Hohenheimer Working Papers Wirtscha s- & Unternehmensethik
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sogenannte neue Werte, wie z.B. das Verfolgen von ökologischen Zielen, die bereits<br />
vorhanden sind, aufgrund neuer Informationen ans Licht. Diesem Ansatz folgend<br />
entgeht man der Gefahr, dass man letztlich jede Handlung mit geänderten Präferen-<br />
zen erklären kann, so dass aus der Perspektive der Wissenschaft zur Analyse von<br />
Verhaltensänderungen der ökonomische Ansatz vorzuziehen ist. Dies bedeutet je-<br />
doch nicht, dass Präferenzen nicht kritisch zu hinterfragen sind. 165<br />
Schlussendlich bleibt festzuhalten, dass gemäß dem ökonomischen Modell das Indi-<br />
viduum seinen von den Gütern, Dienstleistungen und Werten Z j abhängigen Nut-<br />
zen U i maximiert. Dabei beachtet das Individuum die ihm gegebenen Restriktio-<br />
nen der Güter, Dienstleistungen und Werte Z j , welche von der Produktionsfunkti-<br />
on f i und der dieser zugrunde liegenden und begrenzten Inputfaktoren y i ab-<br />
hängen. Es ergibt sich somit folgendes Maximierungsproblem unter den (entspre-<br />
chenden) Nebenbedingungen (u.d.N.) nach Gleichung (27): 166<br />
u.d.N.:<br />
max U i (Z i ) (27)<br />
f i ( y i )=Z i<br />
n<br />
∑<br />
i=1<br />
y i =1<br />
Abschließend bleibt festzuhalten, dass der Mensch zwar kein Homo Oeconomicus<br />
ist und sich diesbezüglich das Modell nur bedingt zur Erklärung jeglichen menschli-<br />
chen Handelns eignet. Jedoch bietet dieses Modell gute Analysemöglichkeit von An-<br />
reizsystemen und Dilemmasituationen. 167<br />
2.3.2 Moral und Eigennutz im Modell des Homo Oeconomicus<br />
Menschen handeln jedoch nicht wie der Homo Oeconomicus in reinem Eigeninter-<br />
esse, sondern beziehen persönliche Werte und soziale Bedingungen in ihre ökono-<br />
mische Entscheidung mit ein 168 Die Eigennutz-Interessen (personal preferences) un-<br />
terscheidet Harsanyi (1976) eindeutig von moralischen Interessen (moral prefe-<br />
rences): „[E]ach individual has two sets of preferences. One consists of his personal<br />
preferences, […] which will typically based mainly on his own personal interest and<br />
on the interest of his closest associates. The other consists of his moral prefer-<br />
165 Vgl. Kirchgässner (2008b), S. 35-39.<br />
166 Vgl. Becker (1976b), S. 6.<br />
167 Vgl. Suchanek (2007), S. 178-183.<br />
168 Vgl. Hargreaves-Heap (2008); vgl. Säve-Söderbergh (2010), S. 270; vgl. James (2006),<br />
S. 598.<br />
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