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Volltext - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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(4.6.3.2.2) Paraphrasieren des Kondensates:<br />

Um in einem nächsten Schritt die Interviewaussagen kategorisieren zu können, kann sowohl<br />

das Transkript selbst, als auch das Transkriptkondensat anhand des Paraphrasierens<br />

nochmals reduziert werden. Paraphrasieren meint also eine Zusammenfassung bzw.<br />

Umschreibung der Interviewaussagen in eigenen Worten. Eine Paraphrase ist weit<br />

ausführlicher als eine Kategorisierung, die einen oder drei Begriffe (Kategorien) umfaßt.<br />

Beim Paraphrasieren bleibt der Forscher also noch immer nah am Text.<br />

Da ich noch nicht in der Heinerschen Methode des Kategorisierens geübt war, zog ich es<br />

vor, mit paraphrasierten Texten zu arbeiten. Damit hatte ich die Möglichkeit, die mir<br />

vorliegenden Textmengen allmählich zu abstrahieren. Wie den meisten Interpreten fiel es<br />

auch mir sehr schwer, mich vom Text zu lösen und die zentralen Aussagen zu benennen.<br />

Die kondensierte Paraphrase konnte mir dies erleichtern.<br />

„Wenn man noch nicht im Kategorisieren geübt ist, dann empfiehlt es sich mit<br />

paraphrasierten Texten zu arbeiten, weil damit noch eine Arbeitsstufe mehr der<br />

allmählichen Abstraktion vom Text gegeben ist. Den meisten InterpretInnen fällt es<br />

schwer, sich vom Text zu lösen und die zentralen Aussagen zu benennen. Die<br />

Paraphrase (insbes. des Kondensates) kann dies erleichtern.“ 67<br />

Ich habe es in diesem Zusammenhang also vorgezogen mit paraphrasierten Texten zu<br />

arbeiten. Damit hatte ich die Möglichkeit, die mir vorliegenden Textmengen mit Hilfe der<br />

kondensierten Paraphrase allmählich zu abstrahieren.<br />

Hier ein Beispiel zur Veranschaulichung des eben erläuterten Interpretationsschrittes:<br />

Kondensat:<br />

67 Ebd.: 20<br />

(...) „es gab keine andere Lösung (...), ich musste dies tun. Aber, (...) wohin das alles<br />

führt. Das war kein Thema für mich, das war mir egal, wohin, in welches Land ich mich<br />

begebe. Wichtig war das, dass wir den Iran verlassen, weil es für uns sehr schwer und<br />

gefährlich war. Es ging nicht mehr, zu bleiben.<br />

So, Deutschland hat sich als erstes angeboten, weil einige unserer Bekannten dort<br />

waren, und weil es leichter war nach Deutschland zu kommen. Wir waren dann (...) in<br />

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