Thesis - RWTH Aachen University
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20<br />
Abbildung 2. 3:<br />
XANES-Spektren an der Pt(L III )-Kante:<br />
a) Pt-Kolloid 1, b) PtRu-Kolloid 2<br />
2 Synthese und Struktur Al-organisch reduzierter Kolloide<br />
In Abbildung 2. 4a (Seite 21) sind die Spektren des Ru-Kolloids 5 und des PtRu-Kolloids 2<br />
an der Ru(L III )-Kante zu sehen. Da in der Literatur keine an der Ru(L III )-Kante gemessenen<br />
Vergleichsspektren existieren, wurden zusätzlich Substanzen mit unterschiedlichen formalen<br />
Oxidationsstufen vermessen. Deren Spektren sind in Abbildung 2. 4c (Seite 21) zu sehen. Die<br />
im Vergleich zum Ru-Kolloid 5 erhöhte Whiteline (Übergang von 2p 3/2 auf 4d) in den<br />
Spektren der PtRu-Kolloids 2 zeigt eine Zunahme der unbesetzten d-Band-Zustände des Ru<br />
an. Durch die Messungen an der Pt(L III )-Kante und der Pt(L I )-Kante [7b, 15] wurde eine<br />
Zunahme unbesetzter d-Zustände am Pt festgestellt. Dieser Effekt wurde auch bei der<br />
Untersuchung der PtRu/N(oct) 4 Br- und PtRh/N(oct) 4 Br-Kolloide gefunden (Kapitel 3 und<br />
[21]). Die Entlehrung der d-Bänder am Pt führt also nicht, wie man erwarten könnte, zu einem<br />
Auffüllen der Ru-d-Bänder. Vielmehr werden die p-Bänder am Pt stärker besetzt. Da die<br />
Elektronegativitäten von Pt und Ru in etwa gleich sind (1,42 nach Allred und Rochow [22]),<br />
ist es gut zu verstehen, dass bei der Bimetallbildung nur eine Ladungsumverteilung am Pt und<br />
am Ru stattfindet und keine Nettoladungsübertragung. Das Spektrum des Ru-Kolloids 1 zeigt<br />
auf der hochenergetischen Seite der Whiteline eine Schulter, die beim PtRu-Kolloid 2 nicht<br />
zu beobachten ist. Auch wenn eine vollständige Erklärung für diesen Effekt bisher nicht<br />
gegeben werden kann, so ist doch auffällig, dass RuBr3 und Ru-Pulver, Substanzen mit Ru-Ru<br />
Koordination, im gleichen Bereich ebenfalls einen Peak (bzw. Schulter) zeigen. Demnach<br />
wäre das Fehlen dieser Schulter beim PtRu-Kolloid 2 durch eine „Verdünnung“ durch Pt<br />
oder stärkere Oxidation bedingt.<br />
In Abbildung 2. 4d (Seite 21) ist eine Kantenlagenverschiebung der Referenzproben (relativ<br />
zur Kante des Metallpulvers) mit zunehmender formaler Oxidationszahl zu höheren Energien<br />
zu beobachten. Die genauen Werte der Kantenlagenverschiebung sind in Tabelle 2. 1 auf<br />
Seite 22 zu finden. Die Kolloide zeigen eine deutliche Kantenlagenverschiebung. Die