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Volltext - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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in dem Angehörige einer Minderheit weder vollständig mit ihrer Herkunft brechen<br />

können, noch von der Gesellschaft, in der sie leben, akzeptiert werden. Sie sitzen<br />

zwischen den Stühlen und das Dilemma besteht in der Orientierung auf eine Gruppe und<br />

die fehlende Akzeptanz durch diese Gruppe. 110<br />

Im Kontext dieser aktuellen Entwicklungen besteht das Ziel dieses Kapitels darin,<br />

theoretische Vorüberlegungen zum Thema Migrations- und Integationsverständnis der<br />

Migranten im Zusammenhang zu der Assimilationsdebatte zu diskutieren.<br />

Im Folgenden werde ich zunächst Begriffsbestimmungen vornehmen, die für die<br />

Bearbeitung des Themas das Fundament bilden. Im darauffolgenden Kapitel möchte ich<br />

die wesentlichen Modellansätze der Integration bzw. Desintegration benennen und aus<br />

einer kritischen Perspektive heraus diskutieren. Daran anschließend möchte ich die<br />

Assimilationstheorien von Park und Gordon vorstellen, welche die Grundlage der<br />

Assimilationsmodelle bilden. Die Begründung für die oben erwähnten Auswahl von<br />

Theorieansätzen ergibt sich also stringent aus meiner Themenformulierung.<br />

2.9.1 Begriffsdefinitionen<br />

2.9.1.1 Akkulturation<br />

Akkulturation wird betrachtet als jene Erscheinungen, die als Resultat von direkten<br />

Kontakten zwischen Gruppen von Individuen aus verschiedenen Kulturen auftreten,<br />

wenn als Folge dieser Kontakte Veränderungen in den Kulturmustern bei einer<br />

(Assimilation) oder beiden beteiligten Gruppen zu erkennen sind. 111<br />

Der Begriff der Akkulturation wird sehr unterschiedlich verwendet. Bei dem Gebrauch<br />

zeigen sich Unklarheiten und Widersprüchlichkeiten: In der Dissertation von Shahriar<br />

Daneshjoo 112 wird Akkulturation als spezielle Form der Integration als „kulturelle<br />

Integration“ dargestellt. Akkulturation schließt<br />

„kognitiv-kulturelle Lern- und Internalisierungsprozesse bei der zugewanderten wie<br />

bei der einheimischen Bevölkerung ein, die notwendig sind für die Teilhabe am<br />

menschlichen Leben.“ 113<br />

110 Park 1964, zitiert in. Seifert 2000: 57<br />

111 Vgl. Schönpflug/Phalet 2008: 14<br />

112 Daneshjoo 2003<br />

113 Ebd.: 37<br />

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