Hohenheimer Working Papers Wirtscha s- & Unternehmensethik
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des, in dem sich das Unternehmen befindet, sowohl in quantitativer als qualitativer<br />
Form miteinbezieht. 109<br />
„A market in which prices always ,fully reflect' available information is called 'effi-<br />
cient'.“ 110 Dies wird damit begründet, dass Investoren ihre Anlageentscheidung auf<br />
Basis der ihnen zur Verfügung stehenden Informationen und ihrer persönlichen Si-<br />
tuation treffen, welche sich dann als das durchschnittliche Informationsset eines In-<br />
vestors zwangsläufig im Marktpreis widerspiegeln. 111 So verkauft ein Investor ein<br />
aus seiner Sicht überbewertetes Wertpapier und kauft ein aus seiner Sicht unterbe-<br />
wertetes Wertpapier. 112 Die erwartete, unsichere, diskret berechnete stetige Rendite<br />
E (r i , t ) für den Zeitraum von t bis t+1 , ergibt sich laut der EMH gemäß<br />
Gleichung (4) aus dem Quotienten des erwarteten Assetpreises – E (K i , t+1 ) ba-<br />
sierend auf den zur Verfügung stehenden Informationen I t – sowie dem aktuellen<br />
Assetpreis K i , t : 113<br />
E (r i , t )= E (K i , t+1 ∣I t )<br />
K i , t<br />
Am Kapitalmarkt lassen sich eine strenge, mittelstrenge und schwache Form der In-<br />
formationseffizienz unterscheiden. 114 Gemäß der schwachen Form der Informations-<br />
effizienz beinhaltet I t alle Informationen aus vergangenen Kursen. Dies bedeutet,<br />
dass Kursbewegungen unabhängig von der Vergangenheit sind und sich folglich mit<br />
Hilfe einer Chartanalyse keine gewinnbringende Prognose erreichen lässt. Gemäß<br />
der mittelstrengen Form der Informationseffizienz beinhaltet I t alle öffentlich zu-<br />
gänglichen Informationen, so dass sich mit Informationen aus den Medien und Jah-<br />
resberichte keine Outperformance erzielen lässt. Gemäß der strengen Form der In-<br />
formationseffizienz beinhaltet It alle denkbaren Informationen. Folglich lassen sich<br />
auch mit Insiderinformationen keine Überrendite erzielen. 115<br />
Entsprechend der Informationseffizienz entwickelt sich der Aktienkurs gemäß der<br />
Random-Walk Theorie, d.h. die Änderungen des Aktienkurses sind unabhängig von-<br />
einander. 116 Folglich lässt sich aus dem Aktienkurs der Vergangenheit nicht der zu-<br />
künftige Aktienkurs voraussagen. Der Aktienkurs K i ,t +1 setzt sich somit aus dem<br />
109 Vgl. Steiner/Bruns (2007), S. 231-242.<br />
110 Fama (1970), S. 383.<br />
111 Vgl. Fama (1965b), S. 56.<br />
112 Vgl. Steiner/Bruns (2007), S. 41f.<br />
113 Vgl. Ross (2008).<br />
114 Vgl. Fama (1970), S. 383.<br />
115 Vgl. Roberts (1959), S. 3-8; vgl. Fama (1970), S. 383; vgl. Steiner/Bruns (2007), S. 39.<br />
116 Vgl. Fama (1965a), S. 35.<br />
16<br />
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