Thesis - RWTH Aachen University
Thesis - RWTH Aachen University
Thesis - RWTH Aachen University
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
24<br />
2. 4 Die Struktur der Pt/Al(me) 3 - und PtRu/Al(me) 3 -Kolloide<br />
2. 4. 1 Pt/Al(me) 3 -Kolloide<br />
2 Synthese und Struktur Al-organisch reduzierter Kolloide<br />
Abbildung 2. 6. (nächste Seite) zeigt das EXAFS-Transmissionsspektrum von Pt-Kolloid 1.<br />
Auffällig sind die im Vergleich zum Spektrum einer Pt-Folie geringen Oszillationen. Diese<br />
signifikante Reduktion der Oszillationsstrukturen im Vergleich zur Pt-Folie weist direkt auf<br />
eine vergrößerte Unordnung des Pt in den Partikeln hin [23]. Die aus der EXAFS-Anpassung<br />
ermittelten Strukturparameter für das Pt-Kolloid 1 sind in Tabelle 2. 2 zusammengestellt.<br />
Tabelle 2. 2: Strukturparameter aus den EXAFS-Anpassungen für Pt-Kolloid 1:<br />
Kolloid<br />
Rückstreuer N i E 0 (eV) r i (Å) ²(Ų)<br />
N i = Koordinationszahl von i um Pt<br />
E 0 = Fitparameter<br />
r i = Atomabstand Pt-i<br />
²= Debye-Waller-Faktor<br />
Pt 5,0(5) 0,0(9) 2,71(1) 0,0104(7)<br />
C 1,2(3) -3,6(3,2) 2,01(3,2) 0,0096(31)<br />
Als wichtigstes Ergebnis lässt sich aus den Werten in Tabelle 2. 2 eindeutig sagen, dass Pt-<br />
Rückstreuer gefunden werden und damit die Bildung metallischer Pt-Nanopartikel bestätigt<br />
wird.<br />
Es konnte für beide Substanzen neben Pt noch jeweils ein Leichtstreuer angepasst werden, d.<br />
h. nur eine Atomsorte in einem Abstand. Hierzu ist noch anzumerken, dass eine Hinzunahme<br />
weiterer Atomsorten und Atomabstände die Anpassung vermutlich verbessern könnten, da<br />
damit auch die Anzahl der freien Parameter bei der Anpassung erhöht werden. Die hier<br />
vorgestellte Anpassung kommt hingegen mit einer geringeren Anzahl an variierbaren<br />
Parametern aus. Als Leichtstreuer kommen C, O und Al in Frage. C und O sind dabei, wegen<br />
ihrer stark ähnlichen Streufunktionen, nicht voneinander zu unterscheiden. Die Annahme von<br />
Al ergab jedoch wesentlich schlechtere Anpassungen als bei der Annahme von O bzw. C als<br />
benachbarte Leichtstreuer [15]. In Tabelle 2. 2 wurden die Strukturparameter der Anpassung<br />
mit C als Leichtstreuer für beide Proben aufgenommen. Für das Kolloid, das sich in einer<br />
reduzierenden Umgebung befindet, ist dies sicherlich sinnvoll, zumal weder IR- noch NMR-<br />
Messungen Hinweise auf Pt-acac-Gruppen in der abreagierten Substanz ergaben [8, 11, 7b].<br />
Eine Interpretation dieser Ergebnisse durch die Annahme einer unvollständigen Reaktion der<br />
Pt-acac-Gruppen erscheint somit unwahrscheinlich.<br />
Wie in Kapitel 2. 3. 1. 1 (Seite 18) dargelegt, liefert bereits das XANES-Spektrum dieser<br />
Substanz Hinweise darauf, dass an der Pt-Oberfläche chemisorbierte Gruppen vorliegen.<br />
Dem Kapitel 2. 5 kann ab Seite 31 entnommen werden, dass die Herstellung der Kolloide<br />
über eine Vorstufe mit Pt-CH 3 -Gruppen verläuft. Dies führt zu der Annahme, dass die mit<br />
EXAFS- und XANES-Messungen an den Kolloiden nachgewiesenen Leichtstreuer C-Atome<br />
von CH 3 -Gruppen sind.