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Auswirkungen des Einsatzes von Humor in der Fernsehwerbung

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5. Diskussion<br />

das Produkt und dem Alter <strong>der</strong> Versuchspersonen nicht bestätigt werden. E<strong>in</strong>zig beim<br />

Spot für die Biermarke Hasserö<strong>der</strong> fiel <strong>der</strong> Zusammenhang signifikant negativ aus, je<br />

jünger e<strong>in</strong> Proband also ist, <strong>des</strong>to tendenziell besser ist se<strong>in</strong>e Er<strong>in</strong>nerung an o. g.<br />

Bierspot. Möglicherweise werden die Korrelationswerte aber durch e<strong>in</strong>e beträchtliche<br />

Schwäche dieses Versuchs verfälscht: Am Experiment nahmen fast ausschließlich<br />

Studenten im Alter <strong>von</strong> Anfang bis Mitte 20 teil, e<strong>in</strong>e ausgeglichenere Versuchspersonenstichprobe<br />

könnte stärkere Zusammenhänge zwischen Alter und Er<strong>in</strong>nerungsvermögen<br />

an die verschiedenen Spots ergeben.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus ist zu bedenken, dass sich Versuchspersonen sicherlich besser an<br />

Spots er<strong>in</strong>nern, die sie vorher bereits im TV gesehen haben. E<strong>in</strong>e Korrelationsberechnung<br />

zwischen Bekanntheitsgrad und Er<strong>in</strong>nerung an den entsprechenden Spot wurde<br />

im Rahmen dieses Experiments zwar nicht durchgeführt, könnte aber <strong>in</strong> Folgestudien<br />

erhoben werden.<br />

Abgesehen <strong>von</strong> den beiden eben genannten Faktoren nehmen natürlich noch etliche<br />

weitere Störvariablen E<strong>in</strong>fluss auf die Er<strong>in</strong>nerung an e<strong>in</strong>en Spot. Den Anteil <strong>von</strong><br />

Reaktanz hier zu extrahieren, ist wohl nahezu unmöglich.<br />

Neben <strong>der</strong> freien Er<strong>in</strong>nerung wurde, wie im Ergebnisteil bereits dargestellt, noch die<br />

Wie<strong>der</strong>erkennungsleistung <strong>der</strong> Probanden erhoben. Dabei erkannten die Probanden<br />

humorvolle Werbebeiträge signifikant besser wie<strong>der</strong> als <strong>in</strong>formative (t = .027). Somit ist<br />

da<strong>von</strong> auszugehen, dass – im Gegensatz zum freien Er<strong>in</strong>nern – die Wie<strong>der</strong>erkennungsleistung<br />

<strong>der</strong> Konsumenten durch Verwendung <strong>von</strong> <strong>Humor</strong> im Werbespot erheblich<br />

verbessert werden kann. Dieser Trend setzt sich jedoch nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Betrachtung<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Produktgruppen fort – nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Getränkemarken schnitt <strong>der</strong><br />

humorvolle Spot für die Marke Schweppes signifikant besser ab als <strong>der</strong> <strong>in</strong>formative für<br />

Gerolste<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>é (t = .001). An den Schweppes-Spot er<strong>in</strong>nerten sich sogar 100% <strong>der</strong><br />

Probanden – möglicherweise ist dies auf das Durchschnittsalter <strong>der</strong> Versuchspersonen<br />

zurückzuführen, da Schweppes als e<strong>in</strong>e Art Modegetränk unter Jugendlichen und jungen<br />

Erwachsenen bezeichnet werden kann. Darüber h<strong>in</strong>aus fiel jedoch nur die Alter-<br />

Produkt-Korrelation für DA – direkt signifikant aus (t = .017), so dass auch bei <strong>der</strong> Produktwie<strong>der</strong>erkennung<br />

nicht da<strong>von</strong> ausgegangen werden kann, dass das Alter für den<br />

unterschiedlichen Wie<strong>der</strong>erkennungswert <strong>der</strong> Produkte verantwortlich ist.<br />

Neben dem Faktor <strong>Humor</strong> sche<strong>in</strong>en also noch an<strong>der</strong>e Eigenschaften e<strong>in</strong>es Werbespots<br />

erheblich E<strong>in</strong>fluss darauf zu nehmen, ob e<strong>in</strong> Fernsehzuschauer später, z. B. im<br />

Geschäft, e<strong>in</strong> beworbenes Produkt wie<strong>der</strong>erkennt o<strong>der</strong> nicht. So könnten z. B. das Geschlecht<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Eigenschaften <strong>der</strong> Protagonisten im Spot beim Kunden unterschiedlich<br />

starke Identifikation bewirken und <strong>des</strong>halb zu besserer Produkterkennung<br />

führen, und dies unabhängig <strong>von</strong> Reaktanzentwicklung.

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