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Volltext - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Unter zeitlichen Aspekten wird zwischen<br />

• begrenzter oder temporärer Wanderung (etwa der Saisonarbeiter) und<br />

• dauerhafter oder permanenter Wanderung (Einwanderung bzw. Niederlassung)<br />

unterschieden.<br />

Bezüglich der Wanderungsentscheidung oder der Wanderungsursache unterscheidet<br />

man<br />

• freiwillige Wanderung (Arbeitsmigration) von der<br />

• erzwungenen Wanderung (Fluchtmigration, Vertreibung)<br />

Bei der Unterscheidung von Arbeits-, bzw. Fluchtmigration ist es jedoch fraglich, ob<br />

man die Freiwilligkeit von dem Zwang einer Wanderung generell trennen kann. So<br />

fliehen Menschen aus ihrer Heimat, sowohl aus Gründen der politischen Verfolgung<br />

oder der Diskriminierung, aber auch aus existentiellen Gründen 17 wie z.B. der<br />

Sicherstellung ihrer medizinischen Versorgung, Flucht vor von den<br />

Klimaveränderungen und/oder Umweltkatastrophen verursachten Verlust von Gut und<br />

Land, Seuchen und Krankheiten und schlussendlich Flucht vor Hungersnot.<br />

Unter dem Aspekt des Umfanges der Migration wird zwischen<br />

• Einzel- bzw. Individualwanderung,<br />

• Gruppen- oder Kollektivwanderung und<br />

• Massenwanderung unterschieden. 18<br />

Die unten aufgeführten Typologisierungen sollen ein erster Versuch zur Erfassung einer<br />

Migrationssituation sein. Sie sollten nicht als Entweder-Oder-Schema herangezogen<br />

werden, der Blick sollte stets auf die ganze Komplexität des Wanderungsprozesses<br />

gerichtet werden. 19<br />

2.5.1 Flüchtlingsmigranten<br />

● Definition von „Asyl“<br />

Das Wort „Asyl“ stammt aus den Griechischen. „Asylon“ bedeutet Zufluchtsstätte bzw.<br />

Schutzstätte für Verfolgte (z.B. Haus, Tempel, Kirche, Kloster). „Asylos“ bedeutet<br />

„das, was nicht ergriffen werden kann.“ 20<br />

„Im Asyl sucht der Verfolgte einen Ort des Friedens, wo ihn niemand<br />

zurückstößt.“ 21<br />

17 Treibel 1999: 21<br />

18 Ebd.: 20<br />

19 Vgl. Oswald 2007: 68<br />

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