke et al., 2002). Erhärtet wird dieser Befund durch das Vorkommen putativer Ecdyson-<br />

regulierbarer Bereiche in den Promotoren <strong>der</strong> Gene für die Untereinheiten B, G und d. Auch<br />

auf <strong>der</strong> posttranskriptionellen Ebene könnte die V-ATPase kontrolliert werden, wie <strong>der</strong><br />

Nachweis von Antisense-RNA für die Untereinheit d <strong>der</strong> V-ATPase von <strong>Manduca</strong> zeigt<br />

(Merzendorfer et al., 1997).<br />

9


Einleitung<br />

Auch auf <strong>der</strong> Ebene des Proteins gibt es vielfache Möglichkeiten zur Regulation <strong>der</strong><br />

V-ATPasen. So können intramolekulare <strong>Wechselwirkungen</strong> wie das Entstehen von Disul-<br />

fidbrücken, wie es für die Untereinheit A <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>-V-ATPase gezeigt wurde (Cysteine in<br />

den Positionen 254 und 532), die Aktivität hemmen (Feng and Forgac, 1992; Feng and For-<br />

gac, 1994). Die Empfindlichkeit gegenüber oxidierenden Bedingungen wurde auch bei V-<br />

ATPasen aus <strong>der</strong> Hefe und aus Neurospora nachgewiesen (Dschida and Bowman, 1995; Liu<br />

et al., 1997; Taiz et al., 1994). Auch die intramolekulare Kopplung zwischen <strong>der</strong> ATP-<br />

Hydrolyse und <strong>dem</strong> Protonentransport ist bei V-ATPasen regulierbar und hängt von ATP-<br />

Konzentrationen und <strong>der</strong> Hydrolyserate ab (Forgac, 1998; Nelson, 1992). Ein klassisches Bei-<br />

spiel für unterschiedlich starke Kopplungen ist die V-ATPase von Zitronen. So ist die ATPase<br />

in den Vakuolen <strong>der</strong> Früchte sehr effektiv und produziert einen pH von etwa 2,0, während die<br />

V-ATPase in Vakuolen des Epikotyls dagegen nur einen pH-Wert von 4.0 ermöglicht (Müller<br />

et al., 1997; Müller et al., 1999).<br />

Die Aktivität von V-ATPasen kann auch durch intermolekulare <strong>Wechselwirkungen</strong><br />

beeinflusst werden. So wurde gezeigt, dass ein etwa 35 kDa großes Protein aus <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>-<br />

Niere und ein 6 kDa großes Protein aus <strong>dem</strong> Rin<strong>der</strong>-Gehirn die V-ATPase aktivieren können.<br />

Allerdings ist diese Aktivierung ein pH-abhängiger Prozess und findet nur bei niedrigen pH-<br />

Werten statt (Xie et al., 1993; Zhang et al., 1992a). Ein an<strong>der</strong>es kleines Protein (6 kDa) aus<br />

<strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>-Niere hemmt hingegen die V-ATPase (Zhang et al., 1992b).<br />

Letztlich kann die Menge funktionsfähiger V-ATPase in <strong>der</strong> Membran durch Endo-<br />

zytose bzw. Exozytose von V-ATPase-haltigen Vesikeln reguliert werden. In <strong>der</strong> Niere von<br />

Säugetieren und in <strong>der</strong> Krötenharnblase verschmelzen V-ATPase-haltige Vesikel in Abhän-<br />

gigkeit von <strong>der</strong> zytosolischen Ansäuerung und getriggert über die Konzentration von freiem<br />

Ca 2+ reversibel <strong>mit</strong> <strong>der</strong> luminalen Plasmamembran (Albano et al., 1974; Gluck, 1992; Nanda<br />

et al., 1996).<br />

1.2. <strong>Aktin</strong>filamente als eine Komponente des Zytoskeletts<br />

<strong>Aktin</strong>filamente stellen zusammen <strong>mit</strong> Mikrotubuli und Intermediärfilamenten das<br />

Zytoskelett von Eukaryoten dar. Durch die Dynamik des <strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts werden lebens-<br />

wichtige Funktionen wie Beweglichkeit, intrazellulärer Transport, Zellform und Zellpolarität,<br />

aber auch Zell-Zell-Interaktionen reguliert. Die Kontraktion von Muskeln bei Tieren beruht<br />

genauso wie die Strömung des Zytoplasmas bei Pflanzen auf <strong>der</strong> Interaktion von <strong>Aktin</strong>fila-<br />

10


Einleitung<br />

menten <strong>mit</strong> Myosin. Durch zahlreiche assozierte Proteine vernetzte <strong>Aktin</strong>filamente bilden es-<br />

senzielle Strukturen wie Zell-Cortex und Mikrovilli. Die Beweglichkeit von Makrophagen<br />

und Fibroblasten und da<strong>mit</strong> das Funktionieren des Abwehrsystems und die Regeneration <strong>der</strong><br />

Gewebe von Säugetieren kommen durch schnelle und präzise Depolymerisierungs-<br />

Polymerisierungs-Schritte des <strong>Aktin</strong>zytoskeletts zustande.<br />

<strong>Aktin</strong> ist ein sehr hoch konserviertes Protein und gehört bei den Eukaryoten zu den<br />

meist verbreiteten Proteinen. Bei verschiedenen Organismen gibt es eine unterschiedliche<br />

Zahl von <strong>Aktin</strong> codierenden Genen. Die Bäckerhefe besitzt nur ein <strong>Aktin</strong>-Gen, Menschen ha-<br />

ben sechs <strong>Aktin</strong>-Gene und Dictyostelium sogar zehn. Beim <strong>Aktin</strong> unterscheidet man die drei<br />

Isoformen α, β und γ, <strong>der</strong>en Aminosäuresequenzen mehr als 90% identisch sind. Die höchsten<br />

Unterschiede liegen dabei in den ersten 30 Aminosäuren, was leichte Unterschiede in den<br />

biochemischen Eigenschaften verursacht, die den isoelektrischen Punkt o<strong>der</strong> die kritische<br />

Konzentration betreffen (siehe unten). Beim Menschen werden α- und γ-Isoformen des <strong>Aktin</strong>s<br />

vor allem in Muskeln produziert, in Nichtmuskel-Geweben dagegen die Isoformen β und γ<br />

(Pollard and Earnshaw, 2002).<br />

<strong>Aktin</strong>filamente, die auch als Mikrofilamente bezeichnet werden, haben einen<br />

Durchmesser von etwa 8 nm und bestehen aus <strong>Aktin</strong>-Monomeren. Monomeres <strong>Aktin</strong> hat eine<br />

Molmasse von ca. 43 kDa und besitzt eine globuläre Form. Deswegen wird monomeres <strong>Aktin</strong><br />

auch G-<strong>Aktin</strong> genannt, im Gegensatz zum filamentösen F-<strong>Aktin</strong>. In einem <strong>Aktin</strong>filament sind<br />

die benachbarten G-<strong>Aktin</strong>e um etwa 166° gedreht, wobei jedes Monomer <strong>mit</strong> vier an<strong>der</strong>en<br />

Monomeren interagiert. Dies führt zu <strong>dem</strong> Ergebnis, dass die <strong>Aktin</strong>filamente im Elektronen-<br />

mikroskop angenähert wie eine doppelsträngige Perlenkette aussehen (Stryer, 1996).<br />

Wenn die Konzentration von G-<strong>Aktin</strong> einen bestimmten Wert erreicht, beginnen sich<br />

<strong>Aktin</strong>filamente zu bilden. Die niedrigste Konzentration, welche die Polymerisierung des Ak-<br />

tin induziert, wird als kritische Konzentration bezeichnet. Sie ist sehr variabel und hängt von<br />

vielen verschiedenen Parametern wie z.B. von zweiwertigen Ionen und Salzen o<strong>der</strong> auch von<br />

<strong>der</strong> Temperatur ab. So hat Muskel-<strong>Aktin</strong> von Säugern bei 4°C in Abweseneit von Mg 2+ und<br />

KCl eine kritische Konzentration von über 3 mg/ml, in Gegenwart von 2 mM Mg 2+ und 50<br />

mM KCl hingegen beginnt das <strong>Aktin</strong> schon bei einer Konzentration von 0,03 mg/ml zu poly-<br />

merisieren. Auch die Steigerung <strong>der</strong> Temperatur führt zu einer deutlichen Senkung <strong>der</strong> kriti-<br />

schen Konzentration. So bildet das Nichtmuskel-<strong>Aktin</strong> von Säugern bei 30°C die Filamente<br />

schon bei einer Konzentration von etwa 0,03 mg/ml, obwohl dies bei 4°C erst bei einer Kon-<br />

zentration von etwa 0,15 mg/ml passiert (Gordon et al., 1977).<br />

11


Einleitung<br />

<strong>Aktin</strong> besitzt eine ATPase-Aktivität: es bindet und hydrolysiert ATP sehr langsam zu<br />

ADP und anorganischem Phosphat. Aus diesem Grund unterscheidet man zwischen ATP- und<br />

ADP-<strong>Aktin</strong>. Die kritische Konzentration für ATP-<strong>Aktin</strong> ist etwa zehnmal niedriger als für<br />

ADP-<strong>Aktin</strong>. <strong>Aktin</strong>filamente sind polar und haben ein schnell wachsendes „Plus“-Ende, wel-<br />

ches vor allem aus ATP-<strong>Aktin</strong> besteht und ein langsam wachsendes „Minus“-Ende, das<br />

grundsätzlich aus ADP-<strong>Aktin</strong> aufgebaut ist (Pollard and Earnshaw, 2002).<br />

In vivo, d.h. in <strong>der</strong> Zelle, in <strong>der</strong> bei Säugern die Temperatur und die Salzkonzentrati-<br />

on stabil ist, wird die Dynamik des <strong>Aktin</strong>s durch zahlreiche <strong>Aktin</strong>-bindende Proteine gesteu-<br />

ert. So werden die <strong>Aktin</strong>filamente von <strong>der</strong> Seite vor allem durch das Tropomyosin stabilisiert,<br />

das an sieben aufeinan<strong>der</strong> folgende <strong>Aktin</strong>-Monomere bindet (Stryer, 1996). <strong>Aktin</strong>filamente<br />

von Skelett-Muskeln werden auch durch ein weiteres Protein, das Nebulin, durch Bindung in<br />

<strong>der</strong> Längsachse zusätzlich stabilisiert und offensichtlich in ihrer Länge begrenzt (Lukoyanova<br />

et al., 2002).<br />

Eine an<strong>der</strong>e Gruppe von <strong>Aktin</strong>-bindenden Proteinen, die sogenannten Capping-<br />

Proteine, schützen die Enden <strong>der</strong> Filamente. Einige wie Fragmin, Gelsolin und CapZ binden<br />

an das „Plus“-Ende, an<strong>der</strong>e wie Tropomodulin können nur <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> „Minus“-Ende interagie-<br />

ren (Krieger et al., 2002; Schafer and Cooper, 1995); in je<strong>dem</strong> Fall behin<strong>der</strong>n alle Capping-<br />

Proteine sowohl die Verlängerung als auch die Depolymerisation und regulieren da<strong>mit</strong> die<br />

Länge <strong>der</strong> <strong>Aktin</strong>filamente.<br />

Die Hauptfunktion <strong>der</strong> zur sogenannten <strong>Aktin</strong>-Depolymerisations-Faktor<br />

(ADF)/Cofilin-Familie gehörenden Proteine besteht im Zerlegen von <strong>Aktin</strong>filamenten bis hin<br />

zu Monomeren. ADF/Cofilin-Proteine binden dabei an <strong>Aktin</strong>filamente <strong>mit</strong> einer Stöchio-<br />

metrie von einem Molekül pro einem F-<strong>Aktin</strong>-Monomer. Dies führt dazu, dass die „Perlenket-<br />

te“ des <strong>Aktin</strong>filaments um etwa 5° stärker verdrillt wird. Die Spannung im Filament führt zur<br />

Spaltung, wobei die <strong>Aktin</strong>monomere sich voneinan<strong>der</strong> trennen und das <strong>Aktin</strong>filament in die-<br />

sem Bereich vollständig depolymerisiert (Bamburg et al., 1999).<br />

Ein an<strong>der</strong>es <strong>Aktin</strong>-bindendes Protein, Profilin, katalysiert den Austausch von ADP<br />

gegen ATP beim ADP-<strong>Aktin</strong>-Monomer und sorgt durch die Bildung eines ATP-<strong>Aktin</strong>-Pools<br />

für die Polymerisationsfähigkeit des <strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts (Goldschmidt-Clermont et al., 1992).<br />

Die Wechselwirkung des <strong>Aktin</strong>s <strong>mit</strong> β-Thymosin, einem an<strong>der</strong>en G-<strong>Aktin</strong>-bindenden Protein,<br />

das allerdings nur bei Vertebraten vorkommt, verhin<strong>der</strong>t die <strong>Aktin</strong>-Polymerisation, was zu ei-<br />

nem G-<strong>Aktin</strong>-Pool führt; da<strong>mit</strong> reguliert ß-Thymosin ebenfalls die Dynamik des <strong>Aktin</strong>zy-<br />

toskeletts in <strong>der</strong> Zelle (Weber et al., 1992).<br />

12


Einleitung<br />

Für das Entstehen und das Funktionieren zellulärer Strukturen wie des Zell-Cortex<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Filopodien und Lamellipodien von beweglichen Zellen werden sogenannte Crosslin-<br />

king-Proteine gebraucht. Manche von ihnen binden <strong>Aktin</strong>filamente zu parallelen dicken Bün-<br />

deln, an<strong>der</strong>e vernetzen sie quer zueinan<strong>der</strong> und bilden da<strong>mit</strong> maschenähnliche Strukturen.<br />

Manche Crosslinking-Proteine wie z.B. Fimbrin erfüllen ihre Funktion <strong>mit</strong> Hilfe zweier Ak-<br />

tinbindungsstellen, an<strong>der</strong>e wie z.B. α-<strong>Aktin</strong>in haben zwar nur eine <strong>Aktin</strong>bindungsstelle, liegen<br />

aber als Dimere vor (Ayscough, 1998).<br />

Die Aktivität von <strong>Aktin</strong>-bindenden Proteinen und da<strong>mit</strong> die Dynamik des <strong>Aktin</strong>-<br />

Zytoskeletts wird vielfältig kontrolliert. Dies zeigt sich beson<strong>der</strong>s bei den Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Familie <strong>der</strong> ADF/Cofiline, die sowohl durch Phosphorylierung als auch durch pH-<br />

Än<strong>der</strong>ungen, aber auch durch die Bindung von Polyphosphoinositiden in ihrer Aktivität regu-<br />

liert werden können. So findet die Depolymerisierung <strong>der</strong> <strong>Aktin</strong>filamente nur bei einem pH-<br />

Wert über 7,5 statt, bei einem pH von weniger als 7,5 verlieren die ADF/Cofiline ihre Depo-<br />

lymerisations-Aktivität (Yonezawa et al., 1985). Die Phosphorylierung führt genauso wie die<br />

Bindung von Polyphosphoinositiden zur drastischen Senkung <strong>der</strong> Affinität zum <strong>Aktin</strong><br />

(Ayscough, 1998; Sun et al., 1995). Ein an<strong>der</strong>es <strong>Aktin</strong>-bindendes Protein, Gelsolin, welches<br />

<strong>Aktin</strong>filamente bricht und neu entstehende „Plus“-Enden stabilisiert, wird in vitro durch Ca 2+<br />

aktiviert und durch Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat gehemmt (Weeds and Maciver,<br />

1993). Beim Profilin schwächt die Interaktion <strong>mit</strong> Polyphosphoinositiden deutlich die Affini-<br />

tät zum <strong>Aktin</strong>, während die Phosphorylierung des Profilins die Affinität erhöht (Sathish et al.,<br />

2004; Sun et al., 1995). Crosslinking-Proteine aus <strong>der</strong> Familie des Fimbrins bzw. des Filamins<br />

besitzen Phosphorylierungsstellen, wodurch vermutlich ihre Wechselwirkung <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Aktin</strong>-<br />

Zytoskelett reguliert wird (Goldmann, 2001; Messier et al., 1993).<br />

1.3. Wechselwirkung des <strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts <strong>mit</strong> Transmembranproteinen<br />

Traditionell werden zwei prinzipielle Aspekte <strong>der</strong> Interaktion zwischen <strong>dem</strong> <strong>Aktin</strong>-<br />

Zytoskelett und Membranproteinen diskutiert: die Rolle von Transmembranproteinen bei <strong>der</strong><br />

Verankerung des zellulären Cortex an <strong>der</strong> Membran und <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> Dynamik des <strong>Aktin</strong>-<br />

Zytoskeletts auf die Aktivität von Pumpen, Austauschern und Ionenkanälen.<br />

Die Befestigung des <strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts an <strong>der</strong> Membran wird grundsätzlich durch<br />

zwei Klassen von Transmembranproteinen ver<strong>mit</strong>telt, den Adhäsions-Rezeptoren und den<br />

Ionen-Transportern (Denker and Barber, 2002; Sastry and Burridge, 2000). Die Cadherine<br />

13


Einleitung<br />

und Integrine sind die einzigen Gruppen unter den Adhäsions-Rezeptoren, die <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Aktin</strong>-<br />

Zytoskelett interagieren. Die Wechselwirkung <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten ist dabei indirekt und fin-<br />

det durch die Bindung von verschiedenen sogenannten Adaptor-Proteinen statt. So binden die<br />

intrazelullären Bereiche von Cadherinen zuerst die β-Catenine, die dann über die α-Catenine<br />

<strong>mit</strong> den <strong>Aktin</strong>filamenten interagieren. Die Integrine dagegen binden einen an<strong>der</strong>en Typ von<br />

Adaptoren, die Taline, die <strong>mit</strong> Hilfe von Vinculinen <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Aktin</strong>-Zytoskelett interagieren<br />

(Pollard and Earnshaw, 2002).<br />

Die Wechselwirkung <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Aktin</strong>-Cortex wurde für alle möglichen Typen von<br />

Ionen-Transportern nachgewiesen. Als Vertreter <strong>der</strong> Ionenkanäle seien die spannungsabhän-<br />

gigen Na + -Kanäle im Gehirn und die Amilorid-sensitiven Na + -Kanäle in den Mikrovilli-<br />

Membranen von Epithelien genannt (S<strong>mit</strong>h et al., 1995; Srinivasan et al., 1988). Unter den<br />

<strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong> wechselwirkenden Austauschern befinden sich <strong>der</strong> Na + /H + -Antiporter, <strong>der</strong><br />

Na + /Ca 2+ -Antiporter und die AE1-, AE2- und AE3-Typen <strong>der</strong> Anionen-Austauscher (Denker<br />

et al., 2000; Jons and Drenckhahn, 1992; Reeves et al., 1996; Denker and Barber, 2002; Jons<br />

and Drenckhahn, 1998). Auch Ionenpumpen wie die Na + /K + - und die H + /K + -ATPasen neh-<br />

men an <strong>der</strong> Verankerung des <strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Membran teil (Agnew et al., 1999;<br />

Alper et al., 1994; Festy et al., 2001; Kraemer et al., 2003). Die Interaktion <strong>der</strong> Ionen-<br />

Transporter <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten ist wie bei den Adhäsions-Rezeptoren indirekt und kommt<br />

über verschiedene Adaptor-Proteine zustande. Zu den gut untersuchten Adaptoren gehört das<br />

Ankyrin-Spectrin-System. Spectrin ist an <strong>Aktin</strong>filamente fest gebunden und interagiert dabei<br />

<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Ankyrin, das wie<strong>der</strong>um an einen Ionen-Transporter bindet (Bennett and Baines,<br />

2001). Zu einer an<strong>der</strong>en Klasse von Adaptoren gehören die ERM-Proteine (Ezrin, Radixin<br />

und Moesin) und die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> 4.1-Familie (Stabilität <strong>der</strong> Blutkörperchen), die <strong>mit</strong> ihrem<br />

aminoterminalen Ende an Transmembranproteine binden, <strong>mit</strong> ihrem carboxyterminalen Ende<br />

hingegen direkt o<strong>der</strong> über weitere Adaptoren <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten interagieren (Bretscher et<br />

al., 2000; Chishti et al., 1998).<br />

Die Regulation des Ionentransports durch das <strong>Aktin</strong>-Zytoskelett kann grundsätzlich<br />

auf zweierlei Art und Weise erfolgen. Zum Einen könnten Endozytose-/Exotytose-Prozesse<br />

von Ionentransporter-enthaltenden Vesikeln und da<strong>mit</strong> die Dichte <strong>der</strong> Ionen-Transporter in<br />

<strong>der</strong> Membran kontrolliert werden und zum An<strong>der</strong>en die eigentliche Regulation ihrer Aktivität.<br />

In beiden Fällen sind die entsprechenden Mechanismen noch nicht gut verstanden.<br />

Die Behandlung <strong>mit</strong> G-<strong>Aktin</strong>-bindenden Proteinen wie ß-Thymosin und <strong>dem</strong> Seg-<br />

ment-1 von Gelsolin in niedrigen Konzentrationen stimulieren die Exozytose in den Acinus-<br />

14


Einleitung<br />

Zellen <strong>der</strong> exokrinen Drüsen des Pankreas, wie die Senkung <strong>der</strong> Exozytose-Aktivität nach<br />

Stabilisierung von <strong>Aktin</strong>filamenten <strong>mit</strong> Phalloidin, einem Gift aus Amanita phalloides, zeigte<br />

(Muallem et al., 1995). Dies spricht dafür, dass <strong>der</strong> <strong>Aktin</strong>-Cortex als Barriere funktioniert und<br />

die Fusion <strong>der</strong> Vesikel <strong>mit</strong> den Membranen reguliert. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite verursachen hö-<br />

here Konzentrationen von ß-Thymosin und Gelsolin-Segment-1 eine vollständige Hemmung<br />

<strong>der</strong> Exozytose. Dies hinweist darauf hin, dass eine gewisse Dichte des <strong>Aktin</strong>-Cortex für die<br />

Exozytose notwendig ist.<br />

Auch die Endozytose steht unter <strong>der</strong> Kontrolle des <strong>Aktin</strong>-Cortex. So wird die Endo-<br />

zytose bei Saccharomyces cerevisiae stark gehemmt, wenn die Gene für <strong>Aktin</strong> und das <strong>Aktin</strong>-<br />

bindende Protein Fimbrin ausgeschaltet sind (Kubler and Riezman, 1993). Die Inaktivierung<br />

eines von drei an<strong>der</strong>en Genen (END3, END5/VRP1 und END7/RVS167) bei <strong>der</strong> Hefe führt<br />

sowohl zur Zerstörung des <strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts als auch zum Verlust <strong>der</strong> Fähigkeit zur Endozy-<br />

tose (Benedetti et al., 1994; Munn et al., 1999; Munn et al., 1995). Auch in Zellen von Säuge-<br />

tieren ist die Endozytose an <strong>der</strong> Dynamik des <strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts gekoppelt (Lamaze et al.,<br />

1997; Muallem et al., 1995).<br />

In letzter Zeit häufen sich Publikationen über den Einfluss von <strong>Aktin</strong> bzw. <strong>Aktin</strong>-<br />

bindenden Proteinen auf die Aktivität <strong>der</strong> Ionentransporter. So wurden die spannungsunab-<br />

hängigen Na + -Kanäle von Leukemia-K562-Zellen durch die Depolymerisierung des <strong>Aktin</strong>s<br />

nach Behandlung <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Filament-destabilisierenden Cytochalasin, einem Inhaltsstoff aus<br />

Zygosporium mansonii, o<strong>der</strong> <strong>mit</strong> Gelsolin aktiviert (Negulyaev et al., 2000). Die Interaktion<br />

<strong>der</strong> Na + /K + -ATPase <strong>mit</strong> Cofilin führt zur Steigerung ihrer Aktivität bis zu über 30 % (Lee et<br />

al., 2001). Interessant dabei erscheint die Tatsache, dass die Na + /K + -ATPase nur die phospho-<br />

rylierte Form des Cofilins bindet, während <strong>Aktin</strong> nur <strong>mit</strong> unhosphoryliertem Cofilin interagie-<br />

ren kann (Ayscough, 1998; Jung et al., 2002). Die Depolymerisierung <strong>der</strong> <strong>Aktin</strong>filamente <strong>mit</strong><br />

Hilfe von Cytochalasin aktiviert die Cl - -Kanäle in den Zellen des Sammelrohrs <strong>der</strong> Säugernie-<br />

re; die Stabilisierung des <strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts durch Phalloidin führt dagegen zur Hemmung<br />

<strong>der</strong> Kanalfunktion (Schwiebert et al., 1994). Auch <strong>der</strong> Na + /K + /2Cl - -Symporter wird durch<br />

Stabilisierung <strong>der</strong> <strong>Aktin</strong>filamente <strong>mit</strong> Phalloidin gehemmt, während die Destabilisierung des<br />

<strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts <strong>mit</strong> Cytochalasin zur Aktivierung des Ionentransports führt (Matthews et<br />

al., 1997).<br />

Diese einzelnen Beispiele zeigen, dass die Wechselwirkung des <strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts<br />

<strong>mit</strong> Transmembranproteinen, vor allem <strong>mit</strong> Ionentransportern, sehr kompliziert und oft kaum<br />

verstanden ist. Dabei gibt es nur einen einzigen Punkt, <strong>der</strong> unumstritten war: die Interaktion<br />

15


Einleitung<br />

zwischen Transmembranproteinen und <strong>Aktin</strong>filamenten ist indirekt und findet über verschie-<br />

dene Adaptor-Proteine statt.<br />

Vor einigen Jahren wurde zum ersten Mal eine direkte Interaktion zwischen einem<br />

Ionentransporter und <strong>dem</strong> <strong>Aktin</strong>-Zytoskelett beschrieben. Es handelte sich um die V-ATPase<br />

aus Osteoklasten von Säugetieren (Lee et al., 1999). Die immunmarkierte V-ATPase und <strong>mit</strong><br />

FITC-Phalloidin markiertes F-<strong>Aktin</strong> zeigten dabei eine dynamische und vom Entwicklungs-<br />

zustand abhängige Co-Lokalisation in Mäusen-Osteoklasten. Bei noch nicht aktivierten Zellen<br />

aus <strong>dem</strong> Knochenmark war die V-ATPase <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Aktin</strong> im Bereich des Cortex, aber auch<br />

des sogenannten kontraktilen Ringes co-lokalisiert. Nach <strong>der</strong> Aktivierung <strong>der</strong> Zellen durch<br />

das Umsetzen auf Knochen-Substrat und zu Beginn des Entstehens <strong>der</strong> „gekräuselten“ Memb-<br />

ran konzentrierte sich die V-ATPase überwiegend im Bereich des kontraktilen Rings. Bei rei-<br />

fen Osteoklasten war die Co-Lokalisation dagegen kaum zu sehen: <strong>der</strong> kontraktile Ring setzte<br />

sich ab von <strong>der</strong> „gekräuselten“ Membran, in <strong>der</strong> die V-ATPase hoch konzentriert vorlag. Der<br />

Verbleib <strong>der</strong> V-ATPase in frühen Stadien <strong>der</strong> Osteoklasten auch nach <strong>der</strong> Behandlung <strong>mit</strong> De-<br />

tergenzien wie Triton X-100, wobei nur <strong>Aktin</strong>filamente und <strong>mit</strong> ihnen assozierte Proteine<br />

nicht in Lösung gehen, wies auf eine direkte Wechselwirkung hin. Dies wurde auch durch die<br />

Co-Immunpräzipitation <strong>mit</strong> Antikörpern für die V-ATPase Untereinheit E bestätigt. Einen<br />

endgültigen Beweis für eine direkte Bindung lieferten Co-Sedimentierungsexperimente, ein<br />

Standard-Verfahren für die un<strong>mit</strong>telbare Interaktion <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten, wobei die aus Rin-<br />

<strong>der</strong>-Nieren gereinigte V-ATPase zusammen <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten co-pelletierte. Die dabei be-<br />

rechnete Stöchiometrie ergab eine V-ATPase pro acht F-<strong>Aktin</strong>-Monomere und eine Dissozia-<br />

tionskonstante von etwa 50 nM.<br />

Im Overlayblot <strong>der</strong> V-ATPase <strong>mit</strong> F-<strong>Aktin</strong> erwies sich die Untereinheit B als Ver-<br />

<strong>mit</strong>tler <strong>der</strong> Interaktion zwischen beiden Proteinen (Holliday et al., 2000). Durch Co-<br />

Sedimentierungsexperimente <strong>mit</strong> den rekombinanten Hälften <strong>der</strong> Untereinheit B wurde die<br />

Bindungsstelle <strong>der</strong> aminoterminalen Hälfte zugeordnet. Sowohl die aminoterminale Hälfte<br />

<strong>der</strong> V-ATPase Untereinheit B aus <strong>der</strong> menschlichen Niere wie auch die <strong>der</strong> Gehirn-Isoform<br />

co-pelletierten <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten in einem Verhältnis von 1 zu 1 und zeigten dabei <strong>mit</strong> Dis-<br />

soziationskonstanten von 130 nM bzw. 190 nM eine relativ hohe Affinität.<br />

Weitere Versuche <strong>mit</strong> Peptiden schränkten die Bindungsstelle auf eine elf Aminosäu-<br />

ren lange Sequenz ein (Chen et al., 2004). Die Aminosäuren 45-57 <strong>der</strong> Untereinheit B aus <strong>der</strong><br />

Niere und die Aminosäuren 49-61 <strong>der</strong> Untereinheit B aus <strong>dem</strong> Gehirn wurden als Profilin-<br />

16


Einleitung<br />

ähnliches <strong>Aktin</strong>-bindendes Motiv bezeichnet und zeigten sich kompetitiv gegenüber Profilin<br />

in <strong>Aktin</strong>bindungsexperimenten.<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Doktorarbeit sollte <strong>mit</strong> <strong>der</strong> V-ATPase von <strong>Manduca</strong> <strong>sexta</strong> als<br />

Modellobjekt vor allem überprüft werden, ob die Wechselwirkung <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Aktin</strong>-Zytoskelett<br />

tatsächlich eine generelle Eigenschaft von V-ATPasen ist. Wie schon erwähnt, stellt die direk-<br />

te Interaktion <strong>der</strong> V-ATPasen <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Zytoskelett ein einzigartiges Phänomen für Trans-<br />

membranproteine dar. Das Verständnis <strong>der</strong> entsprechenden Mechanismen und <strong>der</strong> biologi-<br />

schen Funktion dieser Wechselwirkung ist sowohl von <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> V-ATPase-Forschung als<br />

auch von <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Regulation <strong>der</strong> Dynamik des <strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts von großem Interesse.<br />

17


2. Material<br />

2.1. Chemikalien, Enzyme und Antikörper<br />

Alle Chemikalien hatten, sofern nicht an<strong>der</strong>es erwähnt, p.a. Qualität.<br />

Amresco: Acrylamid (40 %)<br />

Aventis: Mowiol<br />

Biomol: Pefabloc SC<br />

Material<br />

Dianova: Cy3-konjugiertes Anti-Meerschweinchen IgG (106-165-003)<br />

Fluka: Ammoniummolybdat, Essigsäure, Ethanol, Ethanolamin, Gly-<br />

cin, Glukose, Salzsäure (37%), iso-Propanol, Methanol, MgCl2<br />

x 6 H2O, MES, MOPS, 7-Chloro-4-nitrobenzeno-2-oxa-1,3-<br />

diazol-chlorid, Na-EGTA, NaCl, Natriumthiosulfat, Nickelsul-<br />

fat, Saccharose, SDS, Silbernitrat, TCA, TEMED<br />

Gibco: Agar, Agarose (ultrapure), LB-Broth<br />

Grüssing: Formaldehyd (37 %)<br />

Jung: Einbettmedium für Gefrierschnitte<br />

Loewe: IPTG, Tris<br />

Merck: Amidoschwarz, Coomassie Brilliant-Blue R-250, Kaliumhexa-<br />

cyanoferrat (III), Triton X-100<br />

New England Biolabs: Restriktionsenzyme, T4-DNA-Ligase<br />

Rerkin Elmer: Taq-Polymerase<br />

Riedel-de Haen: Aceton, CaCl2 x 2H2O, DMSO, KCl, Natriumazid<br />

Roth: Tween 20<br />

Serva: APS, BCIP, Bromphenolblau, BSA, Ethidiumbromid, Harnstoff,<br />

Na-EDTA, Fischgelatine (flüssig), Natriumacetat, Natriumcar-<br />

bonat, NBT, iso-Pentan<br />

19


Material<br />

Sigma: Anti-α-sarcomeric <strong>Aktin</strong> monoklonale Antikörper (A 2172),<br />

2.2. Medien und Puffer<br />

Anti-<strong>Aktin</strong> polyklonale Antikörper (A 5060), Alkalische<br />

Phosphatase-konjugierte Anti-Maus IgG (A 3562), Alkalische<br />

Phosphatase-konjugierte Anti-Kaninchen IgG (A 3687), Alkali-<br />

sche Phosphatase-konjugierte Anti-Meerschweinchen IgG (A<br />

5062), Ampicillin, Bisacrylamid, 2ß-Mercaptoethanol, Cy3-<br />

konjugierte Anti-Maus IgG (C 2181), Cy3-konjugierte Anti-<br />

Kaninchen IgG (C 2306), C12E10, DTT, EDTA (freie Säure),<br />

Glukoseoxidase, Imidazol, Katalase, Mineralöl, Na2-ATP, N-<br />

Ethylmaleimid, Ponceau S, Phalloidin, Phalloidin-FITC, kataly-<br />

tische Untereinheit <strong>der</strong> Proteinkinase A<br />

Ψb-Medium: 5 g Hefeextrakt, 20 g Pepton 140, 5 g MgSO4 pro Liter, pH 7,6<br />

(<strong>mit</strong> KOH eingestellt)<br />

Ψa-Medium: entspricht Ψb-Medium und 14 g/l Agar<br />

Amidoschwarz: 2,6 mg/ml Amidoschwarz in Essigsäure/Methanol (1:10)<br />

AP-Puffer: 50 mM Tris-HCl, 100 mM NaCl, 50 mM MgCl2, pH 9,5<br />

BCIP: 50mg/ml 5-Bromo-4-Chloroindoxylphosphat in reinem Di-<br />

methylformamid<br />

Blockpuffer: 3 % Gelatine in TTBSN-Puffer<br />

Detektionspuffer: 45 µl NBT und 35 µl BCIP pro 10 ml APP-Puffer<br />

ET: 5 mM Na2-EDTA, 5 mM Tris-HCl, pH 8,1<br />

Farmers Reducer: 32 mM Natriumthiosulfat und 30 mM Kaliumhexacyanoferrat<br />

(III)<br />

Fluoreszenz-Puffer: 2 mM Tris-HCl (pH 8,0), 50 mM KCl, 1 mM MgCl2, 0,1 M<br />

DTT, 20 µg/ml Katalase, 0,1 mg/ml Glukoseoxidase und 3<br />

mg/ml Glukose<br />

20


Material<br />

F-Puffer: 10 mM Tris-HCl, 50 mM KCl, 2 mM MgCl2, 1 mM Na2-ATP,<br />

pH 7,5<br />

G-Puffer: 2 mM Tris-HCl (pH 8,0), 0,2 mM CaCl2, 0,2 mM Na2-ATP, 0,5<br />

mM ß-Mercaptoethanol<br />

Lawdowsky-Fixans: Ethanol:Formalin:Essigsäure:Wasser (50:10:4:40)<br />

Lämmli-Puffer: 125 mM Tris-HCl, pH 6.8, 5% Saccharose, 2% SDS, 0.005%<br />

Bromphenolblau<br />

LO-Puffer: 20 mM Tris-HCl, 50mM NaCl, pH 8,1<br />

LOM-Puffer: 9,6 mM ß-Mercaptoethanol in LO-Puffer<br />

LOMC-Puffer: 0,01% C12E10 in LOM-Puffer<br />

MENT-Puffer: 0,3 M Mannit, 5 mM Na-EDTA, 50 mM NaCl, 17 mM Tris-<br />

HCl, pH 7,5<br />

MENTP-Puffer: 5 mM Pefabloc SC in MENT-Puffer<br />

NBT: 75 mg/ml Nitroblau Tetrazolium in 70 % Dimethylformamid<br />

IBW-Puffer: 20 mM Tris-HCl (pH 7,5), 10 mM EDTA und 1 % Triton X-100<br />

PBS-Puffer: 0.02 M Natriumphosphat, 0.15 M NaCl, pH 7,4<br />

PBS-Blockpuffer: PBS-Puffer <strong>mit</strong> 2 % BSA und 0,1 % Triton X-100<br />

PLP-Lösung: 0,1 M Sorensen Phosphatpuffer (pH 7,4), 0,1 M Natrium meta-<br />

SET-Puffer: 0,25 M Saccharose in ET<br />

Periodat, 75 mM L-Lysin, 2 % (wt/vol) para-Formaldehyd<br />

SETP-Puffer: 5 mM Pefabloc SC in SET-Puffer<br />

TAE-Puffer: 40 mM Tris-Acetat, 1 mM Na-EDTA, pH 8,3<br />

TE-Puffer: 16 mM Tris-HCl, 0,32 mM EDTA, pH 8,1<br />

TEKP-Puffer: 0,2 M KCl, 5 mM Pefabloc SC in TE-Puffer<br />

TEM-Puffer: 9,6 mM ß-Mercaptoethanol in TE<br />

TTBSN-Puffer: 20 mM Tris-HCl (pH 7,5), 0,5 M NaCl, 0,05% Tween 20 und<br />

0,02% NaN3<br />

21


Material<br />

Transferpuffer: 25 mM Tris, 20 mM Glycine, 20 % (v/v) Methanol<br />

Verdünnungspuffer: 1 % Gelatine in TTBSN-Puffer<br />

2.3. Versuchstiere<br />

Für die Experimente wurden Raupen des Tabakschwärmers <strong>Manduca</strong> <strong>sexta</strong> (Lepi-<br />

doptera, Sphingidae) verwendet. Die Raupen wurden in einem Laborbrutschrank bei 27°C<br />

und 16 h Langtag-Bedingungen gehalten und <strong>mit</strong> semi-synthetischem Futter, verän<strong>der</strong>t nach<br />

Bell & Joachim (1974), ernährt.<br />

22


3. Methoden<br />

3.1. Biochemische und zellbiologische Methoden<br />

3.1.1 Immunfärbung <strong>der</strong> Gefrierschnitte nach Klein et al. (1991)<br />

Methoden<br />

Der Mitteldarm wurde aus <strong>Manduca</strong> herauspräpariert, in etwa 5 mm lange Stücke<br />

geschnitten (im Fall des zweiten Larvenstadiums wurden ganze Därme verwendet) und ent-<br />

we<strong>der</strong> in PLP-Lösung o<strong>der</strong> aber in Lawdowsky-Fixans 90 Minuten bei Raumtemperatur fi-<br />

xiert. Nach dreimaligem Waschen (je 10 Minuten) in PBS-Puffer wurden die Gewebe zuerst<br />

zweimal 10 Minuten <strong>mit</strong> 10 % und weitere 15 Minuten <strong>mit</strong> 20 % Saccharose in PBS-Puffer<br />

bei Raumtemperatur inkubiert. Die darauf folgende Inkubation in 30 % Saccharose wurde<br />

über Nacht bei 4°C durchgeführt. Die Gewebe wurden dann in einen Tropfen des Einbettme-<br />

diums überführt und in <strong>mit</strong> flüssigem Stickstoff gekühlten iso-Pentan eingefroren. 30 µm o<strong>der</strong><br />

10 µm dicke Gefrierschnitte <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Gefriermikrotom CM 1900 (Leica) wurden durch zehn-<br />

minütiges Erhitzen bei 60°C auf Superfrost Plus-Objektträgern (Menze-Gläser) fest fixiert.<br />

Die Immunfärbung startete <strong>mit</strong> einstündiger Inkubation in PBS-Blockpuffer, um un-<br />

spezifische Bindungsstellen abzusättigen. Danach wurden die Schnitte <strong>mit</strong> einem <strong>der</strong> in Ta-<br />

belle I aufgelisteten primären Antikörper in PBS-Blockpuffer 1 Stunde lang bei Raumtempe-<br />

ratur behandelt.<br />

Tab.1 Verwendete primäre Antikörper<br />

Primäre Antikörper Bemerkungen Verdünnung<br />

gegen Untereinheit A monoklonal, Klon 221-9, Maus 1:10<br />

gegen Untereinheit C polyklonal, monospezifisch (488-1); Meerschweinchen 1:2.000<br />

gegen Untereinheit d polyklonal, monospezisch, (813-3); Meerschweinchen 1:1.000<br />

Nach dreimaligem Waschen in PBS-Puffer (je 5 Minuten) wurden die Schnitte <strong>mit</strong><br />

entsprechenden Fluoreszenzfarbstoff-gekoppelten (Cy3 bzw. TRITC) sekundären Antikörpern<br />

in PBS-Blockpuffer (Verdünnung 1:1.000) 1 Stunde inkubiert. Dann folgte dreimaliges Wa-<br />

schen (je 5 Minuten) in PBS-Puffer und schließlich Einbetten in Mowiol. Die Schnitte wurden<br />

in einem Fluoreszenz-Mikroskop (Olympus IX 70) <strong>mit</strong> SWG-Filter o<strong>der</strong> in einem konfokalen<br />

Laser-Scanning Mikroskop (Zeiss, LSM 410) bei λex=568 nm und λem=595 nm analysiert.<br />

23


Methoden<br />

<strong>Aktin</strong>filamente wurden <strong>mit</strong>tels FITC-Phalloidin visualisiert. Dafür wurden die<br />

Schnitte zuerst wie beschrieben geblockt und dann <strong>mit</strong> 160 nM FITC-Phalloidin 40 Minuten<br />

bei Raumtemperatur in PBS-Blockpuffer inkubiert. Nach dreimaligem Waschen (je 5 Minu-<br />

ten) in PBS-Puffer und <strong>dem</strong> Einbetten in Mowiol wurden die Schnitte im Fluoreszenz-<br />

Mikroskop <strong>mit</strong> NIBA-Filter o<strong>der</strong> im konfokalen Laser-Scanning Mikroskop bei λex=488 nm<br />

und λem=515 nm analysiert.<br />

3.1.2. Präparation des V1Vo-Holoenzyms<br />

Die Reinigung des V1Vo-Holoenzyms aus Rohhomogenat von ganzem Mitteldarm<br />

erfolgte nach einem in <strong>der</strong> Arbeitsgruppe etablierten Protokoll (Huss, 2001; Huss et al.,<br />

2002), das es ermöglicht, etwa 1 mg reines Protein aus 20 Raupen des fünften Larvenstadiums<br />

zu isolieren.<br />

Dafür wurden die herauspräparierten Därme zuerst in kaltem SETP <strong>mit</strong> einem Ultra-<br />

turrax (IKA, Deutschland) 30 s bei 20.500 rpm homogenisiert. Nach einer Zentrifugation von<br />

5 Minuten bei 10.000 x g und 4°C (JA 25.50, Beckman) wurde das Pellet in SETP resuspen-<br />

diert und wie<strong>der</strong> unter den gleichen Bedingungen zentrifugiert. Erneut wurde das Pellet in<br />

SETP-Puffer resuspendiert und schließlich 30 Minuten bei 200.000 x g und 4°C (90 Ti,<br />

Beckman) sedimentiert. Danach wurde das Pellet in TEM-Puffer <strong>mit</strong> 0,1 % C12E10 bei 4°C so-<br />

lubilisiert und 1 Stunde bei 200.000 x g und 4°C (90 Ti, Beckman) zentrifugiert. Der Über-<br />

stand wurde durch eine Membran <strong>mit</strong> einer Porengröße von 0,22 µm filtriert und durch Ultra-<br />

filtration in einer Rührzelle (10 kDa Ausschlussgröße, Amicon) unter Druck ankonzentriert.<br />

Das Konzentrat von maximal 4 Därmen wurde auf jeweils einen diskontinuierlichen Saccha-<br />

rosegradienten (3 ml 40 %, 2 ml 30 %, 2 ml 20 % und 1,6 ml 10 % Saccharose (wt/vol) in<br />

TEM-Puffer <strong>mit</strong> 0,01 % C12E10 und 0,2 M KCl) aufgetragen. Nach einer Zentrifugation von<br />

90 Minuten bei 310.000 x g und 4°C (VTi 65.1, Beckman) wurden die 30 %-Fraktionen etwa<br />

vierfach <strong>mit</strong> LOMC-Puffer verdünnt und auf eine Anionenaustauscher-Säule (Hyper D Q<br />

Säule, Biosepra) aufgetragen. In einem linearen Gradienten von 50 bis 400 mM NaCl in<br />

LOMC-Puffer eluierte das Holoenzym zwischen 230 und 280 mM NaCl. Die gewünschten<br />

Fraktionen wurden zusammengemischt und <strong>mit</strong> einem Zentrifugalkonzentrator (100 kDa<br />

Ausschlussgröße, Centricon) auf 100 µl ankonzentriert. Das Konzentrat wurde auf eine Gel-<br />

permeations-Säule (Superdex 200, Amersham-Pharmacia Biotechnology Inc.) aufgetragen<br />

und das V1Vo-Holoenzym in LOMC-Puffer <strong>mit</strong> 150 mM NaCl endgültig chromatographisch<br />

gereinigt.<br />

24


3.1.3. Präparation des V1-Komplexes<br />

Methoden<br />

Der V1-Komplex wurde nach Gräf et al. (1996) <strong>mit</strong> Modifikationen isoliert. Um die<br />

Ausbeute von etwa 2 mg pro 20 Mitteldärmen zu erreichen, wurden Raupen des fünften Lar-<br />

venstadiums etwa 12 Stunden vor <strong>der</strong> Präparation auf Hunger gesetzt. Dies führte zur Tren-<br />

nung des V1-Komplexes vom membrangebundenen Vo-Komplex und da<strong>mit</strong> zu dessen Anrei-<br />

cherung im Zytosol. Die isolierten Därme wurden in kaltem MENTP-Puffer <strong>mit</strong> einem Ultra-<br />

turrax bei 20.500 rpm 50 s homogenisiert. Nach fünfminütiger Zentrifugation bei 10.000 x g<br />

und 4°C (JA 25.50, Beckman) wurde <strong>der</strong> Überstand weitere 30 Minuten bei 200.000 x g und<br />

4°C (90 Ti, Beckman) zentrifugiert. Der nun erhaltene Überstand wurde durch eine Membran<br />

<strong>mit</strong> einer Porengröße von 0,22 µm filtriert, <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> gleichen Volumen einer eiskalten gesät-<br />

tigten Ammoniumsulfatlösung langsam gemischt und 30 Minuten auf Eis inkubiert. Das Prä-<br />

zipitat wurde durch Zentrifugation (5 Minuten bei 10.000 x g und 4°C, JA 25.50, Beckman)<br />

gesammelt und in TEM-Puffer <strong>mit</strong> 0,2 M NaCl gelöst. Nach Auftragen auf einen diskontinu-<br />

ierlichen Saccharosegradienten (3 ml 40 %, 2 ml 30 %, 2 ml 20 % und 1,6 ml 10 % Saccharo-<br />

se (wt/vol) in TEM-Puffer <strong>mit</strong> 0,2 M NaCl; höchstens 4 Därme pro Gradient) wurde dieser 90<br />

Minuten bei 310.000 x g und 4°C (VTi 65.1, Beckman) zentrifugiert. Die 30 %-Fraktion und<br />

1 ml <strong>der</strong> unteren 20 %-Fraktion wurden zusammengemischt, <strong>mit</strong> LOM-Puffer verdünnt und<br />

auf einen Anionenaustauscher (Mono Q Säule, Pharmacia) aufgetragen. In einem linearen<br />

Gradienten von 50 bis 400 mM NaCl in LOM-Puffer eluierte <strong>der</strong> V1-Komplex bei etwa 220<br />

mM NaCl. Die den V1-Komplex enthaltenden Fraktionen wurden <strong>mit</strong> einem Zentrifugalkon-<br />

zentrator (100 kDa Ausschlussgröße, Centricon) auf 100 µl ankonzentriert und <strong>der</strong> V1-<br />

Komplex <strong>mit</strong>tels FPLC (Superdex 200 Säule, Amersham-Pharmacia Biotechnology Inc.) in<br />

LOM-Puffer <strong>mit</strong> 150 mM NaCl gereinigt.<br />

3.1.4. Reinigung <strong>der</strong> rekombinanten Untereinheit C <strong>mit</strong>tels einer Ni-NTA-Säule<br />

Die Reinigung des rekombinanten Proteins <strong>mit</strong>tels einer Ni-NTA-Säule erfolgte nach<br />

<strong>dem</strong> vom Hersteller (Novagen) vorgegebenen Protokoll <strong>mit</strong> einem zusätzlichem Waschschritt<br />

<strong>mit</strong> 0,1 M Imidazol und <strong>der</strong> Elution <strong>mit</strong> 0,3 M Imidazol in 20 mM Tris-HCl, 0,5 M NaCl, pH<br />

7,9. Um das von <strong>der</strong> Säule abgelöste Nickel zu komplexieren, wurde Na-EDTA bis zu einer<br />

Endkonzentration von 10 mM den Fraktionen zugegeben. Schließlich wurden die gewünsch-<br />

ten Fraktionen gegen einen Arbeitspuffer umgepuffert.<br />

25


Methoden<br />

3.1.5. Reinigung rekombinanter Proteine aus Inclusionbodies<br />

Die Reinigung aus Inclusionbodies folgte <strong>dem</strong> Protokoll von Novagen <strong>mit</strong> eigenen<br />

Modifikationen und einer Gelchromatographie am Ende. Dabei wurden die Bakterien nach<br />

zweiminütiger Ultrabeschallung (Branson Sonifier, Mikrotip, Stufe 6, 50 % Impulsdauer) zu-<br />

erst 10 Minuten bei 10.000 x g und 4°C (JA 25.50, Beckman) zentrifugiert. Das Pellet wurde<br />

durch Resuspendieren in IBW-Puffer und nachfolgen<strong>der</strong> zehnminütiger Zentrifugation bei<br />

10.000 x g und 4°C dreimal gewaschen. Danach wurden die Inclusionbodies in 20 mM Tris-<br />

HCl (pH 8,1), 6 M Harnstoff, 0,1 % NLS und 1 mM DTT resuspendiert, 15 Minuten bei<br />

Raumtemperatur inkubiert und schließlich 10 Minuten bei 10.000 x g zentrifugiert. Aus <strong>dem</strong><br />

resultierenden Überstand wurde das rekombinante Protein <strong>mit</strong>tels einer FLPC (Superdex 75<br />

Präparativ, Pharmacia) im gleichen Puffer weiter gereinigt. Die gewünschten Fraktionen wur-<br />

den in flüssigem Stickstoff eingefroren, bei -70 °C gelagert und bei Bedarf gegen einen Ar-<br />

beitspuffer bei 4°C über Nacht dialysiert.<br />

3.1.6. Präparation des <strong>Aktin</strong>s aus Kaninchenmuskel nach Pardee & Spudich (1982)<br />

Für die in den Abbildungen 4-8 und 12 geschil<strong>der</strong>ten Versuche wurde <strong>Aktin</strong> verwen-<br />

det, das von Cytoskeleton bezogen worden war. Alle an<strong>der</strong>en Versuche wurden <strong>mit</strong> selbst iso-<br />

liertem <strong>Aktin</strong> (Pardee and Spudich, 1982) durchgeführt. Für die Reinigung des <strong>Aktin</strong>s wurden<br />

etwa 350 g Muskel von den Hinterläufen eines frischgeschlachteten Kaninchens (Charles Ri-<br />

ver) verwendet. Die Muskeln wurden zunächst <strong>mit</strong> eiskaltem Wasser gewaschen und <strong>mit</strong> ei-<br />

nem Fleischwolf bei 4°C relativ grob homogenisiert. Das Homogenat wurde 10 Minuten in 1<br />

Liter eiskaltem 0,1 M KCl und 0,15 M Kaliumphosphat pH 6,5 extrahiert und dann <strong>mit</strong> drei-<br />

schichtigen sterilen Babywindeln nahezu trocken gepresst. Nach weiterer zehnminütiger In-<br />

kubation in 2 Liter 0,05 M NaHCO3 wurde das Homogenat wie<strong>der</strong>um <strong>mit</strong> Windeln fast tro-<br />

cken gepresst. Nach zehnminütiger Extraktion <strong>mit</strong> 1 Liter 1 mM EDTA wurde das Homoge-<br />

nat zweimal <strong>mit</strong> je 2 Liter H2O 5 Minuten gewaschen. Alle obengenannten Schritte wurden<br />

<strong>mit</strong> eiskalten Lösungen und bei 4°C durchgeführt. Die nächsten fünf Extraktionen (<strong>mit</strong> je 1<br />

Liter Aceton und jeweils für 10 Minuten) liefen bei 20-25°C ab. Das entstehende sogenannte<br />

Acetonpulver wurde nach vollständigem Austrocknen bei -70°C gelagert. Zur Reinigung des<br />

<strong>Aktin</strong>s wurde das Acetonpulver zweimal hintereinan<strong>der</strong> je 30 Minuten in G-Puffer <strong>mit</strong> 0,005<br />

% Azid (2 x 20 ml pro g Acetonpulver) bei 0°C extrahiert und durch eine Windel filtriert.<br />

Beide Filtrate wurden gemischt und durch einstündige Zentrifugation bei 20.000 x g und 4°C<br />

26


Methoden<br />

von Teilchen befreit. Durch Zugabe von zehnfach konzentriertem F-Puffer wurde die Polyme-<br />

risation des <strong>Aktin</strong>s gestartet und 2 Stunden bei 4°C weitergeführt. Danach wurden KCl-<br />

Kristalle bis 0,6 M KCl langsam dazu gegeben und 30 Minuten bei 4°C inkubiert, um Tropo-<br />

myosin von den <strong>Aktin</strong>filamenten zu entfernen. Die <strong>Aktin</strong>filamente wurden durch zweistündi-<br />

ge Sedimentation bei 200.000 x g und 4°C gesammelt, in 3 ml kaltem G-Puffer <strong>mit</strong> Azid pro<br />

1 g Ausgangs-Acetonpulver resuspendiert und gegen G-Puffer/Azid bei 4°C drei Tage dialy-<br />

siert. Nach zweistündiger Zentrifugation bei 200.000 x g und 4°C wurde <strong>der</strong> das G-<strong>Aktin</strong> ent-<br />

haltende Überstand aliquotiert, in flüssigem Stickstoff eingefroren und bei -70°C gelagert.<br />

Auch nach einer Lagerzeit von 6 Monaten war <strong>Aktin</strong> immer noch zu 100 % polymerisations-<br />

fähig.<br />

Die Reinheit wurde per SDS-PAGE und Silber-Färbung überprüft; bei bis zu 50 µg<br />

pro Geltasche aufgetragenem <strong>Aktin</strong> wurde in einem 17 % SDS-Gel keine zusätzliche Bande<br />

detektiert. Falls das <strong>Aktin</strong> doch Verunreinigungen enthielt, wurden zusätzliche Polymerisati-<br />

ons-Depolymerisations-Schritte durchgeführt.<br />

3.1.7. Co-Pelletierung <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten<br />

Diese Methode beruht auf <strong>der</strong> Eigenschaft von <strong>Aktin</strong>filamenten, nach einstündiger<br />

Zentrifugation bei mindestens 100.000 x g, im Gegensatz zu nichtpolymeren löslichen Protei-<br />

nen, zu pelletieren (Wegner and Engel, 1975).<br />

Das Kaninchenmuskel-<strong>Aktin</strong> wurde in H2O gelöst und 30 Minuten bei 0°C depoly-<br />

merisiert. Nach 30-minütiger Zentrifugation bei 200.000 x g und 4°C wurde das resultierende<br />

G-<strong>Aktin</strong> (70 µM) durch Zugabe von zehnfach konzentriertem F-Puffer 1 Stunde bei 30°C po-<br />

lymerisiert. Danach wurden die <strong>Aktin</strong>filamente <strong>mit</strong> 10 µM Phalloidin 15 Minuten inkubiert<br />

und dadurch stabilisiert. F-<strong>Aktin</strong> (0,2 µM) wurde <strong>mit</strong> unterschiedlichen Konzentrationen<br />

V1Vo-Holoenzym, V1-Komplex o<strong>der</strong> rekombinanter Untereinheit C in F-Puffer <strong>mit</strong> 10 µM<br />

Phalloidin und 2 mM DTT (im Falle des Holoenzyms auch <strong>mit</strong> 0,01 % C12E10) 2 Stunden bei<br />

Raumtemperatur inkubiert. Nach einstündiger Zentrifugation bei 200.000 x g und 20°C wur-<br />

den die Pellets und Überstände <strong>mit</strong>tels Proteinbestimmung, SDS-PAGE und Silberfärbung<br />

analysiert.<br />

3.1.8. Proteinbestimmung<br />

Die Proteinbestimmung <strong>mit</strong> Amidoschwarz ist eine hochsensitive, gegen Detergen-<br />

zien und Reduktions<strong>mit</strong>tel relativ wenig störanfällige photometrische Methode, die auf <strong>der</strong><br />

27


Methoden<br />

Eigenschaft des Amidoschwarz, an basische Aminosäuren zu binden, beruht (Wieczorek et<br />

al., 1990). Die Proben wurden zuerst <strong>mit</strong> 0,3 ml Amidoschwarzlösung 5 Minuten bei Raum-<br />

temperatur inkubiert und danach 4 Minuten bei 16.000 x g (Eppendorf-Tischzentrifuge)<br />

zentrifugiert. Das Pellet wurde durch Vortexen in 0,5 ml Essigsäure/Methanol (1:10) und<br />

nachfolgen<strong>der</strong> Zentrifugation zweimal gewaschen und schließlich in 0,35 ml 0,1 N NaOH ge-<br />

löst. Die Absorption wurde bei 615 nm gemessen. Die Proteinmenge wurde <strong>mit</strong> einer gleich-<br />

zeitig erstellten Eichreihe für BSA (2, 4 und 6 µg) bestimmt.<br />

3.1.9. SDS-PAGE<br />

Die diskontinuierliche SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese (SDS-PAGE) nach<br />

Laemmli (1970) wurde in vertikalen Gelkammern (BIORAD, Biometra) durchgeführt. Prote-<br />

inproben wurden in Laemmli-Puffer <strong>mit</strong> 2 % ß-Mercaptoethanol in <strong>der</strong> Regel 45 Sekunden<br />

bei 100°C erhitzt und auf Eis abgekühlt. Sie wurden sofort auf ein Gel geladen o<strong>der</strong> bei -20°C<br />

gelagert. Die Sammelgele bestanden aus 5,4 % T/2,3 % C Acrylamid, 0,2 % SDS in 125 mM<br />

Tris-HCl, pH 6,8 und die Trenngele aus 17 % T/0,4 % C Acrylamid, 0,1 % SDS in 330 mM<br />

Tris-HCl, pH 8,7. Die Elektrophorese wurde im Laufpuffer, <strong>der</strong> 0,1 M Tris, 0,1 M Glycin, 0,1<br />

% SDS, pH 8,8 enthielt, <strong>mit</strong> einer konstanten Stromstärke von 15mA/Gel für ein Sammelgel<br />

und von 35 mA/Gel für ein Trenngel durchgeführt.<br />

3.1.10. SDS-Gel-Färbung <strong>mit</strong> Coomassie<br />

Die SDS-Gele wurden nach Bollag und Edelstein (1991) mindestens 30 Minuten bei<br />

Raumtemperatur in Coomassie-Lösung (0,25 % Coomassie Brilliant-Blue R-250 w/v, 50 %<br />

Methanol und 10 % Essigsäure) fixiert und gefärbt. In <strong>der</strong> Regel wurden die Gele durch das<br />

Kochen in Wasser in einer Haushaltsmikrowelle entfärbt. Beim Arbeiten <strong>mit</strong> radioaktivem<br />

ATP wurden die Gele 30 Minuten in Entfärber I und danach 1 Stunde in Entfärber II entfärbt.<br />

3.1.11. SDS-Gel-Färbung <strong>mit</strong> Silbernitrat<br />

Um geringe Proteinmengen in den SDS-Gelen zu visualisieren, wurde die Silberfär-<br />

bung nach Damerval (1994) durchgeführt. Nach SDS-PAGE wurden die Gele mindestens 15<br />

Minuten in 50 % Methanol und 10 % Essigsäure fixiert und anschließend 2 Minuten <strong>mit</strong> Far-<br />

mers`s Reducer behandelt. Nach mehrmaligem Waschen in H2O und vollständigem Entfernen<br />

des Reducers wurden die Gele in 0,01 % wässrigem AgNO3 15 Minuten inkubiert. Danach<br />

28


Methoden<br />

folgten ein zweifaches Abspülen <strong>mit</strong> Wasser und die Äquilibrierung <strong>mit</strong> 2,5 % Natriumkar-<br />

bonat. Die Färbung wurde in 0,16 % (v/v) Formaldehyd und 2,5 % Natriumkarbonat entwi-<br />

ckelt und durch Zugabe von 10 % Essigsäure gestoppt.<br />

3.1.12. Western Blot<br />

Der Western Blot nach Towbin et al. (1979) im Semidry-Verfahren (Transblot SD,<br />

BIO-RAD) ermöglicht die Übertragung <strong>der</strong> in einem SDS-Gel getrennten Proteine auf eine<br />

Blotmembran. Der Transfer wurde auf eine Nitrocellulosemembran im Transferpuffer bei 1<br />

mA/cm 2 Gelfläche eine Stunde lang durchgeführt. Die Übertragung wurde durch reversibles<br />

Färben <strong>der</strong> Membran <strong>mit</strong> 0,02 % Ponceau S und durch das Färben des Gels <strong>mit</strong> Coomassie<br />

Blau R-250 kontrolliert.<br />

3.1.13. Immunfärbung<br />

Nach <strong>der</strong> Proteinübertragung per Western Blot o<strong>der</strong> <strong>mit</strong>tels Slotblot-Technik (SRC<br />

60, Schleicher & Schuell) wurde die Blotmembran zuerst eine Stunde bei Raumtemperatur in<br />

Blockpuffer gebadet, um unspezifische Bindungsstellen zu blockieren. Danach folgte eine<br />

einstündige Inkubation bei Raumtemperatur <strong>mit</strong> primären Antikörpern in Verdünnungspuffer<br />

und weiteres dreimaligen Waschen (je 5 Minuten) in TTBSN-Puffer.<br />

Tab.2a Verwendete primäre Antikörper<br />

Primäre Antikörper Bemerkungen Verdünnung<br />

gegen <strong>Aktin</strong> monoklonal (Sigma A-4700), Maus 1:100<br />

gegen <strong>Aktin</strong> monoclonal, anti α-sarcomeric (Sigma A-2172); Maus 1:250<br />

gegen <strong>Aktin</strong> polyklonal (Sigma A-5060); Kaninchen 1:200<br />

gegen Untereinheit C monoklonal, Zellüberstand (Klon12C7); Maus 1:20<br />

gegen Untereinheit C polyklonal, monospezifisch (488-1); Meerschweinchen 1:1.000<br />

Mit entsprechenden sekundären Antikörpern, an die alkalische Phosphatase gekop-<br />

pelt war, wurde die Blotmembran ebenfalls 1 Stunde bei Raumtemperatur in Verdünnungs-<br />

puffer inkubiert. Nach weiterem dreimaligen Waschen in TTBSN-Puffer und Äquilibrierung<br />

in AP-Puffer kam es nach Zugabe des Detektion-Puffers zur Farbreaktion.<br />

29


Methoden<br />

Tab.2b. Verwendete sekundäre Antikörper<br />

Sekundäre Antikörper Verdünnung<br />

Alkalische Phosphatase-konjugierte Anti-Maus IgG 1:10.000<br />

Alkalische Phosphatase-konjugierte Anti-Kaninchen IgG 1:10.000<br />

Alkalische Phosphatase-konjugierte Anti-Meerschweinchen IgG 1:30.000<br />

3.1.14. Overlayblot <strong>mit</strong> G- und F-<strong>Aktin</strong><br />

Dieses Verfahren ermöglicht es, schnell und relativ sicher die potenzielle Interaktion<br />

von Proteinen zu überprüfen. Im vorliegenden Fall wurde <strong>der</strong> erste Interaktionskandidat<br />

(V1Vo-Holoenzym, V1-ATPase o<strong>der</strong> Untereinheit C) <strong>mit</strong>tels Western Blot-Verfahren o<strong>der</strong><br />

Slotblot-Technik auf eine Blotmembran übertragen. Um unspezifische Bindungsstellen zu<br />

blockieren, wurde die Membran 1 Stunde bei Raumtemperatur in Blockpuffer gebadet. Da-<br />

nach folgte eine einstündige Inkubation <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> zweiten Interaktionskandidaten (2 µM F-<br />

<strong>Aktin</strong> o<strong>der</strong> 2 µM G-<strong>Aktin</strong>) in Verdünnungspuffer. (F-<strong>Aktin</strong>-Herstellung: 10 µM G-<strong>Aktin</strong><br />

wurde durch Zugabe 10-fach konzentrierten F-Puffers 1 Stunde bei Raumtemperatur polyme-<br />

risiert, <strong>mit</strong> 10 µM Phalloidin 15 Minuten stabilisiert und <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Verdünnungspuffer entspre-<br />

chend verdünnt. G-<strong>Aktin</strong>-Herstellung: 10 µM G-<strong>Aktin</strong> wurde <strong>mit</strong> Verdünnungspuffer 4-fach<br />

verdünnt, auf Eis 30 Minuten inkubiert und 1 Stunde bei 100.000 x g und 4°C abzentrifugiert.<br />

Der den G-<strong>Aktin</strong> enthaltende Überstand wurde nach Bedarf <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Verdünnungspuffer wei-<br />

ter verdünnt.) Nach dreimaligem Waschen (je 5 Minuten) <strong>der</strong> Membran in TTBSN-Puffer<br />

wurde gebundenes <strong>Aktin</strong> <strong>mit</strong> einem <strong>der</strong> anti-<strong>Aktin</strong>-Antikörper detektiert.<br />

3.1.15. Co-Präzipitation des zytosolischen <strong>Aktin</strong>s <strong>mit</strong> rekombinanter Untereinheit C<br />

Um zu überprüfen, ob die rekombinante Untereinheit C auch <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Aktin</strong> aus<br />

<strong>Manduca</strong> reagiert, wurde eine Co-Präzipitazion durchgeführt. Dafür wurde die rekombinante<br />

Untereinheit C an Affi-Gel 10-Kügelchen (Biorad) kovalent gekoppelt. Die Kopplung erfolgte<br />

nach <strong>dem</strong> Protokoll des Herstellers und startete <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> dreimaligen Waschen des Affi-Gels<br />

in eiskaltem Wasser und schließlich <strong>der</strong> Äquilibrierung in 0,1 M MOPS-NaOH (pH 7,5). 0,2<br />

ml Affi-Gel wurde <strong>mit</strong> ca. 2 ml Untereinheit C (0,1 mg/ml) in 0,1 M MOPS-NaOH (pH 7,5),<br />

9,6 mM ß-Mercaptoethanol und 0,01 % C12E10 über Nacht bei 4°C und langsamem Rotieren<br />

inkubiert. Nicht gekoppelte Untereinheit C wurde durch Waschen <strong>mit</strong> MOPS-Puffer entfernt.<br />

30


Methoden<br />

Um die restlichen Estergruppen des Affi-Gels zu deaktivieren, wurde <strong>der</strong> Ansatz 1 Stunde <strong>mit</strong><br />

0,2 ml 1 M Ethanolamin-HCl (pH 8.0) bei 4°C rotiert. Nach <strong>dem</strong> Herauswaschen des Ethano-<br />

lamins <strong>mit</strong> TEK-Puffer war die an Affi-Gel gekoppelte Untereinheit C einsatzbereit.<br />

Um zytosolischen Extrakt herzustellen, wurden 5 Mitteldärme des fünften Larven-<br />

stadiums isoliert und in 2 ml TEKP-Puffer <strong>mit</strong> einem Homogenisator (Wheaton; 7 ml) homo-<br />

genisiert. Nach Entfernung <strong>der</strong> Zellreste durch zwanzigminütige Zentrifugation bei 20.000 x g<br />

und 4°C wurde <strong>der</strong> Überstand <strong>mit</strong> ß-Mercaptoethanol bis zu einer Endkonzentration von 9,6<br />

mM supplementiert und zur Affi-Gel-Untereinheit C zugegeben. Nach zweistündiger Inkuba-<br />

tion bei 4°C und Rotieren wurden die Kügelchen <strong>mit</strong> MOPS-Puffer mehrmals gründlich ge-<br />

waschen und schließlich in Lämmli-Puffer 1 Minute gekocht. Als Positiv-Kontrolle wurde ein<br />

gleicher Ansatz <strong>mit</strong> Kaninchenmuskel-<strong>Aktin</strong> statt zytosolischem Extrakt durchgeführt. Ge-<br />

bundenes <strong>Aktin</strong> wurde nach SDS-PAGE und Western Blot <strong>mit</strong> Hilfe polyklonaler anti-<strong>Aktin</strong>-<br />

Antikörper nachgewiesen.<br />

3.1.16. Reassoziation des V1-Komplexes <strong>mit</strong> rekombinanter Untereinheit C<br />

Um einen V1-Komplex ohne Untereinheit C herzustellen, wurde als letzter Schritt<br />

<strong>der</strong> V1-Reinigung eine Gelchromatographie wie bei <strong>der</strong> Isolierung des V1-Komplexes aus<br />

Mitteldarm (3.1.3.), allerdings in Gegenwart von 25 % Methanol durchgeführt, was zur Ablö-<br />

sung <strong>der</strong> Untereinheit C führte. 0,1 mg C-freier V1-Komplex wurden <strong>mit</strong> zehnfachem molaren<br />

Überschuss von rekombinanter Untereinheit C in 20 mM Tris-HCl (pH 8,1), 150 mM NaCl<br />

und 9,6 mM ß-Mercaptoethanol 16 Stunden bei 4°C inkubiert. Nach Entfernung ungebunde-<br />

ner Untereinheit C durch Gelchromatographie in 20 mM Tris-HCl (pH 8,1), 150 mM NaCl<br />

und 9,6 mM ß-Mercaptoethanol (Superdex 200, Pharmacia) wurde <strong>der</strong> V1-KomplexCrec fertig-<br />

gestellt und für die Co-Pelletierung verwendet.<br />

3.1.17. Nachweis <strong>der</strong> freien Untereinheit C im Zytosol von <strong>Manduca</strong><br />

Zuerst wurde die Verteilung <strong>der</strong> rekombinanten Untereinheit C im Saccharosendich-<br />

tegradienten untersucht. Dabei wurde etwa 1 ml 5 µM Untereinheit Crec in LOM-Puffer auf<br />

einen diskontinuierlichen Saccharosegradienten (3 ml 40 %, 2 ml 30 %, 2 ml 20 % und 1,6 ml<br />

10 % Saccharose (wt/vol) in TEM-Puffer <strong>mit</strong> 0,2 M NaCl) aufgetragen und 90 Minuten bei<br />

310.000 x g und 4°C (VTi 65.1, Beckman) zentrifugiert. Dann wurde <strong>der</strong> Gradient 1 ml-weise<br />

aliquotiert und <strong>mit</strong>tels SDS-PAGE und Coomassie-Färbung analysiert.<br />

31


Methoden<br />

Um zu überprüfen, ob die Untereinheit C im Zytosol auch frei vom V1-Komplex<br />

existiert, wurden 5 Mitteldärme des fünften Larvenstadiums in 3 ml F-Puffer <strong>mit</strong> 5 mM Pe-<br />

fabloc SC vorsichtig <strong>mit</strong> einem Glashomogenisator (Wheaton) homogenisiert, um das <strong>Aktin</strong>-<br />

Zytoskelett zu erhalten. Danach wurde das Homogenat 5 Minuten bei 10.000 x g und 4°C<br />

zentrifugiert, um es von Zellbruchstücken zu befreien, und <strong>der</strong> Überstand anschließend 1<br />

Stunde bei 200.000 x g und 4°C zentrifugiert, um <strong>Aktin</strong>filamente und die das V1Vo-<br />

Holoenzym enthaltende Membranen zu entfernen. Nach <strong>der</strong> Zugabe von ß-Mercaptoethanol<br />

bis einer Konzentration von 9,6 mM wurde <strong>der</strong> Überstand auf einen diskontinuierlichen Sac-<br />

charosegradienten (3 ml 40 %, 2 ml 30 %, 2 ml 20 % und 1,6 ml 10 % Saccharose (wt/vol) in<br />

TEM-Puffer <strong>mit</strong> 0,2 M NaCl) aufgetragen und 90 Minuten bei 310.000 x g und 4°C (VTi<br />

65.1, Beckman) zentrifugiert. Fraktionen, die <strong>der</strong> Verteilung von Crec entsprachen, wurden zu-<br />

sammengemischt und auf ein SDS-Gel aufgetragen. Als Kontrolle wurden die den V1-<br />

Komplex enthaltenden Fraktionen (3.1.3.) eingesetzt. Nach SDS-PAGE und Western Blot<br />

wurde die Untereinheit C <strong>mit</strong>tels Immunfärbung (3.1.13.) <strong>mit</strong> einem monoklonalen Antikör-<br />

per detektiert.<br />

3.1.18. Interaktion <strong>mit</strong> NBD-gekoppeltem G-<strong>Aktin</strong><br />

Die Analyse <strong>der</strong> Wechselwirkung von Proteinen <strong>mit</strong> NBD-gekoppeltem G-<strong>Aktin</strong> ist<br />

eine einfache und zuverlässige Methode, vorausgesetzt, die Bindung an G-<strong>Aktin</strong> führt zu ei-<br />

ner Konformationsän<strong>der</strong>ung, die sich fluorimetrisch erfassen lässt (Carlier et al., 1997; Var-<br />

tiainen et al., 2002). Die Herstellung von NBD (7-Chloro-4-nitrobenzono-2-oxa-1,3-diazol)-<br />

<strong>Aktin</strong> nach Detmers et al. (1981) startete <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Kopplung von N-Ethylmaleimid an Lysin<br />

372 des <strong>Aktin</strong>s. Hierzu wurde 45 µM G-<strong>Aktin</strong> <strong>mit</strong> 0,5 mM N-Ethylmaleimid (NEM) unter<br />

<strong>Aktin</strong>-polymerisierenden Bedingungen (5 mM Tris-HCl (pH 8,0), 2 mM MgCl2, 0,1 M KCl<br />

und 0,2 mM DTT) zuerst 15 Minuten bei Raumtemperatur, dann 15 Minuten bei 15°C und<br />

schließlich 2,5 Stunden bei 2°C inkubiert. Die Reaktion wurde durch Zugabe von DTT bis zu<br />

einer Endkonzentration von 1 mM gestoppt und polymerisiertes NEM-<strong>Aktin</strong> wurde durch<br />

einstündige Zentrifugation bei 100.000 x g und 4°C pelletiert. Das NEM-<strong>Aktin</strong> wurde in 10<br />

mM Tris-HCl (pH 8,0), 0,2 mM CaCl2, 0,5 mM ATP, 0,1 M KCl und 2 mM MgCl2 re-<br />

suspendiert, bis etwa 1 mg/ml verdünnt und 5 Stunden bei 15°C <strong>mit</strong> 0,4 mM NBD-Cl inku-<br />

biert. Das entstehende NBD-F-<strong>Aktin</strong> wurde durch zweistündige Sedimentation bei 100.000 x<br />

g und 4°C pelletiert und danach in G-Puffer resuspendiert. Nach vollständiger Dialyse gegen<br />

G-Puffer und zweistündiger Zentrifugation bei 100.000 x g und 4°C enthielt <strong>der</strong> Überstand<br />

32


Methoden<br />

NBD-G-<strong>Aktin</strong>. Mg-ATP-(NBD)-<strong>Aktin</strong> wurde nach Pollard (1986) durch Inkubation des<br />

NBD-<strong>Aktin</strong> <strong>mit</strong> 50 µM MgCl2 und 0,2 mM EGTA hergestellt. Durch vierstündige Inkubation<br />

des Mg-ATP-(NBD)-<strong>Aktin</strong> <strong>mit</strong> Hexokinase-Agarose-Kügelchen (Sigma) und 1 mM Glukose<br />

bei 4°C entstand Mg-ADP-(NBD)-<strong>Aktin</strong>.<br />

NBD-<strong>Aktin</strong> (0,2 µM) wurde <strong>mit</strong> verschiedenen Konzentrationen rekombinanter Un-<br />

tereinheit C in 20 mM Tris-HCl (pH 8,0), 40 mM NaCl, 0,2 mM MgCl2, 0,1 mM DTT, 0,5<br />

mg/ml BSA sowie 0,1 mM ATP (bei ATP-<strong>Aktin</strong>) o<strong>der</strong> ADP (bei ADP-<strong>Aktin</strong>) 30 Minuten bei<br />

Raumtemperatur inkubiert. Die NBD-Fluoreszenz wurde bei λex=470 nm und λem=530 nm in<br />

einem Perkin Elmer Lumineszenz Spektrometer LS 50 B gemessen. Die Kd-Werte wurden<br />

nach Vartiainen et al. (2002) berechnet, in<strong>dem</strong> die Fluoreszenzän<strong>der</strong>ungen als Funktion <strong>der</strong><br />

Konzentration <strong>der</strong> Untereinheit C für eine Bindungskurve auf <strong>der</strong> Basis eines Komplexes <strong>mit</strong><br />

einer 1:1-Stöchiometrie angepasst wurden.<br />

3.1.19. <strong>Aktin</strong>-Depolymerisierung<br />

Mit diesem Ansatz wurde die potenzielle Eigenschaft <strong>der</strong> Untereinheit C, die <strong>Aktin</strong>-<br />

filamente zu depolymerisieren, überprüft. Nach <strong>der</strong> Polymerisation in F-Puffer wurde F-<strong>Aktin</strong><br />

durch einstündige Zentrifugation bei 200.000 x g und 20°C gesammelt. Danach wurde es in<br />

einer Konzentration bis zu 3,5 µM in 10 mM Tris-MES (pH 6,0; 7,0; 8,5) resuspendiert und in<br />

Gegenwart von 2 µM Untereinheit C 2 Stunden bei 25°C inkubiert. Als Kontrollen dienten<br />

Ansätze ohne bzw. <strong>mit</strong> 2 µM Protein (pH 7,0). Nach einstündiger Zentrifugation bei 200.000<br />

x g und 20°C wurden die Überstände <strong>mit</strong>tels SDS-PAGE und Coomassie-Färbung analysiert.<br />

3.1.20 Lichtstreuung<br />

Die Regel, dass die Streuung des Lichts durch ein Teilchen proportional zur Teil-<br />

chengröße ist, diente als Basis für die Messungen zur Untersuchung <strong>der</strong> Zeitabhängigkeit <strong>der</strong><br />

<strong>Aktin</strong>polymerisation (Cooper and Pollard, 1982; Kang et al., 1999). Die Polymerisation von<br />

5,7 µM <strong>Aktin</strong> in Gegenwart von Untereinheit C wurde durch Zugabe zehnfach konzentrierten<br />

F-Puffers gestartet und bei 400 nm unter einem Winkel von 90° <strong>mit</strong> einem Perkin Elmer Lu-<br />

mineszenz Spektrometer LS 50 B gemessen.<br />

33


Methoden<br />

3.1.21. Pelletierung von gebündeltem <strong>Aktin</strong><br />

Um gebündelte <strong>Aktin</strong>filamente nachzuweisen, wurde eine Zentrifugation bei 20.000<br />

x g statt 100.000 bis 200.000 x g durchgeführt (Robinson et al., 2002; Fraley et al., 2003;<br />

Kron et al., 1991). Zunächst wurde 10 µM G-<strong>Aktin</strong> in Gegenwart von 0,4 µM Gelsolin (Cy-<br />

toskeleton) polymerisiert, um gleichmäßig lange <strong>Aktin</strong>filamente zu erhalten. Nach Stabilisie-<br />

rung <strong>mit</strong> 10 µM Phalloidin wurde 0,4 µM F-<strong>Aktin</strong> <strong>mit</strong> ca. 0,2 µM Untereinheit C 90 Minuten<br />

bei 4°C inkubiert. Die Pellets und Überstände nach zwanzigminütiger Zentrifugation bei<br />

20.000 x g und 4°C wurden per SDS-PAGE und Silber-Färbung analysiert.<br />

3.1.22. Fluoreszenz-Mikroskopie von <strong>Aktin</strong>filamenten<br />

Nach Polymerisierung in F-Puffer und Stabilisierung <strong>mit</strong> 10 µM FITC-Phalloidin<br />

wurde F-<strong>Aktin</strong> in einer Konzentration von 6,6 µM <strong>mit</strong> Fluoreszenz-Puffer (Kron et al., 1991)<br />

1:2 verdünnt und 15 Minuten bei 20.000 x g und 4°C zentrifugiert, um mögliche Aggregate<br />

zu entfernen. 0,2 µM des so vorbereiteten F-<strong>Aktin</strong>s wurde <strong>mit</strong> 14 µM Untereinheit C in 10<br />

mM Tris-HCl (pH 8,0), 0,25 mM NaCl, 0,25 mM KCl, 0,5 mM MgCl2, 50 mM DTT, 10<br />

µg/ml Katalase, 0,05 mg/ml Glukose-Oxidase, 1,5 mg/ml Glukose und 0,05 % NLS 30 Minu-<br />

ten bei Raumtemperatur inkubiert. 3µl <strong>der</strong> Suspension wurden auf Super Frost Plus-<br />

Objektträger (Menzel-Gläser) aufgetragen und fluoreszenzmikroskopisch visualisiert (Olym-<br />

pus IX 70, U-MWIB Filter, 100x Uplan-Apo-Objektiv (NA 1.35)). Als Software diente<br />

Olympus DP-Soft SVI.<br />

3.1.23. Nachweis <strong>der</strong> Oligomerisierung von rekombinanter Untereinheit C<br />

im Saccharosedichtegradienten<br />

Um zu überprüfen, ob die rekombinante Untereinheit C unter oxidierenden Bedin-<br />

gungen Dimere und/o<strong>der</strong> Oligomere bildet, wurde eine Zentrifugation im Saccharosedich-<br />

tegradienten, modifiziert nach Vartiainen et al. (2000), durchgeführt. 0,3 ml Untereinheit C in<br />

einer Konzentration von 0,35 mg/ml in LO-Puffer wurden auf einen kontinuierlichen Saccha-<br />

rosegradienten (5 % bis 20 %, wt/vol; in TEK-Puffer) aufgetragen. Als Kontrolle wurden et-<br />

wa 0,6 mg einer Protein-Mischung (Kalibrierungs-Kit von Amersham Biosciences), die Ka-<br />

ninchenmuskel-Phosphorylase b (97kDa), Rin<strong>der</strong>serumalbumin (66 kDa) und Hühnereiweiß-<br />

Ovalbumin (45 kDa) in 0,3 ml LO-Puffer enthielt, auf einen an<strong>der</strong>en Gradienten geschichtet.<br />

Nach 3,5-stündiger Zentrifugation bei 310.000 x g und 4°C in einem Vertikalrotor (VTi 65.1,<br />

34


Methoden<br />

Beckman) wurden die Gradienten 0,5 ml-weise fraktioniert und <strong>mit</strong>tels SDS-PAGE und Sil-<br />

berfärbung analysiert.<br />

3.1.24. Phosphoprotein-Färbung im SDS-Gel<br />

Dieses Verfahren nach Cutting & Roth (1973) ermöglicht die Detektion phosphory-<br />

lierter Proteine nach <strong>der</strong> SDS-PAGE. Grundlage ist dabei die Hydrolyse von Phosphoserin<br />

o<strong>der</strong> Phosphothreonin und die Bildung eines unlöslichen Phosphomolybdat-Komplexes, wel-<br />

cher <strong>mit</strong> Methylgrün einen intensiven Farbkomplex bildet. Nach SDS-PAGE und zehnminü-<br />

tigem Waschen in Wasser wurden die Gele 15 Minuten in 10 % Sulfosalicylsäure vorinku-<br />

biert. Es folgte eine Inkubation von 30 Minuten bei Raumtemperatur <strong>mit</strong> 0,5 M CaCl2 in 10 %<br />

Sulfosalicylsäure. Nach kurzem Abwaschen in Wasser wurden die Gele 20 Minuten bei 65°C<br />

in 0,5 N NaOH behandelt. Dann folgte eine zweimalige Äquiliblierung in 1 % Ammonium-<br />

molybdat für jeweils 10 Minuten und eine weitere 20-minütige Inkubation <strong>mit</strong> 1 % Molybdat<br />

in 1 N HNO3. Nach <strong>der</strong> 20-minütigen Farbreaktion <strong>mit</strong> 0,5 % Methylgrün in 7 % Essigsäure<br />

wurde das Gel in 10 % Sulfosalicylsäure bei mehrmaligem Wechsel des Mediums bis zur<br />

adäquaten Farbintensität entfärbt.<br />

3.1.25. Autophosphorylierung<br />

10 µM rekombinante Untereinheit C wurde <strong>mit</strong> 2 mM ATP (ohne ATP als Kontrolle)<br />

in 20 mM Tris-HCl (pH 8,1), 50 mM NaCl, 4 mM MgCl2 und 0,1 % NLS ab zwischen 30 Mi-<br />

nuten und 12 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Die Reaktion wurde durch Kochen (45<br />

Sekunden) in Lämmli-Proben-Puffer gestoppt. Auf das SDS-Gel wurden jeweils 10 µg <strong>der</strong><br />

Untereinheit C, von Sojabohnen-Trypsin-Inhibitor als Negativ- und Phosvitin als Positiv-<br />

Kontrolle aufgetragen. Nach SDS-PAGE wurde die Phosphoproteinfärbung im Gel durchge-<br />

führt.<br />

3.1.26. Protein Kinase A-katalysierte Phosphorylierung<br />

12 µg rekombinante Untereinheit C wurden <strong>mit</strong> 100 Units katalytischer Untereinheit<br />

<strong>der</strong> Proteinkinase A in 20 mM Hepes (pH 7,5), 0,1 M NaCl, 4 mM MgCl2, 10 mM DTT, 0,1<br />

% NLS, 2 mM ATP und 5 µCi [γ- 32 P]-ATP (Amersham) 3 Stunden bei 30°C inkubiert. Nach<br />

Beenden <strong>der</strong> Reaktion durch Zugabe von fünffachem Lämmli-Proben-Puffer wurden die Pro-<br />

ben auf ein SDS-Gel aufgetragen. Nach Elektrophorese wurde das Gel <strong>mit</strong> Coomassie gefärbt<br />

35


Methoden<br />

und schließlich <strong>mit</strong> Entfärber I und II entfärbt. Das auf Whatmanpapier getrocknete Gel wur-<br />

de 2 Tage auf einem Phosphoscreen exponiert und <strong>mit</strong> einem Phosphoimager ausgewertet.<br />

3.2. Molekularbiologische Methoden<br />

3.2.1. Polymerase-Kettenreaktion<br />

Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) wurde in einem PCR-Gerät <strong>der</strong> Firma MWG<br />

Biotech (Primus) durchgeführt. Ein 25 µl Standardansatz enthielt 50 mM KCl, 10 mM Tris-<br />

HCl (pH 8,3), 1,5 mM MgCl2, 0,01 % Gelatine, je 0,2 mM dNTP, 20 pMol Primer, maximal<br />

0,2 µg Template sowie 0,6 U Taq-Polymerase und wurde <strong>mit</strong> einem Tropfen Mineralöl über-<br />

schichtet. Die Zugabe <strong>der</strong> Taq-Polymerase erfolgte stets erst nach einer anfänglichen Denatu-<br />

rierung von 2 Minuten bei 94 °C. Die Annealing-Temperatur wurde nach <strong>der</strong> empirischen<br />

Formel T=4°C x (G+C)+2°C x (A+T)-3°C berechnet (Lion and Haas, 1990) und war für die<br />

cDNA <strong>der</strong> N- und C-terminalen Hälften <strong>der</strong> Untereinheit C 53°C. Der Reaktionszyklus laute-<br />

te: 1 x 2 min 94°C, 40 x (30 s 94°C, 40 s 53°C, 1 min/kb 73°C), 5 min 73°C. Die PCR-<br />

Produkte wurden durch Gelelektrophorese in 0,5 % Agarose getrennt und <strong>mit</strong> Ethidiumbro-<br />

mid gefärbt.<br />

3.2.2. Agarosegelelektrophorese<br />

Die DNA-Fragmente wurden in 0,5 % Agarosegelen, TAE-Puffersystem und Flach-<br />

bett-Minigelkammern bei 7-10 V/cm elektrophoretisch aufgetrennt. Zur Visualisierung wur-<br />

den die Gele 20 Minuten <strong>mit</strong> Ethidiumbromid (1 µg/ml in TAE) gefärbt und anschließend 20<br />

Minuten <strong>mit</strong> Wasser differenziert. Die Dokumentation erfolgte photographisch unter Verwen-<br />

dung eines Transilluminators <strong>mit</strong> Anregungswellenlänge von 312 nm. Die gewünschten<br />

DNA-Banden wurden ausgeschnitten und die DNA <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> QIAquick Gel Extraktion-Kit<br />

(Qiagen) isoliert.<br />

3.2.3. Ligation und Transformation<br />

Die 10 µl-Ligationsansätze enthielten 3 Weiss-Units T4-DNA-Ligase, 100 ng Vek-<br />

tor, die 10-fache molare Menge an Insert in 50 mM Tris-HCl (pH 7,8), 10 mM MgCl2, 10<br />

mM DTT, 50 µg/ml BSA und 1 mM ATP. Die Inkubation dauerte mindestens 20 Stunden bei<br />

16°C und wurde durch zehnminütiges Erhitzen bei 72°C beendet. Für die Transformation<br />

36


Methoden<br />

wurden 100 µl Aliquots tiefgefrorener kompetenter Zeller langsam bei Hand-Temperatur auf-<br />

getaut und 10 Minuten auf Eis temperiert. Dann wurden sie <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Ligationsansatz gemischt<br />

und 30 Minuten auf Eis inkubiert. Nach 90-sekündigem Erhitzen bei 42°C und zweiminüti-<br />

gem Abkühlen auf Eis wurde <strong>der</strong> Ansatz <strong>mit</strong> 0,8 ml LB-Medium verdünnt und 1 Stunde bei<br />

37°C sanft geschüttelt. Um positiv transformierte Zellen zu erkennen, wurde die Selektion auf<br />

LBAmpicilin/Chloramphenicol Platten durchgeführt.<br />

3.2.4. Herstellung kompetenter Zellen<br />

Nach <strong>dem</strong> Protokoll von New England Biolabs wurde <strong>der</strong> Empfängerstamm auf Ψa-<br />

Platten ausplattiert und über Nacht bei 37°C angezüchtet. Davon wurde eine einzelne Kolonie<br />

zum Impfen des 5 ml Ψb-Mediums verwendet und bis zu einer OD550 von 0,4 bei 37°C ge-<br />

schüttelt. Mit dieser Vorkultur wurden weitere 100 ml Ψb-Medium geimpft und bis zu einer<br />

OD550 von etwa 0,5 kultiviert. Nach <strong>dem</strong> Abkühlen auf Eis wurden die Zellen 5 Minuten bei<br />

5.000 x g und 4°C abzentrifugiert. Das Pellet wurde in 40 ml eiskaltem Tfb-1 resuspendiert<br />

und 5 Minuten auf Eis inkubiert. Nach einem weiteren Zentrifugationsschritt wurde das Pellet<br />

in 4 ml Tfb-2 resuspendiert. Nach 15 Minuten auf Eis wurden die jetzt schon kompetenten<br />

Zellen in 100 µl-Aliquots in flüssigem Stickstoff tiefgefroren und bei -70°C gelagert.<br />

3.2.5. Herstellung rekombinanter Proteine<br />

Für die Expression <strong>der</strong> vollständigen Untereinheit C standen transformierte Escheri-<br />

chia coli-Zellen zur Verfügung (Huss, 2001). Das rekombinante Protein wurde <strong>mit</strong> Hilfe des<br />

pET-Systems von Novagen in Gegenwart von 0.4 mM IPTG 3 Stunden bei 37 °C exprimiert<br />

und entwe<strong>der</strong> über eine Ni-NTA-Säule o<strong>der</strong> aber als Inclusionbodies gereinigt (siehe 3.1.5.).<br />

Beim Klonieren <strong>der</strong> N-terminalen (Aminosäurereste 1 bis 194) und C-terminalen<br />

(Aminosäurereste 190 bis 385) Hälften <strong>der</strong> Untereinheit C wurde das pBluescript SK(-) Plas-<br />

mid, das cDNA für die Untereinheit C von <strong>Manduca</strong> enthält, als Template für die PCR be-<br />

nuzt. Für die N-terminale Hälfte wurde 5´-TACTCACATATGTCGGAGTACTGGTTGATA-<br />

3´ als Vorwärts-Primer und 5´-TACTCACTCGAGGTTGAACATCGATTTAGGCA-3´ als<br />

Rückwärts-Primer, für die C-terminale Hälfte 5´-TACTCACATATGCCTAAATCGATGT<br />

TCAACGA-3´ als Vorwärts-Primer und 5´-TACTCACTCGAGAGCCGCCTTCTCGATCAT<br />

GT-3´ als Rückwärts-Primer eingesetzt. Die beiden Vorwärts-Primer hatten eine Nde I-<br />

Schnittstelle (unterstrichen) und die beiden Rückwärts-Primer eine Xho I-Schnittstelle (unter-<br />

strichen). Die PCR-Produkte wurden nach den Angaben des Herstellers in pET-23a(+) (No-<br />

37


Methoden<br />

vagen) ligiert. Die rekombinanten Plasmide wurden in E. coli BL21(DE3)/pLysS-Zellen<br />

transformiert und in Gegenwart von 0.4 mM IPTG 3 Stunden bei 37°C exprimiert. Beide re-<br />

kombinanten Proteine wurden nach <strong>dem</strong> oben erwähnten Protokol aus Inclusionbodies gerei-<br />

nigt.<br />

3.2.6. Injektion von siRNA<br />

Die Sequenz UUUAUAGUUGAGGCUGAGGUU wurde als Antisense für die Un-<br />

tereinheit C aus <strong>Manduca</strong> ausgesucht (Kriterien: 50-100 nt vom Startkodon; 30% < G/C <<br />

70%). Die Einmaligkeit <strong>der</strong> ausgesuchten Sequenz wurde anhand <strong>der</strong> genomischen Sequenzen<br />

von Drosophila melanogaster, die, soweit bekannt, hohe Ähnlichkeiten <strong>mit</strong> bekannten DNA-<br />

Sequenzen von <strong>Manduca</strong> besitzen, kontrolliert. Die siRNA wurde von MWG-Biotech bezo-<br />

gen.<br />

Die Raupen, die innerhalb von 5 Stunden schlüpften, wurden alle gleichzeitig auf<br />

Futter gesetzt. Nach weiteren 18 Stunden wurden Raupen, die sich im ersten Larvenstadium<br />

befanden und ein Gewicht von ca. 6 mg hatten, für das Experiment verwendet. Die Menge <strong>der</strong><br />

injizierten siRNA basierte auf Angaben für adulte Drosophila (Dzitoyeva et al., 2003), wobei<br />

auf das Körpergewicht <strong>der</strong> Raupen umgerechnet wurde. Nach 2-3-minütiger Betäubung <strong>der</strong><br />

Raupen auf Eis wurden die Analhörner abgeschnitten und die siRNA in die entstandenen Öff-<br />

nungen <strong>mit</strong> einer zugespitzten Glasselektrode <strong>mit</strong>tels einer Nanoliter-Pumpe (1400 EC, WPI)<br />

eingespritzt. Die Injektion dauerte 1 min und wurde <strong>mit</strong> einer Geschwindigkeit von 100<br />

nl/min durchgeführt. Als Kontrolle wurde ein entsprechendes Volumen Puffer injiziert.<br />

38


4. Ergebnisse<br />

4.1. Interaktion <strong>der</strong> V-ATPase aus <strong>Manduca</strong> <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten<br />

4.1.1. Co-Lokalisation <strong>der</strong> V-ATPase <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten<br />

Ergebnisse<br />

Die Prüfung <strong>der</strong> Frage, ob die V-ATPase in den apikalen Membranen <strong>der</strong> Gobletzel-<br />

len des Mitteldarms von Tabakschwärmerraupen wie die V-ATPase aus Osteoklasten <strong>mit</strong> Ak-<br />

tin interagiert, erfor<strong>der</strong>te zunächst die Überprüfung, ob die Plasmamembran-V-ATPase von<br />

<strong>Manduca</strong> <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten co-lokalisiert.<br />

Abb.3 Co-Lokalisierung <strong>der</strong> V-ATPase <strong>mit</strong> F-<strong>Aktin</strong>. 30µm dicke Gefrierschnitte des posterioren Mitteldarms<br />

(A), <strong>der</strong> Malpighigefäße (C) und <strong>der</strong> Speicheldrüsen (D) wurden <strong>mit</strong> FITC-Phalloidin (links) und <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

monoklonalen Antikörper 221-9 gegen die Untereinheit A <strong>der</strong> V-ATPase (rechts) doppelmarkiert (siehe 3.1.1.)<br />

und zur Visualisierung <strong>der</strong> Co-Lokalisierung optisch übereinan<strong>der</strong>gelegt (Mitte, gelbe Farbe). (B) 30 optische<br />

Schnitte des anterioren Mitteldarms von je 1 µm Dicke wurden nach Doppelmarkierung wie oben übereinan<strong>der</strong>gelegt<br />

und <strong>der</strong> Overlay tiefencodiert dargestellt (linkes Bild). Um die Co-Lokalisation an <strong>der</strong> apikalen Gobletzellmembran<br />

(gelbe Farbe) zu verdeutlichen, wurde eine dreidimensionale Repräsentation von 30 1µm-Schnitten<br />

berechnet (rechtes Bild). CCAM, Columnarzell-Apikalmembran (brush bor<strong>der</strong>); GCAM, Gobletzell-<br />

Apikalmembran; a, apikal; b, basal. Größenbalken: 50 µm. Das Bild wurde mir von Dr. Hans Merzendorfer<br />

überlassen.<br />

39


Ergebnisse<br />

Wie schon bekannt war und die Immunfärbung (Abb. 3, rechts, A, C und D) bestätig-<br />

te, kommt die V-ATPase in den apikalen Membranen <strong>der</strong> Malpighi-Gefäße, <strong>der</strong> Speicheldrü-<br />

sen und <strong>der</strong> Gobletzellen reichlich vor. Das Gleiche gilt für <strong>Aktin</strong>filamente, die zusätzlich<br />

auch in beson<strong>der</strong>s hoher Konzentration in <strong>der</strong> apikalen Membran <strong>der</strong> Columnarzellen des Mit-<br />

teldarms vorliegen (Abb. 2, links; A, C und D). Da<strong>mit</strong> war geklärt, dass die V-ATPase und<br />

<strong>Aktin</strong>filamente co-lokalisieren, d.h., im konfokalen Mikroskop als zumindest nahe benachbart<br />

identifiziert werden konnten.<br />

4.1.2. Co-Pelletierung des V1Vo-Holoenzyms und des V1-Komplexes <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong><br />

Die Co-Lokalisation <strong>der</strong> V-ATPase <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten lässt sich zwar als Hinweis<br />

auf eine mögliche Interaktion <strong>der</strong> V-ATPase <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong> verstehen, beweist diese Annahme<br />

aber noch nicht. Um eine direkte Bindung <strong>der</strong> V-ATPase an <strong>Aktin</strong>filamente zu testen, wurde<br />

in vitro eine Co-Pelletierung durchgeführt. Hierzu wurde aus Kaninchenmuskel gereinigtes<br />

<strong>Aktin</strong> verwendet, das 93 % Identität und 98 % Ähnlichkeit zum <strong>Aktin</strong> von <strong>Manduca</strong> aufweist.<br />

Das V1Vo-Holoenzym beziehungsweise <strong>der</strong> V1-Komplex wurde in verschiedenen Konzentra-<br />

tionen <strong>mit</strong> 0,2 µM <strong>Aktin</strong> inkubiert und danach bei 200.000 x g 1 Stunde zentrifugiert. Nach<br />

SDS-PAGE und Silber-Färbung fand sich sowohl das V1Vo-Holoenzym (Abb. 4A) als auch<br />

<strong>der</strong> V1-Komplex (Abb. 4B) in konzentrationsabhängiger Weise im Pellet zusammen <strong>mit</strong> Ak-<br />

tin. Dies bedeutet, dass die V-ATPase aus Tabakschwärmerraupen direkt an <strong>Aktin</strong>filamente<br />

bindet.<br />

Die Proteinbestimmung <strong>der</strong> Pellets ergab, dass ca. 0,04 µM V1Vo-Holoenzym bzw.<br />

ca. 0,05 µM V1-Komplex <strong>mit</strong> 0,2 µM <strong>Aktin</strong> im Sättigungsbereich co-pelletieren (Abb. 4C).<br />

Die daraus folgende Stöchiometrie entspricht da<strong>mit</strong> einer V-ATPase pro 4-5 F-<strong>Aktin</strong>-<br />

Monomere und passt gut zur bei <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>-V-ATPase gefundenen Stöchiometrie von 1:8<br />

(Lee et al., 1999).<br />

40


Ergebnisse<br />

Abb.4 Sowohl <strong>der</strong> V1-Komplex als auch das V1Vo-Holoenzym co-pelletieren <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten. 0,2<br />

µM F-<strong>Aktin</strong> wurde <strong>mit</strong> verschiedenen Konzentrationen des V1-Komplexes bzw. des V1Vo-Holoenzyms inkubiert<br />

und schließlich bei 200.000 x g 60 min zentrifugiert. A, Pellets <strong>der</strong> Ansätze <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> V1-Komplex. B, Pellets <strong>der</strong><br />

Ansätze <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> V1Vo-Holoenzym. C, Abhängigkeit <strong>der</strong> co-pelletierten V-ATPase von <strong>der</strong> Konzentration an<br />

Gesamt-ATPase. Der Gehalt an V-ATPase im Pellet wurde <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Amidoschwarz-Test bestimmt.<br />

41


Ergebnisse<br />

4.1.3. Sowohl Untereinheit B als auch Untereinheit C ver<strong>mit</strong>teln die Bindung an <strong>Aktin</strong><br />

Bei <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>-V-ATPase war gezeigt worden, dass die Untereinheit B für die Bin-<br />

dung an <strong>Aktin</strong>filamenten verantwortlich ist (Holliday et al., 2000). Diese Aussage wurde auch<br />

für die V-ATPase aus Tabakschwärmerraupen überprüft. Dafür wurde das V1Vo-Holoenzym<br />

bzw. <strong>der</strong> V1-Komplex nach SDS-PAGE auf eine Nitrocellulose-Membran geblottet und ein<br />

Overlayblot <strong>mit</strong> F-<strong>Aktin</strong> (Abb. 5A, Bahn 2 und 3) durchgeführt. Das gebundene <strong>Aktin</strong> wurde,<br />

wie erwartet, im Bereich <strong>der</strong> Untereinheit B sowohl beim Holoenzym als auch beim V1-<br />

Komplex detektiert (Abb. 5B, Bahn 2 und 3).<br />

Abb.5 Sowohl Untereinheit B als auch Untereinheit C ver<strong>mit</strong>teln die Interaktion <strong>der</strong> V-ATPase <strong>mit</strong> F-<br />

<strong>Aktin</strong>. 5 µg einer Mischung aus Phosphorylase b (97 kDa), BSA (66 kDa), Ovalbumin (45 kDa), Carboanhydrase<br />

(30 Kda), Trypsin Inhibitor (20 kDa) und α-Laktalbumin (14 kDa) als Molmassen-Standards (St), 1µg Aldolase<br />

als Positiv-Kontrolle für die F-<strong>Aktin</strong> Bindung (1), 5µg V1Vo-Holoenzym (2), 5 µg V1-Komplex (3) und 0,3<br />

µg rekombinante Untereinheit C (4) wurden nach SDS-PAGE auf eine Nitrocellulosemembran übertragen. Der<br />

folgende Overlayblot <strong>mit</strong> F-<strong>Aktin</strong> wurde nach Methode 3.1.14. durchgeführt und das gebundene <strong>Aktin</strong> <strong>mit</strong> einem<br />

Antiserum gegen <strong>Aktin</strong> detektiert (B). A, Färbung <strong>mit</strong> Ponceau S. C, Kontrolle in Abwesenheit von F-<strong>Aktin</strong>. Die<br />

Western Blots wurden mir von Dr. Hans Merzendorfer zur Verfügung gestellt.<br />

Überraschen<strong>der</strong>weise war ein starkes Signal auch im 40 kDa-Bereich des V1Vo-<br />

Holoenzyms zu sehen (Abb. 5B, Bahn 2). Das Holoenzym enthält allerdings zwei Unterein-<br />

heiten, die ca. 40 kDa groß sind, die Untereinheit C des cytosolischen V1-Komplexes und die<br />

Untereinheit d des membrangebundenen Vo-Komplexes. Trotz nahezu gleicher molekularer<br />

Massen laufen diese Untereinheiten in einem 17 % SDS-Gel als getrennte Banden. Die Unter-<br />

einheit C läuft ein wenig schneller und lässt sich <strong>mit</strong> Ponceau S gut färben; die Untereinheit d<br />

läuft etwa langsamer und ist <strong>mit</strong> Ponceau S nur schwach detektierbar (Abb. 5A, Bahn 2). Bei<br />

genauerer Analyse <strong>der</strong> Membranen konnte daher festgestellt werden, dass die Untereinheit C,<br />

nicht jedoch die Untereinhet d <strong>mit</strong> F-<strong>Aktin</strong> interagiert. Die weitgehende Abwesenheit des<br />

42


Ergebnisse<br />

Signals beim gereinigten V1-Komplex (Abb. 5B, Bahn 3) ist dabei durch substöchiometrische<br />

Mengen an Untereinheit C zu erklären (Wieczorek et al., 2003).<br />

Die Interaktion <strong>der</strong> Untereinheit C <strong>mit</strong> F-<strong>Aktin</strong> wurde zusätzlich per Overlayblot <strong>mit</strong><br />

rekombinanter Untereinheit C überprüft, <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Ergebnis, dass auch in diesem Fall eine po-<br />

sitive Reaktion festzustellen war (Abb. 5B, Bahn 4). Da<strong>mit</strong> wird die Interaktion <strong>der</strong> V-<br />

ATPase von Tabakschwärmerraupen <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten nicht nur, wie aufgrund <strong>der</strong> bisheri-<br />

gen Untersuchungen an <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>-V-ATPase anzunehmen war, durch die Untereinheit B,<br />

son<strong>der</strong>n auch durch die Untereinheit C ver<strong>mit</strong>telt.<br />

4.1.4. Co-Pelletierung <strong>der</strong> Untereinheit C <strong>mit</strong> F-<strong>Aktin</strong><br />

Die Interaktion <strong>der</strong> Untereinheit C <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten wurde <strong>mit</strong>tels Co-<br />

Pelletierung überprüft. Die rekombinante Untereinheit C wurde in einer Konzentrationsreihe<br />

von 0,2 µM bis 1µM <strong>mit</strong> 0,2 µM F-<strong>Aktin</strong> inkubiert und schließlich bei 200.000 x g zentrifu-<br />

giert. Auf einem SDS-Gel <strong>der</strong> Pellets ist die co-pellettierte Untereinheit C (42 kDa) durch-<br />

wegs zusammen <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong> (45 kDa) zu sehen (Abb. 6A).<br />

Abb.6 Die rekombinante Untereinheit C co-pelletiert <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten. F-<strong>Aktin</strong> (0,2 µM) und die rekombinante<br />

Untereinheit C (0,2 µM bis 1 µM) wurden in F-Puffer <strong>mit</strong> 10 mM DTT 2 Stunden bei Raumtemperatur<br />

inkubiert und danach 60 min bei 200.000 x g sedimentiert. Die resultierenden Pellets wurden <strong>mit</strong>tels SDS-<br />

PAGE und Silber-Färbung analysiert (A). Der Gehalt an <strong>Aktin</strong> und an Untereinheit C im Pellet wurde <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

Amidoschwarz-Proteintest bestimmt (B).<br />

43


Ergebnisse<br />

Die Bindung war abhängig von <strong>der</strong> Konzentration <strong>der</strong> Untereinheit C und ging bei<br />

etwa 0,6 µM in Sättigung. Da<strong>mit</strong> konnte die Interaktion <strong>der</strong> Untereinheit C <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamen-<br />

ten endgültig bestätigt werden. Durch einen Proteintest wurde bestimmt, dass etwa 0,2 µM<br />

Untereinheit C <strong>mit</strong> 0,2 µM <strong>Aktin</strong> im Sättigunsbereich co-pelletiert (Abb. 6B), was auf eine<br />

1:1-Stöchiometrie schließen lässt.<br />

4.1.5. Untereinheit C interagiert <strong>mit</strong> F-<strong>Aktin</strong> aus <strong>Manduca</strong><br />

Wie schon gezeigt wurde, reagierte sowohl die Untereinheit C im V1Vo-Holoenzym<br />

als auch die rekombinante Untereinheit C <strong>mit</strong> F-<strong>Aktin</strong> aus Kaninchenmuskel. Trotz <strong>der</strong> hohen<br />

Ähnlichkeit zum Nicht-Muskel-<strong>Aktin</strong> aus Tabakschwärmerraupen (EMBL/GenBank) wurde<br />

die Spezifität <strong>der</strong> Bindung <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong> aus <strong>Manduca</strong> zusätzlich überprüft. Dafür wurde die an<br />

Affi-Gel-Kügelchen kovalent gekoppelte rekombinante Untereinheit C <strong>mit</strong> zytosolischem Ex-<br />

trakt aus <strong>Manduca</strong> inkubiert. Als positive Kontrolle wurde die gleiche Menge <strong>der</strong> gekoppelten<br />

Untereinheit C <strong>mit</strong> Kaninchenmuskel-<strong>Aktin</strong> inkubiert. Nach SDS-PAGE und Western Blot<br />

zeigte schon die Anfärbung <strong>der</strong> Membran <strong>mit</strong> Ponceau S eine deutliche Bande im Bereich des<br />

<strong>Aktin</strong>s. Die folgende Immunfärbung <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> polyklonalen Antiserum gegen <strong>Aktin</strong> bestätigte<br />

diese Vermutung (Abb. 7).<br />

1 2 3 4<br />

Abb.7 Co- Präzipitation des <strong>Aktin</strong>s aus <strong>Manduca</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Untereinheit C. Die an Affi-Gel 10 gekoppelte<br />

rekombinante Untereinheit C wurde <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> zytosolischen Extrakt aus <strong>Manduca</strong> bzw. <strong>mit</strong> F-<strong>Aktin</strong> aus Kaninchenmuskel<br />

als Positivkontrolle 2 Stunden bei 4°C inkubiert. Nach mehrmaligem Waschen <strong>der</strong> Kügelchen wurden<br />

die gebundenen Proteine durch Kochen in Laemmli-Puffer <strong>mit</strong> 9,6 mM ß-Mercaptoethanol eluiert, per SDS-<br />

PAGE getrennt, auf eine Nitrocellulose-Membran übertragen, zunächst <strong>mit</strong> Ponceau und dann <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Antiserum<br />

gegen <strong>Aktin</strong> getestet. 1 und 3, Inkubation <strong>mit</strong> 24 µM F-<strong>Aktin</strong>; 2 und 4, Inkubation <strong>mit</strong> Zytosol aus <strong>dem</strong> Mitteldarm<br />

von <strong>Manduca</strong>.<br />

44


4.1.6. Untereinheit C erhöht die Affinität des V1-Komplexes zu <strong>Aktin</strong><br />

Ergebnisse<br />

Die Affinität des V1Vo-Holoenzyms zu <strong>Aktin</strong>filamenten ist, wie in Abbildung 4 be-<br />

schrieben, deutlich höher als die des V1-Komplexes. Ein möglicher Grund hierfür könnte in<br />

<strong>der</strong> Tatsache liegen, dass zwar sowohl das V1Vo-Holoenzym als auch <strong>der</strong> V1-Komplex je drei<br />

B-Untereinheiten besitzen, dass aber die Untereinheit C im gereinigten V1-Komplex (Abb.<br />

4A), im Gegensatz zum V1Vo-Holoenzym (Abb. 4B), nur in substöchiometrischen Mengen<br />

vorkommt.<br />

Abb.8 Die Untereinheit C erhöht die Affinität <strong>der</strong> V-ATPase zu <strong>Aktin</strong>. Nach Methode 3.1.16. wurden<br />

V1-Komplexe <strong>mit</strong> (V1C) und ohne (V1) Untereinheit C hergestellt (A). Verschiedene Konzentrationen bei<strong>der</strong> V1-<br />

Komplexe wurden <strong>mit</strong> 0,2 µM F-<strong>Aktin</strong> 2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert und schließlich 60 min bei<br />

200.000 x g zentrifugiert. Resultierende Pellets wurden <strong>mit</strong>tels SDS-PAGE <strong>mit</strong> anschließen<strong>der</strong> Silber-Färbung<br />

(B) und Amidoschwarz-Proteintest (C) analysiert.<br />

45


Ergebnisse<br />

Demnach könnte die C-Untereinheit als eine zusätzliche Bindungsstelle die Interak-<br />

tion des V1Vo-Holoenzyms <strong>mit</strong> F-<strong>Aktin</strong> verstärken. Um diese Hypothese zu prüfen, wurden<br />

V1-Komplexe <strong>mit</strong> und ohne Untereinheit C hergestellt (Abb. 8A).<br />

Die beiden durch die An- bzw. Abwesenheit von Untereinheit C sich unterscheiden-<br />

den V1-Komplexe wurden <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten inkubiert und dann co-pelletiert. Bei jeweils<br />

gleichen Konzentrationen ging immer deutlich mehr vom V1 Komplex, <strong>der</strong> die Untereinheit C<br />

enthielt, zusammen <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong> ins Pellet (Abb. 8B). Die Quantifizierung <strong>der</strong> V-ATPase in den<br />

Pellets per Amidoschwarz-Proteinbestimmung verdeutlichte diese Aussage und belegt da<strong>mit</strong>,<br />

dass die Affinität <strong>der</strong> V1-ATPase für F-<strong>Aktin</strong> durch die Anwesenheit von Untereinheit C deut-<br />

lich verstärkt wird (Abb. 8C).<br />

4.2. Interaktion <strong>der</strong> Untereinheit C <strong>mit</strong> F- und G-<strong>Aktin</strong><br />

4.2.1. Nachweis <strong>der</strong> freien Untereinheit C im Zytosol von Tabakschwärmerraupen<br />

Beim Hungern o<strong>der</strong> während <strong>der</strong> Häutung <strong>der</strong> Raupen dissoziiert <strong>der</strong> V1-Komplex<br />

vom membrangebundenen Vo-Komplex (Sumner et al., 1996; Gräf et al., 1996). Dabei verliert<br />

<strong>der</strong> V1-Komplex die Untereinheit C (Kane, 2000; Wieczorek et al., 2000), die da<strong>mit</strong> wie <strong>der</strong><br />

V1-Komplex frei im Zytosol vorkommt. Da freie zytosolische V1-Komplexe, wenn auch in<br />

geringerer Konzentration, bei fressenden Raupen ebenfalls vorkommen, erhob sich die Frage,<br />

ob dies auch für die Untereinheit C gelten würde. Um in einem zytosolischen Extrakt freie<br />

Untereinheit C von an den V1-Komplex gebundener Untereinheit C zu unterscheiden, wurde<br />

zunächst geprüft, wie sich die rekombinante Untereinheit C in einem Saccharose-Gradienten<br />

verteilt. Nach einer Zentrifugation in einem diskontinuierlichen Saccharosegradienten war die<br />

rekombinante Untereinheit C hauptsächlich in <strong>der</strong> 10 %-Fraktion zu finden (Abb. 9).<br />

Abb.9 Verteilung <strong>der</strong> Untereinheit C im Saccharosedichtegradienten. Etwa 210 µg rekombinante Untereinheit<br />

C in LOM wurde auf einen diskontinuierlichen Saccharosegradienten (3 ml 40 %, 2 ml 30 %, 2 ml 20 %<br />

und 1,6 ml von 10 % Saccharose in TEM <strong>mit</strong> 0,2 M NaCl) aufgetragen und 90 min bei 310.000 x g und 4°C<br />

(VTi 65.1, Beckman) zentrifugiert. Dann wurde <strong>der</strong> Gradient 1 ml-weise aliquotiert und Proben <strong>der</strong> Fraktionen<br />

<strong>mit</strong>tels SDS-PAGE und Coomassie-Färbung analysiert.<br />

46


Ergebnisse<br />

Im Gegensatz dazu befand sich <strong>der</strong> V1-Komplex in <strong>der</strong> 30 %-Fraktion und <strong>dem</strong> unte-<br />

ren Teil <strong>der</strong> 20 %-Fraktion (Gräf, 1996). Demnach besteht die Möglichkeit, in einem zytosoli-<br />

schen Extrakt zwischen <strong>der</strong> an den V1-Komplex gebundenen und <strong>der</strong> freien Untereinheit C zu<br />

unterscheiden.<br />

Raupendärme wurden unter <strong>Aktin</strong>-polymerisierenden Bedingungen zuerst homoge-<br />

nisiert, und dann wurden <strong>Aktin</strong>filamente und Membranen, die u.a. auch V1Vo-Holoenzym ent-<br />

halten, <strong>mit</strong>tels Zentrifugation aus <strong>dem</strong> Homogenat entfernt. Die den V1-Komplex enthaltende<br />

Fraktion und die 10 %-Fraktion wurden nach <strong>der</strong> Zentrifugation in einem diskontinuierlichen<br />

Sachharosedichtegradienten gesammelt und <strong>mit</strong>tels eines monoklonalen Antikörpers gegen<br />

die C-Untereinheit analysiert. Die linke Bande in Abbildung 10 präsentiert zeigt die an den<br />

V1-Komplex gebundene Untereinheit C, die rechte Bande stellt die freie Untereinheit C dar.<br />

Da<strong>mit</strong> zeigte es sich, dass die Untereinheit C auch bei fressenden Raupen frei im Zytosol vor-<br />

kommt.<br />

Abb.10 Nachweis <strong>der</strong> freien Untereinheit C im Zytosol des Mitteldarms von <strong>Manduca</strong> (siehe 3.1.17.).<br />

F-<strong>Aktin</strong>- und membranfreies Homogenat aus <strong>dem</strong> Mitteldarm wurde auf einen Saccharosegradienten (3 ml 40 %,<br />

2 ml 30 %, 2 ml 20 % und 1,6 ml von 10 % Saccharose in TEM-Puffer <strong>mit</strong> 0,2 M NaCl) aufgetragen und 90 min<br />

bei 310.000 x g und 4°C zentrifugiert. Die den V1-Komplex enthaltende Fraktion (30 % Saccharose und <strong>der</strong> unterste<br />

ml von 20 % Saccharose) und die 10 %-Fraktion, die die freie Untereinheit C enthält, wurden gesammelt<br />

und nach SDS-PAGE auf eine Nitrocellulosemembran geblottet. Die Untereinheit C wurde <strong>mit</strong>tels eines monoklonalen<br />

Antikörpers detektiert. Die linke Bande repräsentiert die den V1-Komplex enthaltende Fraktion, die<br />

rechte Bande die Fraktion, die die freie Untereinheit C enthält.<br />

4.2.2. Untereinheit C bindet sowohl F- als auch G-<strong>Aktin</strong><br />

Die vorangegangenen Experimente haben gezeigt, dass im Zytosol von Tabak-<br />

schwärmerraupen immer eine gewisse Menge freier Untereinheit C vorkommt, die da<strong>mit</strong> auch<br />

an <strong>Aktin</strong>filamente binden könnte. Da das Zytoplasma je<strong>der</strong> eukaryotischen Zelle grundsätz-<br />

lich einen sogenannten G-<strong>Aktin</strong>-Pool enthält, <strong>der</strong> für die Dynamik des <strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts es-<br />

sentiell ist (Fechheimer and Zigmond, 1993; Weeds, 1982), wurde überprüft, ob dies auch für<br />

den Mitteldarm von <strong>Manduca</strong> gilt. In <strong>der</strong> Tat war im Zytosol neben F-<strong>Aktin</strong>, wie schon ge-<br />

zeigt (Abb. 3), auch G-<strong>Aktin</strong> nachweisbar (Abb. 11).<br />

47


Ergebnisse<br />

Abb.11 G-<strong>Aktin</strong>-Pool im Zytosol des Mitteldarms von Tabakschwärmerraupen. Mitteldärme von fressenden<br />

Raupen wurden in F-Puffer <strong>mit</strong> 5 mM Pefabloc SC <strong>mit</strong> einem Glashomogenisator (Wheaton) vorsichtig<br />

homogenisiert, um die <strong>Aktin</strong>filamente nicht zu zerstören. Nach Entfernung <strong>der</strong> <strong>Aktin</strong>filamente sowie <strong>der</strong> Membranen<br />

durch eine Zentrifugation von 60 min bei 200.000 x g und 4°C wurde <strong>der</strong> Überstand auf ein SDS-Gel aufgetragen.<br />

Nach SDS-PAGE eines Aliquots des Überstandes wurden die Proteine auf eine Nitrocellulose-<br />

Membran übertragen und dann eine Immunfärbung <strong>mit</strong> polyklonalem Antiserum gegen <strong>Aktin</strong> durchgeführt. 1,<br />

Färbung <strong>mit</strong> Ponceau S. 2, Immunfärbung.<br />

Das Ergebnis ließ allerdings keinen Rückschluss darauf zu, dass ein G-<strong>Aktin</strong>-Pool in<br />

allen Zelltypen <strong>der</strong> Mitteldarm-Präparation, in <strong>der</strong> sich nicht nur Gobletzellen, son<strong>der</strong>n v.a.<br />

Columnarzellen und ein wenig quergestreifte Muskulatur befand, vorkommt. Trotz<strong>dem</strong> pro-<br />

vozierte <strong>der</strong> Befund die Idee, dass die Untereinheit C i den Gobletzellen möglicherweise auch<br />

<strong>mit</strong> G-<strong>Aktin</strong> wechselwirken könnte. Dies wurde <strong>mit</strong>tels eines Overlayblots <strong>mit</strong> G-<strong>Aktin</strong> über-<br />

prüft. Die rekombinante Untereinheit C, Aldolase als eine positive Kontrolle für F-<strong>Aktin</strong>-<br />

Bindung und BSA als eine Kontrolle für unspezifische Protein-Protein-Interaktion wurden<br />

<strong>mit</strong>tels <strong>der</strong> Slotblot-Technik auf zwei Nitrocellulosemembranen aufgetragen. Mit einer<br />

Membran wurde ein Overlay <strong>mit</strong> G-<strong>Aktin</strong> durchgeführt, die an<strong>der</strong>e wurde zur Kontrolle <strong>mit</strong><br />

F-<strong>Aktin</strong> behandelt.<br />

Abb.12 Im Overlayblot reagiert die Untereinheit C sowohl <strong>mit</strong> F- als auch <strong>mit</strong> G-<strong>Aktin</strong>. Rekombinante<br />

Untereinheit C, Aldolase als eine positive Kontrolle für F-<strong>Aktin</strong>-Bindung und BSA als eine Kontrolle für unspezifische<br />

Interaktion wurden <strong>mit</strong>tels Slotblot-Technik auf eine Nitrocellulose-Membran aufgetragen und da<strong>mit</strong> ein<br />

Overlayblot <strong>mit</strong> F-<strong>Aktin</strong> bzw. G-<strong>Aktin</strong> durchgeführt. Das gebundene <strong>Aktin</strong> wurde <strong>mit</strong> einem monoklonalen Antikörper<br />

gegen <strong>Aktin</strong> (A 4700) nachgewiesen.<br />

48


Ergebnisse<br />

Der monoklonale Antikörper gegen <strong>Aktin</strong> detektierte, wie erwartet, das an <strong>der</strong> Untereinheit C<br />

und an <strong>der</strong> Aldolase gebundene F-<strong>Aktin</strong> (Abb. 12, oben). Im Falle des G-<strong>Aktin</strong>s war eine Re-<br />

aktion nur <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Untereinheit C zu sehen (Abb. 12, unten).<br />

Da<strong>mit</strong> war gezeigt, dass die Untereinheit C tatsächlich auch G-<strong>Aktin</strong> bindet. Die Re-<br />

levanz dieses Befundes wurde durch Fluoreszenz-Experimente <strong>mit</strong> NBD-G-<strong>Aktin</strong>, einer Stan-<br />

dard-Methode für den Nachweis einer Wechselwirkung <strong>mit</strong> G-<strong>Aktin</strong>, unabhängig überprüft.<br />

Dafür wurde fluoreszierendes 7-Chloro-4-nitrobenzono-2-oxa-1,3-diazol (NBD) an G-<strong>Aktin</strong><br />

kovalent gekoppelt und dieses schließlich in seiner Mg-ATP- und Mg-ADP-Form hergestellt<br />

(siehe 3.1.18.). Die ATP-Form des <strong>Aktin</strong>s kommt überwiegend am sogenannten „Plus“-Ende<br />

von <strong>Aktin</strong>filamenten und die ADP-Form an ihrem „Minus“-Ende vor. Entsprechend ihrer<br />

Funktion bevorzugen die meisten <strong>Aktin</strong>-bindenden Proteine entwe<strong>der</strong> ATP-<strong>Aktin</strong> o<strong>der</strong> ADP-<br />

<strong>Aktin</strong> und weisen dabei einen bis zu 100-fachen Unterschied in <strong>der</strong> Affinität zwischen <strong>dem</strong><br />

ATP- und <strong>dem</strong> ADP-Status des <strong>Aktin</strong>s auf (Sun et al., 1995). Die konzentrationsabhängige<br />

Steigerung <strong>der</strong> Fluoreszenz des NBD-<strong>Aktin</strong>s in Gegenwart von rekombinanter Untereinheit C<br />

wurde als Beleg für die Interaktion zwischen beiden Proteinen gewertet (Abb. 13).<br />

Abb.13 Interaktion <strong>der</strong> Untereinheit C <strong>mit</strong> G-<strong>Aktin</strong>. Fluoreszenzsteigerung von 0,2 µM NBD-markiertem<br />

Mg-ATP-G-<strong>Aktin</strong> (gefüllte Dreiecke) o<strong>der</strong> Mg-ADP-G-<strong>Aktin</strong> (Kreise) in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Konzentration<br />

rekombinanter Untereinheit C. Die Symbole stellen die Daten von drei unabhängigen Versuchen dar. Die Kd-<br />

Werte wurden für eine angenommene Stöchiometrie von 1:1 berechnet.<br />

Die Dissoziationskonstanten <strong>der</strong> Untereinheit C für ATP- bzw. ADP-<strong>Aktin</strong> wurden<br />

berechnet, in<strong>dem</strong> die Fluoreszenzän<strong>der</strong>ungen als Funktion <strong>der</strong> Konzentration <strong>der</strong> Untereinheit<br />

C für eine Bindungskurve auf <strong>der</strong> Basis eines Komplexes <strong>mit</strong> einer 1:1-Stöchiometrie ange-<br />

passt wurden. Dissoziatioskonstanten von 52 nM für ATP-<strong>Aktin</strong> und 62 nM für ADP-<strong>Aktin</strong><br />

(Abb. 13) bestätigten nicht nur die postulierte Interaktion zwischen <strong>der</strong> Untereinheit C und G-<br />

49


Ergebnisse<br />

<strong>Aktin</strong>, son<strong>der</strong>n bewiesen auch, dass diese Interaktion hoch spezifisch ist. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Sei-<br />

te weist die Untereinheit C nahezu gleiche Dissoziationskonstanten für ATP- und für ADP-<br />

<strong>Aktin</strong> auf. Auf <strong>Aktin</strong>filamente extrapoliert würde dies bedeuten, dass die Untereinheit C<br />

grundsätzlich überall an diesen binden sollte, ohne Präferenz für das „Plus“- o<strong>der</strong> das „Mi-<br />

nus“-Ende.<br />

4.2.3. Untereinheit C stabilisiert <strong>Aktin</strong>filamente und beschleunigt die Polymerisierung<br />

des <strong>Aktin</strong>s<br />

Zu den <strong>Aktin</strong>-bindenden Proteinen, die sowohl <strong>mit</strong> F- als auch <strong>mit</strong> G-<strong>Aktin</strong> interagie-<br />

ren, gehören u.a. auch die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> sogenannten ADF (actin depolymerizing fac-<br />

tors)/Cofilin-Familie (Ayscough, 1998). In vitro binden diese Proteine an <strong>Aktin</strong>filamente <strong>mit</strong><br />

einer Stöchiometrie von 1:1 (bezogen auf F-<strong>Aktin</strong>-Monomere), was in einer pH-abhängigen<br />

Weise zur Depolymerisation <strong>der</strong> <strong>Aktin</strong>filamente führt (Hawkins et al., 1993). Wie schon ge-<br />

zeigt, bindet auch die Untereinheit C sowohl G- als auch F-<strong>Aktin</strong>, wobei die Stöchiometrie<br />

<strong>der</strong> Bindung ebenfalls 1:1 ist. Ausgehend von dieser Ähnlichkeit zur ADF/Cofilin-Familie<br />

wurde überprüft, ob auch die Untereinheit C <strong>Aktin</strong>filamente depolymerisieren kann. Dafür<br />

wurde F-<strong>Aktin</strong> <strong>mit</strong> rekombinanter Untereinheit C unter depolymerisierenden Bedingungen 2<br />

Stunden inkubiert. Nach <strong>der</strong> anschließenden Sedimentation bei 200.000 x g sollten die Über-<br />

stände das dann entstandene G-<strong>Aktin</strong> enthalten.<br />

Abb.14 Untereinheit C stabilisiert <strong>Aktin</strong>filamente in vitro. <strong>Aktin</strong> wurde zuerst polymerisiert und das entstehende<br />

F-<strong>Aktin</strong> durch 60-minütige Zentrifugation bei 200.000 x g gesammelt. Es wurde bis zu einer Endkonzentration<br />

von 10 µM resupendiert und <strong>mit</strong> 2 µM rekombinanter Untereinheit C in 10 mM Tris-MES-Puffer bei<br />

pH 6,0 (Bahn 3), 7,0 (Bahn 4) und 8,5 (Bahn 5) 2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Nach <strong>der</strong> folgenden<br />

Zentrifugation (60 min bei 200.000 x g) wurden die Überstände <strong>mit</strong>tels SDS-PAGE und Coomassie-Färbung<br />

analysiert. Als positive Kontrolle für die Depolymerisierung wurde ein Ansatz bei pH 7,0 ohne Untereinheit C<br />

verwendet (Bahn 1). Der Ansatz <strong>mit</strong> 2 µM BSA bei pH 7,0 diente als Kontrolle für einen unspezifischen Proteineffekt<br />

auf die <strong>Aktin</strong>depolymerisierung (Bahn 2). Die Bahnen 6-8 entsprechen Ansätzen <strong>mit</strong> 2 µM Untereinheit<br />

C bei pH 6,0, 7,0 und 8,5 in Abwesenheit von <strong>Aktin</strong>.<br />

50


Ergebnisse<br />

Abb.15 Untereinheit C beeinflusst die <strong>Aktin</strong>polymerisation in Lichtstreuungsexperimenten. Die rekombinante<br />

Untereinheit C wurde in verschiedenen Konzentrationen <strong>mit</strong> 5,7 µM G-<strong>Aktin</strong> gemischt. Durch Zugabe<br />

von 10-fachem F-Puffer wurde dann die Polymerisation gestartet. A, Signalverlauf während <strong>der</strong> gesamten Zeit<br />

<strong>der</strong> Experimente. B, Signalverlauf in <strong>der</strong> linearen Phase <strong>der</strong> ersten Minuten. C, Abhängigkeit <strong>der</strong> Anfangsgeschwindigkeit<br />

(siehe B) von <strong>der</strong> Konzentration <strong>der</strong> Untereinheit C.<br />

In Ansätzen, in denen F-<strong>Aktin</strong> zusammen <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Untereinheit C vorinkubiert wurde,<br />

war allerdings, unabhängig vom pH, we<strong>der</strong> G-<strong>Aktin</strong> noch die Untereinheit C im Überstand zu<br />

51


Ergebnisse<br />

sehen (Abb. 14, Bahn 3-5), obwohl F-<strong>Aktin</strong> alleine (Abb. 14, Bahn 1) o<strong>der</strong> in Gegenwart von<br />

BSA (Abb. 14, Bahn 2) teilweise depolymerisierte und im Überstand detektiert werden konn-<br />

te. Untereinheit C blieb in Ansätzen ohne <strong>Aktin</strong> unabhängig vom pH vollständig im Über-<br />

stand (Abb. 14, 6-8).<br />

Da<strong>mit</strong> war gezeigt, dass die Untereinheit C unabhängig vom pH-Wert keine Fähig-<br />

keit besitzt, <strong>Aktin</strong>filamente zu depolymerisieren. Vielmehr bleiben <strong>Aktin</strong>filamente durch die<br />

Bindung <strong>der</strong> Untereinheit C sogar unter depolymerisierenden Bedingungen eindeutig stabiler.<br />

Wenn Untereinheit C schon <strong>Aktin</strong>filamente stabilisiert, wäre es interessant zu prüfen,<br />

ob sie auch einen Einfluss auch auf Polymerisierung des <strong>Aktin</strong>s ausübt. Diese Hypothese<br />

wurde <strong>mit</strong> Hilfe von Lichtstreuungsexperimenten überprüft. Das Verfahren beruht auf <strong>dem</strong><br />

Phänomen, dass die Lichtstreuung von Teilchen direkt proportional zu ihrer Größe ist<br />

(Cooper and Pollard, 1982; Kang et al., 1999). Es zeigte sich, dass die Geschwindigkeit <strong>der</strong><br />

Polymerisation eindeutig abhängig war von <strong>der</strong> Konzentration <strong>der</strong> Untereinheit C (Abb. 15A).<br />

Während <strong>der</strong> ersten 3 Minuten nach <strong>dem</strong> Start <strong>der</strong> Polymerisation war die Zunahme <strong>der</strong><br />

Lichtstreuung exakt linear (Abb. 15B) und nahm dann langsam ab. Die Anfangsgeschwindig-<br />

keit war abhängig von <strong>der</strong> Konzentration <strong>der</strong> Untereinheit C <strong>mit</strong> einem Maximum bei 0,4 µM<br />

(Abb. 15C).<br />

4.2.4. Bündelung <strong>der</strong> <strong>Aktin</strong>filamente durch die Untereinheit C<br />

Der gerade <strong>dem</strong>onstrierte positive Einfluss <strong>der</strong> Untereinheit C auf die <strong>Aktin</strong>polyme-<br />

risation erklärt noch nicht, ob es sich dabei nur um die Verlängerung einzelner <strong>Aktin</strong>filamente<br />

handelte o<strong>der</strong> ob es dabei auch zu einem Crosslinking <strong>der</strong> <strong>Aktin</strong>filamente kam. Diese Frage<br />

wurde durch differentielle Zentrifugation überprüft, da einzelne <strong>Aktin</strong>filamente erst nach frü-<br />

hestens 1 Stunde bei 100.000 x g sedimentieren, <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong> vernetzte <strong>Aktin</strong>filamente hinge-<br />

gen schon nach 20 Minuten bei 20.000 x g. Um als Ausgangsbedingung gleich große <strong>Aktin</strong>fi-<br />

lamente zu erhalten, wurde <strong>Aktin</strong> in Gegenwart von Gelsolin polymerisiert und schließlich<br />

<strong>mit</strong> Phalloidin stabilisiert. Auf solche Weise vorbereitetes F-<strong>Aktin</strong> wurde zusammen <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />

Untereinheit C inkubiert und danach 20 Minuten bei 20.000 x g zentrifugiert. Tatsächlich<br />

konnte das durch die Untereinheit C vernetzte <strong>Aktin</strong> im Pellet detektiert werden, während so-<br />

wohl <strong>Aktin</strong> als auch Untereinheit C getrennt voneinan<strong>der</strong> im Überstand bleiben (Abb. 16).<br />

52


Ergebnisse<br />

Abb.16 Untereinheit C vernetzt <strong>Aktin</strong>filamente in vitro. Das <strong>mit</strong> Phalloidin stabilisierte F-<strong>Aktin</strong> (0,4 µM)<br />

wurde <strong>mit</strong> 0,2 µM rekombinanter Untereinheit C 90 min inkubiert und schließlich 20 min bei 20.000 x g zentrifugiert.<br />

Pellets (P) und Überstände (Ü) wurden per SDS-PAGE und Silber-Färbung analysiert.<br />

Die Ergebnisse belegen da<strong>mit</strong>, dass die Untereinheit C tatsächlich <strong>Aktin</strong>filamente<br />

bündelt. In einem unabhängigen Ansatz wurde diese Aussage <strong>mit</strong> FITC-Phalloidin-markierten<br />

<strong>Aktin</strong>filamenten fluoreszenzmikroskopisch überprüft. Ohne Untereinheit C war F-<strong>Aktin</strong> als<br />

einzelne Filamente zu erkennen (Abb. 17A).<br />

Abb.17 Untereinheit C bündelt <strong>Aktin</strong>filamente. 0,2 µM F-<strong>Aktin</strong> wurde <strong>mit</strong> FITC-Phalloidin stabilisiert und<br />

in Abwesenheit (A) o<strong>der</strong> in Gegenwart von 14 µM Untereinheit C (B) 30 min bei Raumtemperatur inkubiert. Die<br />

Verdünnung <strong>der</strong> Untereinheit C bis zu einer Konzentration von 7 µM und sowie die Verdoppelung <strong>der</strong> <strong>Aktin</strong>-<br />

Konzentration führten zu keiner Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ergebnisse.<br />

53


Ergebnisse<br />

In Gegenwart von Untereinheit C än<strong>der</strong>te sich das Bild drastisch: <strong>Aktin</strong>filamente bil-<br />

deten jetzt dicke Bündel, die nicht nur parallel liefen, son<strong>der</strong>n auch maschenartige Strukturen<br />

bildeten, die als Quervernetzung zu interpretieren waren (Abb. 17B).<br />

4.2.5. <strong>Aktin</strong>-Bindungsstellen <strong>der</strong> Untereinheit C<br />

Um die <strong>Aktin</strong>-Bindungsstellen <strong>der</strong> Untereinheit C einzugrenzen, wurden zwei re-<br />

kombinante Proteine hergestellt. Eines <strong>der</strong> beiden bestand aus den Aminnosäuren 1 bis 191<br />

und repräsentierte da<strong>mit</strong> die aminoterminale Hälfte <strong>der</strong> Untereinheit C, das an<strong>der</strong>e entsprach<br />

<strong>mit</strong> den Aminosäuren 190 bis 385 <strong>der</strong>en carboxyterminaler Hälfte. Mit den beiden „Hälften“<br />

wurden Overlayblots <strong>mit</strong> F- und G-<strong>Aktin</strong> durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass sowohl<br />

die aminoterminale als auch die carboxyterminale Hälfte <strong>der</strong> Untereinheit C <strong>mit</strong> G-<strong>Aktin</strong> und<br />

<strong>mit</strong> F-<strong>Aktin</strong> interagieren (Abb. 18).<br />

Abb.18 Beide Hälften <strong>der</strong> Untereinheit C reagieren sowohl <strong>mit</strong> F- als auch <strong>mit</strong> G-<strong>Aktin</strong>. Nach SDS-<br />

PAGE wurde die rekombinante aminoterminale (N, Aminosäurereste 1 bis 191) o<strong>der</strong> die carboxyterminale (C,<br />

Aminosäurereste 190 bis 385) Hälfte <strong>der</strong> Untereinheit C auf eine Nitrocellulose-Membran übertragen und da<strong>mit</strong><br />

ein Overlayblot <strong>mit</strong> F- bzw. G-<strong>Aktin</strong> durchgeführt. Gebundenes <strong>Aktin</strong> wurde <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> monoklonalen Antikörper<br />

A-2172 detektiert.<br />

Da<strong>mit</strong> scheint die Untereinheit C zwei offensichtlich gleichwertige <strong>Aktin</strong>-<br />

Bindungsstellen zu besitzen. Dies könnte ihre Eigenschaft, <strong>Aktin</strong>filamente in dicke parallele<br />

Bündel zu packen, erklären (Abb. 19).<br />

Abb.19 Schematische Darstellung <strong>der</strong> Bündelung von <strong>Aktin</strong>filamenten durch zwei Bindungsstellen <strong>der</strong><br />

Untereinheit C.<br />

54


4.2.6. Dimerisierung und Oligomerisierung <strong>der</strong> Untereinheit C<br />

Ergebnisse<br />

Zwei <strong>Aktin</strong>-Bindungsstellen ermöglichen <strong>der</strong> Untereinheit C, <strong>Aktin</strong>filamente zu ver-<br />

netzen. Eine an<strong>der</strong>e Möglichkeit <strong>der</strong> Vernetzung von <strong>Aktin</strong>filamenten besteht grundsätzlich<br />

darin, dass die <strong>Aktin</strong>-bindenden Proteine Dimere o<strong>der</strong> Oligomere bilden (Pfannstiel et al.,<br />

2001). Die Zugabe von DTT führt zur Spaltung von Disulfidbrücken, weswegen die Unter-<br />

einheit C in <strong>der</strong> SDS-PAGE als eine einzige 42 kDa-Bande zu erkennen war. In Abwesenheit<br />

von Reduktions<strong>mit</strong>teln waren tatsächlich hier auch Dimere und Oligomere <strong>der</strong> Untereinheit C<br />

zu sehen (Abb. 20A). Unter oxidierenden Bedingungen bildeten die beiden Hälften <strong>der</strong> Unter-<br />

einheit C ebenfalls Dimere, allerdings keine Oligomere (Abb. 20, B). Dies lässt sich leicht er-<br />

klären, da die aminoterminale Hälfte nur ein Cystein besitzt, und die carboxyterminale Hälfte<br />

zwar über zwei Cysteine verfügt, die allerdings, durch nur eine Aminosäure getrennt, nahe<br />

beieinan<strong>der</strong> liegen.<br />

Abb.20 Die Untereinheit C und ihre beide Hälften bilden Dimere/Oligomere unter oxidierenden Bedingungen.<br />

A, Untereinheit C in Gegenwart o<strong>der</strong> in Abwesenheit von Reduktions<strong>mit</strong>tel (DTT). B, die aminoterminale<br />

(N) und die carboxyterminale ( C) Hälfte <strong>der</strong> Untereinheit C in Gegenwart o<strong>der</strong> in Abwesenheit von DTT.<br />

Coomassie-Färbung nach SDS-PAGE.<br />

Die Zentrifugation <strong>der</strong> nativen Untereinheit C unter oxidierenden Bedingungen in ei-<br />

nem Saccharosedichtegradienten bestätigte, dass sie nicht nur als Monomer vorliegen kann,<br />

son<strong>der</strong>n dass sie auch Di- und Oligomere zu bilden in <strong>der</strong> Lage ist. So befinden sich, entspre-<br />

chend zur Verteilung <strong>der</strong> Standard-Proteine im Saccharosedichtegradienten (Abb. 21A) in den<br />

55


Ergebnisse<br />

Fraktionen 1-5 die Oligomere <strong>der</strong> Untereinheit C, die Fraktionen 6-9 enthalten die Dimere<br />

und die Monomere liegen in den Fraktionen 11-15 vor (Abb. 21B).<br />

Die Stabilität <strong>der</strong> Polymere <strong>der</strong> Untereinheit C wurde am Beispiel <strong>der</strong> Dimere getes-<br />

tet. Dafür wurden die Dimere enthaltenden Fraktionen 7 und 8 zusammengemischt und wie-<br />

<strong>der</strong> auf den gleichen Saccharosedichtegradienten aufgetragen. Nach <strong>der</strong> Zentrifugation war<br />

die Untereinheit C nicht nur in den Fraktionen 7 und 8 zusehen, son<strong>der</strong>n verteilte sich über die<br />

Fraktionen 1 bis 13 (Abb. 21C). Da<strong>mit</strong> sind die Dimere <strong>der</strong> Untereinheit C eine zwar relativ<br />

stabile, aber auch eine dynamische Struktur. Ein großer Teil des Proteins lag als Dimere vor,<br />

ein Teil davon zerfiel zu Monomeren, ein an<strong>der</strong>er Teil bildete Oligomere.<br />

Abb.21 Nachweis <strong>der</strong> Oligomerisierung <strong>der</strong> rekombinanten Untereinheit C im Saccharosedichtegradienten<br />

(siehe 3.1.23.). A, Fraktionen, welche Kaninchenmuskel-Phosphorylase b (97 kDa), Rin<strong>der</strong>serumalbumin<br />

(66 kDa) and Ovalbumin aus Hühner-Eiweiß (45 kDa) enthalten. B, Verteilung <strong>der</strong> Untereinheit C. C, Verteilung<br />

<strong>der</strong> Dimere-enthaltenden Fraktionen nach <strong>der</strong> nächsten Zentrifugation. Silberfärbung nach SDS-PAGE.<br />

Es könnte natürlich sein, dass die Oligomerisierung <strong>der</strong> Untereinheit C unter oxidie-<br />

renden Bedingungen ein konzentrationsabhängiger Prozess ist, und dass die Zahl <strong>der</strong> Mono-<br />

mere <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Verdünnung <strong>der</strong> Untereinheit C steigt. Eine Konzentrationsreihe <strong>der</strong> Unterein-<br />

heit C von 10 µM bis 1 µM zeigte, dass die Verdünnung den Anteil <strong>der</strong> Monomere nicht än-<br />

<strong>der</strong>te (Abb. 22). Mit an<strong>der</strong>en Worten: die Untereinheit C existiert unter oxidierenden Bedin-<br />

gungen und bei Konzentrationen, die auch in <strong>der</strong> Zelle vorkommen (siehe Diskussion S. 65),<br />

immer als eine heterogene Population, die aus Monomeren, Dimeren und Oligomeren besteht.<br />

56


Ergebnisse<br />

Abb.22 Gleichgewicht zwischen Monomeren, Dimeren und Oligomeren <strong>der</strong> Untereinheit C unter oxidierenden<br />

Bedingungen. 10 µM (Spur 1), 5 µM (Spur 2), 2 µM (Spur 3) und 1 µM (Spur 4) Untereinheit C<br />

wurde 1 Stunde auf Eis in 20 mM Tris-HCl, pH 8,1, und 50 mM NaCl inkubiert. Gleiche Aliquots wurden auf<br />

ein SDS-Gel aufgetragen und <strong>mit</strong> Hilfe einer Coomassie-Färbung visualisiert.<br />

Die Fähigkeit <strong>der</strong> Untereinheit C, Dimere und Oligomere zu bilden, erweitert we-<br />

sentlich ihre Möglichkeiten, <strong>Aktin</strong>filamente zu vernetzen. So könnten <strong>Aktin</strong>filamente nicht<br />

nur parallel gebündelt (siehe Abb. 19), son<strong>der</strong>n auch unter unterschiedlichem Winkel zuein-<br />

an<strong>der</strong> gebunden werden ( Abb. 23).<br />

Abb.23 Der Winkel <strong>der</strong> Vernetzung hängt vom Oligomerisierungsgrad <strong>der</strong> Untereinheit C ab.<br />

4.3. Weitere Eigenschaften <strong>der</strong> Untereinheit C: Vorversuche<br />

Um die Rolle <strong>der</strong> Untereinheit C bei <strong>der</strong> Wechselwirkung <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Aktin</strong>-Zytoskelett<br />

besser zu verstehen, wurden Vorversuche in zweierlei Hinsicht begonnen, aber im Rahmen<br />

dieser Doktorarbeit nicht zu Ende geführt. Zum Einen sollte versucht werden, ihre Biosynthe-<br />

se zu beeinflussen, und zum Zweiten wurde getestet, ob die Untereinheit C phosphorylierbar<br />

ist.<br />

57


Ergebnisse<br />

4.3.1. RNA-Interferenz<br />

4.3.1.1. Phänotypische Än<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Raupen<br />

Einsichten über die Rolle <strong>der</strong> Untereinheit C bei <strong>der</strong> Wechselwirkung <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Ak-<br />

tin-Zytoskelett kann man grundsätzlich auch dann erhalten, wenn ihre Expression herunterre-<br />

guliert wird. Zur Erniedrigung <strong>der</strong> Expression wurde ein short interfering RNA-Assay (siR-<br />

NA-Assay) durchgeführt, <strong>der</strong> schon für viele Zelltypen und bei einer Vielzahl von Organis-<br />

men inkl. Insekten <strong>mit</strong> Erfolg Anwendung fand. 170 pmol bzw. 850 pmol Untereinheit C<br />

siRNA wurden in die Raupen im 1. Larvalstadium injiziert. Dabei hatten 850 pmol injizierter<br />

siRNA den gleichen Effekt wie 170 pmol, was dafür spricht, dass die Injektion von 170 pmol<br />

schon den Sättigungsbereich erreichte. Aus diesem Grund wird hier nur die Wirkung <strong>der</strong> Ver-<br />

suche <strong>mit</strong> 170 pmol vorgestellt. Schon am zweiten Tag nach <strong>der</strong> Injektion und während <strong>der</strong><br />

ganzen Zeit <strong>der</strong> larvalen Entwicklung zeigten die behandelten Raupen einen deutlichen Unter-<br />

schied im Körpergewicht gegenüber den unbehandelten Raupen (Abb. 24).<br />

Abb.24 Einfluss <strong>der</strong> Untereinheit C-antisense siRNA auf die Entwicklung von Tabakschwärmerraupen.<br />

170 pmol siRNA wurden in Raupen des 1. Larvalstadiums injiziert (siehe 3.2.6.). Als Kontrolle wurde ein entsprechendes<br />

Volumen des Puffers verwendet. Rechts – behandelte Tiere; links – Kontrolle.<br />

Die behandelten Raupen wuchsen eindeutig langsamer als die Kontrollgruppe, wobei<br />

die Körpermassen an bestimmten Tagen nur 20-30 % im Vergleich zu den unbehandelten<br />

58


Ergebnisse<br />

Raupen betrug (Abb. 25A). Das verlangsamte Wachstum im ersten Larvalstadium führte zur<br />

Verzögerung <strong>der</strong> Häutung <strong>der</strong> behandelten Raupen. So befanden sich am zweitem Tag alle<br />

Tiere <strong>der</strong> Kontrollgruppe schon im zweiten Larvalstadium, während dies nur etwa 60 % <strong>der</strong><br />

behandelten Raupen erreichten (Abb. 25 B).<br />

Abb.25 Entwicklung von Tabakschwärmerraupen nach siRNA-Injektion. A – Än<strong>der</strong>ungen des Körpergewichtes<br />

von Raupen während <strong>der</strong> Entwicklung. Als 100 % wurde das durchschnittliche Körpergewicht von<br />

Raupen aus <strong>der</strong> Kontrollgruppe bezeichnet. B – Dynamik <strong>der</strong> Häutung: Lv – Larvalstadium. Die Daten sind auf<br />

zwei unabhängige Experimente <strong>mit</strong> je 15 Tieren in je<strong>der</strong> Gruppe bezogen. Die Fehlerbalken geben die Standardabweichungen<br />

an.<br />

Die verspätete Häutung führte deshalb zu noch größeren Unterschieden in den Kör-<br />

permassen. Dies führte wie<strong>der</strong>um zu einer noch stärkeren Verzögerung <strong>der</strong> Häutung. So gin-<br />

gen nur ca. 40 %, 15 % bzw. 20 % <strong>der</strong> behandelten Raupen rechtzeitig ins 3., 4. bzw. 5. Lar-<br />

valstadium. Am 12. Tag nach <strong>der</strong> Injektion waren alle Raupen <strong>der</strong> Kontrollgruppe zum Ver-<br />

puppen bereit, während nur etwa 20 % <strong>der</strong> behandelten Tiere diesen Zustand erreicht hatten.<br />

59


Ergebnisse<br />

Es dauerte noch zwei Tage, bis alle behandelten Raupen in den entsprechenden Zustand ka-<br />

men.<br />

Diese Ergebnisse sprechen eindeutig dafür, dass die V-ATPase Untereinheit C eine<br />

essentielle Rolle bei <strong>der</strong> Entwicklung von <strong>Manduca</strong> spielt.<br />

4.3.1.2. Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Struktur des Mitteldarms<br />

Um die Wirkung <strong>der</strong> siRNA genauer zu verstehen, wurden die Mitteldärme am 3.<br />

Tag nach <strong>der</strong> siRNA-Injektion präpariert, Gefrierschnitte angefertigt und diese <strong>mit</strong> Antikör-<br />

pern gegen die Untereinheiten C, A und d immuncytochemisch untersucht.<br />

Der Mitteldarm <strong>der</strong> unbehandelten Raupen sah wie erwartet aus: sowohl <strong>der</strong> Vo-<br />

Komplex (markiert durch die Antikörper gegen die Untereinheit d) als auch V1-Komplex<br />

(markiert durch die Antikörper gegen die Untereinheiten A und C) befanden sich v.a. an <strong>der</strong><br />

Gobletzell-Apikalmembran (Abb. 26, rechts). Die gut entwickelten Goblets waren dicht ne-<br />

beneinan<strong>der</strong> lokalisiert.<br />

Im Mitteldarm <strong>der</strong> behandelten Raupen konnten die fluoreszenzmarkierten Unterein-<br />

heiten und da<strong>mit</strong> die Vo- und V1-Komplexe auch v.a. an <strong>der</strong> Apikalmembran <strong>der</strong> Gobletzellen<br />

detektiert werden, was für funktionelles V1Vo-Holoenzym sprach. Trotz<strong>dem</strong> waren deutliche<br />

Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Struktur des Mitteldarmes bei den behandelten Raupen zu sehen (Abb. 26,<br />

links). So enthielt <strong>der</strong> Mitteldarm vor allem deutlich weniger Gobletzellen, dabei schienen nur<br />

einzelne entsprechend gut entwickelt zu sein, die meisten sahen klein und nicht gewachsen<br />

aus. Mit Hilfe <strong>der</strong> Durchlichtmikroskopie wurde überprüft, ob es wirklich um die Zahl und<br />

Form <strong>der</strong> Gobletzellen ging, o<strong>der</strong> ob die Apikalmembran <strong>der</strong> meisten Gobletzellen keine V-<br />

ATPase enthielt. In <strong>der</strong> Tat stimmte das Bild <strong>der</strong> Goblets im Durchlicht <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Fluoreszenz-<br />

markierung überein (nicht gezeigt), d.h. je<strong>der</strong> Goblet enthielt das V1Vo-Holoenzym. Offen-<br />

sichtlich hatten sich einzelne gut entwickelte Gobletzellen noch vor <strong>der</strong> siRNA-Injektion ge-<br />

bildet. Der Mangel an Untereinheit C nach <strong>der</strong> siRNA-Injektion behin<strong>der</strong>te da<strong>mit</strong> die Ent-<br />

wicklung <strong>der</strong> Gobletzellen bzw. <strong>der</strong> Gobletzell-Apikalmembran. Die gesamte Oberfläche <strong>der</strong><br />

Gobletzell-Apikalmembran bei den behandelten Tieren erschien viel kleiner im Vergleich zur<br />

Kontrollgruppe. Möglicherweise spielt die V-ATPase Untereinheit C beim Entstehen <strong>der</strong><br />

Gobletzell-Apikalmembran und da<strong>mit</strong> bei <strong>der</strong> Entwicklung des funktionellen Mitteldarmes in<br />

<strong>Manduca</strong> eine essenzielle Rolle.<br />

60


Ergebnisse<br />

Abb.26 Injektion von siRNA führt zur Verzögerung <strong>der</strong> Entwicklung des Mitteldarms. Am 3. Tag nach<br />

<strong>der</strong> siRNA-Injektion wurden die Mitteldärme präpariert und als einzelne Stücke in Lawdowsky-Lösung fixiert.<br />

10 µm dicke Gefrierschnitte wurden <strong>mit</strong> polyklonalen Antiseren gegen die Untereinheit C (488-1) (A) bzw. d<br />

(813-3) (C) o<strong>der</strong> <strong>mit</strong> einem monoklonalen Antikörper gegen die Untereinheit A (Klon 221-9) (B) behandelt<br />

(siehe 3.1.1.).<br />

4.3.2. Phosphorylierung <strong>der</strong> Untereinheit C<br />

4.3.2.1. Autophosphorylierung<br />

Viele <strong>Aktin</strong>-bindende Proteine werden in ihrer Aktivität durch Phosphorylierung re-<br />

guliert. Da aus <strong>der</strong> Literatur bekannt war, dass die Untereinheit B <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>-V-ATPase in<br />

Abwesenheit einer Proteinkinase phosphoryliert werden kann (Myers and Forgac, 1993), soll-<br />

te zunächst Entsprechendes auch für die Untereinheit C aus <strong>Manduca</strong> überprüft werden. Dafür<br />

wurde rekombinante Untereinheit C <strong>mit</strong> ATP unterschiedlich lang bei Raumtemperatur inku-<br />

61


Ergebnisse<br />

biert. Nach SDS-PAGE sollte das an Protein gebundene Phosphat im Gel über Farbentwick-<br />

lung nachzuweisen sein. Die Untereinheit C zeigte allerdings, wie Abbildung 27 belegt, im<br />

Gegensatz zu Phosvitin als Positivkontrolle, eindeutig kein Signal.<br />

Abb.27 Untereinheit C besitzt keine Autophosphorylierungs-Aktivität. Rekombinante Untereinheit C (10<br />

µM) wurde <strong>mit</strong> 2 mM ATP (3) o<strong>der</strong> ohne ATP (4) 12 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Nach SDS-PAGE<br />

wurde gebundenes Phosphat <strong>mit</strong> Hilfe einer Phosphoprotein-Färbung (siehe 3.1.24.) im Gel detektiert. 1- Soybean<br />

Trypsin Inhibitor als Negativ-Kontolle und 2 –Phosvitin als Positiv-Kontrolle für Phosphoprotein-Färbung.<br />

4.3.2.2. Phosphorylierung durch Proteinkinase A<br />

Für die Katalyse <strong>der</strong> Phosphorylierung von Proteinen bei Eukaryoten ist die cAMP-<br />

abhängige Proteinkinase A (PKA) von größter Bedeutung (Taylor et al., 1990). Das zytosoli-<br />

sche Vorkommen von freier Untereinheit C bei <strong>Manduca</strong> führte zu <strong>der</strong> Idee, dass ihre<br />

Phosphorylierung möglicherweise durch die PKA kontrollieren werden könnte. In <strong>der</strong> Tat<br />

konnte <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Phosphoprotein-Färbung ein, allerdings äußerst schwaches, Signal bei <strong>der</strong> Un-<br />

tereinheit C, die <strong>mit</strong> PKA inkubiert worden war, detektiert werden (Abb. 28).<br />

Abb.28 Proteinkinase A scheint die Untereinheit C zu phosphorylieren. 10 µg Untereinheit C wurde <strong>mit</strong><br />

50 U katalytischer Untereinheit <strong>der</strong> PKA in 20 mM Hepes (pH 7,5), 0,1 M NaCl, 4 mM MgCl2, 10 mM DTT,<br />

0,1 % NLS und 2 mM ATP 1 Stunde bei 30°C inkubiert. Nach SDS-PAGE wurde die Phosphoprotein-Färbung<br />

(siehe 3.1.24.) und anschließend die Coomassie-Färbung durchgeführt. Histone dienten als Positv-Kontrolle für<br />

die Aktivität <strong>der</strong> PKA.<br />

62


Ergebnisse<br />

Die Wechselwirkung <strong>der</strong> Untereinheit C <strong>mit</strong> <strong>der</strong> katalytischen Untereinheit <strong>der</strong> PKA<br />

wurde <strong>mit</strong>tels Overlayblot überprüft. Ein konzentrationsabhängiges Immunsignal bestätigte<br />

die Interaktion <strong>der</strong> katalytischen PKA-Untereinheit <strong>mit</strong> <strong>der</strong> V-ATPase Untereinheit C aus<br />

<strong>Manduca</strong> (Abb. 29).<br />

Abb.29 Untereinheit C bindet an Proteinkinase A. 1,5 µg bzw. 6 µg katalytische Untereinheit <strong>der</strong> PKA aus<br />

Rind wurden per Slotblot-Technik auf eine Nitrocellulosemembran aufgetragen. Nach einstündigem Blocken in<br />

3 % Gelatine wurde die Blotmembran <strong>mit</strong> 0,35 µM Untereinheit C in Verdünnungspuffer 60 min bei Raumtemperatur<br />

inkubiert. Gebundene Untereinheit C wurde <strong>mit</strong> polyklonalem Antiserum gegen die Untereinheit C (siehe<br />

3.1.13.) detektiert.<br />

Der Ansatz <strong>mit</strong> radioaktivem ATP diente als endgültiger Beweis dafür, dass die Un-<br />

tereinheit C durch PKA phosphoryliert werden kann (Abb. 30). Während ohne PKA keinerlei<br />

Signal zu detektieren war, fand sich in <strong>der</strong>en Gegenwart eine stark markierte Bande phospho-<br />

rylierter Untereinheit C. Auch die PKA war, entsprechend ihrer niedrigeren Konzentration al-<br />

lerdings schwächer, phosphoryliert.<br />

Abb.30 Proteinkinase A phosphoryliert die Untereinheit C. Rekombinante Untereinheit C (6 µM) wurde<br />

<strong>mit</strong> <strong>der</strong> katalytischen Untereinheit <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>-PKA (0,4 µM) in Gegenwart von radioaktivem ATP inkubiert<br />

(siehe 3.1.26.). Nach SDS-PAGE wurde das Gel <strong>mit</strong> Coomassie gefärbt, auf Whatmanpapier getrocknet, über 2<br />

Tage auf einem Phosphoscreen exponiert und schließlich <strong>mit</strong> einem Phosphoimager ausgewertet. 1- 1,16 µg, 2 -<br />

2,32 µg und 3- 3,48 µg Untereinheit C wurden pro Geltasche aufgetragen.<br />

63


5. Diskussion<br />

Diskussion<br />

In Mitteldarm von <strong>Manduca</strong> ist die Plasmamembran-V-ATPase <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Aktin</strong>-<br />

Zytoskelett co-lokalisiert. Die Wechselwirkung <strong>der</strong> V-ATPase <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten wurde<br />

nicht nur für ihre Untereinheit B nachgewiesen, wie dies bei Osteoklasten gezeigt worden war<br />

(Holliday et al., 2000), son<strong>der</strong>n auch für die Untereinheit C. Bei <strong>der</strong> reversiblen Dissoziation<br />

des V1-Komplexes vom membrangebundenen Vo-Komplex trennen sich Untereinheit C und<br />

V1-Komplex größtenteils voneinan<strong>der</strong> und kommen da<strong>mit</strong> beide frei im Zytosol vor<br />

(Wieczorek et al., 2000). Die Reassoziation <strong>der</strong> V-ATPase findet ohne de novo-Synthese <strong>der</strong><br />

Untereinheiten statt, was bedeutet, dass hierfür freie zytosolische Untereinheit C sowie zyto-<br />

solischer V1-Komplex zur Verfügung gestellt werden (Wieczorek et al., 1999).<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wurde gezeigt, dass eine gewisse Menge freier Unterein-<br />

heit C im Zytosol durchwegs vorkommt. Nach Gräf et al. (1996) enthält 1 g Mitteldarm<br />

(Frischgewicht) etwa 0,27 mg V1-Komplex. Der Mitteldarm besteht zu 50 % aus Wasser, von<br />

<strong>dem</strong> die Hälfte im extrazellulären Bereich liegt (Koch and Moffett, 1987). Da<strong>mit</strong> befinden<br />

sich 0,27 mg V1-Komplex in 0,25 g bzw. ca. 0,25 ml Zytosol. Das entspricht einer Konzentra-<br />

tion von etwa 2 µM, wenn man von einer molekularen Masse des V1-Komplexes ohne Unter-<br />

einheit C von ca. 530 kDa ausgeht. Dies bedeutet, dass auch mindestens ca. 2 µM freier Un-<br />

tereinheit C im Zytosol vorkommen sollten.<br />

Zu einem ähnlichen Wert führten Berechnungen, die auf 100 mg als einem durch-<br />

schnittlichen Protein-Gehalt in 1ml Zytosol leben<strong>der</strong> Zellen basierten (Burg, 2000; Stephens<br />

et al., 1991). Der V1-Komplex macht ca. 1 % vom gesamten Protein-Gehalt des Mitteldarms<br />

aus (Gräf et al., 1996). Dies entspricht einer Konzentration von etwa 1,9 µM.<br />

Die berechnete Konzentration von 2 µM dürfte ein unterer Schätzwert sein, da<br />

Goblet-Zellen höchstens 20 % des Zellvolumens im Mitteldarm ausmachen. Daher erscheint<br />

es möglich, dass <strong>der</strong> freie V1-Komplex bzw. die freie Untereinheit C im Zytosol <strong>der</strong> Goblet-<br />

Zellen eine Konzentration von etwa 10 µM aufweisen. Da<strong>mit</strong> liegen die in meinen Versuchen<br />

verwendeten in vitro-Konzentrationen <strong>der</strong> Untereinheit C unter bzw. im Bereich <strong>der</strong> zytosoli-<br />

schen Konzentrationen. Dies macht es wahrscheinlich, dass die freie Untereinheit C tatsäch-<br />

lich ein physiologisch relevanter Interaktionspartner für <strong>Aktin</strong> sein dürfte.<br />

Die freie Untereinheit C kann, wie in dieser Arbeit gezeigt, sowohl an <strong>Aktin</strong>filamen-<br />

te als auch an G-<strong>Aktin</strong> binden. Die Interaktion <strong>mit</strong> G-<strong>Aktin</strong> ist hoch spezifisch und unabhän-<br />

gig vom <strong>Aktin</strong>-Nukleotid-Zustand. Dies unterscheidet die Untereinheit C von den meisten G-<br />

65


Diskussion<br />

<strong>Aktin</strong>-bindenden Proteinen, die entwe<strong>der</strong> ATP-<strong>Aktin</strong> o<strong>der</strong> ADP-<strong>Aktin</strong> vorziehen. So haben<br />

Profilin und ß-Thymosin etwa 10-fach bzw. 100-fach höhere Affinität zum ATP-<strong>Aktin</strong> als<br />

zum ADP-<strong>Aktin</strong> (Sun et al., 1995), während die Proteine <strong>der</strong> ADF/Cofilin Familie o<strong>der</strong> Twin-<br />

filin lieber <strong>mit</strong> ADP-<strong>Aktin</strong> interagieren (Palmgren et al., 2002). Da<strong>mit</strong> könnte die Untereinheit<br />

C ein universales und hochspezifisches G-<strong>Aktin</strong>-bindendes Protein darstellen und eine wich-<br />

tige Rolle für die Dynamik des zytosolischen G-<strong>Aktin</strong>-Pools und da<strong>mit</strong> auch des gesamtes<br />

<strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts spielen. Die Interaktion <strong>mit</strong> F-<strong>Aktin</strong> und vor allem die Fähigkeit, <strong>Aktin</strong>fi-<br />

lamente zu vernetzen, weisen auf vielseitige <strong>Wechselwirkungen</strong> <strong>der</strong> Untereinheit C <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

<strong>Aktin</strong>-Zytoskelett hin.<br />

Die Phosphorylierung <strong>der</strong> Untereinheit C, katalysiert durch die cAMP-abhängige<br />

Proteinkinase A, lässt eine mögliche Schlüssel-Rolle nicht nur bei <strong>der</strong> Regulation <strong>der</strong> rever-<br />

siblen Dissoziation <strong>der</strong> V-ATPase und da<strong>mit</strong> bei <strong>der</strong> Regulation <strong>der</strong> enzymatischen Aktivität<br />

<strong>der</strong> V-ATPase, son<strong>der</strong>n auch bei <strong>der</strong> Regulation <strong>der</strong> Interaktion <strong>der</strong> V-ATPase bzw. <strong>der</strong> freien<br />

Untereinheit C <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Aktin</strong>-Zytoskelett vermuten.<br />

5.1. Interaktion <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten als generelle Eigenschaft von<br />

V-ATPasen<br />

Bei Tabakschwärmerraupen ist die Plasmamembran-V-ATPase <strong>mit</strong> Nicht-Muskel-<br />

<strong>Aktin</strong>filamenten in den apikalen Membranen <strong>der</strong> Malpighi-Gefäße, <strong>der</strong> Speicheldrüsen und<br />

<strong>der</strong> Gobletzellen co-lokalisiert. Die Co-Lokalisation einer V-ATPase <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten<br />

wurde auch bei den Säuger-Osteoklasten während ihrer Aktivierung betrachtet (Lee et al.,<br />

1999). Da sowohl die V-ATPase aus <strong>Manduca</strong> als auch die V-ATPase von Osteoklasten <strong>mit</strong><br />

<strong>Aktin</strong>filamenten interagieren, könnte dies eine generelle Eigenschaft zumindest von Plasma-<br />

membran-V-ATPasen darstellen. Untypisch für ein membrangebundenes Protein ist dabei die<br />

direkte Bindung <strong>der</strong> V-ATPase an <strong>Aktin</strong>filamente, ohne dass Linker-Proteine dazwischenge-<br />

schaltet sind.<br />

Wie im Overlayblot gezeigt worden war, wurde die Wechselwirkung <strong>der</strong> V-ATPase<br />

aus <strong>Manduca</strong> <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten durch die beiden Untereinheiten B und C ver<strong>mit</strong>telt. Dies<br />

wi<strong>der</strong>spricht partiell den Ergebnissen <strong>der</strong> Untersuchungen <strong>mit</strong> <strong>der</strong> V-ATPase aus Oste-<br />

oklasten und Rin<strong>der</strong>nieren, wo nur die Untereinheit B als <strong>Aktin</strong>bindungsstelle detektiert wor-<br />

den war (Holliday et al., 2000). Dieser Unterschied könnte durch die Art <strong>der</strong> Isolierung <strong>der</strong> V-<br />

ATPase, nämlich durch Immunpräzipitation <strong>mit</strong> einem Antikörper gegen Untereinheit E, er-<br />

66


Diskussion<br />

klärt werden. Die dort publizierte Abbildung lässt es als sehr wahrscheinlich erscheinen, dass<br />

nicht, wie angegeben, das VoV1-Holoenzym isoliert wurde, son<strong>der</strong>n vorwiegend <strong>der</strong> zytosoli-<br />

sche V1-Komplex, <strong>der</strong> nur substöchiometrische Menge <strong>der</strong> Untereinheit C enthält (Holliday et<br />

al., 2000). Obwohl die Untereinheit C alleine nur eine relativ niedrige Affinität zu <strong>Aktin</strong>fila-<br />

menten aufweist (Abb. 31), erhöht ihre Anwesenheit im V1-Komplex deutlich die Affinität<br />

des V1Vo-Holoenzyms zu <strong>Aktin</strong> (siehe Abb. 8).<br />

Bindung zum <strong>Aktin</strong> [%]<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0 200 400 600 800 1000 1200<br />

Abb.31 Relative Affinität zu <strong>Aktin</strong>filamenten.<br />

Untereinheit C<br />

V1-Komplex<br />

Holoenzym<br />

Konzentration [nM]<br />

Dieser Befund provoziert die folgende Idee über die möglicherweise essenzielle Rol-<br />

le <strong>der</strong> Untereinheit C bei <strong>der</strong> reversiblen Dissoziation <strong>der</strong> V-ATPase. An <strong>der</strong> Gobletzell-<br />

Apikalmembran könnte das V1Vo-Holoenzym von <strong>Aktin</strong>filamenten stabilisiert und befestigt<br />

werden. Die Interaktion findet durch die Untereinheiten B und C statt und ist da<strong>mit</strong> relativ sta-<br />

bil. Wenn die Untereinheit C die V-ATPase bei <strong>der</strong> Dissozation des V1-Komplexes vom<br />

membrangebundenen Vo-Komplex verlässt, sinkt die Affinität des V1-Komplexes zu den Ak-<br />

tinfilamenten deutlich und genügt nicht mehr, um den V1-Komplex zu binden. Die V1-<br />

Köpfchen fallen ab und dissoziieren ins Zytosol. Während das V1Vo-Holoenzym normaler-<br />

weise <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten am Rand <strong>der</strong> Gobletzell-Apikalmembran co-lokalisiert ist (siehe<br />

Abb. 3), sind nach <strong>der</strong> Dissoziation des V1-Komplexes vom Vo-Komplex keine <strong>Aktin</strong>filamen-<br />

te zusammen <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> V1-Komplex im Zytosol zu sehen (Abb. 32).<br />

67


Diskussion<br />

Abb.32 Immunlokalisierung des V1-Komplexes, <strong>der</strong> Untereinheit C und des F-<strong>Aktin</strong>s. 10 µm dicke Gefrierschnitte<br />

des Mitteldarmes von hungernden Tabakschwärmerraupen wurden <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> monoklonalem Antikörper<br />

221-9 gegen die Untereinheit A (A) bzw. polyklonalem Antiserum 488-1 gegen die Untereinheit C (B)<br />

gefärbt. <strong>Aktin</strong>filamente wurden <strong>mit</strong> FITC-Phalloidin visualisiert (C). a, apikal; b, basal. Mit den Pfeilen ist <strong>der</strong><br />

zytosolische Bereich <strong>der</strong> Gobletzellen bezeichnet. Das Bild wurde mir von Dr. Hans Merzendorfer zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

5.2. Die V-ATPase als Anker des <strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts zur Plasmamembran<br />

Viele lebensnotwendige Eigenschaften von Zellen werden durch die Assoziation des<br />

<strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Plasmamembran bestimmt und reguliert. Dazu gehören nicht nur<br />

die mechanische Stabilität, die Form und Regulation des Volumens, son<strong>der</strong>n auch die Wech-<br />

selwirkung zwischen Zellen durch die Adhäsion und die Bildung von Lamellipodien und Fi-<br />

lopodien, die die Beweglichkeit und Migration bestimmter Zelltypen ermöglichen.<br />

Als Transmembrankomponenten nehmen bei <strong>der</strong> Kopplung <strong>der</strong> <strong>Aktin</strong>filamente <strong>mit</strong><br />

<strong>der</strong> Plasmamembran sowohl die Adhäsions-Transmembranproteine (Sastry and Burridge,<br />

2000) als auch verschiedene Ionen-Transporter teil (Denker and Barber, 2002). Vertreter bei-<br />

<strong>der</strong> Gruppen binden am <strong>Aktin</strong>-Zytoskelett <strong>mit</strong> Hilfe von sogenannten Linker-Proteinen, die<br />

als Adaptoren dienen.<br />

Eines dieser Adaptor-Systeme besteht aus Ankyrin und Spectrin (Bennett and<br />

Baines, 2001). Das an ein Transmembranprotein gebundene Ankyrin interagiert <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

Spectrin, einem Protein, das <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten fest assoziiert ist (Abb. 33A). Ein an<strong>der</strong>es<br />

System bilden die ERM-Proteine (Ezrin, Radixin und Moesin) und die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> für die<br />

Stabilität <strong>der</strong> Blutkörperchen verantwortlichen 4.1-Familie (Bretscher et al., 2000; Chishti et<br />

al., 1998). Diese Proteine haben an ihrem aminoterminalen Ende eine Domäne, die an Trans-<br />

membranproteine bindet, ihr carboxyterminales Ende interagiert aber direkt o<strong>der</strong> über weitere<br />

Adaptoren <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten (Abb. 33, B).<br />

68


Diskussion<br />

Abb.33 Assoziation des <strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Plasmamembran. AP (Adaptor-Protein) stellt die<br />

REM-Proteine und Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> 4.1.-Familie dar.<br />

An <strong>der</strong> Assoziation des <strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Plasmamembran sind verschiede-<br />

ne Arten von Ionen-Transportern wie Antiporter, Ionenkanäle und P-ATPasen beteiligt. So<br />

verankern die spannungsabhängigen Na + -Kanäle die <strong>Aktin</strong>filamente <strong>mit</strong> Hilfe von Ankyrin an<br />

<strong>der</strong> Plasmamembran von Gehirn-Neuronen (Srinivasan et al., 1988), und die Amilorid-<br />

sensitiven Na + -Kanäle tun dasselbe in den Mikrovilli von Epithelzellen (S<strong>mit</strong>h et al., 1995).<br />

Beispiele für Ionen-Transporter sind Na + /H + -Antiporter (Denker et al., 2000), Na + /Ca 2+ -<br />

Antiporter (Reeves et al., 1996) und AE1-, AE2- und AE3- Isoformen <strong>der</strong> Anionen-<br />

Austauscher in Erythrozyten (Jons and Drenckhahn, 1992; Denker and Barber, 2002; Jons and<br />

Drenckhahn, 1998). Wie schon erwähnt, können auch P-ATPasen das <strong>Aktin</strong>-Zytoskelett an<br />

<strong>der</strong> Plasmamembran festhalten. Am besten sind dabei die Na + /K + - und die H + /K + -ATPasen<br />

untersucht (Kraemer et al., 2003; Agnew et al., 1999; Alper et al., 1994; Festy et al., 2001).<br />

Die Na + /K + -ATPase interagiert über Ankyrin <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Spectrin-<strong>Aktin</strong>-Zytoskelett, die H + /K + -<br />

ATPase dagegen benötigt dafür Ezrin als Linker.<br />

In <strong>der</strong> Literatur gibt es eine einzige Publikation über eine direkte Interaktion zwi-<br />

schen <strong>Aktin</strong>filamenten und einem Ionen-Transporter. Dabei handelt sich um die Na + /K + -<br />

ATPase aus <strong>dem</strong> Cortex <strong>der</strong> Ratten-Niere (Cantiello, 1995). Die Interaktion <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong> wurde<br />

per Overlayblot detektiert. Dabei wurde die Membran <strong>mit</strong> 24 µM <strong>Aktin</strong> in einem Puffer ohne<br />

Block-Protein über Nacht inkubiert. Die viel zu hoch eingesetzte Konzentration des <strong>Aktin</strong>s,<br />

die Abwesenheit eines Blockproteins und die lange Zeit <strong>der</strong> Inkubation sprechen eindeutig für<br />

69


Diskussion<br />

eine unspezifische Interaktion <strong>der</strong> Na + /K + -ATPase <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>. Die postulierte Bindung wurde<br />

darüber hinaus <strong>mit</strong> keiner an<strong>der</strong>en Methode überprüft.<br />

Da<strong>mit</strong> bleiben die V-ATPasen die einzige Klasse von Transmembranproteinen, die<br />

<strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong> direkt interagieren. Diese Eigenschaft stellt sie als einen attraktiven Anker des Ak-<br />

tin-Zytoskeletts zur Plasmamembran dar. So kommt die V-ATPase in <strong>der</strong> Gobletzell-<br />

Apikalmembran <strong>mit</strong> 5.000 Kopien/µm 2 vor (Wieczorek et al., 2003). Eine so hohe Dichte lässt<br />

wenig Platz für an<strong>der</strong>e Transmembranproteine, die über Linker-Proteine an das <strong>Aktin</strong>-<br />

Zytoskelett binden könnten. Tatsächlich konnten nach SDS-PAGE gereinigter Gobletzell-<br />

Apikalmembranen außer den Untereinheiten <strong>der</strong> V-ATPase keine deutlichen Mengen von zu-<br />

sätzlichen Proteinen detektiert werden (Wieczorek et al., 1991). Die Na + /K + -ATPase, die im<br />

Mitteldarm von Drosophila an Ankyrin bindet und dadurch das <strong>Aktin</strong>-Zytoskelett an die<br />

Plasmamembram koppelt (Baumann, 2001), ist im Mitteldarm von <strong>Manduca</strong> vollständig ab-<br />

wesend (Jungreis and Vaughan, 1977). Aufgrund dieser Fakten erscheint eine Anker-Funktion<br />

<strong>der</strong> V-ATPase für das <strong>Aktin</strong>-Zytoskelett als gut mögliche und plausible Alternative.<br />

5.3. Vergleich <strong>der</strong> Untereinheit C <strong>mit</strong> regulatorischen <strong>Aktin</strong>-bindenden<br />

Proteinen<br />

Die übersichtlichste Einteilung regulatorischer <strong>Aktin</strong>-binden<strong>der</strong> Proteine dürfte die<br />

Klassifizierung nach <strong>der</strong>en Funktionen sein. So kennt man Capping-Proteine, <strong>Aktin</strong>filament-<br />

stabilisierende Proteine wie Tropomyosin, G-<strong>Aktin</strong>-bindende Proteine, Proteine <strong>der</strong><br />

ADF/Cofilin Familie und Crosslinking-Proteine. Mit manchen dieser Proteine teilt die V-<br />

ATPase Untereinheit C aus <strong>Manduca</strong> einige Eigenschaften.<br />

Typische Vertreter <strong>der</strong> Monomer (G-<strong>Aktin</strong>)-bindenden Proteine sind Profilin und bei<br />

Vertebraten auch ß-Thymosin. Sie sind etwa 15 kDa bzw. 5 kDa große Proteine, die eine hohe<br />

Affinität (Kd von 0,3 - 0,6 µM) zum ATP-G-<strong>Aktin</strong> haben (Carlier et al., 1993; Pantaloni and<br />

Carlier, 1993). Zum ADP-G-<strong>Aktin</strong> hat ß-Thymosin eine 100-fach schwächere Affinität und<br />

bindet es da<strong>mit</strong> unter zytosolischen Bedingungn praktisch überhaupt nicht. Profilin bindet<br />

ADP-G-<strong>Aktin</strong> zwar nur <strong>mit</strong> einer Kd von ca. 3,7 µM, katalysiert dabei aber den Umtausch des<br />

ADP zu ATP (Goldschmidt-Clermont et al., 1992). An ß-Thymosin gebundenes ATP-G-<br />

<strong>Aktin</strong> kann nicht polymerisieren und ist auf diese Weise <strong>der</strong> Dynamik des <strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts<br />

entzogen (Weber et al., 1992; Yu et al., 1993). Profilin-gebundenes ATP-G-<strong>Aktin</strong> könnte am<br />

„Plus“-Ende <strong>der</strong> <strong>Aktin</strong>filamente binden, aber da diese in vivo an ihren „Plus“-Enden <strong>mit</strong> Cap-<br />

70


Diskussion<br />

ping-Proteinen überwiegend geschützt sind, bildet es dadurch einen Pool unpolymerisierten<br />

<strong>Aktin</strong>s. Auf diese Weise wird die Verlängerung <strong>der</strong> <strong>Aktin</strong>filamente gehemmt. Auf <strong>der</strong> ande-<br />

ren Seite ist dieser Pool eine Quelle für ATP-G-<strong>Aktin</strong>, das bei Än<strong>der</strong>ungen physiologischer<br />

Bedingungen für die Polymerisation bereits vorliegt. Die V-ATPase Untereinheit C bindet<br />

ebenfalls an <strong>Aktin</strong>-Monomere. Dabei unterscheidet sie kaum zwischen ATP- und ADP-<strong>Aktin</strong><br />

und bindet beide Formen <strong>mit</strong> einer sehr hohen Affinität (Kd = 0,52 µM für ATP-<strong>Aktin</strong> bzw.<br />

0,62 µM für ADP-<strong>Aktin</strong>). Ähnlich zum Profilin-<strong>Aktin</strong>-Komplex ist das an Untereinheit C-<br />

gebundene ATP-G-<strong>Aktin</strong> polymerisierungsfähig und zeigte in Lichtstreuungsexperimenten<br />

eine wesentliche Beschleunigung des Wachstums <strong>der</strong> <strong>Aktin</strong>filamente.<br />

Im Gegensatz zu den genannten G-<strong>Aktin</strong>-bindenden Proteinen interagiert die Unter-<br />

einheit C auch <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten. Die Wechselwirkung <strong>mit</strong> sowohl G- als auch F-<strong>Aktin</strong> ge-<br />

hört zu den typischen Eigenschaften <strong>der</strong> Proteine aus <strong>der</strong> ADF/Cofilin Familie (Sun et al.,<br />

1995). Diese Proteine binden an <strong>Aktin</strong>filamente <strong>mit</strong> einer Stöchiometrie von 1 Molekül pro 1<br />

F-<strong>Aktin</strong>-Monomer (Nishida et al., 1984) und depolymerisieren <strong>Aktin</strong>filamente. Die Depoly-<br />

merisierung scheint durch den pH-Wert reguliert zu werden: bei einem pH von 7,5 bis 8,5 zer-<br />

legen die ADF/Cofiline die <strong>Aktin</strong>filamente schnell und vollständig, während sie bei relativ<br />

niedrigen pH-Werten von 6,0 bis 7,5 diese Aktivität verlieren und ganz im Gegensatz sehr<br />

stabil an <strong>Aktin</strong>filamente binden (Yonezawa et al., 1985). Ähnlich wie die ADF/Cofiline bin-<br />

det die Untereinheit C an <strong>Aktin</strong>filamente <strong>mit</strong> einer Stöchiometrie von 1 zu 1. Dieser Wert<br />

scheint vertrauenswürdig zu sein, da die Co-Pelletierungsversuche unter reduzierenden Be-<br />

dingungen durchgeführt wurden und so<strong>mit</strong> die Untereinheit C nur als Monomer vorliegen<br />

konnte. Im Gegensatz zur Situation bei den ADF/Cofilinen hatten pH-Än<strong>der</strong>ungen von 6,0<br />

bis 8,5 keinen Einfluss auf die Eigenschaften <strong>der</strong> Untereinheit C, was bedeutet, dass sie kei-<br />

nerlei <strong>Aktin</strong>-Depolymerisierungs-Aktivität aufwies; ganz im Gegensatz stabilisierte die Un-<br />

tereinheit C die <strong>Aktin</strong>filamente bei je<strong>dem</strong> getesteten pH-Wert.<br />

Die Eigenschaft <strong>der</strong> Untereinheit C, <strong>Aktin</strong>filamente zu bündeln, kann grundsätzlich<br />

durch ihre zwei <strong>Aktin</strong>bindungsstellen erklärt werden. Da sie ein langestrecktes Molekül ist<br />

(Armbrüster et al., 2004), dessen N- und C-Termini, wie die Röntgenstrukturanalyse <strong>mit</strong> einer<br />

Auflösung von 0,175 nm ergab, nahe beieinan<strong>der</strong> liegen und einen möglicherweise <strong>Aktin</strong>-<br />

bindenden „Fuß“ bilden (Drory et al., 2004), erfor<strong>der</strong>t dies aber, dass im <strong>mit</strong>tleren Bereich des<br />

Moleküls, also im Hals o<strong>der</strong> Kopf, eine zweite <strong>Aktin</strong>bindestelle vorkommt. Dies kann zur<br />

Zeit we<strong>der</strong> bestätigt noch ausgeschlossen werden. Die Bündelung von <strong>Aktin</strong>filamenten kann<br />

aber grundsätzlich auch über oligomerisierte C-Untereinheiten erfolgen. In einem solchen Fall<br />

71


Diskussion<br />

ergibt sich auch die Möglichkeit variabler Abstände <strong>der</strong> <strong>Aktin</strong>filamente sowie einer dreidi-<br />

mensionalen Vernetzung <strong>der</strong> Filamente.<br />

Die ADF/Cofiline haben zwar nur eine <strong>Aktin</strong>-Bindungsstelle, aber sie sind auch fä-<br />

hig, Dimere und Oligomere zu bilden. Dabei zeigen entstehende Dimere und Oligomere die<br />

Tendenz, <strong>Aktin</strong>filamente zu vernetzen (Pfannstiel et al., 2001). Die Vernetzungsfähigkeit <strong>mit</strong><br />

<strong>Aktin</strong>filamenten ist die einzige und deswegen prominente Funktion weiterer sogenannter<br />

Crosslinking-Proteine. Unter diesen Proteinen gibt es solche wie Fimbrin, welche zwei <strong>Aktin</strong>-<br />

Bindungsstellen besitzen und solche wie α-<strong>Aktin</strong>in, welche zwar nur eine <strong>Aktin</strong>-<br />

Bindungsstelle haben, aber nach Dimerisierung <strong>Aktin</strong>filamente vernetzen (Ayscough, 1998).<br />

Die Art und Weise, wie <strong>Aktin</strong>filamente gebündelt werden, hängt von den konkreten Eigen-<br />

schaften eines Crosslinking-Proteins ab. So strukturiert beispielweise das 68 kDa-große<br />

Fimbrin die <strong>Aktin</strong>filamente in straffe parallele Bündel <strong>mit</strong> einem Abstand zwischen den Fila-<br />

menten von ca. 14 nm (Matsudaira et al., 1983). Wenn die <strong>mit</strong> einer Länge von ca. 10 nm<br />

(Drory et al., 2004) langgestreckte V-ATPase Untereinheit C <strong>Aktin</strong>-Bindungsstellen am<br />

Kopf- und Fußteil besitzt, würde dies zu ähnlich straffen Bündeln führen.<br />

Abb.34 Regulation <strong>der</strong> Abstände zwischen den <strong>Aktin</strong>filamenten bei Bündelung <strong>mit</strong> α-<strong>Aktin</strong>in<br />

(nach Meyer and Aebi, 1990).<br />

72


Diskussion<br />

Dimere des 100 kDa großen α-<strong>Aktin</strong>ins packen <strong>Aktin</strong>filamente in Bündel, und <strong>der</strong><br />

Abstand zwischen den <strong>Aktin</strong>filamenten wird durch verschiedene sekundäre Faktoren wie<br />

Temperatur, Mg 2+ -Konzentration usw. reguliert (Meyer and Aebi, 1990) (Abb. 34).<br />

Dimere eines an<strong>der</strong>en Crosslinking-Proteins, nämlich des Filamins (Monomer: 270<br />

kDa), vernetzen <strong>Aktin</strong>filamente überwiegend unter einem rechtem Winkel und sorgen vor al-<br />

lem für die maschenähnlichen Strukturen im <strong>Aktin</strong>-Zytoskelett (Matsudaira, 1994; van <strong>der</strong><br />

Flier and Sonnenberg, 2001). Ähnliches könnte auch auf den Fall <strong>der</strong> Untereinheit C zutref-<br />

fen, wenn diese Dimere o<strong>der</strong>/und Oligomere bildet.<br />

5.4. <strong>Aktin</strong>-Bindungsstellen <strong>der</strong> Untereinheit C<br />

Die Vielfalt <strong>Aktin</strong>-binden<strong>der</strong> Proteine entstand offensichtlich durch Mutationen und<br />

Genduplikationen relativ weniger <strong>Aktin</strong>-Bindungsmotive (Lappalainen et al., 1998), wobei<br />

die Calponin-Homologie-Domäne, die ß-Thymosin-ähnliche Domäne, die Gelsolin-<br />

Homologie-Domäne und die ADF/Cofilin-Homologie-Domäne die meist verbreiteten Motive<br />

sind.<br />

Die Calponin-Homologie-Domäne (ca. 110 Aminosäuren) ist ein typisches Motiv,<br />

das in Crosslinking-Proteinen wie Fimbrin, α-<strong>Aktin</strong>in, Dystrophin, Spectrin, Cortexillin ver-<br />

treten ist (Banuelos et al., 1998; Hartwig, 1994; Puius et al., 1998). Die hoch konservierte ß-<br />

Thymosin-Domäne von etwa 5 kDa stellt das kleinste <strong>der</strong> <strong>Aktin</strong>-bindenden Motive dar (Van<br />

Troys et al., 1999). Sogenannte Severing-Proteine, die an <strong>Aktin</strong>filamente binden, sie brechen<br />

und schließlich häufig das neu entstehende „Plus“-Ende durch „Capping“ schützen, o<strong>der</strong> die<br />

typischen Capping-Proteine, die keine Aktivität besitzen, <strong>Aktin</strong>filamente zu brechen, haben in<br />

ihrer Struktur drei bis sechs Gelsolin-Homologie-Domänen à 15 kDa (Matsudaira and Jan-<br />

mey, 1988; Puius et al., 1998; Weeds and Maciver, 1993). Zu den genannten Gruppen gehö-<br />

ren z.B. Proteine wie Gelsolin, Severin, Villin, Fragmin, Adseverin o<strong>der</strong> Scin<strong>der</strong>in (Puius et<br />

al., 2000). Die ADF/Cofilin-Homologie-Domäne ist grundsätzlich die einzige Klasse <strong>der</strong> Ak-<br />

tin-Bindungsmotive, die sowohl G- als auch F-<strong>Aktin</strong> bindet. Da<strong>mit</strong> erfüllt sie eine <strong>der</strong> wich-<br />

tigsten Eigenschaften <strong>der</strong> Untereinheit C. Die <strong>Aktin</strong>-Depolymerizations-Faktoren (ADF) und<br />

die Cofiline sind etwa 13-20 kDa groß (Bamburg, 1999) und enthalten nur eine <strong>Aktin</strong>-<br />

bindende Domäne. Das kleinste Mitglied dieser Familie ist das ADF aus Toxoplasma gondii,<br />

welches aus nur 118 Aminosäureresten (13 kDa) besteht und nur die hochkonservierten Be-<br />

reiche enthält (Allen et al., 1997). Es gibt aber auch eine Gruppe von Proteinen, die zwei<br />

73


Diskussion<br />

ADF/Cofilin-Homologie-Domänen besitzen (Lappalainen et al., 1998), die sogenannten<br />

Twinfiline. Sie sind etwa 40 kDa große G-<strong>Aktin</strong>-bindende Proteine, die <strong>Aktin</strong>filamente we<strong>der</strong><br />

depolymerisieren noch überhaupt an sie binden können (Ojala et al., 2002; Wahlström et al.,<br />

2001).<br />

Um Muster einer <strong>der</strong> bekannten <strong>Aktin</strong>-bindenden Domänen in einem Protein zu er-<br />

kennen, sollte die sekundäre und tertiäre Struktur dieses Proteins unbedingt bekannt sein, da<br />

große Unterschiede in den Aminosäuresequenzen bestehen können. So weisen zum Beispiel<br />

die Primärstrukturen <strong>der</strong> Vertreter <strong>der</strong> ADF/Cofilin-Familie aus verschiedenen Tierarten z.T.<br />

Identitäten von nur 20-30 % auf (Bamburg, 1999), besitzen aber in einem bestimmten Bereich<br />

die gleiche dreidimensionale Anordnung einer α-Helix und eines ß-Faltblatts (Lappalainen et<br />

al., 1998).<br />

In Hinblick auf die V-ATPase Untereinheit C ist nur die <strong>der</strong> Hefe bisher kristallisiert<br />

und, wie schon erwähnt, <strong>mit</strong> einer Auflösung von 0,175 nm analysiert worden (Drory et al.,<br />

2004). Das längliche Protein besteht zu ca. 64 % aus α-helicalen Strukturen (Armbrüster et<br />

al., 2004) und besitzt, wie ebenfalls schon erwähnt, drei Domänen, nämlich einen Fuß-, einen<br />

Hals- und einen Kopfteil (Drory et al., 2004). Kopf und Fuß haben beide eine globuläre Form,<br />

bestehen jeweils aus vier antiparalellen β-Faltblättern und zwei dazwischen liegenden α-<br />

Helices und sind durch einen länglichen Hals, <strong>der</strong> im Wesentlichen aus zwei sehr langen anti-<br />

parallelen α-Helices besteht, <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong> verbunden. Die Autoren diskutieren eine gewisse<br />

dreidimensionale Ähnlichkeit eines Teils des Fußes <strong>mit</strong> Gelsolin. Lei<strong>der</strong> zeigt die Unterein-<br />

heit C <strong>der</strong> Bäckerhefe nur etwa 35 % Identität und etwa 56 % Ähnlichkeit zur Untereinheit C<br />

aus <strong>Manduca</strong>. Außer<strong>dem</strong> wurde bei <strong>der</strong> Hefe bisher keine Interaktion zwischen <strong>der</strong> V-ATPase<br />

und <strong>Aktin</strong>filamenten nachgewiesen (Xu and Forgac, 2001). Zukünftige Untersuchungen soll-<br />

ten diese Frage klären.<br />

Der Vergleich <strong>der</strong> Aminosäuresequenz <strong>der</strong> V-ATPase Untereinheit C aus <strong>Manduca</strong><br />

<strong>mit</strong> den Aminosäurensequenzen typischer <strong>Aktin</strong>-binden<strong>der</strong> Proteine führte nicht zur Detektion<br />

einer <strong>der</strong> oben beschriebenen <strong>Aktin</strong>-bindenden Domänen. Nur sehr kurze Abschnitte <strong>der</strong> Un-<br />

tereinheit C zeigten eine gewisse Ähnlichkeit zu Aminosäurensequenzen von Proteinen wie<br />

Cofilin, Fimbrin o<strong>der</strong> α-<strong>Aktin</strong>in. Diese eher negativen Befunde sind daher noch kein Grund,<br />

weitere Spekulationen über mögliche <strong>Aktin</strong>-bindende Motive anzustellen.<br />

Die Gehirn- und Nieren-Isoformen <strong>der</strong> humanen V-ATPase Untereinheit B enthalten<br />

eine elf Aminosäuren lange Sequenz, die kürzlich als Profilin-ähnliches <strong>Aktin</strong>-bindendes Mo-<br />

tiv bezeichnet wurde (Chen et al., 2004). Die Autoren konnten zeigen, dass das entsprechende<br />

74


Diskussion<br />

Motiv <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten interagiert und dass es sich Profilin gegenüber kompetitiv in <strong>der</strong><br />

<strong>Aktin</strong>bindung verhält. Passend dazu zeigte eine heterolog exprimierte Untereinheit B <strong>mit</strong> ei-<br />

nem Spacer an Stelle <strong>der</strong> Profilin-ähnlichen Sequenz keine <strong>Aktin</strong>-Bindung. Der Profilin-<br />

ähnliche Abschnitt existiert auch in den B-Untereinheiten an<strong>der</strong>er Organismen inklusive<br />

<strong>Manduca</strong> (Abb. 35).<br />

Die V-ATPase Untereinheit C aus <strong>Manduca</strong> besitzt ebenfalls einen Bereich, <strong>der</strong> nicht<br />

nur zu 55 % identisch <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Profilin-ähnlichen Motiv <strong>der</strong> humanen Untereinheit B ist, son-<br />

<strong>der</strong>n auch ein für die <strong>Aktin</strong>-Bindung essentielles Phenylalanin enthält (Abb. 35). Diese Stelle<br />

entspricht den Aminosäuren 276-286 <strong>der</strong> Untereinheit C aus <strong>Manduca</strong> und könnte eventuell<br />

für die Interaktion ihrer C-terminalen Hälfte <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong> verantwortlich sein. In diesen 11 Ami-<br />

nosäuren ist die Untereinheit C aus <strong>Manduca</strong> zu 100 % identisch <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Untereinheit C von<br />

Insekten wie Anopheles gambiae und Drosophila melanogaster o<strong>der</strong> von Säugetieren wie<br />

Homo sapiens, Mus musculus und Bos taurus. Die entsprechenden Bereiche <strong>der</strong> Aminosäure-<br />

sequenzen aus Arabidopsis taliana und Saccharomyces cerevisiae zeigen dagegen nur 27 %<br />

bzw. 18% Identität gegenüber <strong>Manduca</strong>, wobei auch noch das für die Interaktion <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong><br />

entscheidende Phenylalanin fehlt. Dies impliziert, dass die V-ATPase Untereinheit C aus<br />

Pflanzen o<strong>der</strong> Hefen möglicherweise nicht o<strong>der</strong> aber über an<strong>der</strong>e Domänen <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Aktin</strong>-<br />

Zytoskelett interagiert. Auch diese Frage müssen zukünftige Untersuchungen klären.<br />

Untereinheit B Untereinheit C<br />

Homo sapiens<br />

55 GPLVILDHVKF 277 GPLVRWLKVNF<br />

<strong>Manduca</strong> <strong>sexta</strong><br />

38 GPLVILDEVKF 276 GPLVRWLKVNF<br />

Caenorhabditis elegans<br />

37 GPLVILNDVKF 279 APLIRWLKINF<br />

Arabidopsis taliana<br />

28 GPLVILEKVKG 276 SSLLQWCYTSY<br />

Saccharomyces cerevisiae<br />

36 GPLVILEKVKF 286 VQLVRLAKTAY<br />

Abb.35 Profilin-ähnliches Motiv in den V-ATPase Untereinheiten B und C.<br />

75


Diskussion<br />

5.5. Biologische Rolle <strong>der</strong> Untereinheit C<br />

Obwohl ihre cDNA schon vor nahezu eineinhalb Jahrzehnten kloniert worden war<br />

(Nelson et al., 1990), bleibt die Funktion <strong>der</strong> Untereinheit C bis heute nicht gut verstanden.<br />

Das mag daran liegen, dass es, im Gegensatz zu den Untereinheiten A, B o<strong>der</strong> <strong>dem</strong> Proteoli-<br />

pid, für die Untereinheit C <strong>der</strong> V-ATPasen kein Pendant bei den F-ATPasen gibt (Nelson,<br />

1989; Nelson and Taiz, 1989).<br />

Ähnlich wie einige an<strong>der</strong>e Untereinheiten <strong>der</strong> V-ATPase wird die Untereinheit C <strong>der</strong><br />

Hefe von einem einzelnen Gen kodiert (Hirata et al., 1990; Kane et al., 1989; Nelson and Nel-<br />

son, 1989). Die Maus hingegen verfügt über zwei Gene für die Untereinheit C, C1 und C2;<br />

das Produkt des C1-Gens ist ein ubiquitäres Protein und wird überall exprimiert, das Produkt<br />

des C2-Gens ist dagegen nur in Lunge und Niere zu finden (Sun-Wada et al., 2003a). Inzwi-<br />

schen weiß man, dass durch alternatives mRNA-Spleißen zwei Varianten <strong>der</strong> Untereinheit C2<br />

entstehen können. Die C2a-Untereinheit befindet sich in <strong>der</strong> Lunge, die C2b-Untereinheit ist<br />

in <strong>der</strong> Niere lokalisiert. In Hefezellen heterolog exprimierte C2a- o<strong>der</strong> C2b-Isoformen führen<br />

zu niedrigeren Km(ATP)-Werten <strong>der</strong> V-ATPase (126 bzw. 110 µM) und einem schwächeren<br />

Protonentransport als die heterolog exprimierte C1-Untereinheit <strong>mit</strong> einer Km(ATP) von 194<br />

µM o<strong>der</strong> die intrinsische Hefe-Untereinheit C, Vma5p, <strong>mit</strong> einer Km(ATP) von 192 µM (Sun-<br />

Wada et al., 2003b). Allgemein ist die V-ATPase Untereinheit C ein relativ gut konserviertes<br />

Protein. So ist die Aminosäurensequenz aus <strong>Manduca</strong> bis zu 56 % bzw. 35 % identisch <strong>mit</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong> Untereinheit C aus H. sapiens bzw. S. cerevisia.<br />

Assoziations-Studien <strong>mit</strong> <strong>der</strong> V-ATPase aus Clathrin-Vesikeln des Rin<strong>der</strong>hirns zeig-<br />

ten, dass die Untereinheit C nicht essentiell für die Assoziation an<strong>der</strong>er Untereinheiten zum<br />

V1-Komplex ist und dass ihre Abwesenheit we<strong>der</strong> die Assoziation von V1- und Vo-<br />

Komplexen noch den Protonentransport verhin<strong>der</strong>t; vielmehr ist sie für die Stabilität und ma-<br />

ximale Aktivität des V-ATPase-Holoenzyms verantwortlich (Puopolo et al., 1992). Für die<br />

Stabilität <strong>der</strong> V-ATPase sind kleine Bereiche im C-Terminus <strong>der</strong> Untereinheit C verantwort-<br />

lich, wie Mutationsexperimente <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Hefe zeigten (Curtis et al., 2002). Fehlt die Unterein-<br />

heit C, fällt die Enzymaktivität um ca. 50 %. Außer<strong>dem</strong> verhält sich die V-ATPase ohne Un-<br />

tereinheit C labil gegenüber Detergenzien o<strong>der</strong> auch bei <strong>der</strong> Immunpräzipitation (Puopolo et<br />

al., 1992). Immunpräzipitationsversuche <strong>mit</strong> Hefemutanten bestätigten die Aussage, dass die<br />

Untereinheit C für das Entstehen des V1-Komplexes nicht benötigt wird (Doherty and Kane,<br />

1993). Resultate an<strong>der</strong>er Versuche <strong>mit</strong> <strong>der</strong> V-ATPase aus <strong>der</strong> Hefe scheinen hingegen in ei-<br />

76


Diskussion<br />

nem gewissen Wi<strong>der</strong>spruch zu den obigen Ergebnissen zu stehen. So führte die Ausschaltung<br />

des VMA5-Gens zum Entstehen von Zellen <strong>mit</strong> typischem V-ATPase Null (VMA - )-Phänotyp,<br />

die bei pH 7 nicht lebensfähig waren. In <strong>der</strong> Vakuole <strong>der</strong> VMA5∆-Hefen wurde keine V-<br />

ATPase Aktivität nachgewiesen und es wurden auch kaum V1-Komplexe an <strong>der</strong> Membran de-<br />

tektiert (Beltran et al., 1992; Ho et al., 1993). Auf jeden Fall bestätigen die geschil<strong>der</strong>ten Be-<br />

funde die essenzielle Rolle <strong>der</strong> Untereinheit C für eine voll funktionsfähige V-ATPase.<br />

Die Injektion <strong>der</strong> Untereinheit C-siRNA in Tabakschwärmerraupen führte zur Ver-<br />

zögerung des Wachstums und, als Folge, <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Raupen. Die Immunfärbung<br />

von Gefrierschnitten detektierte einen deutlichen Unterschied in <strong>der</strong> Zahl und Größe <strong>der</strong><br />

Gobletzellen zwischen behandelten Raupen und Tieren aus <strong>der</strong> Kontrollgruppe. Der Mittel-<br />

darm <strong>der</strong> behandelten Raupen enthielt nicht nur weniger Gobletzellen insgesamt, son<strong>der</strong>n die<br />

Goblets selbst sahen eindeutig kleiner aus. Mit an<strong>der</strong>en Worten: die gesamte Oberfläche <strong>der</strong><br />

Gobletzell-Apikalmembranen war bei behandelten Raupen wesentlich kleiner als bei unbe-<br />

handelten Tieren. Dies sollte logischerweise die Nahrungsaufnahme und da<strong>mit</strong> das Wachstum<br />

<strong>der</strong> Raupen hemmen. Obwohl die genauen Mechanismen, die zu den betrachteten Phänome-<br />

nen führen, unbekannt bleiben, ist klar, dass die Untereinheit C für das rechtzeitige Entstehen<br />

von funktionsfähigen Gobletzell-Apikalmembranen im Mitteldarm von <strong>Manduca</strong> unbedingt<br />

notwendig ist.<br />

Die Untereinheit C ist einzige V-ATPase Untereinheit, die sich vom V1-Komplex bei<br />

seiner Dissoziation vom Vo-Komplex trennt und frei im Zytosol vorkommt. Dabei kann sie,<br />

wie in dieser Arbeit berechnet, in den Gobletzellen von <strong>Manduca</strong> eine Konzentration von bis<br />

zu 10 µM erreichen. Ein solch hoher Gehalt im Zytosol macht die Untereinheit C zu einem<br />

hervoragenden Kandidaten für die Wechselwirkung <strong>mit</strong> an<strong>der</strong>en Proteinen und da<strong>mit</strong> gegebe-<br />

nenfalls auch für die Regulation <strong>der</strong> V-ATPase-Aktivität. So wurde in dieser Arbeit gezeigt,<br />

dass die Untereinheit C <strong>mit</strong> Proteinkinase A und <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong> interagiert. Die Phosphorylierbar-<br />

keit <strong>der</strong> Untereinheit C verstärkt die Möglichkeit einer Schlüsselrolle <strong>der</strong> Untereinheit C bei<br />

<strong>der</strong> Kontrolle verschiedener Prozesse in <strong>der</strong> Zelle.<br />

Die Fähigkeit zur Interaktion <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong> weist auf eine möglicherweise bedeutende<br />

Rolle <strong>der</strong> Untereinheit C für die Dynamik des <strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts in <strong>der</strong> Zelle hin. Die Unter-<br />

einheit C bindet sowohl monomeres <strong>Aktin</strong> als auch <strong>Aktin</strong>filamente, wobei sie nicht zwischen<br />

<strong>dem</strong> ATP- und <strong>dem</strong> ADP-Zustand des <strong>Aktin</strong>s und da<strong>mit</strong> zwischen den „Plus“- und „Minus“-<br />

Enden <strong>der</strong> Filamente unterscheidet. Dies und die nachgewiesene Aktivität, <strong>Aktin</strong>filamente zu<br />

77


Diskussion<br />

vernetzen, weist die Untereinheit C als einen hervorragenden Kandidaten für das Crosslinking<br />

<strong>der</strong> <strong>Aktin</strong>filamente in den Mikrovilli und im apikalen terminalen Netz <strong>der</strong> Gobletzellen aus.<br />

5.6. Phosphorylierung <strong>der</strong> Untereinheit C: Fakten und Spekulationen<br />

Die posttranslationale Modifizierung von Proteinen durch Phosphorylierung gehört<br />

zu den prinzipiellen regulatorischen Mechanismen <strong>der</strong> Zelle (Rubin and Rosen, 1975). Bei <strong>der</strong><br />

Phosphorylierung wird eine Phosphatgruppe auf eine Aminosäureseitenkette des Proteins<br />

übertragen. Ein Protein kann an mehreren bis vielen Stellen phosphoryliert werden. Durch die<br />

Phosphorylierung erhält das Protein eine stärkere negative Ladung, wobei sich in <strong>der</strong> Regel<br />

seine räumliche Struktur verän<strong>der</strong>t. So können Enzyme aktiviert o<strong>der</strong> gehemmt (Holzer and<br />

Duntze, 1971; Segal, 1973), Ionenkanäle geöffnet o<strong>der</strong> geschlossen (Davis et al., 2001; Gao et<br />

al., 1997; Nelson and Quayle, 1995; Warn-Cramer and Lau, 2004), Interaktionen zwischen<br />

Proteinen verstärkt o<strong>der</strong> geschwächt sowie die Transkription und die Translation reguliert<br />

werden (Allfrey et al., 1974; Fasy et al., 1979; Stein and Baserga, 1972; Stein et al., 1974).<br />

Phosphorylierung ist ein reversibler Prozess, wobei die Dephosphorylierung von ver-<br />

schiedenen Phosphatasen katalysiert wird. Auf diese Weise stellt die Phosphorylierung einen<br />

hervorragenden Mechanismus für die Regulation verschiedener Lebensprozesse sowohl bei<br />

Eukaryoten als auch bei Prokaryoten dar. Bei Bakterien unterscheidet man drei prinzipielle<br />

Phosphorylierungssysteme: Sensor-Kinase/Response-Regulator-System, Phosphoenolpyru-<br />

vat:Zucker-Phosphotransferase System und ein System, bei <strong>dem</strong> ATP-abhängige Proteinkina-<br />

sen beteiligt sind (Saier, 1993). In den beiden ersten Fällen werden Histidin- o<strong>der</strong> Aspar-<br />

tatreste <strong>der</strong> Proteine phosphoryliert, die Proteinkinasen dagegen übertragen die Phosphat-<br />

gruppe auf Serin, Threonin o<strong>der</strong> Tyrosin.<br />

Proteine von Eukaryoten werden grundsätzlich nur <strong>mit</strong> Hilfe von Proteinkinasen<br />

phosphoryliert. Die Proteinkinasen <strong>der</strong> Eukaryoten sind unglaublich vielfältig. So wurden bei-<br />

spielweise bei Vertebraten über 800 verschiedene Gene für Proteinkinasen nachgewiesen.<br />

Funktionell werden alle eukaryotischen Proteinkinasen in zwei große Klassen eingeordnet, die<br />

Serin-/Threoninkinasen und die Tyrosinkinasen; es gibt aber auch Berichte über Proteinkina-<br />

sen, die sowohl Tyrosine als auch Serine und Threonine phosphorylieren können (Lindberg et<br />

al., 1992).<br />

Ein klassisches Beispiel für Tyrosinkinasen stellen die Rezeptor-Tyrosinkinasen dar.<br />

Die Bindung von Signalmolekülen wie Insulin o<strong>der</strong> verschiedenen Wachsturmhormonen führt<br />

78


Diskussion<br />

dabei zur Autophosphorylierung von Tyrosinen im zytosolischen Teil. Die phosphorylierten<br />

Rezeptor-Tyrosinkinasen sind aktiv und phosphorylieren viele Proteine, daunter auch an<strong>der</strong>e<br />

Proteinkinasen.<br />

Unter den Proteinkinasen, die Serine und Threonine phosphorylieren, sind die Prote-<br />

inkinasen A und C am besten untersucht (Pollard and Earnshaw, 2002). Proteinkinase C<br />

(PKC) bindet durch die Interaktion <strong>mit</strong> Diacylglycerol an die Membran und wird dadurch ak-<br />

tiviert, wobei bei vielen Mitglie<strong>der</strong>n dieser Familie die Bindung von Ca 2+ an einen zweiten<br />

regulatorischen Bereich für die Aktivierung notwendig ist. Diacylglycerol entsteht bei <strong>der</strong><br />

durch Phopholipase C katalysierten Spaltung von Phospholipiden. Die angeschaltete PKC ak-<br />

tiviert u.a. die sogenannten MARCKS-Proteine (myristiliertes Alanin-reiches C-Kinase Sub-<br />

strat), die über ein Lipidmolekül in <strong>der</strong> Zellmembran verankert sind (Blackshear, 1993). Diese<br />

sind an wichtigen physiologischen Vorgängen wie Zellbewegung, Sekretion, Membrantrans-<br />

port und <strong>der</strong> Regulation des Zellzyklus beteiligt. PKC aktiviert auch eine Reihe von Ionenka-<br />

nälen, Transkriptionsfaktoren und verschiedene Elemente des Zytoskeletts (Spitaler and<br />

Cantrell, 2004).<br />

Proteinkinase A (PKA) wird durch die Bindung von cAMP, das bei <strong>der</strong> Spaltung von<br />

ATP durch Adenylatcyclase entsteht, aktiviert. PKA ist ein zytosolisches Protein und liegt als<br />

Tetramer <strong>mit</strong> zwei regulatorischen und zwei katalytischen Untereinheiten vor. Als Tetramer<br />

ist das Enzym inaktiv. Durch die Bindung von cAMP an die regulatorischen Untereinheiten<br />

werden die katalytischen Untereinheiten freigesetzt und da<strong>mit</strong> aktiviert (Beebe, 1994; Francis<br />

and Corbin, 1994). Die aktivierten katalytischen Untereinheiten phosphorylieren zahlreiche<br />

Proteine wie Transkriptionsfaktoren, Enzyme, Ionenkanäle und Komponenten des Zytoske-<br />

letts.<br />

Die V-ATPase Untereinheit C aus <strong>Manduca</strong> besitzt 19 Serine und 19 Threonine und<br />

kann in vitro <strong>mit</strong> Hilfe <strong>der</strong> PKA phosphoryliert werden (Abb. 29). Erste Vorversuche, die im<br />

Rahmen einer Zusammenarbeit <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Arbeitsgruppe von Dr. Simone König (IZKF, Univer-<br />

sität Münster) durchgeführt worden, weisen darauf hin, dass die Untereinheit C an drei Stellen<br />

phosphoryliert wird (Ergebnisse nicht gezeigt). Dies passt gut zu den drei Phosphorylie-<br />

rungsstellen, die <strong>mit</strong> Hilfe des NetPhos 2.0 Servers (Center for biological sequence analysis;<br />

Technical University of Denmark) theoretisch berechnet wurden. So wurden das Serin an <strong>der</strong><br />

Position 326 und Threonine an den Positionen 212 und 333 als Phosphorylierungsstellen für<br />

PKA vorhergesagt.<br />

79


Diskussion<br />

Durch die Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den Kollegen aus Münster sollen nicht nur die<br />

Phosphorylierungsstellen bestimmt werden, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Zustand <strong>der</strong> Untereinheit C,<br />

wenn sie sich frei im Zytosol befindet o<strong>der</strong> an das V-ATPase-Holoenzym gebunden ist. Die<br />

Antworten auf diese Fragen sind von großer Bedeutung, weil sie auf physiologische Funktio-<br />

nen <strong>der</strong> Untereinheit C hinweisen könnten. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite ist es erfor<strong>der</strong>lich, dafür<br />

auch die Affinität <strong>der</strong> phosphorylierten Untereinheit C zum V1-Komplex und zum <strong>Aktin</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>der</strong> Affinität des unphosphorylierten Proteins zu vergleichen. So könnte z.B. die Phosphory-<br />

lierung <strong>der</strong> Untereinheit C ihre Interaktion <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten und da<strong>mit</strong> (o<strong>der</strong> unabhängig<br />

davon) die Dissoziation/Assoziation <strong>der</strong> V-ATPase kontrollieren.<br />

Indirekte Beweise, dass die Aktivität <strong>der</strong> V-ATPase durch Phosphorylierung <strong>mit</strong><br />

PKA reguliert wird, liefern die Arbeiten von Kollegen aus Potsdam, die sich <strong>mit</strong> <strong>der</strong> V-<br />

ATPase aus Speicheldrüsen von Calliphora vicina beschäftigen. Sie konnten zeigen, dass Se-<br />

rotonin (5-Hydroxytryptamin) die Aktivität <strong>der</strong> V-ATPase annähernd verdoppelt und auf die-<br />

se Weise die Sekretionstätigkeit <strong>der</strong> Speicheldrüsen stimuliert (Zimmermann et al., 2003). Se-<br />

rotonin ist ein natürliches Hormon für die Speicheldrüsen (Berridge and Patel, 1968) und in-<br />

duziert die Produktion von wichtigen sekundären Botenstoffen in <strong>der</strong> Zelle wie cAMP und<br />

Inositol(1,4,5)-Trisphosphat (Berridge et al., 1983; Heslop and Berridge, 1980). In <strong>der</strong> Tat<br />

führte die direkte Inkubation <strong>der</strong> Speicheldrüsen <strong>mit</strong> cAMP zur Steigerung <strong>der</strong> Aktivität <strong>der</strong><br />

V-ATPase infolge einer verstärkten Re-Assoziation des V1-Komplexes an den Vo-Komplex<br />

(Bernd Walz und Otto Baumann, unpubliziert). In diesem Zusammenhang könnte die in die-<br />

ser Arbeit nachgewiesene Phosphorylierung <strong>der</strong> Untereinheit C aus <strong>Manduca</strong> als grundsätzli-<br />

cher regulatorischer Faktor für die reversible Dissoziation/Assoziation <strong>der</strong> V-ATPase dienen.<br />

80


6. Zusammenfassung<br />

Zusammenfassung<br />

V-ATPasen kommen in je<strong>der</strong> eukaryotischen Zelle vor, wo sie sekundär aktive<br />

Transporte energetisieren und eine Reihe von intrazellulären Kompartimenten ansäuern. In<br />

<strong>der</strong> vorliegenden Doktorarbeit wurde die Interaktion <strong>der</strong> V-ATPase aus Raupen des Tabak-<br />

schwärmers <strong>Manduca</strong> <strong>sexta</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Aktin</strong>-Zytoskelett untersucht.<br />

Nach<strong>dem</strong> die Co-Lokalisation <strong>der</strong> V-ATPase <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong>filamenten u.a. an den apika-<br />

len Membranen <strong>der</strong> Mitteldarm-Gobletzellen immunzytochemisch festgestellt worden war,<br />

wurde als Erstes die direkte Wechselwirkung zwischen <strong>der</strong> V-ATPase und den <strong>Aktin</strong>filamen-<br />

ten durch Co-Pelletierungsstudien nachgewiesen. Die Befunde wurden sowohl <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> V1Vo-<br />

Holoenzym als auch <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> V1-Komplex erzielt, wobei sich eine Stöchiometrie von einer V-<br />

ATPase pro 4-5 F-<strong>Aktin</strong>-Monomere ergab.<br />

Mit Hilfe von Overlayblot-Verfahren wurde gezeigt, dass sowohl die Untereinheit B<br />

als auch Untereinheit C die Bindung an <strong>Aktin</strong> ver<strong>mit</strong>teln. Co-Pelletierungsexperimente <strong>mit</strong><br />

rekombinanter Untereinheit C und <strong>Aktin</strong>filamenten wiesen eine un<strong>mit</strong>telbare Interaktion zwi-<br />

schen beiden Proteinen nach. Mit rekombinanter Untereinheit C rekonstituierter V1-Komplex<br />

hatte eine deutlich höhere Affinität zu <strong>Aktin</strong>filamenten als C-freier V1-Komplex.<br />

In Overlayblots wurde nachgewiesen, dass die Untereinheit C nicht nur an filamentö-<br />

ses F-<strong>Aktin</strong>, son<strong>der</strong>n auch an globuläres G-<strong>Aktin</strong> bindet. Die Interaktion <strong>mit</strong> G-<strong>Aktin</strong> konnte<br />

<strong>mit</strong> NBD-markiertem <strong>Aktin</strong> quantifiziert werden, wobei sich Dissoziationskonstanten von 50-<br />

60 nM ergaben; eine Bevorzugung von ATP-<strong>Aktin</strong> gegenüber ADP-<strong>Aktin</strong> o<strong>der</strong> umgekehrt<br />

konnte nicht festgestellt werden.<br />

Der Nachweis <strong>der</strong> Interaktion <strong>der</strong> Untereinheit C <strong>mit</strong> G- und F-<strong>Aktin</strong> führte zu <strong>der</strong><br />

Vermutung, dass die Untereinheit C die Dynamik des <strong>Aktin</strong>-Zytoskeletts beeinflussen könnte.<br />

Tatsächlich konnte gezeigt werden, dass die Untereinheit C <strong>Aktin</strong>filamente unabhängig vom<br />

pH stabilisiert und dass sie einen positiven Einfluss auf die Polymerisationsrate und die Ver-<br />

netzung von <strong>Aktin</strong>filamenten hat. Letzteres wurde deutlich durch den Nachweis, dass <strong>Aktin</strong>fi-<br />

lamente in Gegenwart von Untereinheit C schon bei mehr als zehnfach niedrigeren Beschleu-<br />

nigungen sedimentieren als in ihrer Abwesenheit. Auch im Fluoreszenzmikroskop konnte die<br />

Bündelung von <strong>Aktin</strong>filamenten durch die Untereinheit C nachgewiesen werden.<br />

Mit Hilfe von rekombinant hergestellten Proteinen wurde die Interaktion sowohl <strong>der</strong><br />

aminoterminalen als auch <strong>der</strong> carboxyterminalen Hälfte <strong>der</strong> Untereinheit C <strong>mit</strong> <strong>Aktin</strong> nach-<br />

gewiesen. Daraus konnte <strong>der</strong> Schluss gezogen werden, dass da<strong>mit</strong> eine Voraussetzung für die<br />

81


Zusammenfassung<br />

Bündelung von <strong>Aktin</strong>filamenten gegeben war. Auch die nachgewiesene Di- und Oligomeri-<br />

sierung <strong>der</strong> Untereinheit C sowie die Dimerisierung ihrer N- und C-terminalen Hälften unter<br />

oxidierenden Bedingungen könnte grundsätzlich als eine Voraussetzung für die Fähigkeit zur<br />

Bündelung angesehen werden.<br />

Zwei unterschiedliche Typen von Vorversuchen bildeten den Abschluss dieser Ar-<br />

beit, Versuche zur RNA-Interferenz und <strong>der</strong> Nachweis <strong>der</strong> Phosphorylierbarkeit <strong>der</strong> Unterein-<br />

heit C. Die Injektion von siRNA führte zu einer deutlich verringerten Wachstumsrate <strong>der</strong><br />

Raupen und zu phänotypischen Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Struktur des Mitteldarms. Mit Hilfe von<br />

radioaktivem ATP wurde gezeigt, dass die Untereinheit C durch die Proteinkinase A<br />

phosphoryliert werden kann. Diesem Phänomen könnte eine große Bedeutung für die Regula-<br />

tion <strong>der</strong> Eigenschaften <strong>der</strong> Untereinheit C zukommen, da für viele <strong>Aktin</strong>-bindende Proteine<br />

nachgewiesen ist, dass ihr Phosphorylierungsgrad eine wichtige Rolle bei <strong>der</strong> Interaktion <strong>mit</strong><br />

<strong>Aktin</strong> spielt.<br />

82


7. Literaturverzeichnis<br />

Literaturverzeichnis<br />

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96


8. Publikationen<br />

Originalarbeiten:<br />

Publikationen<br />

Vitavska, O., Wieczorek, H. and Merzendorfer, H. (2003). A novel role for sub-<br />

unit C in mediating binding of the H + -V-ATPase to the actin cytoskeleton. J Biol<br />

Chem. 278, 18499-18505.<br />

Vitavska, O., Merzendorfer, H. and Wieczorek, H. (2005). The V-ATPase subunit<br />

C binds to polymeric F-actin as well as to monomeric G-actin and induces cross-<br />

linking of actin filaments. J Biol Chem, im Druck (Epub ahead of print, 2004 Nov 3)<br />

Review:<br />

Wieczorek, H., Huss, M., Merzendorfer, H., Reineke, S., Vitavska, O. and<br />

Zeiske, W. (2003). The insect plasma membrane V-ATPase: intra-, inter-, and su-<br />

pramolecular aspects. J Bioenerg Biomembr 35, 359-366.<br />

97


9. Abkürzungverzeichnis<br />

ADP: Adenosin-Diphosphat<br />

ATP: Adenosin-Triphosphat<br />

BCIP: 5-Bromo-4-Chloro-3-Indolylphosphat<br />

BSA: Rin<strong>der</strong>serumalbumin<br />

cAMP: zyklisches Adenosin-Monophosphat<br />

Cy3: Indocarbocyanin<br />

C12E10: Polyoxyethylen-10-Laurylether<br />

DMSO: Dimethylsulfoxid<br />

DTT: Dithiothreitol<br />

EDTA: Ethylendiamintetraessigsäure<br />

FITC: Fluorescein<br />

kDa: Kilodalton<br />

MES: 2-(N-Morpholino)ethansulfonsäure<br />

MOPS: 3-(N-Morpholino)propansulfonsäure<br />

NBT: 4-Nitroblautetrazoliumchlorid-Hydrat<br />

NLS: N-Lauroylsarkosin<br />

SDS: Natriumdodecylsulfat<br />

TEMED: N,N,N´,N´-Tetramethylethylendiamin<br />

TRITC: Tetramethylrhodamin B Isothiocyanat<br />

Tris: 2-Amino-2-(hydroxymethyl)-1,3-propandiol<br />

Tween 20: Polyoxyethylensorbitanmonolaureat<br />

Triton X-10: Octylphenolpoly(ethylenglycolether)<br />

99<br />

Abkürzungverzeichnis


100


10. Lebenslauf<br />

Name: Vitavska<br />

Vorname: Olga<br />

Geburtsdatum: 15.04.1973<br />

Geburtsort: Fastiv, Ukraine<br />

Ausbildung:<br />

1990 Abitur <strong>mit</strong> „ausgezeichnet“, Gymnasium in Fastiv<br />

Lebenslauf<br />

1991 - 1996 Studium an <strong>der</strong> Universität Kiew, Fakultät für Biologie<br />

1996 Diplom in Biologie/Biochemie <strong>mit</strong> „ausgezeichnet“<br />

1996 - 1998 Mitarbeiterin am Institut für Zellbiologie <strong>der</strong><br />

Ukrainischen Aka<strong>dem</strong>ie <strong>der</strong> Wissenschaften in Kiew<br />

1999 - 2000 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Biotech-<br />

nologie <strong>der</strong> Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

9/2000 - 8/2003 Stipendiatin im Graduiertenkolleg 612 am Fachbereich<br />

Biologie/Chemie <strong>der</strong> Universität Osnabrück. Seit Febru-<br />

ar 2001 Doktorarbeit <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Thema „Wechselwirkun-<br />

gen <strong>der</strong> V-ATPase von <strong>Manduca</strong> <strong>sexta</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Aktin</strong>-<br />

Zytoskelett“<br />

ab 9/2003 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im SFB 431 am Fachbe-<br />

reich Biologie/Chemie <strong>der</strong> Universität Osnabrück<br />

101


102


11. Danksagung<br />

Ich möchte mich sehr herzlich bedanken bei:<br />

Danksagung<br />

Prof. Dr. Helmut Wieczorek für die Betreuung meiner Doktorarbeit. Dies betrifft die<br />

theoretische und praktische Einführung in die verschiedenen Methoden genauso wie die vie-<br />

len intensiven Diskussionen, die zum Fortgang dieser Arbeit beigetragen haben;<br />

Prof. Dr. Karlheinz Altendorf und apl. Prof. Dr. Henning Scholze für die Begutach-<br />

tung meiner Doktorarbeit;<br />

Dr. Hans Merzendorfer für die Mit-Betreuung in <strong>der</strong> ersten Hälfte <strong>der</strong> Doktorarbeit,<br />

v.a. für die Einführung in die Fluoreszenzmikroskopie, in die Co-Pelletierungs- und Over-<br />

layblot-Verfahren sowie in die Herstellung <strong>der</strong> rekombinanten amino- und carboxyterminalen<br />

Hälften <strong>der</strong> Untereinheit C. Vielen Dank auch für die Überlassung des Materials für die Ab-<br />

bildungen 3, 5 und 32;<br />

Dr. Markus Huss für die Überlassung von transformierten E.coli-Zellen, die die<br />

cDNA für die rekombinante Untereinheit C enthalten, sowie für gereinigte polyklonale Anti-<br />

körper für diese Untereinheit;<br />

Ulla Mädler für die Hilfe bei <strong>der</strong> Immunzytochemie von Gefrierschnitten;<br />

PD Dr. Thomas Krüppel für seine geduldige Hilfe bei Software- und Hardware-<br />

Problemen aller Art;<br />

Martin Dransman, Harald Mikoleit, Heiko Meyer und Dr. Stephan Reineke für viel-<br />

seitige Hilfe im Laboralltag;<br />

Prof. Dr. Brigitte Jockusch und ihrer technischen Mitarbeiterin Sabine Buchmeyer<br />

für die Herstellung des monoklonalen Antikörpers gegen die Untereinheit C;<br />

Dr. Simone König und Martin Zeller für die bisher durchgeführten Experimente zur<br />

Identifizierung <strong>der</strong> Phosphorylierungsstellen <strong>der</strong> Untereinheit C;<br />

und last but not least allen Mitarbeitern <strong>der</strong> Abteilung Tierphysiologie für das ange-<br />

nehme Arbeitsklima.<br />

103


104


12. Erklärung über die Eigenständigkeit <strong>der</strong> erbrachten<br />

wissenschaftlichen Leistung<br />

Eidesstattliche Erklärung<br />

Ich erkläre hier<strong>mit</strong>, dass ich die vorliegende Arbeit ohne unzulässige Hilfe Dritter<br />

und ohne Benutzung an<strong>der</strong>er als <strong>der</strong> angegebenen Hilfs<strong>mit</strong>tel angefertigt habe. Die aus ande-<br />

ren Quellen direkt o<strong>der</strong> indirekt übernommenen Daten und Konzepte sind unter Angabe <strong>der</strong><br />

Quelle gekennzeichnet. Weitere Personen waren an <strong>der</strong> inhaltlichen materiellen Erstellung <strong>der</strong><br />

vorliegenden Arbeit nicht beteiligt. Insbeson<strong>der</strong>e habe ich hierfür nicht die entgeltliche Hilfe<br />

von Ver<strong>mit</strong>tlungs- bzw. Beratungsdiensten (Promotionsberater o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Personen) in An-<br />

spruch genommen. Niemand hat von mir un<strong>mit</strong>telbar o<strong>der</strong> <strong>mit</strong>telbar geldwerte Leistungen für<br />

Arbeiten erhalten, die im Zusammenhang <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Inhalt <strong>der</strong> vorgelegten Dissertation stehen.<br />

Die Arbeit wurde bisher we<strong>der</strong> im In- noch im Ausland in gleicher o<strong>der</strong> ähnlicher<br />

Form einer an<strong>der</strong>en Prüfungsbehörde vorgelegt.<br />

.................................................. ...................................................<br />

(Ort, Datum) (Olga Vitavska)<br />

105

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